Wie wirkt sich die Kapitalerhöhung auf die Bilanz aus?

Gefragt von: Bertram Werner-Schott
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Die Kapitalerhöhung gegen Einlagen ist ein gesellschaftsrechtlicher Vorgang. Auswirkungen auf das Einkommen ergeben sich nicht. Die zugeführten Barmittel sind auf der Aktivseite der Bilanz auszuweisen, auf der Passivseite ergibt sich das entsprechend erhöhte Stammkapital.

Wie verändert sich die Bilanz bei einer Kapitalerhöhung?

Bilanzierung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln

Weder die Summe der Bilanz, noch die Summe im Eigenkapital ändert sich. Es findet lediglich eine Umbuchung innerhalb des Eigenkapitals statt.

Welche Folgen hat eine Kapitalerhöhung?

In der Regel sorgt eine Kapitalerhöhung für einen niedrigeren Aktienkurs, da das Angebot an verfügbaren Aktien des Unternehmens steigt. Dieser Kursrückgang wird meist relativ schnell durch eine verstärkte Nachfrage nach den jungen Aktien ausgeglichen.

Was bringt eine Kapitalerhöhung?

Kapitalerhöhung – Gründe für die Maßnahme

Wunsch nach mehr Eigenkapital, um eine verbesserte Kreditwürdigkeit zu erreichen. Planung einer größeren Investition oder Übernahme eines anderen Unternehmens. Schuldentilgung. Das Unternehmen möchte wachsen und durch neue Aktien mehr Anleger erreichen.

Wie bucht man eine Kapitalerhöhung?

Ganz gleich, ob Barmittel oder Sacheinlagen zugeführt werden, die Buchung des Erhöhungsbetrags erfolgt auf das Konto "Gezeichnetes Kapital" 0800/2900 (SKR 03/04). Die Gegenbuchung erfolgt je nachdem auf das Konto "Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital, nicht eingefordert" 0820/2910 ff.

Ordentliche Kapitalerhöhung einfach erklärt | Wie verändert sich die Bilanz des Unternehmens?

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Wie funktioniert eine Kapitalerhöhung bei einer GmbH?

Bei der effektiven Kapitalerhöhung (Kapitalerhöhung gegen Einlage) werden der GmbH Mittel von außen zugeführt (§ 55 Abs. 2 und 3 GmbHG). Altgesellschafter oder außenstehende Investoren erhalten neue Geschäftsanteile gegen Einlagenleistung. Hierbei kann es sich um eine Bar- oder Sacheinlage handeln.

Was ist eine Kapitalerhöhung einfach erklärt?

Unter Kapitalerhöhung werden sämtliche Kapitalmaßnahmen verstanden, die auf eine Erhöhung des Eigenkapitals von Unternehmen abzielen und sowohl als Innenfinanzierung als auch im Wege der Außenfinanzierung durchgeführt werden können.

Warum erhöht man das Eigenkapital?

Fazit: Hohes Eigenkapital für mehr Bonität

Ein hohes Eigenkapital im Unternehmen sorgt auch in schlechten Zeiten für eine finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit von fremden Kreditgebern. Je mehr finanzielle Mittel Ihnen zur Verfügung stehen, umso besser ist Ihre Bonität.

Warum erhöht man das Stammkapital einer GmbH?

Viele GmbH-Geschäftsführer wollen zusätzliche Investitionen finanzieren und absichern. Bankkredite gibt es aber nur, wenn die GmbH nicht unterfinanziert ist. Wirkungsvolles Mittel, um die Finanzkraft zu steigern: Die GmbH erhöht das Stammkapital und bessert damit die Bilanz der GmbH für ein besseres Banken-Rating auf.

Was passiert mit meinen alten Aktien bei einer Kapitalerhöhung?

Bei einer Kapitalerhöhung sinkt in der Regel der Aktienkurs, weil der Preis, zu dem die neuen Aktien ausgegeben werden, meist unter dem Kurs der alten Aktien liegt. Dadurch sinkt das Vermögen der Bestandsaktionäre.

Was bedeutet Kapitalerhöhung für Anleger?

Die ordentliche Kapitalerhöhung

Das bedeutet, dass Altaktionäre ein Bezugsrecht auf diese Aktien haben. Dieses Bezugsrecht dient dazu, dass damit ein Kursverlust vermieden wird. Die Aktionäre wahren am Unternehmen zum einen ihr Stimmverhältnis und gleichzeitig auch ihren Anteil.

Was passiert wenn man nicht an Kapitalerhöhung teilnimmt?

Wenn man seiner Bank keine Anweisung gibt, dann werden die Bezugsrechte am Ende der Bezugsfrist automatisch verkauft zu dem dann gültigen Preis. Die Folge eines Verkaufs: Die Beteiligung des Anlegers an der Deutschen Bank wird verwässert. Das heißt, seine Beteiligung am Geldhaus verringert sich.

