Wie ist der nacheheliche Unterhalt geregelt?

Gefragt von: Ilona Lutz
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Der nacheheliche Unterhalt umfasst die Deckung des gesamten Lebensbedarfs des unterhaltsberechtigten Ehegatten. Die Höhe des nachehelichen Unterhalts bemisst sich an den ehelichen Lebensverhältnissen. Bemessungsgrundlage für die Berechnung des Unterhalts ist das Bruttoeinkommen beider Partner.

Wie berechnet man den nachehelichen Unterhalt?

Der nacheheliche Unterhalt wird berechnet, indem von Ihrem Bruttoeinkommen gewisse Zahlungsverpflichtungen abgezogen werden. Daraus ergibt sich das bereinigte Nettoeinkommen. Wer mehr verdient, muss nach Abzug eines 0,1-Erwerbstätigenbonus 45% des Differenzbetrages als nachehelichen Unterhalt zahlen.

Wie lange muss ich nachehelichen Unterhalt zahlen?

Unterhalt wegen Alters (§ 1571 BGB)

Der Unterhaltsanspruch wegen altersbedingter Erwerbsunfähigkeit besteht grundsätzlich unbefristet. Allerdings können ihn einige Gründe zu Fall bringen, so etwa: Wiederheirat des Unterhaltsberechtigten.

Wie lange bekommt eine Frau nach der Scheidung Unterhalt?

Im Gesetz fehlt eine Regelung, wie lange sich Geschiedene Unterhalt zahlen müssen und wann der nacheheliche Unterhalt endet. Ein lebenslanger Unterhaltsanspruch besteht grundsätzlich nicht. Nach der Scheidung können die Zahlungen zeitlich befristet, in der Höhe begrenzt werden oder ganz entfallen.

Wie hoch ist der Selbstbehalt bei Nachehelichem Unterhalt?

Aufgrund dieser Entscheidung erhöhte sich im Jahr 2015 der angemessene Selbstbehalt bei Kindesunterhalt in diesen Fällen von 1.300 Euro monatlich für andere volljährige Kinder auf 1.800 Euro monatlich. Seit 2020 liegt dieser nunmehr bei 2.000 Euro bzw. 3.600 Euro bei einem verheirateten Kind.

Unterhalt: Wie wird der nacheheliche Unterhalt berechnet? ( Podcast )

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Wer zahlt die Differenz zum Unterhalt?

Wer zahlt den Unterhalt im Mangelfall? Tritt bei der Zahlung von Kindesunterhalt für minderjährige Kinder ein Mangelfall auf, wird Unterhaltsvorschuss von Seiten des Staates erbracht. Kommt es jedoch beim Ehegattenunterhalt oder Elternunterhalt zu einem Mangelfall, gleicht der Staat die Zahlungen nicht aus.

Wird die Miete auf den Unterhalt angerechnet?

Miete und Unterhalt. Derjenige Ehegatte, der aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist und trotzdem weiterhin Miete zahlen muss, kann diese Mietzahlungen beim Unterhalt berücksichtigen. Das gilt sowohl beim Ehegattenunterhalt als auch beim Kindesunterhalt.

Wer entscheidet über nachehelichen Unterhalt?

Beschränkte Leistungsfähigkeit. Ist das Einkommen offengelegt, entscheidet das Gericht, ob Unterhalt geleistet werden muss. Dabei gilt: Nachehelichen Unterhalt muss man nur zahlen, soweit man zur Leistung fähig ist. Das bedeutet, dass die Leistungsfähigkeit entweder komplett oder nur teilweise ausgeschlossen sein kann.

Was steht einer Frau nach der Scheidung zu?

Insbesondere während der Trennung entsteht in aller Regel ein Anspruch auf Trennungsunterhalt, wenn beide Ehegatten über unterschiedliche Einkommen verfügen. Der Ehegatte mit dem geringeren Einkommen kann dabei in der Regel 3/7 der Einkommensdifferenz als Trennungsunterhalt fordern.

Was steht mir als getrennt lebende Ehefrau zu?

Befinden sich Ehegatten im Trennungsjahr und sind dementsprechend getrennt lebend, ist an Unterhalt lediglich der Trennungsunterhalt vorgesehen. Dabei geht es um etwaige Zahlungen, welche der besserverdienende Partner im Rahmen seiner Erwerbs- und Vermögensverhältnisse zu erbringen hat.

Ist nachehelicher Unterhalt zeitlich begrenzt?

Mit Ausnahme des Betreuungsunterhalts (§ 1570 BGB) ist es nunmehr nach § 1578 b BGB möglich, alle nachehelichen Unterhaltsansprüche unabhängig ihrer Anspruchsgrundlage der Höhe nach zu begrenzen und zeitlich zu befristen.

Sollte man auf nachehelichen Unterhalt verzichten?

Ein vollständiger Verzicht auf sämtliche gesetzlichen Ansprüche auf nachehelichen Unterhalt ist – nur dann – gerechtfertigt, wenn die Ehegatten die gegenseitige Verantwortung über die Ehescheidung hinaus abbedingen wollen und dies dem gelebten oder geplanten Ehetyp entspricht.

Wie viel Unterhalt für Ex Frau?

