Wie wird die AfA bei Immobilien berechnet?

Gefragt von: Hansjörg Heinemann
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Nehmen wir an, ein Sachverständiger legt plausibel dar, dass der Gebäudewertanteil 80 Prozent ausmacht. Dann ergibt sich folgende AfA: Jährliche AfA = 320.000 Euro x 0,8 x 0,025 = 6.400 Euro. In den nächsten 40 Jahren können Sie als Eigentümer der vermieteten Immobilie pro Jahr 6.400 Euro abschreiben.

Wie wird die AfA ermittelt?

Die Afa, in der Regel 2 Prozent über 50 Jahre, ziehen sie ab, wenn sie die zu versteuernden Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung ermitteln. Eine hohe Afa ist also günstig. Wenn Vermieter erstmals vermieten, teilen sie den Kaufpreis in den Anteil für Gebäude und Boden auf.

Wie funktioniert die Abschreibung bei Immobilien?

Die Höhe der Abschreibung liegt abhängig vom Baujahr bei 2 % (1925 bis 2022), 2,5 % (bis 1924) oder 3 % (ab 2023) pro Jahr. Der Gesetzgeber nimmt eine pauschale Nutzungsdauer für Immobilien an (50, 40 oder 33 Jahre), was zu einer linearen Abschreibung führt.

Was gehört alles zur AfA Bemessungsgrundlage?

Bemessungsgrundlage. Als Grundlage für die AfA werden grundsätzlich die Anschaffungs- und Herstellungskosten herangezogen. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass die Anschaffungskosten für den Grund und Boden unberücksichtigt bleiben, weil Grund und Boden nicht abnutzbar ist.

Wie hoch ist die AfA bei Vermietung?

So hoch sind die AfA für Neubauten

Das Steuerrecht sieht vor, dass privat vermietete Immobilien, die nach 1924 errichtet wurden, über 50 Jahre mit zwei Prozent abgeschrieben werden. Wichtig: Ab 2023 erhöht sich die lineare Abschreibung für Immobilien auf 3 Prozent, was einer Nutzungsdauer von etwa 33 Jahren entspricht.

Abschreibung bei vermieteten Immobilien einfach erklärt

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Wird AfA vom Brutto oder netto berechnet?

Bei der Abschreibung wird immer der Nettobetrag zugrunde gelegt, da Sie als Unternehmer die Umsatzsteuer in voller Höhe bei der Vorsteuer berücksichtigen. Kleinunternehmen sind davon allerdings ausgenommen. Wenn sie keine Vorsteuer zahlen, so dürfen diese bei der Abschreibung auch den Bruttopreis einreichen.

Was zählt alles zu den Anschaffungskosten einer Immobilie?

Gemeint sind Immobilien zur gewerblichen Nutzung oder vermietete Objekte. Anschaffungskosten für Immobilien setzen sich zusammen aus den eigentlichen Anschaffungskosten (Kaufpreis), Anschaffungsnebenkosten sowie nachträgliche Anschaffungskosten.

Wann beginnt die AfA bei Vermietung?

Die AfA beginnt grundsätzlich mit der Anschaffung oder im Herstellungsfall mit der Fertigstellung des Gebäudes.

Was gehört zur AfA Immobilien?

Dazu gehören beispielsweise: Maklerprovision, Grunderwerbsteuer, Notargebühren für die Beurkundung des Kaufvertrages, Grundbuchgebühren für die Eintragung des Eigentümerwechsels, Vermessungskosten des Grundstücks.

Was gehört nicht zu den Anschaffungskosten Gebäude?

Nicht zu den Anschaffungskosten zählen die Finanzierungskosten, die Notargebühren für die Grundschuldbestellung sowie die Eintragung einer Grundschuld in das Grundbuch.

Wie funktioniert Abschreibung Beispiel?

Beispiel: Wenn zum Beispiel eine Maschine für 10.000 € gekauft wird, die 10 Jahre genutzt und dann kostenfrei entsorgt werden soll, so ist in jedem der 10 Jahre eine Abschreibung in Höhe von 1.000 € vorzunehmen, wenn diese Maschine linear abgeschrieben wird.

Welche Abschreibungen gibt es für Immobilien?

Je nachdem, wann dein Haus gebaut wurde, gelten hier entweder 2 Prozent (Baujahr nach 1924) oder 2,5 Prozent (Baujahr vor 1925). Alternativ kannst du in den ersten Jahren deutlich mehr Kosten abschreiben: in den ersten 8 Jahren bis zu 9 Prozent pro Jahr; danach 4 weitere Jahre bis zu 7 Prozent pro Jahr.

Wie funktioniert das mit der Abschreibung?

Was ist eine Abschreibung? Bei Abschreibungen wird der Anschaffungspreis für beruflich bedingte Arbeitsmittel, deren Kaufpreis mehr als 952 € brutto beträgt, über mehrere Jahre steuerlich verteilt. Jedes Jahr kann somit nur ein Teil der Gesamtkosten als Werbungskosten geltend gemacht werden.

