Wie bekomme ich die deutsche Quellensteuer zurück?

Gefragt von: Frau Prof. Tina Rohde
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Das genaue Vorgehen, um die Quellensteuer erstattet zu bekommen, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Meist musst Du einen Antrag ausfüllen und zusammen mit bestimmten Bescheinigungen bei der Steuerbehörde des Landes einreichen.

Wie bekomme ich Quellensteuer aus Deutschland zurück?

Grundsätzlich können Sie Quellensteuer nur zurückfordern, wenn es ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und dem Land, in dem Sie Einkünfte erzielen, gibt. Im DBA wurden bestimmte Steuersätze vereinbart, die von ausländischen Investoren auf erzielte Kapitalerträge zu zahlen sind.

Wie lange kann man Quellensteuer zurückfordern?

Antragsfristen. Für die Rückerstattung sind bestimmte Antrags- bzw. Verjährungsfristen zu beachten. Im Regelfall gilt eine Antragsfrist von 3 Jahren.

Kann man Quellensteuer von der Steuer absetzen?

Bis 15 Prozent in Deutschland anrechnen

Viele Länder ziehen Quellensteuer ab von Zinsen und Dividenden, die an ausländische Anleger fließen. Die Depotbank in Deutschland darf diesen Abzug nur zum Teil anrechnen – wenn überhaupt, wie unsere Tabelle weiter unten zeigt. Maximal anrechenbar sind 15 Prozent.

Wie kann ich die Quellensteuer umgehen?

Besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland, kannst du Beträge über 15 % oft zurückfordern. Am einfachsten ist es, in Ländern mit null Quellensteuer, wie Irland, zu investieren. Ist das nicht möglich, solltest du Steuerabkommen nutzen: In vielen Fällen kannst du Quellensteuer über 15 % zurückfordern.

Quellensteuer: So holst Du sie Dir zurück!

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Wie hoch ist die Quellensteuer in Deutschland?

In Deutschland wird seit 2009 eine einheitliche Abgeltungssteuer von 25 % auf Dividenden und Zinsen erhoben. Das jeweilige Kreditinstitut kann grundsätzlich auf diese Steuer die ausländische Quellensteuer anrechnen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die Anrechnung der Quellensteuer.

Können Ausländer die Verrechnungssteuer zurückfordern?

Sofern ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) besteht, können ausländische Personen (NP und JP) die Verrechnungssteuer ebenfalls bei der ESTV zurückfordern.

Wie hoch ist der Steuerfreibetrag Quellensteuer?

In Deutschland gelten Freibeträge für Einkünfte aus Kapitalvermögen (auch Sparerpauschbetrag oder Sparerfreibetrag genannt) – das heißt auch für die Quellensteuer. Derzeit sind das 1.000 € p. a. für Ledige und 2.000 € p. a. für gemeinsam Veranlagte (gilt vom 1.1.2023).

Wer zahlt Quellensteuer in Deutschland?

Die Quellensteuer wird nicht vom Steuerzahler selbst bezahlt, sondern direkt an der Quelle einbehalten – zum Beispiel von der Arbeitgeberin oder der Bank. Es gibt verschiedene Quellensteuern in Deutschland. Mit einer Quellensteuer kommen Arbeitnehmer/innen sogar monatlich in Berührung: die Lohnsteuer.

Was ist anrechenbare ausländische Quellensteuer?

Was ist die anrechenbare Quellensteuer? Anrechenbare Quellensteuer ist der Teil der ausländischen Quellensteuer, der auf die deutsche Kapitalertragssteuer (KeSt) angerechnet wird. Sie bezahlen hierdurch also weniger KeSt. Die anrechenbare Quellensteuer wird auf der entsprechenden Wertpapierabrechnung ausgewiesen.

In welchen Ländern gibt es keine Quellensteuer?

Einige Länder wie Großbritannien, Irland, Brasilien, Estland, Liechtenstein und Australien erheben keine Quellensteuer. Achten Sie darauf, dass viele Länder die Quellensteuer an weitere Bedingungen und Regeln geknüpft haben. Bei Kapitaleinkünften aus diesen Ländern fällt nur die deutsche Abgeltungssteuer an.

Wann keine Quellensteuer mehr?

Ausländer:innen mit einer Niederlassungsbewilligung C sind nicht quellensteuerpflichtig. Sobald Arbeitnehmende eine Niederlassungsbewilligung erhalten, ist die Quellensteuer ab dem Folgemonat nicht mehr fällig.

