Wie lange darf sich das Amt Zeit lassen?

Gefragt von: Lilli Noll
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Bei EU-Diplomen hat die Behörde MAXIMAL 3 Monate, nachdem die Unterlagen vollständig sind, Zeit, um über den Antrag zu entscheiden. Nicht 3 – 4, sondern nur 3 und keinen Tag länger. Im Gesetz steht, die Behörde muss KURZFRISTIG entscheiden, SPÄTESTENS aber nach 3 Monaten.

Was tun bei Untätigkeit der Behörde?

Rechtliche Grundlagen einer Beschwerde wegen Untätigkeit

Nach Ablauf der sechs Monate ist eine Untätigkeitsklage einzureichen. Ausnahmen bilden unter anderem Bescheide für einen Widerspruch. Dazu zählt zum Beispiel das Statusfeststellungsverfahren.

In welcher Frist müssen Behörden antworten?

Als Richtwert dienen hier 4 Wochen nach Abgabe aller Unterlagen. Denken Sie auch daran, dass Sie nicht die einzigen Antragsteller sind. Wenn sich nach Ablauf von sechs, bzw. drei Monaten noch nichts getan hat, so sollten Sie aber auch keine Scheu haben eine Untätigkeitsklage einzureichen.

Kann man Behörde Frist setzen?

Frist setzen

Setzen Sie der Behörde eine angemessene Frist zu reagieren. Eine angemessen Frist hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel wann Sie den Antrag eingereicht haben, die Dringlichkeit Ihrer Angelegenheit, der Umfang der zu prüfenden Angelegenheit und damit oft verbunden die Einbindung anderer Behörden.

Was tun wenn Antrag nicht bearbeitet wird?

“Sofern eine Verwaltungsentscheidung längere Zeit ausbleibt, besteht also die Möglichkeit zur kostenfreien Untätigkeitsklage nach § 88 SGG. Sollte ein Bescheid sechs Monate nach Beantragung von Leistungen noch nicht vorliegen, so kann eine Untätigkeits- klage beim Sozialgericht erhoben werden (§ 88 Abs.

Erklärvideo: Einbürgerungsantrag stellen

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Wer hilft bei Ärger mit Behörden?

Schindlers Aufgabe als Bürgerbeauftragter ist es, die Stellung der Bürgerinnen und Bürger im Kontakt mit Behörden zu stärken. Er unterstützt im Dialog mit der Polizei und wirkt darauf hin, dass Behörden begründeten Beschwerden nachgehen und Abhilfe schaffen.

Wie lange darf sich das Jobcenter Zeit lassen um einen Antrag zu bearbeiten?

Eine allgemeingültige Zeitspanne, wie lange es dauert, bis Hartz-IV-Anträge vom Jobcenter bearbeitet werden, gibt es nicht. Teilweise dauert es nur Tage, in anderen Fällen zwei bis drei Monate. Wichtig ist: Die Bearbeitungszeit beginnt erst, wenn alle nötigen Dokumente beim Jobcenter eingegangen sind.

Wie viel kostet eine Untätigkeitsklage?

Kosten der Untätigkeitsklage

Die Untätigkeitsklage vor dem Sozialgericht ist grundsätzlich kostenfrei. In der Regel muss die Behörde die Kosten des Klägers tragen, wenn nicht innerhalb der Fristen entschieden wird.

Was tun wenn das Sozialamt nicht reagiert?

Bei Untätigkeit: Untätigkeitsklage

Es empfiehlt sich, dem Amt vor Erhebung der Klage noch eine Frist von zwei Wochen zu setzen, Auskunft über den Stand der Bearbeitung zu geben und zugleich eine Untätigkeitsklage für den Fall anzudrohen, dass die Frist nicht eingehalten werde.

Warum sind Ämter so langsam?

Das liegt einerseits am Personalmangel in den Behörden. Hinzu kommt in einigen Bereichen ein stark erhöhtes Aufkommen: So seien beispielsweise beim BAFA innerhalb von 14 Tagen im August so viele Anträge eingegangen wie sonst in einem ganzen Jahr, berichtet Jürgen Leppig vom Energieberaterverband GIH.

Sind Behörden verpflichtet zu antworten?

Auch Bundesbehörden müssen Anfragen grundsätzlich beantworten, wenn auch nur nach einem „Minimalstandard“. Denn trotz zahlreicher Forderungen, unter anderem von der dju in ver. di, gibt es ein Bundespressegesetz nach wie vor nicht.

Was tun wenn Behörde keinen Bescheid erlässt?

Reagiert die Behörde nicht bzw. erlässt sie keinen Bescheid, können Sie vor dem Sozialgericht Untätigkeitsklage erheben. Bitte beachten Sie: Die Klage sollte stets das letzte Mittel sein. Meist gibt es gute Gründe, weswegen innerhalb der Frist von sechs Monaten eine abschließende Entscheidung über den Antrag bzw.

