Wie wirken sich kindererziehungsjahre auf rente aus?

Gefragt von: Alfons Schuler-Dietz
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Für die Zeit der Kindererziehung werden Sie in etwa so gestellt, als hätten Sie Beiträge aufgrund des Durchschnittsverdienstes aller Versicherten gezahlt. Umgerechnet bringt Ihnen ein Jahr Kindererziehungszeit ungefähr 30 Euro Rente pro Monat.

Wie wirken sich Kinder auf die Rente aus?

Wenn Sie Kinder erziehen, bekommen Sie dafür in der gesetzlichen Rentenversicherung Pflicht beiträge gutgeschrieben und erhalten für diese Zeit später mehr Rente. ... Und für alle vor 1992 geborenen Kinder werden durch die sogenannte Mütterrente 30 Monate Kindererziehungszeiten angerechnet.

Werden Kindererziehungszeiten automatisch bei der Rente angerechnet?

Im Gegensatz zu den Arbeitszeiten werden Kindererziehungszeiten nicht automatisch erfasst. Dies geschieht erst, wenn die Eltern einen Antrag stellen.

Wie wirken sich Kindererziehungszeiten auf die Rente mit 63 aus?

Ja. Für diese Regelaltersrente muss die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren mit Beitragszeiten erfüllt sein. Für jedes vor 1992 geborene Kind werden nun zwei Jahre Kindererziehungszeit angerechnet. ... Achtung: Die Regelaltersrente kann aber nur dann gezahlt werden, wenn sie beantragt wird.

Was bedeutet Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung?

Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung ist die Zeit von der Geburt bis zum 10. Lebensjahr des Kindes. ... Lebensjahr des jüngsten Kindes. Berücksichtigungszeiten bewirken eine günstigere Bewertung von beitragsfreien und -geminderten Zeiten bei der Berechnung der Rente.

Rente in 90 Sekunden - Kindererziehungszeiten

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Wie viel Rente gibt es für ein Kind?

Ein Entgeltpunkt entspricht aktuell 32,03 Euro (West) beziehungsweise 30,69 Euro (Ost). Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, erhält man zwei Entgeltpunkte pro Kind (ab 1.1.2019: 2,5 Rentenpunkte pro Kind). Für Kinder, die ab dem 1.1.1992 geboren wurden, gibt es drei Entgeltpunkte pro Kind.

Was bedeutet Beitragszeit mit Pflichtbeiträgen wegen Kindererziehung?

Durch die Kindererziehung können Sie vom Staat die Pflichtbeiträge übernehmen lassen. 2019 lag der Wert des Durchschnittsverdienst bei 38.901 €. Die Kindererziehungszeiten werden Ihnen angerechnet. Ist Ihr Kind vor 1991 geboren, so werden Ihnen die erste 30 Monate nach dem Geburtsmonat angerechnet.

Kann ich durch die Mütterrente früher in Rente gehen?

Wer erst 2019 oder später in Rente geht, kann von der neuen Mütterrente nicht nur wegen der Rentenhöhe, sondern auch anderweitig profitieren. Die versicherte Mutter kann je nachdem mit den anzurechnenden Wartezeiten Ansprüche auf eine Regelaltersrente oder vorgezogene Altersrente mit oder ohne Abschlag erwerben.

Wer hat Anspruch auf Kinderberücksichtigungszeiten?

Die Kindererziehungszeit im Sinne der Rentenversicherung endet, wenn ein Kind drei Jahre alt wird. Die Zeit danach bis zum zehnten Geburtstag eines Kindes wird als "Kinderberücksichtigungszeit" gewertet. ... Die Kinderberücksichtigungszeiten können auch einen Anspruch auf eine vorgezogene Rente sichern.

Wie lange kann man Kindererziehungszeiten beantragen?

Für jedes Kind werden 36 Monate Kindererziehungszeit angerechnet. Werden jedoch mehrere Kinder innerhalb von drei Jahren geboren, wird der Zeitraum der Überschneidung an die Kindererziehungszeit des letzten Kindes angefügt – in diesem Fall 14 Monate.

Wie viel Rente bekomme ich pro Kind vor 1992?

Seit der jüngsten Reform (Mütterrente II) gilt: Für jedes vor 1992 geborene Kind erhalten Erziehende bis zu 2,5 Kindererziehungsjahre auf ihr Rentenkonto angerechnet. Als Verdienst wird der deutsche Durchschnittsverdienst angenommen. Entsprechend gibt es bis zu 2,5 Entgeltpunkte auf das Rentenkonto.

Wie viele Jahre werden pro Kind für die Pension angerechnet?

Kindererziehungszeiten werden dabei grundsätzlich pro Kind jenem Elternteil angerechnet, welcher das Kind tatsächlich und überwiegend erzogen hat. In der Pensionsversicherung werden bis zu vier Jahre (48 Monate pro Kind, 60 Monate bei Mehrlingsgeburten) als Kindererziehungszeiten angerechnet.

Wer hat keinen Anspruch auf Mütterrente?

Kommt sie auf mindestens fünf Rentenpunkte, erhält sie im Alter Mütterrente. Sie können auch mit freiwilligen Zahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung auf diese fünf Jahre kommen. Voraussetzung ist: Sie wurden vor 1955 geboren. Beamte haben dagegen keinen Anspruch.

