Wie läuft eine betriebliche Altersvorsorge ab?

Gefragt von: Frau Dr. Kristina Thomas B.Eng.
sternezahl: 4.9/5 (5 sternebewertungen)

So geht's: Der Arbeitgeber führt die bAV durch
Der/die Arbeitgeber/in kümmert sich neben der Anlageform auch um die Gehaltsumwandlung, überweist also monatlich einen Teil des Bruttogehalts direkt in die bAV. Das sichert den/die Arbeitnehmer/in für das Alter ab.

Was muss man bei der betrieblichen Altersvorsorge beachten?

Damit sich die betriebliche Altersvorsorge lohnt, gilt als Faustregel, dass sich der Arbeitgeber zu mindestens 20 Prozent am Beitrag beteiligen sollte. Ist der Zuschuss niedriger, sollten Interessierte mithilfe eines Vorsorgeexperten durchrechnen, ob die bAV für sie persönlich sinnvoll ist.

Wie wird betriebliche Altersvorsorge bezahlt?

Im Unterschied zur privaten Altersvorsorge zahlt der Arbeitnehmer also seinen Beitrag nicht selbst ein, sondern überlässt dies dem Arbeitgeber. Der zahlt die Beiträge in der Regel direkt aus dem unversteuerten Bruttogehalt in einen Vorsorgevertrag, zum Beispiel mit einer Versicherungsgesellschaft, ein.

Was zahlt der Arbeitgeber bei betrieblicher Altersvorsorge?

Ab 2022 müssen Arbeitgeber einen Zuschuss von 15 Prozent zu jeder betrieblichen Altersvorsorge zahlen, wenn diese über eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds erfolgt. Egal, wie alt der Vertrag ist.

Für wen lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?

Die betriebliche Altersvorsorge kann sich lohnen, wenn der Arbeitgeber einen ordentlichen Zuschuss gibt. Ein Arbeitgeberzuschuss in Höhe von 15 Prozent ist bereits seit 2019 – vorbehaltlich einer tariflichen Regelung – für Neuverträge verpflichtend, seit 2022 auch für Altverträge.

Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Lohnt sich die Betriebsrente?

18 verwandte Fragen gefunden

Warum sich betriebliche Altersvorsorge oft nicht lohnt?

Für wen kann betriebliche Altersvorsorge problematisch sein? Für manche Beschäftigten kann eine betriebliche Altersvorsorge nachteilig sein. Insbesondere bei einem Gehalt zwischen knapp 5000 und über 7000 Euro, denn dann entfällt die Ersparnis bei den Sozialabgaben bei dennoch geminderten gesetzlichen Rentenansprüchen.

Was spricht gegen betriebliche Altersvorsorge?

Nachteile: Die Betriebsrente ist bei Auszahlung zu versteuern und es fallen Sozialabgaben an. Zudem gestalten sich Kündigung und Weiterführung der bAV bei einem neuen Arbeitgebenden schwierig. Vertragsabschluss: Bei der betrieblichen Altersvorsorge überwiegen die Vorteile in der Regel die Nachteile.

Für wen lohnt sich bAV nicht?

Für Sparer, die 2023 monatlich zwischen 4.988 und 7.300 Euro verdienen, ist die Entgeltumwandlung weniger lohnend. Zum einen geht die Ersparnis bei den Sozialabgaben zum Teil verloren, wenn Dein Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung (4.987,50 Euro in 2023) liegt.

Wann bekommt man die betriebliche Altersvorsorge ausgezahlt?

Auszahlung: Die Betriebsrente oder betriebliche Altersvorsorge (bAV) wird am Ende der Laufzeit ausgezahlt. Dies entspricht meist dem Ende des Arbeitslebens. Bei Pensionskassen ist keine Laufzeit vorhanden. Dort erhalten Sie das Geld, sobald Sie effektiv in Rente sind.

Wann bekommt man betriebliche Altersvorsorge ausgezahlt?

Wann wird die betriebliche Rente ausgezahlt? Die Betriebsrente wird frühestens ab dem 60. Lebensjahr ausgezahlt.

Kann ich mir die betriebliche Altersvorsorge auszahlen lassen?

Auszahlung: Die bAV zu kündigen und vorzeitig auszahlen zu lassen ist meist nicht möglich. Trotz Kündigung erhalten Sie Ihr Geld erst zur Rente. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Nämlich dann, wenn eine Kleinstanwartschaft besteht. Das heißt, dass Sie monatlich nur knapp 30 € Rente im Monat ausbezahlt bekommen würden.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet betriebliche Altersvorsorge zu zahlen?

Nein, eine betriebliche Altersvorsorge müssen Sie nicht anbieten, wenn es sich um eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung handelt. Es besteht nur die Pflicht für Arbeitgeber zu der betrieblichen Altersvorsorge, wenn Arbeitnehmer den Aufbau mittels einer Gehaltsumwandlung selbst finanzieren.

Hat man automatisch eine betriebliche Altersvorsorge?

