Wie wird Vermögensauskunft überprüft?
Gefragt von: Herr Prof. Ralf Thomas B.Sc.sternezahl: 4.6/5 (31 sternebewertungen)
Während die Vermögensauskunft auf eine umfassende, keiner Überprüfung unterzogene Selbstauskunft des Schuldners zielt, holt der Gerichtsvollzieher im Verfahren nach § 802l ZPO Auskünfte über das Vermögen des Schuldners bei Dritten ein.
Wie geht es nach der Vermögensauskunft weiter?
Folgen der Vermögensauskunft
Das Schuldnerverzeichnis wird in jedem Bundesland von einem zentralen Vollstreckungsgericht (Amtsgericht) geführt. Die Daten werden von Amts wegen nach Ablauf von 3 Jahren gelöscht - gerechnet ab dem Tag der Eintragung. Die Löschung erfolgt unabhängig davon, ob die Forderung beglichen ist.
Wie läuft Vermögensauskunft ab?
Wie läuft eine Vermögensauskunft im Detail ab? Der Gerichtsvollzieher teilt Ihnen Zeitpunkt und Ort der Abgabe der Vermögensauskunft mit. Normalerweise findet der Termin in den Geschäftsräumen des Gerichtsvollziehers statt. Die Vermögensauskunft kann jedoch auch in der Wohnung des Schuldners abgegeben werden.
Kann trotz Vermögensauskunft gepfändet werden?
Hat das Gericht eine Vermögensauskunft angeordnet, muss die verschuldete Person jedoch Auskunft geben. Dann können auch Lohn oder Konten gepfändet werden.
Was passiert mit Schulden nach Vermögensauskunft?
Ich habe die eidesstattliche Versicherung abgegeben. Was passiert mit meinen Schulden? Die Schulden bleiben weiterhin bestehen. Sie müssen diese offenen Verbindlichkeiten also trotzdem bezahlen.
Abgabe der Vermögensauskunft
Wer prüft Vermögensauskunft?
Eine weitere Aufgabe des Gerichtsvollziehers ist seit mehreren Jahren allerdings auch die Abnahme der sog. Vermögensauskunft (“Eidesstattliche Versicherung”). Diese Auskunft leistet der Schuldner in einem Formular, das – sofern vorhanden – dessen Vermögenswerte und Einkommen aufführt.
Was kommt nach der Vermögensauskunft?
Folgen der Vermögensauskunft
Aufgrund der Auskunft des Schuldners kennt sein Gläubiger nun dessen Vermögensverhältnisse und weiß, welche Art der Zwangsvollstreckung sich am meisten lohnt. Vor allem eine Lohn- oder Kontopfändung ist nun sehr wahrscheinlich.
Kann ein Gerichtsvollzieher auf mein Konto gucken?
Darüber hinaus ist ein Kontenabruf möglich, wenn er durch Bundesgesetz erlaubt ist. So dürfen zum Beispiel Gerichtsvollzieher und Gerichtsvollzieherinnen gemäß § 802l der Zivilprozessordnung Kontenabrufersuchen stellen.
Wie lange bleibt eine Vermögensauskunft in der SCHUFA?
Ein Eintrag im Schuldnerverzeichnis wird nach drei Jahren automatisch gelöscht.
Kann man eine Vermögensauskunft verweigern?
Kommt der Schuldner seiner Pflicht zur Abgabe der Vermögensauskunft nicht nach, bleibt er also unentschuldigt dem Termin fern oder weigert er sich, die geschuldeten Angaben zu machen, dann kann der Gläubiger bei einer Hauptforderung von mindestens 500 EUR bei dritten Stellen Auskünfte über den Schuldner einholen.
Wie lange dauert eine Vermögensauskunft?
Das Wichtigste zum Offenbarungseid
Gemeint ist die Abgabe der Vermögensauskunft durch den Schuldner. Sie wird auch eidesstattliche Versicherung genannt. Wie lange gilt ein solcher Offenbarungseid? Der Offenbarungseid hat eine Dauer von zwei Jahren.
Wie kann ich eine Vermögensauskunft verhindern?
Die Vermögensauskunft lässt sich verhindern, indem Sie die Schulden bezahlen oder aber einem Ratenzahlungsplan zustimmen. Diesen muss der Gerichtsvollzieher an die Gläubiger übermitteln. Auch im Falle einer ernsthaften Erkrankung ist die Nichtabgabe der Vermögensauskunft zumindest vorübergehend gerechtfertigt.
Was passiert wenn Schuldner Vermögensauskunft nicht abgibt?
