Wie müssen tiere in massenhaltung gehalten werden?

Gefragt von: Heinz-Dieter Thiele B.Eng.
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Die Tiere werden auf engstem Raum und in reizarmer Umgebung gehalten, in Käfigen (Legehennen, Kaninchen), in Ställen ohne Tageslicht (Puten, Masthühner), in Anbindehaltung (Milchkühe) oder in kleinen Buchten oder sogar Kastenständen (Sauen).

Wie müssen Tiere gehalten werden?

Insgesamt gehören zu artgerechter Tierhaltung nicht nur die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden eines Tieres, sondern auch sein psychologisches Wohlbefinden und die Möglichkeit, natürliche Verhaltensweisen auszuleben. Tierhaltung ist artgerecht, wenn die Tiere gesund sind, sich wohlfühlen und nicht leiden.

Welche Haltungsform ist Massentierhaltung?

Der Begriff beschreibt, laut Duden, eine »technisierte Tierhaltung in Großbetrieben zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte«. große Betriebe mit vielen Tieren. Genau definierte Obergrenzen gibt es nicht.

Was passiert mit den Tieren in der Massentierhaltung?

Stress und Frust: Bei der Massentierhaltung können Tiere ihre natürlichen Bedürfnisse nicht oder kaum ausleben - ihnen fehlen ausreichend Bewegung, Ruhemöglichkeiten, natürliche Futtersuche. Außerdem beeinflusst die Haltung auf engstem Raum das Sozialverhalten. Bei den Tieren führt das zu Stress und Frustrationen.

Was ist das Gute an Massentierhaltung?

Massentierhaltung hat allerdings auch Vorteile. So beansprucht sie weniger Landfläche als extensive Tierhaltung. Industrielle Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft stehen außerdem nicht im Widerspruch zueinander. Fleisch aus der Massentierhaltung kann also auch Bioqualität haben.

Arme Sau - Schweine für den Discounter | SPIEGEL TV

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Ist Massentierhaltung auch Tierquälerei?

Denn 98 Prozent der in Deutschland konsumierten Fleischprodukte stammen von Tieren, die ihr kurzes Leben unter nicht artgerechten und teilweise grausamen Bedingungen in Massentierhaltung verbracht haben. Doch die Folgen dieser Tierquälerei im großen Maßstab betreffen nicht nur die Tiere, sondern uns alle.

Ist die Massentierhaltung notwendig?

Wiener Forscher belegen, dass die Massentierhaltung nicht notwendig ist, sondern lediglich der Gewinnoptimierung dient.

Wie werden die Tiere in der Massentierhaltung gefüttert?

Um möglichst schnell das Schlachtgewicht zu erreichen, werden die Tiere im Stall mit proteinhaltigem Mastfutter gefüttert. Das Futter beinhaltete lange Zeit auch tierische Eiweiße (Proteine).

Was ist das Ziel der Massentierhaltung?

Die Massentierhaltung der modernen Landwirtschaft hat das Ziel, die größtmögliche Menge an Fleisch, Milch und Eiern so schnell und billig wie möglich zu produzieren, und das bei möglichst wenig Platzanforderung.

Was ist der Grund für Massentierhaltung?

Was ist Massentierhaltung? Das Ziel ist es mit möglichst geringen Kosten möglichst viele tierische Produkte herzustellen. Sinn und Zweck ist unter anderem die industrielle Fleisch-, Milch-, Eier-, Leder- und Fellproduktion.

Was ist das Problem an Massentierhaltung?

Durch die Massentierhaltung werden riesige Mengen an Gülle mit produziert und für die Felder verwendet. Dies führt zu einer höheren Belastung der Böden durch Nitrate und somit auch zu einer höheren Belastung des Grundwassers. Denn die Nitrate gelangen in das Grundwasser und machen dieses als Trinkwasser ungeeignet.

Wo fängt Massentierhaltung an?

Achim Spiller von der Universität Göttingen hat vor einigen Jahren Verbraucherinnen und Verbraucher im Rahmen einer Studie dazu befragt, was sie unter "Massentierhaltung" verstehen: Danach beginnt für 90 Prozent aller Verbraucher "Massentierhaltung" ab ca. 500 Rindern, 1.000 Schweinen und 5.000 Hähnchen.

Wo ist Massentierhaltung am schlimmsten?

