Wie werden kindwereziehungszeiten bei der rente angerechnet?

Gefragt von: Herr Dr. Walther Müller
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Ein Jahr Kindererziehung bringt fast einen Entgeltpunkt
Für die Zeit der Kindererziehung werden Sie in etwa so gestellt, als hätten Sie Beiträge aufgrund des Durchschnittsverdienstes aller Versicherten gezahlt. Umgerechnet bringt Ihnen ein Jahr Kindererziehungszeit ungefähr 30 Euro Rente pro Monat.

Werden Kindererziehungszeiten automatisch bei der Rente angerechnet?

Im Gegensatz zu den Arbeitszeiten werden Kindererziehungszeiten nicht automatisch erfasst. Dies geschieht erst, wenn die Eltern einen Antrag stellen.

Wie wird ein Kind bei der Rente angerechnet?

Wenn Sie Kinder erziehen, bekommen Sie dafür in der gesetzlichen Rentenversicherung Pflicht beiträge gutgeschrieben und erhalten für diese Zeit später mehr Rente. ... Und für alle vor 1992 geborenen Kinder werden durch die sogenannte Mütterrente 30 Monate Kindererziehungszeiten angerechnet.

Wann werden Kindererziehungszeiten nicht angerechnet?

Nicht angerechnet werden können Kindererziehungszeiten bei Personen, die während der Erziehungszeit Rentenanwart- schaften in einem anderen Versorgungssystem erworben haben, wenn die Kindererziehung bereits dort gleichwertig wie in der gesetzlichen Rentenversicherung begünstigt wird.

Wie wirken sich Kindererziehungszeiten auf die Rente mit 63 aus?

Infolge der Mütterrente werden ab 1. Juli 2014 bei vor 1992 geborenen Kindern zwei Jahre mit Beitragszeiten angerechnet. Das bedeutet, dass zukünftig drei vor 1992 geborene Kinder erzogen worden sein müssen, um allein aus Kindererziehungszeiten einen Rentenanspruch zu erwerben.

Erwerbsminderung: Worauf Sie beim Gespräch mit dem Gutachter unbedingt achten sollten!

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Wie viele Rentenjahre werden pro Kind angerechnet?

Diese gesetzliche Neuregelung ist umgangssprachlich auch unter dem Begriff "Mütterrente" bekannt. Sollte Ihr Kind 1992 oder später geboren sein, beträgt die Gutschrift bis zu 3 Jahren pro Kind. Zusätzlich erhalten Sie, unabhängig vom Geburtsjahr Ihres Kindes, maximal 10 Jahre Kinderberücksichtigungszeiten angerechnet.

Kann man durch Kindererziehungszeiten eher in Rente gehen?

Kann ich nun allein durch die Mütterrente einen Rentenanspruch erwerben? Ja. Für diese Regelaltersrente muss die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren mit Beitragszeiten erfüllt sein. Für jedes vor 1992 geborene Kind werden nun zwei Jahre Kindererziehungszeit angerechnet.

Wie werden Kinderberücksichtigungszeiten berechnet?

Liegen die Kinderberücksichtigungszeiten mehrerer Kinder parallel (gleichzeitig Erziehung von mindestens zwei Kindern unter zehn Jahren) oder wird ein pflegebedürftiges Kind unter 18 erzogen, dann werden 0,0278 Entgeltpunkte pro Kalendermonat (bzw. 0,3336 Entgeltpunkte pro Kalenderjahr) bei Rentenbeginn gutgeschrieben.

Was ist der Unterschied zwischen Kindererziehungszeiten und Kinderberücksichtigungszeiten?

Berücksichtigungszeiten wegen der Erziehung eines Kindes werden bis zur Vollendung des zehnten Lebensjahres des Kindes angerechnet. Sie beginnen mit dem Tag der Geburt. Die Kinderberücksichtigungszeit verhindert, dass Lücken im Versicherungsverlauf des Berechtigten entstehen.

Wer bekommt Kinderberücksichtigungszeiten?

Voraussetzung Anerkennung Kinderberücksichtigungszeit

Als Elternteile im Sinne der Kinderberücksichtigungszeit kommen alle erziehenden Elternteile in Frage. Dies sind die leiblichen Eltern (Mutter und Vater), Adoptiveltern (Adoptivmutter und Adoptivvater), Stiefmütter und Stiefväter, Pflegemütter und Pflegeväter.

Wie viel Rente bekommt eine Mutter pro Kind?

Ein Jahr Kindererziehungszeit erhöht deine Rente pro Monat um rund 32 Euro. Dein Kind ist vor 1992 geboren: Dir wird pro Kind bis zu 2 Jahre und 6 Monaten an Kindererziehungszeiten gutgeschrieben. Dein Kind ist ab 1992 geboren: Deine Gutschrift an Kindererziehungszeit kann bis zu 3 Jahre pro Kind betragen.

Sind Kindererziehungszeiten Beitragszeiten?

Kindererziehungszeiten sind reine Pflichtbeitragszeiten nach Bundesrecht. Bis zum 31.12.1991 bekamen Eltern, denen die Kindererziehungszeit zugeordnet war, 12 Kalendermonate mit Pflichtbeitragszeiten belegt.