Wie hoch darf eine Kapitalerhöhung sein?

Der Geschäftsführer einer GmbH kann selbst entscheiden, das Kapital des Unternehmens zu erhöhen. Hierbei darf er nicht mehr als die Hälfte des vorhandenen Eigenkapitals einzahlen. Die Möglichkeit dieser Kapitalerhöhung besteht nur in den ersten fünf Jahren nach Gründung der Gesellschaft.

Warum macht man eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln?

Eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln wird häufig bei Unternehmen, die länger keine Gewinne ausgeschüttet, sondern Rücklagen gebildet haben (Ausschüttungssperre), durchgeführt, um den sehr hohen Kurs der Einzelaktie zu korrigieren bzw. zu mindern. Es wird dadurch eine bessere Handelbarkeit der Anteile erzielt.

Warum genehmigte Kapitalerhöhung?

Durch eine genehmigte Kapitalerhöhung hat der Vorstand einen größeren Handlungsspielraum und mehr Flexibilität. Es kann immer dann Kapital besorgt werden, wenn dies notwendig ist. Eine Einberufung der Hauptversammlung mit ungewissem Ausgang ist nicht notwendig.

Kann eine Kapitalerhöhung scheitern?

Wer sich bei einer Kapitalerhöhung zur Erbringung der vorgesehenen Einlageleistung verpflichtet, kann vom Übernahmevertrag zurücktreten, wenn die Kapitalerhöhung nicht innerhalb angemessener Zeit in das Handelsregister eingetragen wird oder sonst scheitert.

Wann wird die Kapitalerhöhung wirksam?

Eine Kapitalerhöhung liegt vor, wenn die Kapitalgesellschaft aufgrund eines formellen Beschlusses ihr Grund- bzw. Stammkapital erhöht. Die Kapitalerhöhung wird wirksam mit der Eintragung ins Handelsregister.

Wer trägt die Kosten der Kapitalerhöhung?

Kosten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung (z.B. Notargebühren, Handelsregistergebühren) können von der KapGes getragen werden (Veranlassungsprinzip), ohne dass hierin eine verdeckte Gewinnausschüttung (vGA, → Verdeckte Gewinnausschüttung) zu sehen wäre.

Was sagt das Eigenkapital in der Bilanz aus?

Das Eigenkapital ist der Betrag in der Bilanz, der übrig bleibt, wenn die Passiva (Schulden und sonstige Verbindlichkeiten) von den Aktiva (Vermögenswerte) abgezogen werden. Somit können Unternehmer direkt im Jahresabschluss einsehen, wie viel Eigenkapital in ihrer Kapitalgesellschaft steckt.

Ist ein hohes Eigenkapital gut?

Je höher der Anteil an Eigenkapital ausfällt, desto weniger Fremdkapital ist im Unternehmen vorhanden. Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote zeigen, dass sie in der Lage sind, stabil und solide zu wirtschaften.

Was ist das Eigenkapital in der Bilanz?

Zum Eigenkapital zählen insbesondere Bareinlagen (zum Beispiel als Bareinzahlung oder Überweisung) und Sacheinlagen (beispielsweise Maschinen oder Immobilien) sowie nicht ausgeschüttete Gewinne. Das Eigenkapital als Bilanzposition wird im Handelsrecht vor allem für Kapitalgesellschaften genau definiert.

Welche Arten von Kapitalerhöhungen gibt es?

Es gibt drei verschiedene Arten wie bei Kapitalgesellschaften eine Kapitalerhöhung durchgeführt werden kann: die ordentliche Kapitalerhöhung, die genehmigte Kapitalerhöhung und die bedingte Kapitalerhöhung. Wobei eine GmbH nur die ordentliche Kapitalerhöhung kennt.

Warum Bezugsrecht bei Kapitalerhöhung?

Das Bezugsrecht ist wichtig für Aktionäre, weil dadurch bei einer Kapitalerhöhung ein sogenannter „Verwässerungseffekt“ der Aktienanteile vermieden werden kann. Von einem solchen Effekt wird gesprochen, wenn durch die Kapitalerhöhung mehr Anteile im Umlauf sind, der Aktionär aber daran nicht beteiligt wird.

Was tun bei Kapitalerhöhung gegen Bareinzahlung?

Ihr muss stets ein Beschluss der Hauptversammlung vorangegangen sein. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen werden den Altaktionären mittels Bezugsrecht so genannte „ Junge Aktien“ zu einem festen Preis und in einem bestimmten Verhältnis zu ihrem bisherigen Aktienbesitz überlassen.

Warum sinkt der Kurs bei Kapitalerhöhung?

Bei einer Kapitalerhöhung fällt in der Regel der Aktienkurs, weil von nun an der Wert des Aktienunternehmens auf mehrere Anteilsscheine als zuvor verteilt wird.