Was ist der Unterschied zwischen Mütterrente und Kindererziehungszeiten?

Die korrekte Bezeichnung ist „Kindererziehungszeiten“, Mütterrente ist nur ein Schlagwort. Zeiten mit geringem Einkommen wegen Kindererziehung sollen so bei der Rente ausgeglichen werden. Für nach 1992 geborene Kinder gibt es nach wie vor 3 Rentenpunkte pro Kind.

Wie hoch ist die Mütterrente bei 2 Kindern?

Ein Jahr Kindererziehungszeit erhöht deine Rente pro Monat um rund 32 Euro. Dein Kind ist vor 1992 geboren: Dir wird pro Kind bis zu 2 Jahre und 6 Monaten an Kindererziehungszeiten gutgeschrieben. Dein Kind ist ab 1992 geboren: Deine Gutschrift an Kindererziehungszeit kann bis zu 3 Jahre pro Kind betragen.

Wird die Mütterrente extra ausgezahlt?

Mütter von Kindern, die vor 1992 geboren wurden, bekommen pro Kind einen halben zusätzlichen Rentenpunkt angerechnet. Auf diese Weise erhöht sich der Rentenanspruch pro Kind um bis zu 16,02 Euro in westlichen Bundesländern und um bis zu 15,35 Euro in ostdeutschen Bundesländern.

Wie hoch ist die Mütterrente 2021?

Rentenpunkte gibt, dann wird eine Frau so gestellt, als hätte sie 2,5 Jahre lang nach der Geburt des Kindes gearbeitet und dabei den Durchschnittsverdienst aller Versicherten erzielt. Ein Entgeltpunkt ist seit dem 1.7.2021 im Osten 33,47 Euro wert. Das heißt: bei 2,5 Rentenpunkten pro Kind gibt es 83,67 Euro.

Welche Zeiten gelten als Beitragszeiten?

Als Zeiten mit Pflichtbeiträgen gelten auch Zeiten, für die Pflichtbeiträge als gezahlt gelten. Hierzu zählen Zeiten mit vollwertigen Beiträgen, Pflichtbeitragszeiten (tatsächliche und fiktive), freiwilligen Beiträgen und die sogenannten beitragsgeminderten Zeiten.

Wie zählen Berücksichtigungszeiten?

Berücksichtigungszeiten wegen der Erziehung eines Kindes werden bis zur Vollendung des zehnten Lebensjahres des Kindes angerechnet. Sie beginnen mit dem Tag der Geburt. ... Auch der Erwerbsminderungsrentenschutz wird durch die Kinderberücksichtigungszeiten gewahrt.

Wie viel bekommt man in der Rente?

Der heutige Durchschnittsrentner, der etwas 45 Jahre in die Kasse einbezahlt hat, kann davon ausgehen, dass ihm ca. 70 Prozent, des Nettoeinkommens zustehen. Gemeint ist das Nettoeinkommen zu Berufszeiten.

Wird die Mütterrente 2020 erhöht?

Aufgrund dieser Neuregelung bekommen knapp zehn Millionen Mütter (oder ggf. Väter), deren Kinder vor 1992 geboren wurden, jetzt pro Kind einen monatlichen Rentenbetrag in Höhe von 85,48 Euro (alte Länder) bzw. 83,08 Euro (neue Länder) (vom 01.07.2020 bis 30.06.2021).

Wer bekommt Grundrente Beispiel?

In voller Höhe soll die Grundrente lediglich den Rentnerinnen und Rentnern gezahlt werden, die ein zu versteuerndes Einkommen von maximal 1.250 Euro haben. ... Beispiel: Hat ein Alleinstehender 1.400 Euro Einkommen, werden 150 Euro x 60 Prozent = 90 Euro mit der Grundrente verrechnet.

Ist die Mütterrente im rentenbescheid enthalten?

Im Juli 2014 wurde mit dem RV-Leistungsverbesserungsgesetz die sogenannte Mütterrente eingeführt. Damit erhalten Versicherte, deren Kinder vor dem 01.01.1992 geboren wurden, ein weiteres Jahr an Kindererziehungszeit anerkannt. ... Das bedeutet, dass die Mütterrente auch in den Renteninformationen erscheint.

Wann habe ich Anspruch auf Mütterrente?

Wie Sie die Mütterrente erhalten
  • Wenn Sie 43 Jahre alt sind, erhalten Sie automatisch Post von der gesetzlichen Rentenversicherung. Sie bekommen den sogenannten Versicherungsverlauf zugeschickt. ...
  • Sie können diesen Antrag aber auch bei der Rentenversicherung anfordern, Sie erhalten ihn hier.

Wer hat die Mütterrente durchgesetzt?

Der Deutsche Bundestag stimmte am 23. Mai 2014 in abschließender Lesung (bei 460 Zustimmungen, 64 Ablehnungen, 60 Enthaltungen) dem Rentenpaket der Bundesregierung zu. Einer der Schwerpunkte in diesem Paket ist „eine bessere Anerkennung von Kindererziehungszeiten (Mütterrente) für vor 1992 geborene Kinder“.