Wie funktioniert die elektronische Gesundheitskarte?
Gefragt von: Artur Mayersternezahl: 5/5 (75 sternebewertungen)
Mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) können gesetzlich Versicherte Leistungen der Krankenversicherung in Anspruch nehmen. Über die Stammdaten der Versicherten hinaus können Notfalldaten, der Medikationsplan und weitere Informationen auf der Karte gespeichert werden.
Wie benutze ich die elektronische Gesundheitskarte?
Für die Nutzung des eMP benötigen Versicherte ihre eGK sowie ihre PIN , die sie von ihrer Krankenkasse erhalten. Durch die Eingabe der PIN geben Versicherte in der Arztpraxis, im Krankenhaus oder in der Apotheke den Zugriff auf ihre Daten frei.
Wie funktioniert die neue Gesundheitskarte?
Die elektronische Gesundheitskarte wird zukünftig bei Leistungserbringern auch kontaktlos einlesbar sein. Die Notfalldaten und der elektronische Medikationsplan sollen künftig in weiteren Ausbaustufen in Onlineanwendungen der Telematikinfrastruktur gespeichert werden.
Was passiert beim Einlesen der Gesundheitskarte?
Ihre eGK wird am Empfang der Praxis in das Kartenlese- gerät gesteckt. Jetzt beginnt der Datenabgleich. Die Technik fragt beim Versichertenstammdatendienst der Krankenkasse an, ob die eGK noch gültig ist und ob die darauf gespeicherten Daten aktuell sind. Liegen neue Daten vor, wird die eGK nun aktualisiert.
Werden Arztbesuche auf der Karte gespeichert?
Seit dem Jahreswechsel ist die neue elektronische Gesundheitskarte bei Arztbesuchen nun Pflicht. Zwar sind auf ihr bisher nur die Stammdaten gespeichert. Zukünftig könnten aber auch Krankheitsverläufe erfasst werden.
So funktioniert die elektronische Gesundheitsakte
Kann ein Arzt sehen dass ich bereits bei einem anderen war?
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.
Kann jeder Arzt meine Krankenakte sehen?
Selbst andere Ärzte dürfen ohne Ihre Einwilligung Ihre Patientenakte nicht lesen. Allerdings ist ein Informationsaustausch unter behandelnden Ärzten auch möglich, wenn Ihr Einverständnis anzunehmen ist. Sie müssen also nicht immer explizit zustimmen.
Was sehen Ärzte beim Einlesen der krankenkassenkarte?
Auf der Karte gespeichert sind Daten des Versicherten wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Versichertennummer und Versichertenstatus. Zudem ist bis auf einzelne Ausnahmen, ein Foto abgebildet. Die Europäische Krankenversicherungskarte (European Health Insurance Card - EHIC) befindet sich auf der Rückseite jeder eGK.
Werden Diagnosen auf der Krankenkassenkarte gespeichert?
Die Antwort auf die erste Frage ist einfach zu beantworten: Auf der Gesundheitskarte werden auf einem kleinen Mikroprozessor neben administrativen Daten vor allem sog. Gesundheitsdaten, umgangssprachlich auch medizinische Daten genannt, gespeichert.
Welche der Daten sind auf der Gesundheitskarte sichtbar?
- Ihr Vor- und Nachname.
- Ihr Geschlecht.
- Ihr Geburtsdatum.
- Ihre Adresse.
- Ihre Versichertennummer und Ihr Versichertenstatus, zum Beispiel, ob Sie selbst versichert sind oder beitragsfrei familienversichert.
- Beginn des Versicherungsschutzes.
- Ihre Krankenkasse und deren Kassennummer.
Was ist auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert?
Seit 2015 gelten die elektronischen Gesundheitskarten als Versicherungsnachweis für gesetzlich Krankenversicherte. Auf der Karte befinden sich die Stammdaten des Versicherten. Seit 2019 geben die Krankenkassen nur noch Gesundheitskarten mit kontaktloser Schnittstelle aus, genannt NFC ("Near Field Communication").
Sollte man seine Gesundheitskarte immer dabei haben?
