Wie lange muss ich als Privatperson Steuerunterlagen aufbewahren?

Gefragt von: Lina Gerber B.Eng.
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Empfehlung: Auf der sicheren Seite bist du, wenn du alle Nachweise und Belege nach Abgabe der Steuererklärung mindestens vier Jahre aufhebst. Verdienst du mehr als 500.000 Euro pro Jahr gelten sogar Aufbewahrungsfristen von mindestens sechs Jahren.

Wann kann man Steuerunterlagen wegwerfen?

Viele steuerlich relevante Unterlagen können Sie ab 1. Januar 2023 entsorgen. Dabei gilt der folgende Grundsatz: Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem die letzten Eintragungen in die Unterlage gemacht wurden oder in dem die Unterlage erstellt wurde.

Wie lange muss ich Belege für die Steuer aufbewahren?

Die Belege über Einnahmen und Ausgaben zur Gewinnermittlung in der Steuererklärung müssen zwischen sechs und zehn Jahre lang aufbewahrt werden. Der Hintergrund: Das Finanzamt kann bis zu vier Jahre nach Ablauf des Steuerjahrs noch eine Betriebsprüfung durchführen.

Was muss länger als 10 Jahre aufbewahrt werden?

Welche Unterlagen muss ich 10 Jahre aufbewahren? Eine Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren gilt für folgende Dokumente: Bücher und Aufzeichnungen, Jahresabschlüsse, Inventare, Eröffnungsbilanz, Lageberichte, Organisationsunterlagen und Arbeitsanweisungen.

Welche Unterlagen müssen 30 Jahre aufbewahrt werden?

Für Unterlagen, die gerichtliche Verfahren betreffen, gilt die Aufbewahrungsfrist 30 Jahre lang, beispielsweise für Mahnbescheide, Prozessakten oder Urteile.
  • Rechtsdokumente datiert auf 1992: Ende 2022.
  • Rechtsdokumente datiert auf 2022: Ende 2052.

Aufbewahrungsfristen deiner Dokumente - Das musst du aufbewahren!

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Welche Steuerunterlagen können 2023 vernichtet werden?

Vernichten können Sie 2023 alle Unterlagen, die unter die 10-Jahres-Frist fallen und bis zum 31. Dezember 2012 erstellt wurden.
  • Quittungen.
  • Kassenberichte.
  • alle Belege.
  • alle Eingangs- und Ausgangsrechnungen.
  • Kontoauszüge.
  • Auftragsbestätigungen.
  • Lieferscheine.
  • Kassenbücher.

Wie lange muss ich Stromrechnungen aufheben?

Mit der Zahlung der Stromrechnung von Juli 2016 ist die empfohlene „Lebensdauer“ der Stromrechnungen von 5 auf 10 Jahre verdoppelt worden. Denn mit der Anlastung der Fernsehgebühr auf der Stromrechnung gilt für diese die Aufbewahrungsfrist wie sie für Abgaben laut Zivilgesetzbuch vorgesehen ist: 10 Jahre.

Wie lange sollen Privatpersonen Belege aufbewahren und warum?

Rechnungen und Quittungen sollten man privat zwei Jahre aufbewahren. Dazu bist du sogar gesetzlich verpflichtet: nach § 14b Abs. 1 Satz 5 UStG soll man (auch privat) Rechnungen und Belege über steuerpflichtige Leistungen zwei Jahre aufbewahren.

Wie lange muss ich meine Gehaltsabrechnungen aufheben?

Jedoch betreffen Lohnabrechnungen insbesondere die Lohnsteuer. Der Gesetzgeber sieht für diese Dokumente eine Aufbewahrungsfrist von sechs Jahren vor. Alle Gehaltsabrechnungen der Arbeitnehmer müssen laut geltendem Recht daher sechs Jahre lang aufbewahrt werden.

Was tun mit alten Steuerunterlagen?

Grundsätzlich können sowohl die Steuerbescheinigung als auch die -erklärung nach dem Einreichen bzw. nach dem Erhalt in die Tonne. Es sei denn, eure positiven Einkünfte betragen mehr als 500.000 Euro im Kalenderjahr: In diesem Fall müsst ihr die Unterlagen sechs Jahre lang aufbewahren.

Wie sortiere ich meine Steuerunterlagen?

Nimm Rücksprache mit deinem Steuerberater

So kann dir dein Steuerberater auch empfehlen, deine Belege in sogenannten „Buchungskreisen“ oder „Belegkreisen“ zu ordnen. Merke: Je unordentlicher du deine Belege in deinem Steuerberaterbüro abgibst, umso höher wird die Rechnung, die du von dort erhältst!

Welche Unterlagen müssen 6 Jahre aufbewahrt werden?

Eine 6-jährige Aufbewahrungsfrist gilt für alle anderen aufbewahrungspflichtigen Geschäftsunterlagen:
  • empfangene Handels- oder Geschäftsbriefe,
  • Wiedergaben der abgesandten Handels- oder Geschäftsbriefe,
  • sonstige Unterlagen, soweit sie für die Besteuerung von Bedeutung sind.

Wie lange muss man Kontoauszüge von Verstorbenen aufheben?