Bis wann kann man Kindererziehungszeiten beantragen?

Wann kann man Kindererziehungszeiten beantragen? Es ist ratsam, erst Kindererziehungszeiten zu beantragen, wenn das Kind schon aus dem Kindesalter raus ist. Das liegt daran, dass der Antrag ebenfalls die so genannten Berücksichtigungszeiten wegen Kindeserziehung miteinschließt.

Wird die Elternzeit zur Rente angerechnet?

Die gesetzliche Rentenversicherung berücksichtigt euren Elterngeldbezugszeitraum aber als Kindererziehungszeit. Das heißt die Nichtzahlung der Beiträge in diesem Zeitraum hat keinen negativen Einfluss auf eure spätere Rente. Für die Berechnung der Rente wird also so getan, als hättet ihr immer eure Beiträge gezahlt.

Wie viel Rente bekomme ich pro Kind vor 1992?

Seit der jüngsten Reform (Mütterrente II) gilt: Für jedes vor 1992 geborene Kind erhalten Erziehende bis zu 2,5 Kindererziehungsjahre auf ihr Rentenkonto angerechnet. Als Verdienst wird der deutsche Durchschnittsverdienst angenommen. Entsprechend gibt es bis zu 2,5 Entgeltpunkte auf das Rentenkonto.

Sind Berücksichtigungszeiten anrechnungszeiten?

Als Anrechnungszeit (AZ) bezeichnet man in Deutschland eine rentenrechtliche Zeit, die – in Abgrenzung zu den (tatsächlich verbeitragten) Beitragszeiten und den sogenannten Berücksichtigungszeiten – eine beitragsfreie Zeit ist.

Wie wirken sich Kinderberücksichtigungszeiten auf die Grundrente aus?

Insgesamt kann die Kinderberücksichtigungszeit in den sieben Jahren zwischen dem dritten und zehnten Geburtstag eines Kindes maximal ein Rentenplus von 2 1/3 Rentenpunkten (Entgeltpunkten) bringen. Das sind nach den derzeitigen Werten maximal knapp 75 Euro.

Werden Kinderberücksichtigungszeiten auf die Grundrente angerechnet?

Lebensjahr eines Kindes werden Kinderberücksichtigungszeiten (KiBÜZ) angerechnet, bei mehreren Kindern bis zum 10. Lebensjahr des jüngsten Kindes.

Kann ich die Kindererziehungszeiten übertragen?

Sollen die Erziehungszeiten dem Vater übertragen werden, so muss die übereinstimmende Erklärung unverzüglich beim Rentenversicherungsträger abgegeben werden. Eine Übertragung ist nur maximal für zwei Monate rückwirkend möglich. Auch für Adoptiv- oder Pflegekinder können Kindererziehungszeiten ab der Adoption bzw.

Kann ich durch die Mütterrente früher in Rente gehen?

Wer erst 2019 oder später in Rente geht, kann von der neuen Mütterrente nicht nur wegen der Rentenhöhe, sondern auch anderweitig profitieren. Die versicherte Mutter kann je nachdem mit den anzurechnenden Wartezeiten Ansprüche auf eine Regelaltersrente oder vorgezogene Altersrente mit oder ohne Abschlag erwerben.

Wie hoch ist die Mütterrente für 3 Kinder?

Ein Entgeltpunkt entspricht aktuell 32,03 Euro (West) beziehungsweise 30,69 Euro (Ost). Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, erhält man zwei Entgeltpunkte pro Kind (ab 1.1.2019: 2,5 Rentenpunkte pro Kind). Für Kinder, die ab dem 1.1.1992 geboren wurden, gibt es drei Entgeltpunkte pro Kind.

Kann ich mit 63 Jahren in Rente gehen wenn ich 45 Jahre gearbeitet habe?

Langjährig Versicherte mit einer Versicherungszeit von 45 Beitragsjahren, können mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen, wenn sie 1952 oder früher geboren wurden. Danach werden die Grenzen schrittweise bis zum Geburtsjahrgang 1964 angepasst.

Was bedeutet Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung?

Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung ist die Zeit von der Geburt bis zum 10. Lebensjahr des Kindes. ... Lebensjahr des jüngsten Kindes. Berücksichtigungszeiten bewirken eine günstigere Bewertung von beitragsfreien und -geminderten Zeiten bei der Berechnung der Rente.

Was sind Betreuungs und erziehungszeiten?

Während der Elternzeit werden sogenannte Kindererziehungszeiten angerechnet. Dies sind Zeiträume, in denen sich die Eltern um die Betreuung ihres Kindes kümmern. Sie gelten für die Elternzeit in den ersten drei Lebensjahren. Die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung bleibt in dieser Zeit bestehen.

Wie viele rentenpunkte braucht man um in Rente zu gehen?

Generell gilt: Wer genau so viel wie das Durchschnittsentgelt verdient, bekommt 1 Rentenpunkt. Wer doppelt so viel wie das Durchschnittsentgelt verdient, bekommt 2 Rentenpunkte. Bei niedrigerem Einkommen werden nur anteilige Rentenpunkte vergeben.