Wichtig ist, dass Sie immer Ihre aktuelle Karte dabei haben und in der Arztpraxis vorlegen. Seit dem 1. Januar 2019 gelten ausschließlich die elektronischen Gesundheitskarten der zweiten Generation mit dem Aufdruck G2 oder G2.
Was bedeutet das G2 auf der Gesundheitskarte?
Seit 1. Januar 2019 gelten nur noch Gesundheitskarten mit dem Aufdruck "G2" oder "G2. 1". Diese Karten der "zweiten Generation" haben die notwendigen Zertifikate und derzeit höchsten Sicherheitsstandards.
Wo finde ich PIN für Gesundheitskarte?
Beim sogenannten "PostIdent-Verfahren" weisen Sie sich bei einer Postbotin oder einem Postboten mit einem amtlichen Dokument aus und erhalten dann den PIN-Brief der TK. So sind Sie sicher als Besitzerin oder Besitzer der Gesundheitskarte authentifiziert und können alle Services vollumfänglich nutzen.
Wann Karte einlesen beim Arzt?
Versicherte müssen die elektronische Gesundheitskarte bei jeder Inanspruchnahme vertragszahn- ärztlicher Leistungen mit sich führen und auf Verlangen vorlegen. Mindestens einmal pro Quartal muss die Karte eingelesen werden.
Wie erkenne ich ob meine Gesundheitskarte NFC fähig ist?
NFC ist die englische Abkürzung Nahfeldkommunikation (Near Field Communication). Es ein internationaler Übertragungsstandard zum drahtlosen Austausch von Daten über kurze Distanzen (10 - 20 Zentimeter). Ob Ihre aktuelle Karte auch NFC-fähig ist, erkennen Sie leicht an dem Funkwellensymbol am oberen Rand Ihrer Karte.
Was kann die Krankenkasse alles sehen?
Die gesetzlichen Krankenkassen erheben und speichern eine große Anzahl an Sozialdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören nicht nur Angaben wie der Name und die Anschrift, sondern auch Krankheitsdiagnosen und Abrechnungsbelege aus Heilbehandlungen.
Was bedeutet 03 auf der Gesundheitskarte?
1 = Versicherungspflichtige und -berechtigte. 3 = Familienversicherte. 5 = Rentner in der Krankenversicherung der Rentner und deren familienversicherten Angehörige.
Werden Impfungen auf der Krankenkassenkarte gespeichert?
Ja. Die Abrechnung von Impfkosten für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standard- und Auffrischungsimpfungen erfolgt direkt über Ihre VIACTIV-Versichertenkarte. Legen Sie diese einfach zum Impftermin bei Ihrem Arzt vor. War diese Antwort für Sie hilfreich?
Sind auf der krankenkassenkarte Rezepte gespeichert?
Die Apotheke verarbeitet das E-Rezept schnell und sicher. Das E-Rezept selbst wird dabei nicht auf der Versichertenkarte gespeichert, sondern von der Apotheke direkt bei der Krankenkasse abgerufen.
Kann man der elektronischen Gesundheitskarte widersprechen?
Ab 2024 sollen aber alle gesetzlich Versicherten automatisch eine elektronische Patientenakte erhalten. Die Nutzung der ePA bleibt aber auch dann freiwillig. Wer die elektronische Patientenakte dann nicht nutzen möchte, kann widersprechen.
Kann ich die elektronische Patientenakte ablehnen?
Kann ich die elektronische Patientenakte ablehnen? Ja. Eine elektronische Patientenakte wird für jeden Versicherten, der nicht ausdrücklich widerspricht, automatisch angelegt (Opt-out-Verfahren). "Jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, ist automatisch mit dabei", so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Hat die Krankenkasse alle Befunde?
Januar 2021 können alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte ( ePA ) ihrer Krankenkassen erhalten, in der medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert werden können.
Was spricht gegen die elektronische Patientenakte?
Eine weitere Schwachstelle liegt bei den Patient:innen selbst: Denn die sollen vor allem per App auf die Daten zugreifen. Gerade bei den nicht flächendeckend mit Sicherheitsupdates versorgten Android-Geräten bietet das Angriffspunkte.
Was teilt der Arzt der Krankenkasse mit?
Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor: Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose, Arztnummer, Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.