Wie lange muss der Arbeitgeber Personalakten aufbewahren?

Gefragt von: Herr Dr. Georg Hübner
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Die Ausgangsbasis: Der Arbeitgeber muss Personalunterlagen so lange aufbewahren, wie ein:e ausgeschiedene:r Mitarbeiter:in arbeitsrechtliche Ansprüche geltend machen kann. In §195 BGB ist hierfür eine regelmäßige Verjährungsfrist von drei Jahren festgesetzt.

Welche Personalakten müssen 10 Jahre aufbewahrt werden?

Steuerrechtliche und sozialversicherungsrechtliche Aufbewahrungsfristen. Gehaltslisten einschließlich Listen für Sonderzahlungen, soweit ein Buchungsbeleg vorhanden ist, werden zehn Jahre aufbewahrt (§ 147 AO, § 257 HGB).

Wie lange muss ich Personalunterlagen aufbewahren?

So gibt es für Unterlagen mit steuerlicher Relevanz wie Lohnsteuerkarten, Lohnabrechnungen oder Belege für den Lohnsteuerabzug Fristen: Sie dürfen erst nach sechs Jahren vernichtet werden. Für Lohnunterlagen, die für die betriebliche Gewinnermittlung relevant sind, gilt sogar eine Aufbewahrungspflicht von zehn Jahren.

Wie lange muss man Unterlagen vom alten Arbeitgeber aufbewahren?

Aufbewahrungsfristen im Sozialversicherungsrecht

Arbeitgeber müssen Lohnunterlagen, die Beitragsabrechnungen und Beitragsnachweise sowie die Bescheinigungen für den Arbeitnehmer bis zum Ende des Kalenderjahres, das auf die letzte Betriebsprüfung folgte, aufbewahren.

Was passiert mit der Personalakte nach Kündigung?

Der Arbeitnehmer hat auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf Einsicht in seine vom ehemaligen Arbeitgeber weiter aufbewahrte Personalakte. Dies folgt aus der nachwirkenden arbeitgeberseitigen Schutz- und Rücksichtnahmepflicht gemäß § 241 Abs. 2 BGB iVm.

Aufbewahrungsfristen deiner Dokumente - Das musst du aufbewahren!

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Wie lange bleibt eine Personalakte bestehen?

Die Personalakte enthält unterschiedliche Arten von Dokumenten, die unterschiedlichen Aufbewahrungsfristen unterliegen. Je nachdem, ob Sie die Personalakte aus arbeitsrechtlicher, steuerrechtlicher oder sozialversicherungsrechtlicher Sicht betrachten, gelten Aufbewahrungsfristen für Personalakten von bis zu 30 Jahren.

Wie lange bleiben Einträge in der Personalakte?

Als Grundregel gilt: Ein Arbeitgeber muss Personalakten so lange aufbewahren, wie ein ausgeschiedener Mitarbeiter arbeitsrechtliche Ansprüche geltend machen könnte. Maßgeblich ist hier die in § 195 BGB festgelegte regelmäßige Verjährungsfrist von drei Jahren.

Was muss länger als 10 Jahre aufbewahrt werden?

Aufbewahrungsfrist 10 Jahre

Zu den Unterlagen, die Sie 2023 entsorgen können, gehören dann zum Beispiel: Jahresabschlüsse. Buchungsbelege wie Ausgangs- und Eingangsrechnungen, Kassenzettel, Lieferscheine. Kontoauszüge.

Was kann in 2023 vernichtet werden?

Vernichten können Sie 2023 alle Unterlagen, die unter die 10-Jahres-Frist fallen und bis zum 31. Dezember 2012 erstellt wurden.
  • Quittungen.
  • Kassenberichte.
  • alle Belege.
  • alle Eingangs- und Ausgangsrechnungen.
  • Kontoauszüge.
  • Auftragsbestätigungen.
  • Lieferscheine.
  • Kassenbücher.

Wie lange muss ein Arbeitgeber die Lohnabrechnungen aufbewahren?

❗️ Nach den gesetzlichen Bestimmungen im Handelsgesetzbuch § 257 (HGB) und § 147 (AO) der Abgabenordnung müssen Unternehmen Gehaltsabrechnungen und andere lohnrelevante Unterlagen mindestens 6 Jahre lang aufbewahren. Alle für die betriebliche Gewinnermittlung relevanten Daten müssen 10 Jahre lang aufbewahrt werden.

Wie lange darf der Arbeitgeber Meine Daten speichern?

Bundesabgabenordnung: Steuerrechtlich relevante Daten müssen mindestens 6 Jahre aufbewahrt werden. Gewinnermittlung: Daten in Dokumenten, die zur Gewinnermittlung eines Unternehmens wichtig sind, dürfen bis zu 10 Jahre gespeichert werden.

Was muss in der Personalakte aufbewahrt werden?

Dabei ist darauf zu achten, dass Personalakten besonders geschützt sind, um die Einsichtnahme von Unbefugten nicht zu ermöglichen. Dies gelingt etwa durch einen verschließbaren Aktenschrank oder Tresor, einen abgeschlossenen Raum oder einen besonders geschützten Computer.

