Wie errechnet sich das krankengeld bei verschiedenem gehalt?

Gefragt von: Ursula Eder
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Kurz & knapp: Berechnung von Krankengeld
§ 47 Absatz 1 SGB V (Fünftes Buch Sozialgesetzbuch) regelt in Deutschland, wie viel Krankengeld Arbeitnehmern bei Krankheit gezahlt wird. Es liegt zwischen 70 Prozent des regelmäßigen Brutto- und 90 Prozent des individuellen Nettoverdienstes.

Wie wird Krankengeldberechnung bei unterschiedlichem Verdienst?

Das Krankengeld wird sowohl vom Brutto- als auch vom Nettolohn berechnet. Es werden 70 Prozent des Bruttoeinkommens oder 90 Prozent vom Nettoeinkommen (der niedrigere Betrag zählt) zugrunde gelegt. Dieser Betrag wird allerdings noch um die Arbeitnehmeranteile zur gesetzlichen Sozialversicherung gekürzt.

Wird das Krankengeld vom letzten Gehalt berechnet?

Krankengeld wird maximal in Höhe des zuletzt erzielten laufenden Nettoarbeitsentgelts gezahlt. Der Anspruch richtet sich auf einen kalendertäglichen Betrag. Krankengeld wird für Kalendertage gezahlt. Sozialversicherung: Die Rechtsgrundlagen für die Berechnung und die Zahlung des Krankengeldes enthält § 47 SGB V.

Wie viel Krankengeld bekomme ich bei 3200 € Brutto?

Die Höhe des Krankengeldes ist gesetzlich vorgeschrieben: 70 Prozent des Bruttoverdienstes, aber nicht mehr als 90 Prozent des Nettoverdienstes ist der Grundsatz, um das Krankengeld zu berechnen.

Welches Einkommen wird für Krankengeldberechnung zugrunde gelegt?

Ihr Krankengeld beträgt 70 Prozent Ihres letzten beitragspflichtigen Arbeitsentgelts, maximal aber 90 Prozent Ihres Nettogehalts.

Krankengeld - Berechnung und Auszahlung einfach erklärt

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Wie viel Krankengeld bekomme ich bei 3000 € Brutto?

3.000 Euro im Monat wären täglich 100 Euro (3.000/30), die Sonderzahlungen von 1.980 Euro pro Jahr würden bei 5,50 Euro liegen (1.980/360). Zusammengerechnet wären dies 105,50 Euro. Laut § 47 Absatz 1 SGB V liegt das Krankengeld bei 70 Prozent. Bei diesem Betrag wären das entsprechend 73,85 Euro brutto pro Kalendertag.

Wann bekommt man 90% Krankengeld?

Lohnfortzahlung im Krankheitsfall nach 6 Wochen

Bis zu 90 % des Netto-Einkommens erhältst du aber als Krankengeld von deiner Krankenkasse erstattet. Als ArbeitnehmerIn ist für dich wichtig: Du musst deine Arbeitsunfähigkeit nach spätestens einer Woche deiner gesetzlichen Krankenkasse melden.

Wer bekommt 90 Prozent Krankengeld?

Krankengeld zahlt Deine gesetzliche Krankenkasse, wenn Du wegen derselben Krankheit länger als sechs Wochen krankgeschrieben bist. Davor bekommst Du eine Lohnfortzahlung von Deinem Arbeitgeber. Du erhältst maximal 90 Prozent Deines Nettogehaltes als Krankengeld – als Arbeitnehmer höchstens 72 Wochen lang.

Wird das Weihnachtsgeld auf das Krankengeld angerechnet?

Krankengeld wird aus dem laufenden Regelentgelt berechnet. Außerdem sind Einmalzahlungen wie Weihnachtsgeld o. ä. aus den letzten 12 Monaten zu berücksichtigen.

Wird Krankengeld jeden Monat neu berechnet?

Das Krankengeld wird 1 Jahr nach dem Bemessungszeitraum für die Leistungsberechnung (siehe oben, in der Regel ist es der Monat vor Beginn der Arbeitsunfähigkeit) an die allgemeine Lohnsteigerung angepasst (Dynamisierung). Seit 1.7.2022 wird das Krankengeld um 3,48 % erhöht (§ 70 Abs. 1 SGB IX).

Wie hoch ist das Krankengeld 2022?

Die Höhe richtet sich nach dem Einkommen des Anspruchstellers. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass es 70 Prozent vom Brutto- und höchstens 90 Prozent des Nettolohns beträgt. Der Höchstbeitrag des Krankengeldes ist dabei im Jahr 2022 auf 112,88 Euro täglich begrenzt.

