Wie wirken sich erziehungszeiten auf die rente aus?

Gefragt von: Dominik Jäger
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Ein Jahr Kindererziehung bringt fast einen Entgeltpunkt
Für die Zeit der Kindererziehung werden Sie in etwa so gestellt, als hätten Sie Beiträge aufgrund des Durchschnittsverdienstes aller Versicherten gezahlt. Umgerechnet bringt Ihnen ein Jahr Kindererziehungszeit ungefähr 30 Euro Rente pro Monat.

Wie wird ein Kind bei der Rente angerechnet?

Wenn Sie Kinder erziehen, bekommen Sie dafür in der gesetzlichen Rentenversicherung Pflicht beiträge gutgeschrieben und erhalten für diese Zeit später mehr Rente. ... Und für alle vor 1992 geborenen Kinder werden durch die sogenannte Mütterrente 30 Monate Kindererziehungszeiten angerechnet.

Wie wirken sich Kinderberücksichtigungszeiten auf die Rente aus?

Berücksichtigungszeiten wegen der Erziehung eines Kindes werden bis zur Vollendung des zehnten Lebensjahres des Kindes angerechnet. ... Die Kinderberücksichtigungszeit verhindert, dass Lücken im Versicherungsverlauf des Berechtigten entstehen. Damit hilft sie auch bei der Erfüllung von Wartezeiten für Altersrenten.

Wie wirken sich Kindererziehungszeiten auf die Rente mit 63 aus?

Ja. Für diese Regelaltersrente muss die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren mit Beitragszeiten erfüllt sein. Für jedes vor 1992 geborene Kind werden nun zwei Jahre Kindererziehungszeit angerechnet. ... Achtung: Die Regelaltersrente kann aber nur dann gezahlt werden, wenn sie beantragt wird.

Wie wird die Elternzeit auf die Rente angerechnet?

Mütter und Väter können während der Elternzeit vielfach nur eingeschränkt oder gar nicht arbeiten. ... Vielmehr können Erziehenden während der ersten drei Lebensjahre eines Kindes sogenannte Kindererziehungszeiten (zu unterscheiden von der Elternzeit) in der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet werden.

▶ So wirkt sich das Elterngeld auf die Rente aus

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Werden Kindererziehungszeiten automatisch bei der Rente angerechnet?

Im Gegensatz zu den Arbeitszeiten werden Kindererziehungszeiten nicht automatisch erfasst. Dies geschieht erst, wenn die Eltern einen Antrag stellen.

Wie viel Rente gibt es für ein Kind?

Ein Entgeltpunkt entspricht aktuell 32,03 Euro (West) beziehungsweise 30,69 Euro (Ost). Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, erhält man zwei Entgeltpunkte pro Kind (ab 1.1.2019: 2,5 Rentenpunkte pro Kind). Für Kinder, die ab dem 1.1.1992 geboren wurden, gibt es drei Entgeltpunkte pro Kind.

Kann ich durch die Mütterrente früher in Rente gehen?

Wer erst 2019 oder später in Rente geht, kann von der neuen Mütterrente nicht nur wegen der Rentenhöhe, sondern auch anderweitig profitieren. Die versicherte Mutter kann je nachdem mit den anzurechnenden Wartezeiten Ansprüche auf eine Regelaltersrente oder vorgezogene Altersrente mit oder ohne Abschlag erwerben.

Was bedeutet Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung?

Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung ist die Zeit von der Geburt bis zum 10. Lebensjahr des Kindes. ... Lebensjahr des jüngsten Kindes. Berücksichtigungszeiten bewirken eine günstigere Bewertung von beitragsfreien und -geminderten Zeiten bei der Berechnung der Rente.

Wie lange kann man Kindererziehungszeiten beantragen?

Für jedes Kind werden 36 Monate Kindererziehungszeit angerechnet. Werden jedoch mehrere Kinder innerhalb von drei Jahren geboren, wird der Zeitraum der Überschneidung an die Kindererziehungszeit des letzten Kindes angefügt – in diesem Fall 14 Monate.

Wer bekommt Kinderberücksichtigungszeiten?

Voraussetzung Anerkennung Kinderberücksichtigungszeit

Als Elternteile im Sinne der Kinderberücksichtigungszeit kommen alle erziehenden Elternteile in Frage. Dies sind die leiblichen Eltern (Mutter und Vater), Adoptiveltern (Adoptivmutter und Adoptivvater), Stiefmütter und Stiefväter, Pflegemütter und Pflegeväter.

Werden Kinderberücksichtigungszeiten auf die Grundrente angerechnet?

Lebensjahr eines Kindes werden Kinderberücksichtigungszeiten (KiBÜZ) angerechnet, bei mehreren Kindern bis zum 10. Lebensjahr des jüngsten Kindes.

Wie viel Rente bekomme ich pro Kind vor 1992?

Seit der jüngsten Reform (Mütterrente II) gilt: Für jedes vor 1992 geborene Kind erhalten Erziehende bis zu 2,5 Kindererziehungsjahre auf ihr Rentenkonto angerechnet. Als Verdienst wird der deutsche Durchschnittsverdienst angenommen. Entsprechend gibt es bis zu 2,5 Entgeltpunkte auf das Rentenkonto.