Welche Personalunterlagen müssen im Original aufbewahrt werden?

Dazu gehören befristete Arbeitsverträge, Aufhebungsverträge oder Kündigungsschreiben. Auch Arbeitsverträge mit nachträglichem Konkurrenzverbot sollten im Original aufbewahrt werden. Das Gesetz sieht für solche Verträge noch immer die Schriftform vor.

Was muss man 30 Jahre aufbewahren?

Für Unterlagen, die gerichtliche Verfahren betreffen, gilt die Aufbewahrungsfrist 30 Jahre lang, beispielsweise für Mahnbescheide, Prozessakten oder Urteile.
  • Rechtsdokumente datiert auf 1992: Ende 2022.
  • Rechtsdokumente datiert auf 2022: Ende 2052.

Welche Dokumente müssen nur 6 Jahre aufbewahrt werden?

Eine 6-jährige Aufbewahrungsfrist gilt für alle anderen aufbewahrungspflichtigen Geschäftsunterlagen: empfangene Handels- oder Geschäftsbriefe, Wiedergaben der abgesandten Handels- oder Geschäftsbriefe, sonstige Unterlagen, soweit sie für die Besteuerung von Bedeutung sind.

Welche Unterlagen müssen nur 6 Jahre aufbewahrt werden?

Die Aufbewahrungsfrist von 6 Jahren gilt entsprechend für alle anderen aufbewahrungspflichtigen Unterlagen: empfangene Handels- oder Geschäftsbriefe. Wiedergaben der abgesandten Handels- oder Geschäftsbriefe.

Welche Unterlagen müssen nach dem Tod aufbewahrt werden?

Alle Dokumente von verstorbenen Angehörigen sollten sorgsam aufbewahrt werden. Dazu zählen Sterbeurkunde, Erbschein und auch das Testament. Auch Geburts- oder Heiratsurkunde können später noch wichtig werden. Halten Sie diese Dokumente mindestens so lange parat, bis die Erbschaft abschließend geklärt sind.

Wie lange muss man die Kontoauszüge aufbewahren?

Wie lange sollten Privatpersonen Kontoauszüge aufbewahren? Eine empfehlenswerte Aufbewahrungsfrist für Kontoauszüge sind 3 Jahre (bei Privatpersonen mit einem Einkommen unterhalb von 500.000€). Grundlage dafür ist, dass Alltagsgeschäfte erst nach dieser Frist verjähren.

Wie lange muss man die Einkommensteuererklärung aufbewahren?

Den endgültigen Steuerbescheid solltest du grundsätzlich mindestens zehn Jahre abheften. Denn so lange kann eine eventuelle Steuerhinterziehung vom Finanzamt geahndet werden. Außerdem kannst du den Steuerbescheid als Einkommensnachweis nutzen, wenn du zum Beispiel Elterngeld oder einen Kredit beantragst.

Warum sollte man den Kassenbon aufheben?

Wofür brauche ich den Kassenzettel? Zum einen können Sie auf dem Kassenzettel überprüfen, was Ihnen berechnet wurde und ob der Rechnungsbetrag stimmt. Zum anderen können Sie mit dem Kassenzettel den Kauf nachweisen. Besonders hilfreich ist das, wenn Sie unbeschädigte Ware in einem Laden umtauschen wollen.

Wie lange muss ich Arbeitsverträge aufbewahren?

„Nach Beendigung des Vertrags sollte man die Dokumente wegen der Verjährungsfristen noch drei volle Jahre aufbewahren“, empfiehlt Allgemeinanwalt Rotter. Wurden die entsprechenden Ausgaben steuerlich abgesetzt, gilt eine sechsjährige beziehungsweise zehnjährige Aufbewahrungsfrist.

Wie lange muss ein Arbeitsvertrag aufbewahrt werden?

In der Regel müssen Sie den aktuellen Arbeitsvertrag nur bis zum Jobwechsel aufbewahren.

Kann ich eine Kopie meiner Personalakte verlangen?

Ein Anspruch auf Anfertigung einer vollständigen Kopie der Personalakte durch den Arbeitgeber besteht nicht. Ein Anspruch auf Überlassung oder Aushändigung der Personalakte besteht in keinem Fall. Die Einsicht braucht nur in Gegenwart des Arbeitgebers oder einer von ihm beauftragten Person gestattet zu werden.

Habe ich ein Recht auf meine Personalakte?

Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, in die eigene Personalakte Einsicht zu erlangen. So ist es im Paragraf 83 des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) festgesetzt: (1) Der Arbeitnehmer hat das Recht, in die über ihn geführten Personalakten Einsicht zu nehmen. Er kann hierzu ein Mitglied des Betriebsrats hinzuziehen.

Habe ich das Recht meine Personalakte einzusehen?

Bei Personalakten ist das Einsichtsrecht in § 83 Abs. 1 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) geregelt. Demnach hat der Mitarbeiter eines Unternehmens das Recht, ohne Angabe von Gründen jederzeit seine Personalakte einzusehen.