Wird die Fahrzeit als Arbeitszeit gerechnet?
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Die tägliche An- und Abreise zur Arbeit, also die Wegezeit, ist nicht als Arbeitszeit einzuordnen, da diese zum Privatbereich des Mitarbeiters zählt und keinen direkten Zusammenhang mit einer dienstlichen Tätigkeit aufweist. Fahrzeit hingegen ist die Zeit, die für dienstliche Reisen aufgewendet wird.
Wann muss Fahrzeit bezahlt werden?
Pro Fahrstunde muss in jedem Fall der Mindestlohn gezahlt werden. Dies sind 9,50 EUR brutto. Im Ergebnis muss der Arbeitgeber die Fahrzeit vergüten, wenn diese als Arbeitszeit angesehen wird. Er kann die Fahrtzeit jedoch wesentlich geringer bezahlen als die eigentliche Arbeitszeit.
Warum ist Fahrzeit keine Arbeitszeit?
Vorweg sei gesagt: Wer eine feste Arbeitsstätte hat – also immer am selben Ort arbeitet – kann die Fahrzeit nicht zur Arbeitszeit zählen. Der Weg von der Wohnung zur Arbeit und zurück ist in dem Fall eindeutig Freizeit und wird dementsprechend nicht vergütet.
Ist die Fahrt zu einer Messe Arbeitszeit?
keine Arbeitszeit bei freier Verkehrsmittelwahl
Fahrtzeit ist außerhalb der üblichen Arbeitsstunden also keine Arbeitszeit: Das gilt auch, wenn die Dienstreise ausdrücklich anordnet ist.
Ist Rückfahrt Arbeitszeit?
Fahren Arbeitnehmer von ihrem Wohnort mit dem Firmenfahrzeug direkt zum ersten Kunden und am Ende des Tages vom letzten Kunden nach Hause zurück, stellt die für die An- und Heimfahrt aufgewendete Zeit Arbeitszeit dar. Dies hat der EuGH mit Urteil vom 10. September 2015, C-266/14 entschieden.
Sind die erste und letzte Fahrt des Außendienstmitarbeiters am Tag Arbeitszeit? | Betriebsrat Video
Welche Fahrten zählen zur Arbeitszeit?
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat nun festgestellt, dass die Fahrten, die Arbeitnehmer ohne festen oder gewöhnlichen Arbeitsort zwischen ihrem Wohnort und dem Standort des ersten und des letzten Kunden des Tages zurücklegen, Arbeitszeit darstellen.
Wann gilt Reisezeit als Arbeitszeit?
Grundsätzlich gilt: Dienstreisezeit ist Arbeitszeit, sofern sie während der regulären Arbeitszeit erfolgt. Das gilt egal für welches Verkehrsmittel und auch dann, wenn der Arbeitnehmer während An- und Abreise nicht arbeitet.
Welche Arbeitszeit muss erfasst werden?
In Deutschland besteht nach dem Arbeitszeitgesetz nur die Pflicht, die über acht Stunden hinausgehende Arbeitszeit zu erfassen.
Wie muss die Arbeitszeit erfasst werden?
Das System zur Arbeitszeiterfassung muss laut Stechuhr-Urteil des Europäischen Gerichtshofs objektiv, verlässlich und zugänglich sein. Der Referentenentwurf verlangt hingegen, dass Anfang, Ende und Dauer der Arbeitszeit am selben Tag und elektronisch erfasst werden.
Ist passive Reisezeit Arbeitszeit?
Reisezeit ist auch keine Arbeitszeit, laut einem Urteil des BAG vom 11.07.2006, wenn der Arbeitnehmer während der Fahrt freiwillig arbeitet. Überlässt der Arbeitgeber dem Mitarbeiter die Wahl des Fortbewegungsmittels, liegt keine Arbeitszeit, sondern Ruhezeit vor.
Wird der Arbeitsweg bezahlt?
Muss mir der Arbeitgeber die Fahrtkosten für meinen Arbeitsweg bezahlen? Nein. Der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, anfallende Fahrtkosten von der Wohnung des Arbeitnehmers zur Arbeitsstätte zu übernehmen.
Ist der Weg von der Firma zur Baustelle Arbeitszeit?
Die Fahrt zur Arbeit ist normaler- weise keine Arbeitszeit.
Wie viel Stunden Fahrzeit?
Die Lenkzeit beträgt täglich höchstens neun Stunden, darf aber an zwei Tagen pro Woche auf zehn Stunden erhöht werden. Bei korrekter Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten gilt für Kraftfahrer eine Schichtzeit von maximal 13 Stunden täglich bei einer Ruhezeit von 11 Stunden.
Ist der Arbeitgeber verpflichtet Fahrtkosten zu zahlen?