Wer bestimmt die AfA Tabelle?

Die AfA-Tabellen werden vom Bundesministerium für Finanzen herausgegeben und basieren auf Erfahrungswerten. Sie bilden eine einheitliche Grundlage zur Abschreibung von Anlagegütern und verhindern, dass Betriebe eine eigene Nutzungsdauer „erfinden“ oder festlegen.

Wie hoch ist die Gebäude AfA?

bei Wirtschaftsgebäuden mit Kaufvertrag oder Bauantrag ab 1.1.2001 beträgt der AfA-Satz 3 %, bei sonstigen Gebäuden mit Fertigstellung nach dem 31.12.1924 ist ein AfA-Satz von 2 % anzuwenden. Bei historischen Gebäuden (Fertigstellung vor dem 1.1.1925) beläuft sich der AfA-Satz auf 2,5 %.

Wie schreibe ich eine Immobilie ab?

Neu errichtete Immobilien schreiben Sie linear ab.

Bei der linearen Methode schreiben Sie jedes Jahr den gleichen Betrag ab. Bei der degressiven Methode bezieht sich der gleichbleibende Abschreibungssatz auf den jeweils verbleibenden und noch nicht abgeschriebenen Betrag, der mit der Zeit schrumpft.

Kann ich mein eigenes Haus abschreiben?

Für selbstgenutztes Wohneigentum gibt es keine AfA, denn das Wohnen im selbst genutzten Eigenheim betrachtet der Staat als Privatangelegenheit. Einzige Ausnahme: Handwerkerrechnungen können in eingeschränktem Umfang auch bei privat genutzten Immobilien steuerlich geltend gemacht werden.

Was kann ich als Vermieter Abschreibung?

Diese Kosten können Vermieter von der Steuer absetzen
  1. Grundsteuer. ...
  2. Anschaffungskosten der Immobilie. ...
  3. Zinsen. ...
  4. Kontogebühren. ...
  5. Maklerprovision bei Immobilienkauf. ...
  6. Maklerkosten für Vermietung. ...
  7. Gebühren für Anzeigenschaltung. ...
  8. Regelung bei Leerstand.

Wann lohnt sich AfA?

Keine Frage: Wer sich mit den Abschreibungsvorschriften auskennt, kann seine Steuerbelastung in gewissem Umfang steuern. Wirklich lohnend ist eine intensive Beschäftigung mit dem Thema jedoch nur, wenn vergleichsweise hohe Investitionen vorliegen und die individuelle Steuerbelastung sehr hoch ist.

Wie lange kann man eine gebrauchte Immobilie Abschreibung?

Gebrauchte Häuser werden über 50 Jahre mit jährlichen zwei Prozent abgeschrieben.

Welche Kaufnebenkosten sind sofort steuerlich absetzbar?

Wenn Sie die Immobilie für die private Nutzung erwerben, sind die Kaufnebenkosten leider nicht steuerlich absetzbar. Allerdings können Sie sowohl die Grunderwerbsteuer, die Notar- und Grundbuchkosten sowie die Maklerkosten steuerlich absetzen, wenn Sie die Immobilie vermieten oder gewerblich nutzen.

Welche Kosten dürfen nicht in die Anschaffungskosten einbezogen werden?

Gemeinkosten im Zusammenhang mit der Anschaffung (z.B. die Kosten der Einkaufsabteilung) dürfen nicht in die Anschaffungskosten einbezogen werden. Bei den Herstellungskosten hingegen sind Materialgemeinkosten wie die Einkaufsabteilung einzubeziehen.

Kann man die Grunderwerbsteuer steuerlich absetzen?

Nutzen Sie als Immobilienkäufer Ihr Eigentum privat, können Sie den Erwerb sowie weitere Anschaffungskosten nicht beim Finanzamt geltend machen. Denn im Fall von Eigennutzung sind weder der Kaufpreis von Gebäude und Grundstück noch die Grunderwerbsteuer oder die Notarkosten steuerlich absetzbar.

Wie berechne ich die AfA für eine Eigentumswohnung?

Wir gehen in diesem Beispiel von einem idealen Gebäudewertanteil von 80 Prozent aus. Das Grundstück ist demnach 50.000 Euro wert, die Wohnung 200.000 Euro. Jährliche AfA für die Immobilie = 200.000 Euro x 0,02 = 4.000 Euro.

Wird die Abschreibung vom Gewinn abgezogen?

Im Rechnungswesen bilden Abschreibungen die Wertminderung beziehungsweise den „Wertverzehr” von Wirtschaftsgütern ab, bis diese vollständig abgeschrieben sind. Als Aufwand mindern Abschreibungen den Gewinn des Unternehmens. Hierzu finden sich Regelungen im Handelsgesetzbuch, insbesondere in § 253 HGB Abs. 3 HGB.