In den Niederlanden wird seit dem Herbst 2019 eine Halbierung des Tierbestands wegen zu hoher Emissionen diskutiert. Unter anderem werden in den Niederlanden knapp vier Millionen Rinder und rund zwölf Millionen Schweine gehalten. Intensive Tierhaltung gibt es auch in der Aquakultur (Fischzucht).

Wer betreibt Massentierhaltung?

Etwa jeder siebte Betrieb mit Schweinehaltung besitzt mehr als 1000 Tiere und betreibt damit nach Ansicht der Verbraucher Massentierhaltung. Dazu zählt nach dieser Definition auch der Hof von Bauer Wortmann aus Kamen.

Was ist nachhaltige Tierhaltung?

Eine nachhaltige Nutztierhaltung (NNH) bedeutet für den Nutztierhalter über Generationen sichere Nahrungsmittel wirtschaftlich erfolg- reich, unter Nutzung und Schonung der pflanzlichen und tierischen Resourcen und unter Achtung der Nutztiere zu erzeugen.

Wie sieht eine gute Tierhaltung aus?

voneinander getrennte Bereiche für Fressen, Defäkieren und Liegen. ein der Tierart bestmöglich angepasstes Stallklima und ein Futterangebot, wie es das Tier auch im natürlichen Umfeld vorfinden würde, welches also seiner spezifischen Ernährungsphysiologie entspricht.

Was kann ich tun um Massentierhaltung zu verhindern?

Forderungen für bessere Lebensbedingungen
  1. sozial lebende Tiere in angemessenen Gruppen halten.
  2. Auslauf im Freien bieten.
  3. ausreichende Bewegungsmöglichkeiten bieten.
  4. Tageslicht und strukturierte Umgebung ermöglichen.
  5. Wenn Tiere arteigene Verhalten auszuüben dürfen, werden schmerzhafte Manipulationen überflüssig.

Wie werden Tiere in Deutschland gehalten?

Oft fehlt es an Platz und Auslauf, die Tiere können sich kaum bewegen oder beschäftigen. Amputationen an Tieren sind weit verbreitet, etwa das Kupieren der Ringelschwänze bei Schweinen oder das Kürzen von Schnäbeln bei Puten. Seit einigen Jahren aber steigen die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Wie viele Tiere sterben täglich in Massentierhaltung?

Über 2 Millionen Tiere werden täglich geschlachtet.

Wie leben Kühe in Massentierhaltung?

In einem Mastbetrieb für Rinder leben zwischen 200 bis 500 der großen Säugetiere. Jedes Tier hat durchschnittlich gerade einmal knapp drei Quadratmeter zur Verfügung. Teilweise werden die Rinder in diesen beengten Ställen sogar angebunden, so dass ihre Bewegungsfreiheit auf ein Minimum eingeschränkt ist.

Warum ist Massentierhaltung nicht nachhaltig?

Dafür verantwortlich sind vor allem Lachgasemissionen aus der Überdüngung der Böden und Methanemissionen aus der Tierhaltung und Güllelagerung. Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist auch verantwortlich für fast 95 Prozent aller Ammoniakemissionen.

Warum ist Fleisch aus Massentierhaltung so billig?

Das liegt daran, dass die Kühe und Schweine in riesigen Ställen auf engstem Raum leben. Das ist zwar nicht tiergerecht, aber es macht weniger Arbeit, sie zu füttern. Und wenn die Tiere geschlachtet werden, dann geschieht dies wie am Fließband.

In welchem Land gibt es am meisten Massentierhaltung?

In kaum einem anderen europäischen Land ist die Massentierhaltung so ausgeprägt wie in Belgien. Die Mast der Tiere wird mit Antibiotika beschleunigt, zwei Drittel der belgischen Schweine sind mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt.

Wann endet die Massentierhaltung?

Zusammengefasst haben am 25. Juni 2021 fast alle großen Lebensmitteleinzelhändler beschlossen, zukünftig kein Billigfleisch mehr zu verkaufen. Das wird einen massiven Umbau der Tierhaltung in Deutschland nach sich ziehen.

Wie lange leben Tiere in der Massentierhaltung?

Milchkühe werden in der landwirtschaftlichen Praxis im Durchschnitt etwa fünf bis sechs Jahre alt, Mastbullen sind im Alter von etwa 18 bis 20 Monaten schlachtreif. Sauen für die Ferkelerzeugung werden im Mittel drei Jahre alt, Mastschweine nur etwa sechs bis sieben Monate.