Wie erfahre ich den Kontostand eines Verstorbenen?

Gefragt von: Marius Heuer
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Ratsam ist eine Kontovollmacht, die über den Tod des Erblassers hinaus wirksam ist, um die Abwicklung des Kontos zu erleichtern. Im Erbfall informiert die Bank das zuständige Finanzamt über den Kontostand auf den Todestag.

Wo bekommt man die Auskunft über die Konten eines Verstorbenen?

Für die Suche nach Konten bei Privatbanken können Sie sich an den Bundesverband deutscher Banken wenden und einen Antrag auf Kontennachforschung stellen. Dabei müssen Sie nachweisen, dass Sie zur Nachforschung berechtigt sind. Legen Sie Ihrem Antrag daher eine Kopie des Erbscheins oder des Testaments bei.

Wie komme ich an das Geld eines Verstorbenen?

a. Bank und Finanzen. Das Recht Verstorbener, auf ihr Bankkonto zuzugreifen, geht mit dem Tod auf die Erben über. Ist jedoch eine/ein Testamentsvollstrecker:in benannt, dann ist sie/er allein berechtigt, über den Nachlass und damit über das Konto zu verfügen.

Kann ich als Erbe Kontoauszüge anfordern?

Hat Pflichtteilsberechtigter Anspruch auf Kontoauszüge? Der Pflichtteilsberechtigte hat grundsätzlich keinen Anspruch auf Vorlage von Kontoauszügen genüber dem Erben. Er kann lediglich verlangen, dass der Erbe die Kontoauszüge prüft.

Was kostet eine Kontonachforschung?

Die Nachforschungen durch den Bundesverbandes deutscher Banken sind grundsätzlich kostenfrei. Nur für die Suche in Berlin und den neuen Bundesländern erhebt der Ostdeutsche Bankenverband einen Betrag in Höhe von 20 Euro pro Person, nach deren Vermögenswerten gesucht werden soll.

Wer informiert mich im Erbfall?

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Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Im Erbfall gehört das Guthaben auf einem Bankkonto genauso zum Nachlass wie alle anderen Vermögenswerte wie z.B. Immobilien und bewegliche Gegenstände . Das bedeutet, dass Bankkonten mit dem Tod des Erblassers automatisch auf die Erben übergehen.

Wie lange dauert eine Nachforschung bei der Bank?

das ist von Deiner Bank abhängig, ich hatte einmal solch einen Nachforschungsantrag, dieser wurde von meiner Sparkasse innerhalb von wenigen Stunden erledigt. In der digitalen Zeit sollte es auch nicht länger dauern.

Was tun wenn Erbe keine Auskunft gibt?

Er kann von anderen Erben, Bankinstituten, Erbschaftsbesitzern, Testamentsvollstreckern, Haushaltsangehörigen und Betreuern umfassende Auskunft verlangen. Werden wichtige Auskünfte verweigert, können diese beim zuständigen Nachlassgericht eingeklagt werden. Auskunftsansprüche verjähren erst nach 30 Jahren.

Wie kommt man an das Konto des Verstorbenen Vaters?

Die Erben müssen sich nach dem Tod des Erblassers gegenüber der Bank legitimieren, z.B. mit Erbschein, um Zugriff auf Konten oder Schließfächer zu erhalten. Eine über den Tod hinaus geltende Vollmacht kann die Abwicklung vereinfachen. Die Bank informiert das Finanzamt über den Stand des Vermögens zum Todestag.

Welche Auskunft kann das Nachlassgericht geben?

Das Nachlassgericht ist eine Abteilung beim Amtsgericht, die für die Erteilung eines Erbscheins, die Eröffnung von Testamenten und anderen Verfügungen von Todes wegen, deren amtlicher Verwahrung, die Entgegennahme von Ausschlagungen und sonstige Verfahren zuständig ist, die mit dem (künftigen) Nachlass einer Person zu ...

Wer darf Geld vom Konto eines Verstorbenen abheben?

Nach dem Tod des Erblassers können die Erben und eventuell auch Kontobevollmächtigte Geld vom Sparbuch oder Konto des Verstorbenen abheben. Alleinerben können relativ unproblematisch auf Sparbücher und Konten zugreifen.

Wem gehört das Sparbuch nach dem Tod?

Sparbuch gehört zur Erbmasse Das Erbrecht besagt, dass Vermögenswerte, welche ein Verstorbener besitzt, zum Zeitpunkt seines Todes an seine Erben übergehen. Diese werden per Testament oder – wenn kein solches vorhanden ist –gesetzlicher Erbfolge bestimmt.

Was passiert wenn man den Erbschein nicht beantragt?

