Wo ist der Unterschied zwischen Erbe und Vermächtnis?

Gefragt von: Wolfgang May
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Der Unterschied zwischen Erbe und Vermächtnis ist also gravierend: Den Erbe(n) fällt automatisch der gesamte Nachlass zu, ein Vermächtnisnehmer bekommt nur einen Anspruch auf einen bestimmten Gegenstand, den er von der Erben verlangen kann.

Was ist besser Vermächtnis oder Erbe?

Ein Vermächtnisnehmer ist kein Erbe und damit auch kein Rechtsnachfolger des Erblassers. Daher bestehen für Vermächtnisnehmer auch keine Eigentumsrechte am Vermachten. Allerdings können Vermächtnisnehmer ihren Anspruch auf das Vermachte gegenüber den Erben geltend machen. Diese müssen dann das Vermachte aushändigen.

Wird Vermächtnis auf Erbe angerechnet?

Wenn ein Erblasser einem einzelnen Erben einen Vermögensgegenstand vermacht, der wertmäßig nicht höher liegt als sein Erbteil, sowie verfügt, dass dieser auf die gesamte Erbmasse angerechnet werden soll.

Was ist beim Erben ein Vermächtnis?

Was ist ein Vermächtnis? Bei einem Vermächtnis verfügt der Erblasser in seinem Testament, dass ein bestimmter Teil von seinem Nachlass, zum Beispiel ein Gegenstand einer Person vermacht werden soll, die allerdings nicht als Erbe eingesetzt ist.

Was hat Vorrang Vermächtnis oder Pflichtteil?

Denn: Pflichtteil geht vor Vermächtnis und Auflage.

Erbrecht: Was ist ein Vermächtnis?

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Warum Vermächtnis und nicht Erbe?

Mit einem Vermächtnis bekommst Du nur einen Teil des Vermögens aus dem Nachlass eines Verstorbenen, ohne selbst Erbe zu werden (§ 1939 BGB). Als Vermächtnisnehmer tauchst Du in keinem Erbschein auf. Du haftest weder für Schulden des Verstorbenen, noch musst Du Dich mit anderen Erben auseinandersetzen.

Wann ist ein Vermächtnis sinnvoll?

Wann ist ein Vermächtnis sinnvoll? Das Vermächtnis ist dann sinnvoll, wenn der Erblasser einer bestimmten Person, die meist nicht Erbe ist, etwas aus seinem Nachlass zukommen lassen will. Wenn z.B. der Nachbar oder Freund ein bestimmtes Schmuckstück bekommen soll oder einen bestimmten Geldbetrag.

Wie hoch ist der Freibetrag bei einem Vermächtnis?

Seinem Ehegatten bzw. eingetragenen Lebenspartner darf man beispielsweise Gegenstände oder Geldbeträge mit einem Wert von maximal EUR 500.000 steuerfrei zuwenden, seinen Kindern maximal EUR 400.000. Der „überschießende“ Betrag der Erbschaft oder des Vermächtnisses wird versteuert.

Ist ein Vermächtnis steuerfrei?

Da das Vermächtnis für den Vermächtnisnehmer ein Erwerb von Todes wegen ist, unterliegt es der Erbschaftsteuer. Die Steuerpflicht entsteht dabei bereits schon im Zeitpunkt des Erbfalls, also nicht erst mit Erfüllung des Vermächtnisses.

Kann eine Immobilie ein Vermächtnis sein?

So ein Vermächtnis ist eine feine Sache.

Wer ein Vermächtnis bekommt übernimmt im Gegensatz zum Erben keine Pflichten, sondern bekommt etwas aus dem Nachlass, z.B. ein Auto, Geld oder eine Immobilie. Das ist jedenfalls die Regel.

Wann muss Erbe Vermächtnis auszahlen?

Sobald ein Beschwerter die Erbschaft in Besitz genommen hat oder die Ausschlagungsfrist abgelaufen ist, wird die Herausgabe des Vermächtnisses fällig. Hat der Erblasser keinen speziellen Verfalltag für seine Anordnung bestimmt, wird das Vermächtnis zwei Monate nach dem Ableben fällig.