Es gibt kein Gesetz, das ihn dazu verpflichtet. Wer also als Arbeitnehmer einen Fahrtkostenzuschuss von seinem Arbeitgeber erhält, kann sich freuen. Denn ein Unternehmen muss seinen Mitarbeitern diesen zusätzlichen Betrag nicht grundsätzlich zahlen.
Warum wird der Weg zur Arbeit nicht bezahlt?
Gilt meine Fahrt zur Arbeit als Arbeitszeit? Nein. Haben Sie einen festen Arbeitsort, zählt die tägliche Hin- bzw. Rückfahrt nicht zur Arbeitszeit und wird deshalb auch nicht vergütet.
Wie viele Stunden muss man mindestens am Tag arbeiten?
Als Mindestarbeitszeit pro Einsatztag sind zwei Stunden vertraglich vereinbart. Dann kann der Arbeitgeber die Aushilfskraft im Laufe einer Woche z.B. am Dienstag gar nicht, am Mittwoch für zwei Stunden, am Donnerstag für zwei Stunden und am Freitag für vier Stunden zur Arbeit einbestellen.
Was ändert sich 2023 für Arbeitnehmer Zeiterfassung?
Das entschied der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) 2019. Seit 2022 ist dieses Gesetz auch in Deutschland wirksam und soll 2023 mit der Pflicht zur elektronischen Umsetzung ergänzt werden, heißt es in einigen Falschmeldungen. Fest steht: In 2023 gibt es noch keine Pflicht zur rein digitalen Zeiterfassung.
Was passiert wenn keine Arbeitszeit erfasst wird?
Kurz & knapp: Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz
Bedenken Sie jedoch, dass es sich dabei nur um Regelsätze handelt, die je nach den vorliegenden Umständen erhöht oder verringert werden können. Bis zu 30.000 Euro Bußgeld sind maximal möglich; bei besonders schwerwiegenden Verstößen können auch Freiheitsstrafen drohen.
Ist minutengenaue Zeiterfassung Pflicht?
Dies hat sich durch das Stechuhr-Urteil des EuGH 2019 in Deutschland vorerst nicht geändert. Doch im September 2022 hat das deutsche Bundesarbeitsgericht ein eindeutiges Urteil gefällt: Die minutengenaue Arbeitszeiterfassung ist für alle Unternehmen Pflicht. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Wann tritt Arbeitszeiterfassung in Kraft?
Seit September 2022: Pflicht zur Arbeitszeiterfassung!
Das bedeutet, dass Unternehmen bereits jetzt (Stand Oktober 2022) die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter systematisch erfassen müssen. Das neue Gesetz zur Arbeitszeiterfassung erlaubt eine elektronische sowie analoge Erfassung der Arbeitszeiten.
Wer muss die tägliche Arbeitszeit dokumentieren?
„Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die über die werktägliche Arbeitszeit des § 3 S. 1 hinausgehende Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen und ein Verzeichnis der Arbeitnehmer zu führen, die in eine Verlängerung der Arbeitszeit gemäß § 7 Abs. 7 eingewilligt haben.
Wie wird Arbeitszeit gemessen?
Die Berechnung der korrekten Arbeitszeit ist nicht immer einfach. Auf dieser Basis ist lediglich die wöchentliche Arbeitszeit mit dem Wochenfaktor zu multiplizieren, so dass sich bei einer 40-Stunden-Woche 174 Arbeitsstunden im Monat ergeben (müssen).
Wird bei Reisezeit Pause abgezogen?
Auch auf Dienstreisen darf der Mitarbeiter die gesetzlich festgelegte Arbeitszeit von acht Stunden, abzüglich der Pausen, nicht überschreiten. In Ausnahmefällen kann diese auch auf zehn Stunden ausgeweitet werden. Auch die Ruhezeit von mindestens elf Stunden muss eingehalten werden.
Was zählt als langer Arbeitsweg?
Was im Detail nicht mehr als zumutbarer Arbeitsweg angesehen wird, beschreibt der genannte Paragraph wie folgt: insgesamt mehr als zweieinhalb Stunden, wenn die Arbeitszeit bei mehr als sechs Stunden liegt. mehr als zwei Stunden, wenn die Arbeitszeit sechs Stunden und weniger beträgt.
Wie berechne ich meine Fahrzeit?
Streckenlänge von 48 Kilometern entspricht 4 Stunden. Höhenunterschied in fahrbarem Gelände 1200 Höhenmeter entspricht 2 Stunden; dieser Wert wird halbiert. Höhenunterschied schiebend/tragend 100 Höhenmeter entspricht 20 Minuten; auch diese werden halbiert. Daraus errechnet sich eine Gesamtfahrzeit von 5.10 Stunden.