Sichern Sie sich Ihre betriebliche Altersvorsorge

Gehen Sie am besten zuerst auf Ihren Arbeitgeber zu, ob er bereits eine Betriebsrente anbietet. Als Arbeitnehmer haben Sie aber auf jeden Fall einen gesetzlichen Anspruch auf eine bAV durch die so genannte Entgeltumwandlung.

Wer zahlt die betriebliche Altersvorsorge aus?

Die Beitragszahlung in der bAV kann durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfolgen. Zahlt der Arbeitnehmer die Beiträge liegt eine Entgeltumwandlung vor. Auf diese haben Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch. Sie verzichten auf einen Teil ihres Gehalts zugunsten ihrer bAV.

Welche Vorteile hat die betriebliche Altersvorsorge für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?

Ihre Vorteile auf einen Blick
  • Bindung und Motivation von qualifizierten Mitarbeitern.
  • Imagegewinn für das Unternehmen.
  • Erfüllung des gesetzlichen Anspruchs auf Entgeltumwandlung.
  • Eigene Bestimmung des Durchführungsweges.
  • Besonders günstige Konditionen bei Gruppenverträgen möglich.

Was kostet eine betriebliche Altersvorsorge?

Die Beiträge in eine betriebliche Altersvorsorge sind bis zu einem Beitrag von maximal 292 €/mtl. von der Sozialversicherung befreit. Das entspricht 4 % der Beitragsbemessungsgrenze der Deutschen Rentenversicherung (BBG/West).

Wie komme ich an meine betriebliche Altersvorsorge?

Wo stelle ich einen Antrag auf Betriebsrente? Den Antrag auf deine Betriebsrente stellst du im Personalbüro deines Arbeitgebers. Mit der Antragstellung kannst du beginnen, sobald du den endgültigen Bescheid der gesetzlichen Rentenversicherung (1) bezüglich deiner Rente erhalten hast.

Was passiert mit meiner bAV wenn ich sterbe?

Die Hinterbliebenenversorgung vor Rentenbeginn

Tritt der Tod des Versicherten nun vor Rentenbeginn ein, können folgende Situation eintreten: Das gebildete Kapital wird an die Hinterbliebenen entrichtet. Die vom verstorbenen Arbeitnehmer eingezahlten Beträge werden zurückgewährt. Eine Hinterbliebenenrente wird gezahlt.

Welche Vorteile und welche Nachteile bietet die betriebliche Altersvorsorge?

Vor- und Nachteile einer betrieblichen Altersvorsorge
  • Wie funktioniert eine bAV? ...
  • Jeder hat Anspruch auf eine zusätzliche Rente. ...
  • Das beste Argument: Zahlungen senken das Bruttoeinkommen. ...
  • Hauptkritikpunkt: Die nachgelagerten Sozialabgaben. ...
  • Die Ansprüche auf Sozialleistungen sinken.

Wie viel kann man maximal in die bAV einzahlen?

Der steuerfreie Höchstbetrag für Beiträge des Arbeitgebers zur bAV (Pensionskasse, Pensionsfonds oder Direktversicherung) beträgt acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze West in der allgemeinen Rentenversicherung. 2022 beträgt der steuerfreie Höchstbetrag damit 6.768 Euro.

Was hat der Arbeitgeber von der betrieblichen Altersvorsorge?

Mit einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) können Sie staatlich gefördert fürs Alter vorsorgen - zusätzlich zur gesetzlichen Rente. Für alle Neuverträge seit 2019 gilt ein verpflichtender Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent. Ab 2022 gilt dies auch für bereits bestehende Verträge.

Ist die betriebliche Altersvorsorge steuerfrei?

Die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung sind steuerfrei und in gewissem Umfang sozialversicherungsfrei in der Ansparphase. Dafür muss die spätere Rente voll versteuert werden. Für gesetzlich Krankenversicherte fallen zudem Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an.

Wem gehört die betriebliche Altersvorsorge?

Träger der betrieblichen Altersversorgung ist in diesem Fall ein Lebensversicherer. Die Beiträge werden entweder vom Arbeitgeber, vom Arbeitnehmer im Wege der Entgeltumwandlung oder von beiden (Arbeitgeberbeitrag und Entgeltumwandlung) geleistet. Funktion und Einsatzgebiet ähneln der Pensionskasse.

Wird betriebliche Altersvorsorge bei Kündigung ausgezahlt?

Kurz & knapp: Betriebliche Altersvorsorge kündigen

Es ist normalerweise nicht möglich, die betriebliche Altersvorsorge zu kündigen. Selbst wenn einer Kündigung der betrieblichen Rente ausnahmsweise zugestimmt wird, kann das angesparte Geld trotzdem erst mit Erreichen des Rentenalters ausgezahlt werden.

Wann verfällt die betriebliche Altersvorsorge?

Zur Verjährung der einzelnen Betriebsrentenrate heißt es in § 18a Satz 2 Betriebsrentengesetz (BetrAVG), dass „Ansprüche auf regelmäßig wiederkehrende Leistungen … der regelmäßigen Verjährungsfrist nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs“ unterliegen. Nach § 195 BGB sind das drei Jahre.