Was wird alles auf die Rente angerechnet?

Zu den wichtigsten Anrechnungszeiten gehören: > Arbeitsunfähigkeit, Krankheit und Rehabilitation, > Schwangerschaft und Mutterschutzfristen, > Arbeitslosigkeit sowie > Schulbesuch und Studium.

Was zählt als erziehungszeit?

Nach der Definition in § 56 Sechstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI) sind Kindererziehungszeiten Zeiten der Erziehung eines Kindes in dessen ersten drei Lebensjahren. ... Der sich aus der Kindererziehungszeit ergebende Rentenanspruch wurde im Bundestagswahlkampf 2013 teilweise auch als „Mütterrente“ bezeichnet.

Was bedeutet Beitragszeit mit Pflichtbeiträgen wegen Kindererziehung?

Durch die Kindererziehung können Sie vom Staat die Pflichtbeiträge übernehmen lassen. 2019 lag der Wert des Durchschnittsverdienst bei 38.901 €. Die Kindererziehungszeiten werden Ihnen angerechnet. Ist Ihr Kind vor 1991 geboren, so werden Ihnen die erste 30 Monate nach dem Geburtsmonat angerechnet.

Wie hoch wird die Rente 2021?

In den neuen Bundesländern steigen die Renten wegen der schrittweisen Angleichung der Renten Ost an die Renten West zum 1. Juli 2021 um 0,72 Prozent. Der aktuelle Rentenwert (Ost) steigt von 33,23 auf 33,47 Euro.

Wie hoch ist die Mütterrente 2021?

Rentenpunkte gibt, dann wird eine Frau so gestellt, als hätte sie 2,5 Jahre lang nach der Geburt des Kindes gearbeitet und dabei den Durchschnittsverdienst aller Versicherten erzielt. Ein Entgeltpunkt ist seit dem 1.7.2021 im Osten 33,47 Euro wert. Das heißt: bei 2,5 Rentenpunkten pro Kind gibt es 83,67 Euro.

Wie hoch ist die Mütterrente bei 2 Kindern?

Ein Jahr Kindererziehungszeit erhöht deine Rente pro Monat um rund 32 Euro. Dein Kind ist vor 1992 geboren: Dir wird pro Kind bis zu 2 Jahre und 6 Monaten an Kindererziehungszeiten gutgeschrieben. Dein Kind ist ab 1992 geboren: Deine Gutschrift an Kindererziehungszeit kann bis zu 3 Jahre pro Kind betragen.

Wird die Mütterrente extra ausgezahlt?

Mütter von Kindern, die vor 1992 geboren wurden, bekommen pro Kind einen halben zusätzlichen Rentenpunkt angerechnet. Auf diese Weise erhöht sich der Rentenanspruch pro Kind um bis zu 16,02 Euro in westlichen Bundesländern und um bis zu 15,35 Euro in ostdeutschen Bundesländern.

Wann habe ich Anspruch auf Mütterrente?

Diese gesetzliche Neuregelung ist umgangssprachlich auch unter dem Begriff "Mütterrente" bekannt. Sollte Ihr Kind 1992 oder später geboren sein, beträgt die Gutschrift bis zu 3 Jahren pro Kind. Zusätzlich erhalten Sie, unabhängig vom Geburtsjahr Ihres Kindes, maximal 10 Jahre Kinderberücksichtigungszeiten angerechnet.

Wie viel bekommt man in der Rente?

Der heutige Durchschnittsrentner, der etwas 45 Jahre in die Kasse einbezahlt hat, kann davon ausgehen, dass ihm ca. 70 Prozent, des Nettoeinkommens zustehen. Gemeint ist das Nettoeinkommen zu Berufszeiten.

Wird die Mütterrente 2020 erhöht?

Aufgrund dieser Neuregelung bekommen knapp zehn Millionen Mütter (oder ggf. Väter), deren Kinder vor 1992 geboren wurden, jetzt pro Kind einen monatlichen Rentenbetrag in Höhe von 85,48 Euro (alte Länder) bzw. 83,08 Euro (neue Länder) (vom 01.07.2020 bis 30.06.2021).

Wer bekommt Grundrente Beispiel?

In voller Höhe soll die Grundrente lediglich den Rentnerinnen und Rentnern gezahlt werden, die ein zu versteuerndes Einkommen von maximal 1.250 Euro haben. ... Beispiel: Hat ein Alleinstehender 1.400 Euro Einkommen, werden 150 Euro x 60 Prozent = 90 Euro mit der Grundrente verrechnet.

Wann werden die Rentenpunkte für Kinder gutgeschrieben?

Für Kinder, die ab 1992 zur Welt gekommen sind, werden im Versicherungsverlauf bei der Deutschen Rentenversicherung drei Jahre als Pflichtbeitragszeiten angerechnet. Bei Geburten vor 1992 sind es zwei Jahre.