Wie lange muss man von einem verstorbenen Unterlagen aufheben?

Gefragt von: Herr Karlheinz Kuhn
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Gesetzliche Verjährungsfrist als Richtschnur
Als Richtschnur für die Frage, wie lange man geschäftsrelevante Unterlagen, die sich im Nachlass befinden, kann die in § 195 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) normierte regelmäßige Verjährungsfrist von drei Jahren dienen.

Welche Unterlagen von Verstorbenen müssen aufbewahrt werden?

Dokumente von Verstorbenen

Dazu zählen Sterbeurkunde, Erbschein und auch das Testament. Auch Geburts- oder Heiratsurkunde können später noch wichtig werden.

Wie lange muss man Unterlagen nach dem Tod aufbewahren?

Die 10-jährige Aufbewahrungspflicht gilt auch für bereits verstorbene Patienten. Hier ist keine längere Aufbewahrung vonnöten, da nicht davon auszugehen ist, dass die Rechtsnachfolger und Erben nach so langer Zeit noch Ansprüche geltend machen. Kopien und Durchschriften unterliegen nicht der Aufbewahrungsfrist.

Wie lange muss man Kontoauszüge eines verstorbenen aufheben?

Kontoauszüge oder Quittungen, mit denen man Zahlungen aus vollstreckbare Urkunden (z.B. Gerichtsurteile, notarielle Schuldanerkenntnisse etc.) nachweisen kann, mindestens 30 Jahre aufbewahren. Erst dann endet die Verjährung. Gleiches gilt für Kontoauszüge, die einem im Rahmen einer Erbschaft in die Hände fallen.

Was muss alles 10 Jahre aufbewahrt werden?

Aufbewahrungsfrist 10 Jahre
  • Jahresabschlüsse.
  • Buchungsbelege wie Ausgangs- und Eingangsrechnungen, Kassenzettel, Lieferscheine.
  • Kontoauszüge.
  • Jahresbilanzen.
  • Inventare.
  • Kassenberichte.
  • Kredit- und Steuerunterlagen.

Wichtige Dokumente Aufbewahren // Adulting 101

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Welche Unterlagen müssen 30 Jahre aufbewahrt werden?

Für Unterlagen, die gerichtliche Verfahren betreffen, gilt die Aufbewahrungsfrist 30 Jahre lang, beispielsweise für Mahnbescheide, Prozessakten oder Urteile.
  • Rechtsdokumente datiert auf 1992: Ende 2022.
  • Rechtsdokumente datiert auf 2022: Ende 2052.

Wie lange muss man als Rentner Lohnabrechnungen aufbewahren?

Damit gilt eigentlich eine gesetzlich vorgeschriebene Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren, Jedoch betreffen Lohnabrechnungen insbesondere die Lohnsteuer. Der Gesetzgeber sieht für diese Dokumente eine Aufbewahrungsfrist von sechs Jahren vor.

Sollte man Sachen von Verstorbenen aufbewahren?

Trotzdem sollten bestimmte private Dokumente nach dem Tod eines Familienmitglieds nicht sofort geschreddert werden. So empfiehlt es sich beispielsweise, dass Erben Testament und Erbschein so lange im Original aufheben, bis die Erbschaft abschließend geklärt ist.

Wie lange müssen private Steuerbescheide aufbewahrt werden?

Den endgültigen Steuerbescheid solltest du grundsätzlich mindestens zehn Jahre abheften. Denn so lange kann eine eventuelle Steuerhinterziehung vom Finanzamt geahndet werden. Außerdem kannst du den Steuerbescheid als Einkommensnachweis nutzen, wenn du zum Beispiel Elterngeld oder einen Kredit beantragst.

Wie lange werden Sterbeurkunden aufbewahrt?

Schutzfristen sind grundsätzlich: Bei Geburtsurkunden: 110 Jahre. Bei Heiratsurkunden: 80 Jahre. Bei Sterbeurkunden: 30 Jahre.

Welche Unterlagen müssen nur 6 Jahre aufbewahrt werden?

Die Aufbewahrungsfrist von 6 Jahren gilt entsprechend für alle anderen aufbewahrungspflichtigen Unterlagen: empfangene Handels- oder Geschäftsbriefe. Wiedergaben der abgesandten Handels- oder Geschäftsbriefe.

Was muss 6 und was 10 Jahre aufbewahrt werden?

Für alle anderen aufbewahrungspflichtigen Unterlagen, wie Angebote, Auftragsbestätigungen, Geschäftsbriefe, Mahnungen, Verträge, gilt entsprechend die Frist von 6 Jahren – im Zweifel lieber die 10-Jahres-Frist wählen.