Beispiel: Nehmen wir an, Ihr Ex-Partner war Alleinverdiener und sein unterhaltsbereinigtes Einkommen beträgt 3.500 Euro. Außerdem haben Sie zwei Kinder im Alter von drei und sieben Jahren. Laut Düsseldorfer Tabelle 2022 muss Ihr Ex-Partner für diese 366,50 Euro und 436,50 Euro Kindesunterhalt pro Monat zahlen.

Ist nachehelicher Unterhalt geringer als trennungsunterhalt?

nachehelicher Unterhalt sind in der Regel nicht gleich hoch. Außerdem ist es tatsächlich nach einer Scheidung oft nicht einfach, Unterhalt vom Ex-Partner zu bekommen. Denn die Voraussetzungen für Scheidungsunterhalt sind doch deutlich strenger als für Trennungsunterhalt.

Was muss der Mann nach der Scheidung zahlen?

Wie viel der Ehemann an Unterhalt für die Exfrau zahlen muss

Dabei handelt es sich um den sogenannten Basisunterhalt. Maßgeblich für die Unterhaltsberechnung ist aber nur das sogenannte prägende Einkommen, also das Einkommen, das während der Ehe bzw. bis zum Zeitpunkt der Scheidung für die Ehe zur Verfügung stand.

Wie berechnet sich der Unterhalt für die Frau?

Wie kann man den Trennungsunterhalt berechnen? Der Unterhaltspflichtige Ehegatte hat an den Berechtigten 45% seines Nettoeinkommens bzw. 45% des Differenzeinkommens (wenn beide über Erwerbseinkommen verfügen) als Trennungsunterhalt zu zahlen.

Was gehört alles zum Zugewinn bei einer Scheidung?

Dabei ist der Zugewinn der Unterschied zwischen dem Anfangsvermögen bei der Heirat und dem Endvermögen bei Beendigung der Ehe. Der Zugewinn der beiden Ehegatten wird miteinander verglichen; der geringere wird vom größeren abgezogen. Es bleibt bei demjenigen, der mehr erwirtschaftet hat, ein Überschuss.

Wann muss man kein Unterhalt zahlen?

Für die eigenen Kinder zahlen Sie sicherlich gerne Unterhalt. Aber auch gegenüber diesen endet irgendwann einmal die Unterhaltspflicht. In der Regel ist die bei Erreichen der Volljährigkeit oder beim Abschluss einer Berufsausbildung. Auch beim Abschluss von einem Studium endet die Unterhaltspflicht.

Wie kann ich nachehelichen Unterhalt vermeiden?

Sind sich die Ehepartner schon im Voraus darüber einig, dass sie keinen nachehelichen Unterhalt leisten möchten, können sie eine Verzichtsvereinbarung erstellen. Diese muss ein Notar beurkunden, damit sie auch vor Gericht wirksam ist. Den vereinbarten Verzicht sehen Gerichte jedoch oft kritisch.

Kann nachehelicher Unterhalt wieder aufleben?

Nach Beendigung einer verfestigten Lebensgemeinschaft kann ein zuvor versagter Anspruch auf Betreuungsunterhalt im Interesse der gemeinsamen Kinder wieder aufleben. Das hat der BGH nun in einem aktuellen Urteil klargestellt.

Wo beantrage ich nachehelichen Unterhalt?

Mit der Scheidung endet der Anspruch auf Trennungsunterhalt. Nachehelicher Unterhalt muss für die Zeit nach der Scheidung gesondert eingefordert und gegebenenfalls beim Familiengericht eingeklagt werden.

Was ändert sich beim Unterhalt 2023?

Änderungen beim Unterhalt ab 01.01.2023

Dabei stieg der Mindestunterhalt für Kinder bis zum 5. Lebensjahr um 41 Euro auf 437 Euro, bei Kindern zwischen dem 6. und 11. Lebensjahr um 47 Euro auf 502 Euro und Kinder zwischen dem 12. und dem 17. Lebensjahr erhalten 588 Euro statt bisher 533 Euro.

Wie hoch darf die Miete bei Unterhalt sein?

In den Selbstbehaltssätzen sind folgende Mietkosten enthalten: Im Selbstbehalt gegenüber minderjährigen Kindern: 520,- € Warmmiete. Im Selbstbehalt gegenüber volljährigen Kindern: 650,- € (Warmmiete). Im Selbstbehalt gegenüber gegenüber Ehegatten: 580,- € (Warmmiete).

Welche Kredite werden beim Unterhalt angerechnet?

Berücksichtigungsfähige Schulden beim Ehegattenunterhalt

vor der Ehe begründete Schulden, die während der Ehe bezahlt wurden. eheliche Schulden, die bis zur Trennung begründet wurden – mit Ausnahmen von Schulden, die der Unterhaltspflichtige leichtfertig oder ohne einen nachvollziehbaren Grund eingegangen ist.

Was kann ich alles vom Unterhalt abziehen?

Abzugsfähig sind: Arbeitskleidung, Arbeitsmittel, Beiträge zu Berufsverbänden, vom Arbeitgeber nicht erstattete Fahrtkosten (0,22 Euro pro gefahrenem km, ab 20 km 0,18 Euro, ab 50 km 0,15 Euro), Gewerkschaftsbeiträge.