Wie kann ich erfahren ob das Erbe überschuldet ist?

Gefragt von: Dominik Bode B.A.
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Um festzustellen, ob ein Nachlass tatsächlich überschuldet ist, sollte man als Erbe im Zweifel in einem Vermögensverzeichnis sämtliche positiven Vermögenswerte, die mit dem Nachlass verbunden sind, alle Verbindlichkeiten, die sich aus der Erbschaft ergeben, gegenüberstellen.

Wie finde ich heraus ob ein Erbe verschuldet ist?

So geht es am schnellsten und einfachsten. Der Anwalt weiß, wohin er sich wenden und welche Unterlagen er dazu einreichen muss. Im Nachlassverzeichnis ist vollständig aufgelistet, über welches Vermögen der Erblasser verfügte und welche Schulden bestehen. Diesen Auskunftsanspruch räumt der Gesetzgeber dem Erben ein.

Wie bekomme ich Auskunft über mein Erbe?

Wenn Sie also Informationen über das Nachlassgericht benötigen, müssen Sie das zuständige Amtsgericht ermitteln. Sie können auch online suchen oder das örtliche Amtsgericht direkt kontaktieren, um das zuständige Nachlassgericht zu erfragen.

Wann bekommt man Info über Erbe?

Sofern das Nachlassgericht alle Daten zur Verfügung hat, also Name und Anschrift der Erben, dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, nach Testamentseröffnung.

Was passiert wenn der Nachlass überschuldet ist?

Bei einem überschuldeten Erbe bietet sich in der Regel eine Ausschlagung des Erbes an. Wird die Ausschla- gungsfrist versäumt, kann zur Entschuldung in der Regel ein Nachlassinsolvenzver- fahren eingeleitet werden. Es ist nicht möglich, die Annahme der Erbschaft auf per- sönliche Gegenstände zu beschränken.

Schulden geerbt? Rechtzeitig ausschlagen! So geht’s.

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Wer prüft den Nachlass?

Örtlich zuständig ist das Nachlassgericht, in dessen Bezirk die verstorbene Person ihren letzten gewöhnlichen Aufenthalt (meist Wohnsitz) hatte, unabhängig davon, wo die Person verstorben ist und wo sich Nachlassgegenstände befinden.

Wie lange dauert es bis das Nachlassgericht sich meldet?

– Es hängt sehr stark vom Einzelfall ab, wann der Erbe vom Nachlassgericht angeschrieben wird. Sofern das Nachlassgericht alle Daten zur Verfügung hat, also Name und Anschrift der Erben, dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, nach Testamentseröffnung.

Wird man über ein Erbe informiert?

Nur wenn ein Testament oder Erbvertrag dem Nachlassgericht vorliegt, werden die darin begünstigten Personen und die gesetzlichen Erben automatisch vom Nachlassgericht benachrichtigt. Liegt dem Nachlassgericht kein Testament oder kein Erbvertrag vor, erhalten Sie keine Post.

Kann ich als Erbe Kontoauszüge anfordern?

Hat Pflichtteilsberechtigter Anspruch auf Kontoauszüge? Der Pflichtteilsberechtigte hat grundsätzlich keinen Anspruch auf Vorlage von Kontoauszügen genüber dem Erben. Er kann lediglich verlangen, dass der Erbe die Kontoauszüge prüft.

Wird man benachrichtigt wenn man erbt ohne Testament?

Hat der Verstorbene kein Testament oder ähnliches hinterlassen, entsteht kein Verfahren bei Gericht. Das Nachlassgericht tritt hier weder in Erscheinung, noch meldet es sich bei den Beteiligten.

Was tun wenn Erbe keine Auskunft gibt?

Er kann von anderen Erben, Bankinstituten, Erbschaftsbesitzern, Testamentsvollstreckern, Haushaltsangehörigen und Betreuern umfassende Auskunft verlangen. Werden wichtige Auskünfte verweigert, können diese beim zuständigen Nachlassgericht eingeklagt werden. Auskunftsansprüche verjähren erst nach 30 Jahren.

Wie ermittelt das Nachlassgericht den Nachlasswert?

Wie wird der Wert der Nachlassgegenstände ermittelt? Der Pflichtteilsberechtigte hat gegenüber dem Erben einen Anspruch, dass sich im Nachlass befindliche Vermögensgegenstände durch einen Sachverständigen bewertet werden. Er hat hierbei einen sog. Anspruch auf Vorlage der Wertermittlung.

Welche Auskunft kann das Nachlassgericht geben?