Welche Dokumente müssen 5 Jahre aufbewahrt werden?

Für Handwerker-, Miet- und Arztrechnungen, aber auch für Lohnunterlagen gilt eine allgemeine Aufbewahrungsfrist von fünf Jahren. Lohnunterlagen werden zum Nachweis des Einkommens herangezogen, etwa wenn Sie erwerbsunfähig werden sollten. Unbedingt unbegrenzt aufbewahren!

Was passiert mit Ausweisen von Verstorbenen?

Personalausweise nach altem Muster und Reisepässe sind durch die Personalausweisbehörden zu entwerten und können an Hinterbliebene ausgehändigt werden. Von einer Rückgabe elektronischer Personalausweise durch die zuständigen Behörden ist aus Sicherheitsgründen abzusehen.

Welche Unterlagen können 2023 vernichtet werden?

Vernichten können Sie 2023 alle Unterlagen, die unter die 10-Jahres-Frist fallen und bis zum 31. Dezember 2012 erstellt wurden.
  • Quittungen.
  • Kassenberichte.
  • alle Belege.
  • alle Eingangs- und Ausgangsrechnungen.
  • Kontoauszüge.
  • Auftragsbestätigungen.
  • Lieferscheine.
  • Kassenbücher.

Wie lange muss man Unterlagen von einem verkauften Haus aufbewahren?

Top-Tipp: Notariell beglaubigte Dokumente müssen lebenslang aufbewahrt werden, für alle anderen Unterlagen gilt eine Archivierungsfrist von fünf Jahren.

Wie lange muss man Wasser Rechnungen aufbewahren?

Rechnungen und Quittungen sollten man privat zwei Jahre aufbewahren. Dazu bist du sogar gesetzlich verpflichtet: nach § 14b Abs. 1 Satz 5 UStG soll man (auch privat) Rechnungen und Belege über steuerpflichtige Leistungen zwei Jahre aufbewahren.

Soll man Bilder von Verstorbenen aufstellen?

Fotos und Bilder von verstorbenen Personen solltest Du nicht an die Wand aufhängen sondern im Fotoalbum aufbewahren. Das können zum Beispiel Bilder von geliebten Menschen, den Großeltern aber auch berühmten Personen wie Musiker, Künstler oder Schriftsteller sein.

Welche Körperöffnungen werden bei verstorbenen verschlossen?

Körperöffnungen wie Rachen, Nasenlöcher und Anus werden mit Watte oder einem Pulver verschlossen. So können keine Körperflüssigkeiten austreten. Des Weiteren werden Mund und Augen geschlossen.

Wie lange darf ein Verstorbener aufbewahrt werden?

Wie lange darf ein verstorbener Mensch im Haus bleiben? Grundsätzlich darf ein Mensch noch bis zu 36 Stunden nach Eintritt des Todes im privaten Haushalt verbleiben. Ob dies erwünscht ist, entscheiden Sie.

Kann ich alte rentenbescheide entsorgen?

Eine lebenslange Aufbewahrung empfiehlt sich zudem für Rentenbescheide, Arztberichte und -befunde, sowie Kraftfahrzeugschein und -brief, aber auch Unterlagen im Zusammenhang mit dem Kauf oder Bau einer Immobilie wie ein Notarvertrag.

Kann ich alte Lohnabrechnungen wegschmeißen?

Da Lohnabrechnungen die Lohnsteuer betreffen, gilt eine Aufbewahrungsfrist von sechs Jahren. Haben Sie also Lohnabrechnungen aus dem Jahr 2016 vorliegen, können Sie diese ab 2022 entsorgen. Lohnabrechnungen von 2022 können ab Ende 2028 entsorgt werden.

Was gehört alles in den Rentenordner?

Viele Unterlagen werden vor allem für die spätere Rente aufbewahrt und müssen nicht im laufenden Papierkram abgelegt werden.
  • Arbeitsverträge.
  • Ausbildungsverträge, Ausbildungsnachweise.
  • Abschlusszeugnis.
  • Ex-/Immatrikulationsbescheinigung.
  • Lohnbescheinigungen, Gehaltszettel, Lohnunterlagen.
  • Sozialversicherungsbescheinigungen.

Wie lange müssen Kontoauszüge von der Bank gespeichert werden?

Wie lange sind Kontoauszüge bei der Bank gespeichert? Anders als Privatpersonen müssen Banken die Kontoauszüge ihrer Kunden mindestens zehn Jahre lang archivieren. Geht einmal ein Kontoauszug privat verloren, lässt sich dieser bei dem jeweiligen Geldinstitut nachfordern.