In welchen Ländern zahlt man keine Steuern auf Aktiengewinne?

Besonders einfach haben es Anleger in Großbritannien, Irland und Brasilien. Denn in diesen Ländern gibt es keine Quellensteuer - somit wird nur die deutsche Abgeltungssteuer fällig.

Wird die Quellensteuer automatisch abgezogen?

Die Quellensteuer wird an der Quelle der Erträge fällig. Das heißt, dass sie dort fällig wird, wo Erträge anfallen. Typischerweise wird die Quellensteuer automatisch abgeführt.

Wo trage ich ausländische Dividende in Steuererklärung ein?

Eintragungen in der Einkommensteuererklärung: Ausländische Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden, etc.) werden in Zeile 15 der Anlage KAP eingetragen. Bereits angerechnete Quellensteuern werden in Zeile 50 berücksichtigt.

Welches Einkommen ist Quellensteuerpflichtig?

Zum quellensteuerpflichtigen Bruttolohn gehören: vom Arbeitgebenden übernommene Beiträge an die Alters- und Hinterlassenenversicherung, Invalidenversicherung und Erwerbsersatzordnung (1.

Warum bezahlt man Quellensteuer?

Warum wird Quellensteuer erhoben? Die Erhebung über den Arbeitgebenden ist eine sichere und praktische Form der Besteuerung. Der Gedanke dahinter ist: Der ausländische Mitarbeitende kann nach der Auszahlung seines Lohns nicht einfach wieder zurück ins Heimatland gehen, ohne in der Schweiz Steuern bezahlt zu haben.

Welchen Zweck hat die Quellensteuer?

Quellensteuern dienen zur Sicherstellung der Steuereinnahmen des Staates, da bereits bei dem (liquiden) Steuerzahler, der für die Abführung an das Finanzamt haftet, eine Erhebung durchgeführt wird.

Wann wird die Quellensteuer fällig?

Diese Zahlung erfolgt immer am Ende eines Jahres. Die Höhe der Quellensteuer variiert je nach Land, wobei die Höhe der Lohnsteuer von gewissen Faktoren wie der Steuerklasse und dem Einkommen abhängt und von 14-45% schwankt und die Abgeltungssteuer bei festgelegten 25% plus 5,5% Solidaritätszuschlag liegt.

Wie bekomme ich die Verrechnungssteuer zurück?

Die Verrechnungssteuer erhalten Sie zurück, wenn Sie Ihre Vermögenserträge (zum Beispiel Zinsen von Bankkonten oder Dividenden) im Wertschriftenverzeichnis der Steuererklärung deklarieren. Ihr Kanton bezahlt Ihnen die Verrechnungssteuer zurück.

Wie werden ausländische Dividenden ausgezahlt?

In welcher Währung werden ausländische Dividenden ausgezahlt? Grundsätzlich werden die Dividenden in Euro gutgeschrieben. Ausnahme: Sie haben bei uns das entsprechende Fremdwährungskonto der Währung, in der die Dividende ausgezahlt wird. Das ist in der Regel die Währung der Heimatbörse des Unternehmens.

Was bedeutet fiktive ausländische Quellensteuer?

Mit einigen Staaten wurden im jeweiligen DBA Vereinbarungen getroffen, die aus- nahmsweise die Anrechnung gestatten, obwohl der Quellenstaat keine oder eine niedrigere Quellensteuer erhebt (Anrechnung „fiktiver“ Quellensteuer).

Wer führt die Quellensteuer ab?

Die Quellensteuer müssen Sie nicht selbst zahlen, sondern sie wird direkt am Ort ihres Entstehens einkassiert. Bei der Lohnsteuer also zum Beispiel bei Ihrem Arbeitgeber. Er überweist die Steuer automatisch ans Finanzamt. Sie selbst müssen nichts dafür tun.

Wer ist Schuldner der Quellensteuer?

Jede Person, die einer quellensteuerpflichtigen Person eine Vergütung zahlt, wird als Schuldner der steuerbaren Leistung (SSL) bezeichnet. Dies kann z.B. ein Arbeitgeber, ein Veranstalter, eine Versicherung oder Vorsorgeeinrichtung sein.

Wie hoch ist die Quellensteuer für Deutsche in der Schweiz?

Steuersituation für Grenzgänger

In der Schweiz bezahlt der Grenzgänger 4,5% Quellensteuer, die restliche Steuer in Deutschland als Einkommenssteuer.