Kann ein Vermächtnis auch Geld sein?

Das Vermächtnis geht zu Lasten eines anderen, den man Beschwerten nennt (das ist in der Regel der Erbe, kann aber auch ein anderer Vermächtnisnehmer sein). Gegenstand eines Vermächtnisses können z.B. sein: Eigentum an einer Sache (Grundstück, Klavier, Geld)

Wer muss ein Vermächtnis versteuern?

Vermächtnis Erbschaftssteuer

Der Vermächtnisnehmer muss für das Vermächtnis Steuer zahlen in Form der Erbschaftssteuer.

Kann Erbe Vermächtnis verkaufen?

Das Oberlandesgericht Koblenz hat in einer neueren Entscheidung (Az: 12 U 140/20) entschieden, dass ein Erblasser selbstverständlich befugt bleibt, Gegenstände, die er in seinem Testament Dritten vermacht hat – solange er selbst noch lebt – wenn er möchte zu verkaufen.

Was kann vom Vermächtnis abgezogen werden?

Ein Vermächtnis kann nicht abgezogen werden

Und ebenso wenig kann vom Nachlasswert ein Vermächtnis abgezogen werden, mit dem der Erblasser seinen Erben gegebenenfalls in dem Testament belastet hat.

Wer zahlt das Vermächtnis aus?

Der Erbe hat also die Kosten für die Erfüllung des Vermächtnisses zu tragen. Davon nicht umfasst ist allerdings die auf das Vermächtnis zu zahlende Erbschaftsteuer. Diese ist regelmäßig vom Vermächtnisnehmer selber zu bezahlen.

Ist ein Vermächtnis eine Schenkung?

Mit einem Legat/Vermächtnis wird der Begünstigte nicht Teil der Erbengemeinschaft, sondern erhält einen festen Betrag oder bestimmte Sachwerte. Bei einer Schenkung überlässt der Schenker dem Beschenkten zu Lebzeiten Geld oder eine Sache ohne Gegenleistung.

Welche Rechte habe ich als Vermächtnisnehmer?

Der Vermächtnisnehmer hat von den gesetzlichen Erben einen schuldrechtlichen Anspruch gem. § 2174 BGB. Das bedeutet, dass der Vermächtnisnehmer vom gesetzlichen Erben seinen Anspruch geltend machen muss, um den vermachten Gegenstand oder Geldsumme zu bekommen.

Wer trägt die Kosten für die Vermächtniserfüllung?

Wer trägt die Kosten? Die Kosten für die Erfüllung des Vermächtnisses und den Vermächtniserfüllungsvertrag hat der Erbe zu tragen.

Wie lange ist ein Vermächtnis gültig?

Ein Vermächtnisanspruch verjährt im Normalfall in drei Jahren gemäß §§ 195, 199 Abs. 1 BGB, wie das Recht auf einen Pflichtteil auch. Für den Fall, dass ein Vermächtnisnehmer keine Kenntnis über seinen Anspruch erlangt, gilt eine verlängerte 30- jährige Frist ab Eintritt des Erbfalls.

Wie bindend ist ein Vermächtnis?

Das Vermächtnis ist sowohl für den Vermächtnisnehmer als auch für die Erben gleichermaßen bindend, sodass alle Erben keinerlei Recht haben, dem Vermächtnisnehmer die Aushändigung der vermachten Geldbeträge oder Gegenstände bzw. Rechte vorzuenthalten.

Ist ein Vermächtnis eine enterbung?

Der künftigen Erblasser kann seine Erben mithilfe von Vermächtnis- und Auflagenanordnungen (zumindest teilweise) enterben. Denn sowohl Vermächtnisse als auch Auflagen müssen aus der Erbmasse erfüllt werden, mit der Folge dass sich die Erbteile der Erben entsprechend quotal verringern.

Wird man durch Vermächtnis Eigentümer?

Im Vergleich zum Erben wird der Vermächtnisnehmer nicht zum Eigentümer, kann jedoch das Vermächtnis vom Erben anfordern, gemäß § 2174 BGB. Darüber hinaus haftet der Vermächtnisnehmer nicht für die Schulden des Verstorbenen.