Wie berechnet man die Versicherungspflichtgrenze?

Gefragt von: Jasmin Meister-Kremer
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Ausschlaggebend ist die Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer. 2021 müssen gegen Entgelt Beschäftigte mindestens 64.350 Euro brutto pro Jahr verdienen, um zwischen der gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherung wählen zu können – das sind 5.362,50 Euro im Monat.

Welches brutto für Versicherungspflichtgrenze?

Ob sich ein Arbeitnehmer pflichtig oder freiwillig krankenversichern kann, hängt vor allem davon ab, ob sein regelmäßiges Arbeitsentgelt über oder unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) liegt. 2023 beträgt die allgemeine JAEG 66.600 Euro jährlich, die besondere JAEG 59.850 Euro jährlich.

Was zählt alles in die JAEG?

Maßgeblich ist das regelmäßige Arbeitsentgelt. Hierzu zählt beispielsweise das laufende Arbeitsentgelt. Auch Bezüge, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mindestens einmal jährlich gezahlt werden (Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld laut Tarifvertrag) und pauschal vergütete Überstunden sind zu berücksichtigen.

Was ist die Versicherungspflichtgrenze einfach erklärt?

Die Versicherungspflichtgrenze, auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt, ist eine Entscheidungsgröße und legt fest, bis zu welcher Höhe des Bruttoeinkommens die Versicherungspflicht in einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) für Angestellte besteht.

Wann wird die Versicherungspflichtgrenze festgelegt?

Die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung ( GKV ) wird bundeseinheitlich festgesetzt. Sie beträgt seit 1. Januar 2022 unverändert 64.350 Euro im Jahr. Die Beitragsbemessungsgrenze in der GKV bleibt ebenfalls unverändert bei 58.050 Euro im Jahr.

Policenschreck erklärt: - Die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG)

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Wer prüft Versicherungspflichtgrenze?

Ihr Arbeitgeber prüft, ob Sie mit Ihrem regelmäßigen beitragspflichtigen Arbeitsentgelt über der Versicherungspflichtgrenze im aktuellen und auch im folgenden Kalenderjahr liegen. Ist dies der Fall, werden Sie freiwillig versichert.

Für wen gilt die Versicherungspflichtgrenze nicht?

Für wen die Jahresarbeitsentgeltgrenze 2023 gilt

erfüllt sind, können sie sich immer durch eine Private Krankenversicherung absichern. Auch gelten einige Ausnahmen für Personen, für die die Versicherungspflichtgrenze schlichtweg nicht relevant ist: Dazu zählen beispielsweise Studenten, Hausfrauen oder Hausmänner.

Ist Versicherungspflichtgrenze brutto oder netto?

Zum Vergleich: 2022 lag die Versicherungspflichtgrenze bei 64.350 Euro brutto im Jahr bzw. 5.362,50 Euro brutto im Monat. Sie blieb damit unverändert, genau wie im Jahr 2021.

Ist die Versicherungspflichtgrenze brutto oder netto?

Gegenwärtig (Stand 2023) beträgt die Beitragsbemessungsgrenze also 59.850 Euro, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von exakt 4.987,50 Euro entspricht.

Was passiert wenn man unter die Versicherungspflichtgrenze fällt?

Bei dem Unterschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze entsteht in den meisten Fällen automatisch die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. Zum Beispiel für die Fälle, in denen Arbeitnehmer unterhalb von 55 Lebensjahren sind und nicht von der Versicherungspflicht befreit sind.

Wie prüft man die Jahresarbeitsentgeltgrenze?

Um das regelmäßige Entgelt vorausschauend zu ermitteln, werden die monatlichen Bezüge mit zwölf multipliziert. Regelmäßige Sonderzuwendungen in den folgenden zwölf Monaten werden hinzugerechnet. Mit unserem JAE-Rechner können Sie das Entgelt ganz leicht berechnen: Hier geht's zum JAE-Rechner .

Wer bestimmt die Jahresarbeitsentgeltgrenze?

2 SGB V). Der konkrete Wert wird in der jährlichen Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales verordnet.

Was passiert wenn die Jahresarbeitsentgeltgrenze unterschritten wird?

Ein Unterschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze führt nur in wenigen Ausnahmefällen nicht zur Versicherungspflicht. Dies gilt im Wesentlichen für Fälle der Kurzarbeit und der stufenweisen Wiedereingliederung.

Was zählt als regelmäßiges Einkommen?

Zum regelmäßigen Jahresarbeitsentgelt gehören alle Einnahmen, die Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung darstellen, sofern sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mindestens einmal jährlich gezahlt werden.

Was wird in die Beitragsbemessungsgrenze eingerechnet?

Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Betrag bis zu dem vom sozialversicherungspflichtigen Entgelt Beiträge für die verschiedenen Bereiche der Sozialversicherung berechnet und abgeführt werden.

Welches brutto zählt für PKV?

Arbeitnehmer müssen ein jährliches Einkommen von mehr als 66.600 Euro brutto (Stand 2023) erzielen, um Mitglied der privaten Krankenversicherung werden zu können. Sonderzahlungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Boni oder geldwerte Vorteile wie Dienstwagen werden ebenfalls dem Einkommen zugerechnet.

Welche Personen gehören nicht zu den versicherungspflichtigen?

Neben JAE-Überschreitern und Minijobbern sind weitere Personengruppen von der Versicherungspflicht in der Sozialversicherung ausgenommen. Dazu zählen unter anderem Studenten, Praktikanten, Schüler, Beamte und beschäftigte Rentner.

Welche Personen sind versicherungspflichtig?

Pflichtmitglieder in der GKV sind insbesondere alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (im Jahr 2023: 66.600 Euro) und über der Geringfügigkeitsgrenze (520 Euro monatlich) liegt.

Wie viele Stunden muss man arbeiten um versichert zu sein?

Es gibt keine gesetzlichen Bestimmungen, die die Sozialversicherungspflicht an einer Mindestzahl zu leistender Arbeitsstunden festmachen. Daher kann auch eine Teilzeitstelle eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sein, sofern der Beschäftigte ein monatliches Einkommen von mehr als 520 Euro erzielt.

Welche Entgeltbestandteile gehören nicht zur Jahresarbeitsentgeltgrenze?

Entgeltbestandteile, die mit Rücksicht auf den Familienstand gezahlt werden, gehören nicht zum regelmäßigen Jahresarbeitsentgelt.

Kann ich mit 55 noch in die gesetzliche Krankenversicherung?

Der Gesetzgeber hat für die Rückkehr in die GKV eine Altersgrenze von 55 Jahren eingeführt.

Was ist der Unterschied zur Versicherungspflichtgrenze?

Die Versicherungspflichtgrenze bezeichnet den Einkommensbetrag, bis zu dem für Arbeitnehmer eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung besteht . Wer als Arbeitnehmer in die PKV wechseln möchte, muss ein Bruttoeinkommen über der aktuellen Versicherungspflichtgrenze vorweisen.

Warum darf nicht jeder in die PKV?

Vorerkrankungen als Hinderungsgrund

Die meisten Ablehnungen einer Aufnahme in die PKV erfolgen wegen schwerer Vorerkrankungen der Antragstellenden. Warum ist das so? Die Versicherungsunternehmen garantieren den vertraglich vereinbarten Versicherungsschutz unbefristet in vollem Umfang.

Was passiert wenn ich im Alter die PKV nicht mehr bezahlen kann?

Wer seine Beiträge für die private Krankenversicherung (PKV) nicht zahlen kann, verliert seine Versicherung nicht. Dann werden Sie in den Notlagentarif umgestellt. Das sind Ihre Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten in einem solchen Fall.