Wie genau funktioniert eine AG?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Meike Meier B.Sc.
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Investoren, die Anteile einer Aktiengesellschaft kaufen, nennt man Aktionäre. Sie werden durch den Erwerb einer oder mehrerer Aktien Teilhaber des Unternehmens. Mit dem Kauf von Aktien verschaffen sie dem Unternehmen erforderliches Kapital, also Geld. Im Gegenzug werden sie am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt.

Wie läuft eine Aktiengesellschaft ab?

Wenn Sie eine AG gründen, erfolgt zunächst die Feststellung der Satzung des Gesellschaftsvertrags. Dann muss zur Gründung der AG das Grundkapital aufgebracht werden. Nach der Gründung der AG erfolgt die Bestellung der Organe wie des Aufsichtsrats und der Abschlussprüfer. Der Aufsichtsrat ernennt dann den Vorstand.

Wer bekommt den Gewinn bei einer AG?

Die Gewinnverteilung richtet sich wie auch bei der GmbH nach den Geschäftsanteilen der Anteilseigner (Aktionäre). Je mehr Anteile (Aktien) an der AG ein Aktionär besitzt, desto größer ist auch seine Gewinnbeteiligung. Die Summe je Aktie, den eine AG an ihre Aktionäre ausschüttet, nennt man Dividende.

Was muss man über eine AG wissen?

Die AG ist eine Kapitalgesellschaft, deren Anteile von Inhabern von Aktien gehalten werden. Ihre drei Organe sind Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Zur Gründung wird ein Mindestkapital von 50.000 Euro benötigt.

Wie wird der Gewinn bei einer AG verteilt?

Die AG verteilt den Gewinn anteilig an die Aktionär*innen, wobei die Verteilung abhängig von der Anzahl der Aktien und der Dividende ist. Bei einer Dividende in Höhe von 2 € je Aktie, erhält die Aktionärin Jana bei 50 Aktien einen Gewinnanteil in Höhe von 100 €.

Aktiengesellschaft AG einfach erklärt - Gründung, Aufbau, Organe, Haftung, Kapital & Finanzierung

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Wie viel Steuern zahlt eine AG?

Auf den Gewinn, den eine AG erzielt, müssen 15 Prozent Körperschaftssteuer entrichtet werden. Dabei macht es für die AG-Besteuerung keinen Unterschied, ob der Gewinn einbehalten oder als Dividende an die Gesellschafter, also die Aktionäre, ausgeschüttet wird.

Wie viel Startkapital braucht man für eine Aktiengesellschaft?

Die Gründung einer AG ist an umfassende Formalitäten gebunden. Außerdem brauchen Gründer*innen ein hohes Eigenkapital, denn die AG benötigt zur Gründung ein Stammkapital von 50.000 Euro, die in Aktien aufgeteilt werden.

Was sind Vor und Nachteile einer AG?

Die Dreiteilung der Führung einer Aktiengesellschaft in die drei Organe Vorstand, Hauptversammlung und Aufsichtsrat ist einerseits ein Vorteil, weil die Zuständigkeiten klar abgegrenzt sind. Andererseits ist sie ein Nachteil der AG, weil sich der organisatorische Aufwand deutlich erhöht.

Welche Vor und Nachteile hat eine AG?

Vor- und Nachteile einer AG
  • Für Verbindlichkeiten einer AG haftet das Gesellschaftsvermögen, Aktionäre haften lediglich für ihren Teil am Aktienkapital.
  • Es ist eine Beteiligung rein finanzieller Art möglich, somit ist eine Mitwirkung in der Firma nicht von Nöten.
  • Höhere Kreditwürdigkeit aufgrund des hohen Mindestkapitals.

Wann macht eine AG Sinn?

Einer der wesentlichen Vorteile der AG, ist die Haftungsbeschränkung der Gesellschafterinnen und Gesellschafter auf das Gesellschaftsvermögen. Die Aktionäre haften ausschließlich in Höhe ihrer Anteile. Eine persönliche Haftung auch mit dem privaten Vermögen ist in der Regel ausgeschlossen.

Wer haftet für die Schulden einer AG?

Für Schulden einer AG haftet grundsätzlich nur das Gesellschaftsvermögen (§ 1 Abs. 1 Satz 2 AktG). Die Gläubiger können sich also nur an die Gesellschaft, nicht auch an die Aktionäre halten.

Hat eine AG einen Geschäftsführer?

