Wie werden beitragsfreie Zeiten bewertet?

Gefragt von: Reinhild Sommer
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Beitragsfreie Zeiten erhalten einen durchschnittlichen Entgeltpunktewert im Verhältnis zur Summe aller Entgeltpunkte, die der Versicherte in der Zeit vom vollendeten 17. Lebensjahr bis zum Beginn seiner Rente erhalten hat.

Wie wirken sich beitragsfreie Zeiten auf die Rente aus?

Bei den beitragsfreien Zeiten wurden zwar keine Beiträge gezahlt, sie werden aber als versicherungsfremde Leistungen bei der Prüfung des Rentenanspruchs und der Rentenberechnung berücksichtigt. Hauptsächlich sind es Ersatz-, Anrechnungs- und Zurechnungszeiten.

Was zählt zu beitragsfreien Zeiten?

Beitragsfreie Zeiten sind zum einen die Elternzeit sowie Zeiten, in denen Ihr Arbeitnehmer Entgeltersatzleistungen erhält. Diese können sein: Krankengeld. Verletztengeld oder Übergangsgeld während medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen.

Werden beitragsfreie Zeiten auf die allgemeine Wartezeit angerechnet?

Auf die Wartezeit von 35 Jahren werden nicht nur Beitragszeiten, sondern alle rentenrechtlichen Zeiten angerechnet. Rentenrechtliche Zeiten sind in § 54 SGB VI definiert. Dies sind Beitragszeiten, beitragsfreie Zeiten und Berücksichtigungszeiten.

Wie zählen Anrechnungszeiten?

Anrechnungszeiten gehören zu den beitragsfreien Zeiten. Obwohl Sie keine Beiträge einzahlen, können diese Zeiten dennoch für Ihre spätere Rente zählen. Anrechnungszeiten sind beispielsweise Zeiten, in denen Sie ar beitslos waren, eine Fachschule besucht haben oder schwanger waren.

Rente 90 Sekunden - Was ist die Anrechnungszeit

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Warum sind die letzten Jahre vor der Rente so wichtig?

Die Rentenhöhe hängt nicht von den Einzahlungen Ihrer letzten Arbeitsjahre ab, sondern resultiert aus Ihrem gesamten Versicherungsleben. Nur wenn Sie in den letzten Jahren vor der Rente am höchsten verdienen, haben Sie in dieser Zeit einen besonders hohen Rentenzuwachs.

Wie wirken sich Anrechnungszeiten aus?

Anrechnungszeiten gehören zu den beitragsfreien Zeiten. Das heißt, Versicherte zahlen zwar keine Beiträge in die Rentenkasse ein, die Zeiten finden bei der Rentenberechnung aber trotzdem Berücksichtigung und zählen zur Wartezeit.

Wie wirkt sich eine Lücke in der Rentenversicherung aus?

Nur wer 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt hat, erhält eine abschlagsfreie gesetzliche Rente. Für jedes fehlende Beitragsjahr wird die Rente anteilsmäßig gekürzt.

Wie wirkt sich eine 35 Stunden Woche auf die Rente aus?

Möchten Sie noch vor dem Erreichen des Renteneintrittsalters Ihre Arbeitszeit reduzieren, besteht die Möglichkeit, die sogenannte Teilrente zu beantragen. Bis zu 6.300 Euro können Sie dabei als Rentner durch einen Teilzeitjob im Jahr hinzuverdienen. Alles, was darüber hinausgeht, wird auf die Rente angerechnet.

Welche Zeiten zahlen zur allgemeinen Wartezeit?

Für die allgemeine Wartezeit von 5 Jahren und die Wartezeiten von 15 Jahren und 20 Jahren werden Beitrags- und Ersatzzeiten sowie Monate aus dem Versorgungsausgleich und aus geringfügiger versicherungsfreier Beschäftigung berücksichtigt.

Was ist keine Anrechnungszeit?

Die Anrechnungszeiten wegen Krankheit, Schwangerschaft/Mutterschutz und Arbeitslosigkeit sind in der Regel nur dann anrechenbar, wenn durch sie eine versicherte Tätigkeit unterbrochen wird. Eine Ausnahme gilt, wenn die Zeiten zwischen Ihrem 17. und 25. Geburtstag liegen.

Welche Zeiten sind Rentenwirksam?

Diese Mindestversicherungszeit wird an der Anzahl rentenrechtlicher Zeiten gemessen, insbesondere an der Zahl der gezahlten Beiträge. Je nach Rentenart beträgt die Wartezeit für einen Rentenanspruch 5 Jahre, 20 Jahre, 25 Jahre, 35 Jahre oder 45 Jahre.

Was passiert wenn ich meine Rentenversicherung beitragsfrei Stelle?

Bei einer Beitragsfreistellung läuft die eigentliche Police weiter, jedoch ohne, dass Sie Beiträge zahlen müssen. Der Anspruch auf die spätere Versicherungsleistung bleibt also bestehen, jedoch nur bei kapitalbindenden Rentenversicherungen.