Er bereitet damit die Zwangsvollstreckung vor. Welche Folgen hat es, wenn ein Schuldner die Vermögensauskunft nicht abgibt? Die Nichtabgabe der Vermögensauskunft kann einen Haftbefehl und bis zu sechs Monate Freiheitsentzug zur Folge haben. Darüber hinaus wird dies im Schuldnerverzeichnis gespeichert.
Wird die Vermögensauskunft in die SCHUFA eingetragen?
Die EV soll es den Gläubigern erleichtern, gezielt beim Schuldner noch vorhandenes Vermögen zu finden und zu pfänden. Die EV wird in das Schuldnerverzeichnis beim Amtsgericht eingetragen. Dort ruft auch die Schufa regelmäßig Daten ab, so dass nahezu gleichzeitig ein Schufa-Eintrag erfolgt.
Wann Pfändung nach Vermögensauskunft?
Eine Pfändung nach der Vermögensauskunft ist wahrscheinlich, wenn der Schuldner pfändbares Einkommen und Vermögen besitzt. Grundsätzlich ist jede Art von Pfändung trotz Vermögensauskunft möglich – auch eine Kontopfändung. Das gilt selbst dann, wenn der Schuldner nur ein geringes Einkommen bezieht.
Was muss man dem Gerichtsvollzieher alles sagen?
Der Schuldner ist verpflichtet, zum Zwecke der Vollstreckung einer Geldforderung auf Verlangen des Gerichtsvollziehers Auskunft über sein Vermögen zu erteilen sowie seinen Geburtsnamen, sein Geburtsdatum und seinen Geburtsort anzugeben, § 802 c Abs. 1 ZPO.
Wie lange bis SCHUFA wieder positiv ist?
In der Regel werden SCHUFA-Einträge 3 Jahre gespeichert. Dabei gilt zu beachten, dass die Löschfrist erst dann beginnt, wenn Sie die Forderung beglichen haben.
Wie lange dauert es bis die SCHUFA wieder sauber ist?
Es gibt positive und negative Schufa-Einträge. Die verschiedenen Einträge unterliegen verschiedenen Löschfristen. Grundsätzlich werden die meisten Schufa-Einträge nach drei Jahren gelöscht. Bei fehlerhaften Einträgen können Sie sofort eine Löschung beantragen.
Ist man nach 3 Jahren automatisch raus aus SCHUFA?
Die SCHUFA wird alle Einträge zu einer Restschuldbefreiung, die zum Stichtag 28.3.2023 länger als sechs Monate gespeichert sind sowie alle hiermit verbundenen Schulden nach sechs Monaten rückwirkend löschen. Die Löschung erfolgt auch hier automatisch. Eine Restschuldbefreiung wurde bisher 3 Jahre lang gespeichert.
Wie schnell erfährt Gläubiger von neuem Konto?
Kurzfassung des Artikels: – Gläubiger erfahren nicht automatisch von einem neuen Konto – wenn es richtig angegangen wird, bleibt das Konto sogar dauerhaft unbekannt. – Gläubiger erfahren nur dann sofort vom neuen Konto, wenn beispielsweise Zahlungen an den Gläubiger vom neuen Konto geleistet werden.
Kann der Gerichtsvollzieher mein Handy pfänden?
Kann der Gerichtsvollzieher mein Handy pfänden? Es ist durchaus möglich, dass der Gerichtsvollzieher auch das Handy beschlagnahmt, insbesondere wenn es sich dabei um ein hochwertiges Gerät handelt. Es ist allerdings unpfändbar, wenn der Schuldner das Smartphone für seine Arbeit benötigt.
Was passiert bei Gerichtsvollzieher wenn man nichts hat?
Was passiert, wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann? In diesem Fall werden die Gläubiger informiert. Der Gerichtsvollzieher kann jedoch jederzeit wiederkommen und einen neuen Pfändungsversuch unternehmen. Dies gilt, bis alle Schulden bezahlt sind oder bis der Titel abläuft.
Wie kann ich feststellen ob ein Titel gegen mich vorliegt?
Die Einsicht in das zentrale Schuldnerregister ist wie bisher jedem gestattet, der hierfür ein berechtigtes Interesse darlegt. Das Portal ist seit dem 1. Januar 2013 unter www.vollstreckungsportal.de verfügbar.
Wie oft kann die Vermögensauskunft verlangt werden?
Nach der neuen Regelung in § 802 d ZPO sind Schuldner nun verpflichtet, ihre Vermögensverhältnisse alle zwei Jahre erneut zu offenbaren und nicht – wie vor der Reform – erst nach Ablauf von drei Jahren.
Was kostet Vermögensauskunft?
Das Einholen der Vermögensauskunft durch den Gerichtsvollzieher kostet 36,30 Euro.