Der Vorstand einer Aktiengesellschaft leitet die Gesellschaft (§ 76 Abs. 1 AktG@). Er bestimmt und organisiert die Geschäftsführung. Zur Geschäftsführung gehören beispielsweise die innerorganisatorische Tätigkeiten (Geschäftsräume öffnen, Briefe öffnen etc. )

Wer ist der Eigentümer der AG?

Wer eine Aktie kauft, wird zum Miteigentümer eines Unternehmens. Er wird zum Gesellschafter, also einer von vielen, denen das Vermögen der Aktiengesellschaft, abgekürzt AG, anteilig gehört. Das Wort Aktie bedeutet „Anspruch“ oder „Anrecht“.

Wie viel kostet eine Aktiengesellschaft?

Für die Gründung einer AG ist mit Notarkosten von mindestens 1.000 Euro sowie mit Gerichtskosten von mindestens 300 Euro zu rechnen. Zu den vorgenannten Kosten treten die von den Aktionären zu erbringenden Einlagen auf die Aktien hinzu.

Wie hoch ist das Mindestkapital bei einer AG?

I Mindestkapital: 50.000 Euro

Das Grundkapital einer AG muss mindestens 50.000 Euro betragen (§ 7 AktG). Das Gesetz stellt zwingende Regeln auf, damit die Aktionäre das dem Grundkapital entsprechende Vermögen auch tatsächlich aufbringen und nicht wieder abziehen.

Wer führt die Geschäfte in einer AG?

Die Geschäfte einer Aktiengesellschaft führt der Vorstand. Diese Manager werden vom Aufsichtsrat ernannt und kontrolliert. Den Aufsichtsrat wiederum wählen die Aktionäre. Sie treffen sich einmal im Jahr auf der Hauptversammlung.

Warum ist AG besser als GmbH?

Ein Vorteil der AG gegenüber einer GmbH liegt darin, dass die AG schneller Kapital beschaffen kann, beispielsweise durch einen Börsengang oder eine kurzfristige Kapitalerhöhung. Auch sind die Aktien einfacher an andere zu übertragen als in einer GmbH, bei der die übertragenen Anteile beurkundet werden müssen.

Warum GmbH besser als AG?

Bei der Gründung ist die GmbH deutlich günstiger und einfacher, das minimale Stammkapital ist nur halb so groß wie der Aktiengesellschaft. Ein weiterer Aspekt ist ein hoher Verwaltungsaufwand der AG aufgrund der strengen Regelungen des Aktiengesetzes.

Wer entscheidet in einer AG?

Die Hautversammlung dient der gemeinschaftlichen Willensbildung aller Aktionärinnen/Aktionäre in Gesellschaftsangelegenheiten. Sie wird jährlich grundsätzlich durch den Vorstand einberufen. Bestimmte Entscheidungen sind ausschließlich von der Hauptversammlung zu treffen.

Was ist das Ziel einer AG?

Eine Aktiengesellschaft, auch Emittent genannt, gibt Aktien aus, um Eigenkapital aufzunehmen und damit Investitionen zu finanzieren.

Wie wird eine AG verkauft?

Aktiengesellschaften werden meist in Form eines Share Deals verkauft. Im Zuge eines Anteilskaufs übernimmt der Käufer dabei die in der Regel vinkulierten Namensaktien und somit die Beteiligungsrechte des Verkäufers.

Kann jeder eine Ich AG gründen?

Eine Ich AG ist ein Einzelunternehmen, für dessen Gründung der Unternehmer einen Zuschuss erhält. Natürlich kann nicht jeder Existenzgründer eine Förderung erhalten; nur bestimmte Personen kommen für einen Existenzgründungszuschuss in Frage.

Bei welcher Rechtsform zahlt man am wenigsten Steuern?

In den ersten Jahren nach der Existenzgründung ist das Einzelunternehmen oder eine Partnergesellschaft (z. B. GbR) meist die steuerlich günstigste Rechtsform. Eine Kapitalgesellschaft wie die GmbH ist erst dann zu empfehlen, wenn das Unternehmen mehr Gewinne erwirtschaftet.

Was kann der AG steuerfrei zahlen?

Leistungen bis zu 600 Euro pro Jahr und Arbeitnehmer sind steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn sie der Arbeitgeber zusätzlich zum Lohn gewährt (§ 3 Nr. 34 EStG). Fällt die Förderung üppiger aus, dann ist nur der Betrag zu versteuern, der den Freibetrag von 600 Euro übersteigt.