Wer trägt die Kosten einer Untätigkeitsklage?

Die gute Nachricht vorweg: Wird die Untätigkeitsklage gewonnen, so hat die Behörde alle Kosten zu tragen. Abgesehen davon ist im Verwaltungsrecht der Vorteil zu beachten, dass sich die Behörden in aller Regel selbst vertreten und dann keine fremden Anwaltskosten anfallen.

In welchem Zeitraum muss ein Antrag bearbeitet werden?

Im Gesetz steht, die Behörde muss KURZFRISTIG entscheiden, SPÄTESTENS aber nach 3 Monaten. „Kurzfristig“ ist also die Regel und „spätestens“ die Ausnahme. Nur bei Drittland-Diplomen hat die Behörde 4 Monate. Ist die Frist verstrichen, dann wirkt das Wort „Untätigkeitsklage“ Wunder.

Wie man sich gegen Behörden wehrt?

Der Widerspruch ist das sogenannte Vorverfahren, es wird mit Widerspruchseinlegung eingeleitet und endet entweder mit der Abhilfe oder mit einem Widerspruchsbescheid. Hierbei prüft die Behörde bzw. die sogenannte Widerspruchsbehörde das Verwaltungshandeln nach. Der Widerspruch ist an eine Form und Frist gebunden.

Wo kann man sich über ein Amt beschweren?

Artikel 17 des Grundgesetzes: Jeder Mensch kann eine Petition einreichen. Eine Petition ist eine Beschwerde oder eine Bitte. Alle Bürger*innen haben das Recht, sich über die Politik des Staates zu beschweren oder den Staat um etwas zu bitten. Dieses Recht nennt man auch Petitionsrecht.

Wie lange muss man auf Sozialhilfe warten?

Ist ein Antrag gestellt, muss in der Regel nach § 14 SGB IX (Sozialgesetzbuch) spätestens nach fünf Wochen ein Bescheid bei ihnen vorliegen. Liegt der Bescheid innerhalb von fünf Wochen nicht bei ihnen vor, können sie eine angemessene Frist von 10 bis 21 Tagen für die Zusage der Kostenübernahme setzen.

Wie kann mir das Sozialamt helfen?

Diese umfasst laut § 8 SGB XII folgende Leistungen:
  1. Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
  2. Hilfe zur Pflege.
  3. Hilfe zum Lebensunterhalt.
  4. Eingliederungshilfe für behinderte Menschen.
  5. Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten.
  6. Hilfen zur Gesundheit.
  7. Hilfe in anderen Lebenslagen.

Kann Sozialhilfe verweigert werden?

Die Sozialhilfe darf ganz gestrichen werden, wenn sich eine Person weigert, eine konkret zur Verfügung stehende zumutbare Arbeit anzunehmen oder wenn sie in einer anderen Form gegen das Subsidiaritätsprinzip verstösst.

Wann kann man eine Untätigkeitsklage stellen?

Die Untätigkeitsklage ist statthaft, wenn die Verwaltung über einen Antrag auf Erlass eines Verwaltungsaktes oder einen Widerspruch bzw. Einspruch ohne zureichenden Grund in angemessener Frist sachlich nicht entschieden hat.

Kann eine Behörde Widerspruch einlegen?

Widerspruch einlegen: Ein Widerspruch ist vor allem bei Entscheidungen einer Behörde möglich. Die Behörde informiert Sie in der Regel schriftlich mit einem Bescheid. Sind Sie mit der Entscheidung nicht einverstanden, können Sie diesem widersprechen.

Was tun wenn Behörde auf Widerspruch nicht reagiert?

Nach einem Widerspruch hat die Behörde 3 Monate Zeit, über den Widerspruch zu entscheiden. Auch hier gilt, wenn die Behörde das nicht tut, und Ihnen auch nicht mitteilt, warum eine Entscheidung noch nicht erfolgen konnte, können Sie sich mit der Untätigkeitsklage gerichtlich zur Wehr setzen.

Wie lange dauert es bis zum Bewilligungsbescheid?

Spätestens nach 6 Monaten muss das Jobcenter einen Bescheid erlassen. Das ist eine lange Zeit. In aller Regel gehet es jedoch schneller. Es kommt auf das Jobcenter an.

Wie lange dauert eine Antwort vom Jobcenter?

Lange Bearbeitungszeit der Jobcenter

zu entscheiden, ist in §88 Sozialgerichtsgesetz (SGG) gesetzlich festgelegt. Demnach gilt für Anträge eine Bearbeitungsfrist von sechs Monaten.

Wie lange hat das Jobcenter Zeit für eine Nachzahlung?

Für eine Nachzahlung vom Jobcenter beträgt die Dauer der Bearbeitung in der Regel drei Monate.