Das Nachlassgericht ist eine Abteilung beim Amtsgericht, die für die Erteilung eines Erbscheins, die Eröffnung von Testamenten und anderen Verfügungen von Todes wegen, deren amtlicher Verwahrung, die Entgegennahme von Ausschlagungen und sonstige Verfahren zuständig ist, die mit dem (künftigen) Nachlass einer Person zu ...

Welche Schulden muss der Erbe übernehmen?

Grundsätzlich sind alle Schulden Teil der Erbschaft. Woher diese Schulden stammen, ist irrelevant. Deswegen erbt man beispielsweise Schulden aus Verträgen (nicht bezahlte Rechnungen, Miete etc.) genauso wie z.B. Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Finanzamt oder anderen Behörden (z.B. Steuerschulden).

Wo bekomme ich ein Nachlassverzeichnis her?

Man unterscheidet zwischen dem privaten Nachlassverzeichnis, das unter den Erben selbst erstellt werden kann, und einem notariellen Nachlassverzeichnis, das beim zuständigen Nachlassgericht beantragt werden muss.

Wie lange kann man Schulden Erben?

2. Gibt es eine Verjährungsfrist für die Erbenhaftung? Für die Erbenhaftung laut BGB und SGB II gilt eine Verjährungsfrist bezüglich der Erbschaft von drei Jahren. Danach können Gläubiger keine Ansprüche gegenüber den Erben mehr geltend machen.

Was passiert mit dem Erbe wenn man keinen Erbschein beantragt?

Im Falle einer Erbschaft, muss gemäß deutschem Erbrecht ein Erbschein nicht unbedingt von den Erben beantragt werden. Auch ohne einen Erbschein bleibt ein Erbe der rechtmäßige Rechtsnachfolger einer verstorbenen Person, entweder durch ein Testament oder durch die gesetzliche Erbfolge.

Was passiert mit dem Erbe wenn kein Erbschein beantragt wird?

Um das Erbe anzutreten und gegenüber Dritten den Nachlass zu verwalten, umzuschreiben oder in Empfang zu nehmen, bedarf es der Beantragung eines Erbscheins. Ist kein Erbschein vorhanden, kann ein gesetzlicher Erbe in aller Regel weder Konten noch Mietverträge oder andere Verbindlichkeiten des Verstorbenen auflösen.

Wer informiert einen über das Erbe?

Wen muss das Nachlassgericht informieren? Das Nachlassgericht informiert alle am Erbfall Beteiligten schriftlich über die Testamentseröffnung sowie gegebenenfalls ihre Erbenstellung: Erben, Enterbte, Vermächtnisnehmer, Testamentsvollstrecker und Nachlassverwalter.

Wer informiert über Erbe ohne Testament?

Für das Erbrecht und die gesetzliche Erbfolge ohne Testament ist das Nachlassgericht zuständig, das zum Amtsgericht gehört: Ist kein Testament vorhanden, klärt das Nachlassgericht, wer das Erbe erhält. Es stellt auch den Erbschein aus.

Werden Enterbte vom Nachlassgericht informiert?

Wie erfährt man, ob man enterbt wurde? Die Enterbung erfolgt durch ein Testament oder einen Erbvertrag. Eine enterbte Person erfährt dies in der Regel durch das Nachlassgericht.

Wie schnell muss man bei Erbe ausgezahlt werden?

Um den Pflichtteil zu erhalten, ist er innerhalb von 3 Jahren einzufordern. Der Pflichtteil ist nach Aufforderung durch den Berechtigten vom Erben auszuzahlen. Wird das Erbe nicht ausgezahlt, lässt sich der Pflichtteil einklagen.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Im Erbfall gehört das Guthaben auf einem Bankkonto genauso zum Nachlass wie alle anderen Vermögenswerte wie z.B. Immobilien und bewegliche Gegenstände . Das bedeutet, dass Bankkonten mit dem Tod des Erblassers automatisch auf die Erben übergehen.

Was passiert wenn Nachlass nicht geregelt ist?

In Deutschland sind Sie nicht dazu verpflichtet, Ihren Nachlass schon zu Lebzeiten zu regeln. Sollten keine entsprechenden, individuellen Regelungen erfolgt sein, greift in diesem Fall die gesetzliche Erbfolge. Der Nachlass wird dann je nach Verwandtschaftsgrad unter den Angehörigen des Erblassers aufgeteilt.

Kann ich beim Nachlassgericht nachfragen?

Als naher Angehöriger kann man beim zuständigen Nachlassgericht nach Eintritt eines Sterbefalls auch jederzeit nachfragen, ob eine letztwillige Verfügung des Erblassers vorliegt bzw. bereits eröffnet wurde.