Gesetzliche Verjährungsfrist als Richtschnur

Als Richtschnur für die Frage, wie lange man geschäftsrelevante Unterlagen, die sich im Nachlass befinden, kann die in § 195 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) normierte regelmäßige Verjährungsfrist von drei Jahren dienen.

Kann ich alte Lohnabrechnungen wegschmeißen?

Da Lohnabrechnungen die Lohnsteuer betreffen, gilt eine Aufbewahrungsfrist von sechs Jahren. Haben Sie also Lohnabrechnungen aus dem Jahr 2016 vorliegen, können Sie diese ab 2022 entsorgen. Lohnabrechnungen von 2022 können ab Ende 2028 entsorgt werden.

Kann man alte Lohnabrechnungen wegwerfen?

Stiftung Warentest empfiehlt, die Lohnzettel lediglich für das laufende Kalenderjahr aufzubewahren. „Stimmt die elektronische Lohnsteuerbescheinigung des Arbeitgebers am Jahresende, können die monatlichen Abrechnungen weg“, heißt es auf der Internetseite der Stiftung.

Wie lange muss man Gas und Stromrechnungen aufheben?

Grundsätzlich liegt die regelmäßige Verjährungsfrist bei 3 Jahren.

Welche Dokumente müssen nach dem Tod aufgehoben werden?

Alle Dokumente von verstorbenen Angehörigen sollten sorgsam aufbewahrt werden. Dazu zählen Sterbeurkunde, Erbschein und auch das Testament. Auch Geburts- oder Heiratsurkunde können später noch wichtig werden. Halten Sie diese Dokumente mindestens so lange parat, bis die Erbschaft abschließend geklärt sind.

Sollte man Sachen von Verstorbenen aufbewahren?

"Es gibt keinen "richtigen" Zeitpunkt, der für alle Trauernden gleichermaßen gilt." Einige Hinterbliebene wollen die Dinge lieber heute als morgen aus dem Blickfeld schaffen. Andere brauchen Monate oder Jahre, um sich behutsam an die Aufgabe heranzutasten.

Welche Dokumente müssen 5 Jahre aufbewahrt werden?

Für Handwerker-, Miet- und Arztrechnungen, aber auch für Lohnunterlagen gilt eine allgemeine Aufbewahrungsfrist von fünf Jahren. Lohnunterlagen werden zum Nachweis des Einkommens herangezogen, etwa wenn Sie erwerbsunfähig werden sollten. Unbedingt unbegrenzt aufbewahren!

Welche Unterlagen werden am längsten aufbewahrt?

Folgende private Unterlagen sollten lebenslang aufbewahrt werden:
  • Standesamtliche Dokumente wie Pässe, Geburts- und Heiratsurkunden, Erbscheine, Scheidungsurkunden.
  • Renten- und Sozialversicherungsunterlagen.
  • Zeugnisse.
  • Krankenversicherungsunterlagen.
  • Dokumente über Immobilienkäufe und Grundbuchauszüge.

Was passiert wenn Steuerunterlagen verloren?

Wer seine Originalbelege nicht aus der Hand geben will, gibt am besten die Steuererklärung persönlich beim Finanzamt ab. Sie können dann mit dem Finanzbeamten gleich die Belege durchgehen, Zweifelsfragen klären und die Unterlagen anschließend im Regelfall wieder mit nach Hause nehmen.

Welche Ordner brauche ich privat?

Wichtige Ordner sind: Wichtige Dokumente, Steuer, Finanzen, Wohnen, Versicherungen, Beruf, Geräte, Verträge und Fahrzeuge. Zusätzlich können Sie Ordner für Tiere, Kinder und Gesundheit anlegen. Sichten Sie nun die Papiere und sortieren Sie nach Unterlagen, die Sie behalten und Papieren, die entsorgt werden können.

Was alles sammeln für Steuererklärung?

Unterlagen Checkliste für die Einkommensteuererklärung
  • Personalausweis/ Reisepass. ...
  • Steuernummer & Steuer-Identifikationsnummer. ...
  • Einkommensteuerbescheid des Vorjahres. ...
  • Elektronische Lohnsteuerbescheinigung(en) ...
  • Bankverbindung. ...
  • Versicherungs-Unterlagen. ...
  • Belege für Werbungskosten. ...
  • Häusliches Arbeitszimmer von der Steuer absetzen.

Wie viel kostet ein Steuerberater Steuererklärung?

Eine volle Gebühr beträgt 348 Euro nach Tabelle B. Der Steuerberater darf sein Honorar innerhalb dieser Bandbreite in Rechnung stellen. Üblich ist die Mittelgebühr, also 435 Euro.

Kann man Gas und Strom von der Steuer absetzen?

Allerdings können Sie pro Tag im Home-Office 5 € von der Steuer absetzen – genau für Kosten wie Strom, Gas und Wasser. Also die Mehrkosten, die durch das Arbeiten in der Arbeitsecke oder am Küchentisch bei Ihnen zu Hause entstehen. Insgesamt lassen sich maximal 120 Tage heimischer Arbeit anrechnen, das sind 600 €.