Was bedeutet Entgeltpunkte für beitragsfreie Zeiten?

Die Entgeltpunkte für beitragsfreie Zeiten gibt es nach den Regelungen des § 71 Absatz Sozialgesetzbuch Nr. 6. Im Gesetz steht geschrieben, das beitragsfreie Zeiten den Durchschnittswert an Entgeltpunkten ausmachen, der sich aus der Gesamtleistung an Beiträgen im belegungsfähigen Zeitraum ergibt.

Was sind nicht Belegungsfähige Kalendermonate?

Von den so ermittelten Monaten (die Randmonate zählen mit) werden die Zeiten, die mit anderen rentenrechtlichen Zeiten, also z. B. Beitragszeiten, Anrechnungszeiten oder Berücksichtigungszeiten, belegt sind abgezogen. Die Differenz stellt dann die nicht belegungsfähigen Zeiten (Lücke) dar.

Was zählt zu den 45 Beitragsjahren?

Zu den 45 Beitragsjahren zählen neben Beschäftigungszeiten auch Kindererziehungszeiten und Zeiten der Arbeitslosigkeit bei Bezug von Arbeitslosengeld I. Ausgenommen hiervon sind die letzten zwei Jahre vor dem Renteneintrittsalter.

Kann ich nach 35 Arbeitsjahren mit 55 in Rente gehen?

Wenn Sie mindestens 35 Beitragsjahre angespart haben, greift die Rente für langjährig Versicherte. Allerdings wird Ihnen pro Jahr Ihres vorzeitigen Rentenbezugs eine Minderung von 3,6 Prozent von Ihrer Rente abgezogen. Diese Kürzung können Sie durch zusätzliche Beitragszahlungen ganz oder teilweise ausgleichen.

Was ist besser für die Rente Vollzeit oder Teilzeit?

Wer weniger verdient, erhält die Entgeltpunkte nur anteilig. Ab dem Renteneintritt ergibt sich die Rente aus den angesammelten Entgeltpunkten. Arbeiteten Sie jahrelang nur in Teilzeit, fällt die Rente deutlich geringer aus, als bei einer Vollzeitkraft.

Kann ich nach 35 Arbeitsjahren mit 63 in Rente gehen?

Altersrente nach 35 Versicherungsjahren

Für alle, die 1964 oder später geboren sind, liegt das Renteneintrittsalter auch nach 35 Beitragsjahren bei 67 Jahren. Sie können die Altersrente auch ab 63 Jahren vorzeitig in Anspruch nehmen, allerdings mit einem Abzug von bis zu 14,4 Prozent.

Kann ich meine fehlende Rentenjahre nachzahlen?

In Zeiten von Schule, Ausbildung oder Studium zahlt man meist nicht in die gesetzliche Rente ein. Diese fehlenden Beiträge kann man nachzahlen, wenn man unter 45 Jahre ist. Das kann sich lohnen – vor allem, wenn man früher in Rente will. Die gesetzliche Rente ist der Grundpfeiler der Altersversorgung in Deutschland.

Wie lange prüft die Rentenversicherung zurück?

DieTräger der Rentenversicherung sind verpflichtet, die Prüfung so durchzuführen, dass der betriebliche Ablauf nicht unzumutbar beeinträchtigt wird. Wie lange die Prüfung dauert, hängt im Wesentlichen von der Größe des Betriebes ab. Bei kleineren Unternehmen sind dies in der Regel ein oder zwei Tage.

Wie kann ich fehlende Rentenbeiträge nachzahlen?

Fehlende Beitragszeiten lassen sich teilweise wett machen. Für bestimmte Personen ist es möglich, Beiträge nachzuzahlen, um etwaige Verluste bei der Rente auszugleichen. Diese Chance sollten Sie nutzen.

Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit ohne Leistungsbezug auf die Rente aus?

Wenn du vor und nach dieser Zeit sozialversicherungspflichtig arbeitest, bekommst du die Zeit der Arbeitslosigkeit ohne Leistungsbezug auf die Rente angerechnet. Die Höhe deines Rentenanspruchs ändert sich dadurch aber nicht.

Wird die Zeit der Kindererziehung auf die Rente angerechnet?

Kindererziehungszeiten werden zusätzlich zu zeitgleichen Beitragszeiten aus eigener Erwerbstätigkeit bis zur Beitragsbemes- sungsgrenze (2023 = monatlich 7 300 Euro in den alten und monatlich 7 100 Euro in den neuen Bundesländern) auf die Rente angerechnet.

Was ist der Unterschied zwischen Wartezeit und Anrechnungszeit?

Als Wartezeit wird die Zeit der Beitragszahlungen berücksichtigt und sogenannte Anrechnungszeiten. Anrechnungszeiten sind Zeiten, in denen Versicherte keine Rentenversicherungsbeiträge bezahlen können.