Wird Krankengeld auch samstags und sonntags bezahlt?

23.07.15 (ams). Sogenannte "Wochenend-Lückenfälle" beim Krankengeld wird es künftig nicht mehr geben. Dafür sorgen Neuregelungen beim Krankengeld, die mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz wirksam werden.

Ist das Krankengeld höher als das Gehalt?

Hat der Arbeitnehmer einen Krankengeldanspruch, zahlt die Krankenkasse 70 Prozent vom Bruttogehalt, aber nicht mehr als 90 Prozent des Nettoentgelts. Allerdings gibt es Krankengeld nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 4837,50 Euro monatlich. Wer mehr verdient, bekommt nicht mehr Krankengeld.

Warum wird das Krankengeld weniger?

Bei Bezug anderer Leistungen wie Arbeitslosengeld oder Elterngeld kann der Anspruch auf Krankengeld ruhen, bei Bezug von unterschiedlichen Renten kann gekürzt werden. Kein Anspruch auf Krankengeld besteht z.B. nach dem Ablauf von 78 Wochen, es kommt zur sog. Aussteuerung des Versicherten.

Warum plötzlich weniger Krankengeld?

Häufige Gründe, warum die Krankenkasse nicht zahlt

Sie erhalten kein Krankengeld bei lückenhaften Bescheinigungen der Arbeitsunfähigkeit, während der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber (6 Wochen), bei ermäßigtem Beitragssatz (14,0 %) oder für Familienversicherte sowie für mehr als 78 Wochen Krankheit.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Wie lange muss man zwischen 2 krankschreibungen arbeiten gehen damit wieder von vorne gezählt wird?

Die Sechs-Monats-Frist ist eine rückwärtslaufende Frist. Sie beginnt mit dem Tag vor der erneuten Arbeitsunfähigkeit wegen derselben Krankheit. Sie endet sechs Monate vorher. ¹ Der Arbeitnehmer hat am 19.8.2021 und am 5.5.2022 nicht gearbeitet.

Kann ich nach der Reha weiter krank geschrieben werden?

Wenn Ihnen nach der Reha eine Arbeitsunfähigkeit bescheinigt wird, gibt es drei Möglichkeiten, wie es weitergehen kann: Sie machen eine stufenweise Wiedereingliederung. Sie machen eine berufliche Rehabilitation zur Ergänzung. Sie gelten als erwerbsunfähig und beantragen Erwerbsminderungsrente.

Wie wirkt sich Krankheit auf die Rente aus?

Beiträge während des Bezugs von Entgeltersatzleistungen

Eine Unterbrechung der Berufstätigkeit durch eine Entgeltersatzleistung hat daher grundsätzlich keine Auswirkungen auf Beitragszeiten in der Rentenversicherung.

Wie lange krank machen bis Kündigung?

Wann muss ich mit einer Kündigung rechnen? Die Gerichte prüfen immer die letzten drei Jahre vor der Kündigung. War der Beschäftigte in drei Jahren immer mehr als 30 Tage krank, so droht eine Kündigung.

Wird bei Krankengeld in die Rente eingezahlt?

Wird Krankengeld oder Verletztengeld gezahlt, werden die Beiträge vom Versicherten und dem Leistungsträger (Krankenkasse, Unfallversicherung) je zur Hälfte getragen.

Wie wirkt sich Krankengeld auf die Steuer aus?

Krankengeld ist eigentlich steuerfrei

Wenn Sie Krankengeld bekommen, ist das steuerfrei. Einen Haken hat die Sache aber: Entgeltersatzleistungen, wie das Krankengeld, unterliegen dem Progressionsvorbehalt. Der sorgt dafür, dass Ihr persönlicher Steuersatz steigt.

Kann der Medizinische Dienst die Krankschreibung aufheben?

Gelegentlich berichten allerdings Mandanten und sogar Ärzte, dass der MDK nach der Begutachtung dem Arzt das Ergebnis mitteilt und diesen zugleich auffordert, keine weiteren AU-Bescheinigung mehr auszustellen. Wäre ein solches Vorgehen statthaft? Die Antwort lautet eindeutig Nein.

Was kann man machen wenn das Krankengeld nicht reicht?

Soweit das Krankengeld nicht ausreichend ist, um den Lebensunterhalt zu decken, kann unter bestimmten Voraussetzungen beim Jobcenter aufstockendes Arbeitslosengeld II beantragt werden.