Im Falle einer Erbschaft, muss gemäß deutschem Erbrecht ein Erbschein nicht unbedingt von den Erben beantragt werden. Auch ohne einen Erbschein bleibt ein Erbe der rechtmäßige Rechtsnachfolger einer verstorbenen Person, entweder durch ein Testament oder durch die gesetzliche Erbfolge.

Wie lange bleibt ein Konto nach dem Tod gesperrt?

Rechtlich betrachtet existieren weder Fristen, wie lange Bankkonten und Depots nach dem Tod ihres Inhabers offen bleiben, noch Pflichten, sie zu löschen. Theoretisch haben sie ewig Bestand. Verfügungsberechtigt sind der oder die Erben.

Wie lange dauert es bis das Nachlassgericht sich meldet?

– Es hängt sehr stark vom Einzelfall ab, wann der Erbe vom Nachlassgericht angeschrieben wird. Sofern das Nachlassgericht alle Daten zur Verfügung hat, also Name und Anschrift der Erben, dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, nach Testamentseröffnung.

Was meldet die Bank im Todesfall dem Finanzamt?

Kreditinstitute müssen Guthaben dem Finanzamt bekannt geben

Banken und Sparkassen müssen binnen eines Monats nachdem sie von dem Todesfall erfahren haben, dem Finanzamt eine Mitteilung zukommen lassen, wie sich die Vermögensverhältnisse in Bezug auf Guthaben am Sterbedatum, gestaltet haben.

Kann man ohne Erbschein ein Konto auflösen?

Kann man ohne Erbschein ein Konto auflösen? Der Anspruch auf Auszahlung des Sparguthabens gehört nicht zum Nachlass, weshalb auch kein Erbschein benötigt wird.

Welcher Kontostand zählt beim Pflichtteil?

Welcher Kontostand ist für den Pflichtteil und die Erbschaftsteuer entscheidend? Sowohl für die Berechnung des Pflichtteils, als auch für die Festsetzung der Erbschaftsteuer kommt es auf den Kontostand zum Todestag an.

Wann braucht die Bank einen Erbschein?

Generell gilt: Nur wenn die Erbensituation unklar ist, beispielsweise bei gesetzlicher Erbfolge oder wenn das Testament unklare Regelungen enthält, darf die Bank einen Erbschein zum Nachweis der berechtigten Erben verlangen. In allen anderen Fällen hingegen darf die Bank die Abwicklung des Nachlasses nicht blockieren.

Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht ohne Testament?

Nur wenn ein Testament oder Erbvertrag dem Nachlassgericht vorliegt, werden die darin begünstigten Personen und die gesetzlichen Erben automatisch vom Nachlassgericht benachrichtigt. Liegt dem Nachlassgericht kein Testament oder kein Erbvertrag vor, erhalten Sie keine Post.

Sind Erben untereinander Auskunftspflicht?

Nach § 2057 BGB sind Miterben untereinander zur Auskunft über Zuwendungen verpflichtet, die gem. §§ 2050 bis 2053 BGB ausgleichspflichtig sein könnten. Geschuldet ist eine zeitlich und gegenständlich unbeschränkte „Totalaufklärung” (Sarres, ZEV 2000, 349), wobei aber nicht jede „Kleinigkeit” anzugeben ist.

Kann man vorher erfahren was man erbt?

Vor der Annahme sollten Sie ein Erbe auf jeden Fall einsehen. Idealerweise beauftragen Sie dafür einen Fachanwalt für Erbrecht. Er hilft Ihnen, die entsprechenden Unterlagen zu sichten und die Vorgänge zu erklären.

Was kostet ein Nachforschungsantrag bei der Bank?

Wenn Sie oder Ihre Mandanten nach einer Fehlüberweisung wissen möchten, wo das Geld angekommen ist und der Bank dafür einen Nachforschungsauftrag erteilen, müssen Sie bei den meisten Instituten mit hohen Kosten rechnen (zwischen 10 € und 25 € pro Auftrag).

Was kostet ein Nachforschungsauftrag bei der Sparkasse?

Mein Blutdruck stieg. Ich sprach erneut bei meiner Sparkasse vor. Nachforschungsauftrag? Natürlich können wir das für Sie machen, kein Problem, kostet Sie 12,50 Euro.

Wer zahlt Nachforschungsauftrag?

Wenn Sie diesem einen Nachforschungsauftrag erteilen, wendet es sich an die Empfängerbank. In der Regel hat diese den Betrag ihrem Kunden bereits gutgeschrieben. Sie wird dann den Zahlungsempfänger auffordern, Ihnen den Betrag zu erstatten.