Für was braucht man die Beitragsbemessungsgrenze?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Marika Lindner
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Die Beitragsbemessungsgrenze gibt bei Arbeitnehmern die maximale Höhe des Arbeitsentgelts an, das zur Berechnung der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge herangezogen wird.

Was bringt die Beitragsbemessungsgrenze?

Die Beitragsbemessungsgrenze deckelt die Beiträge zur Sozialversicherung. Überschreitet das Gehalt die Beitragsbemessungsgrenze, steigen die Beiträge also nicht weiter an, sondern bleiben konstant. Gutverdiener/innen zahlen also sozusagen nur einen Höchstbetrag.

Welchen Einfluss hat die Beitragsbemessungsgrenze für die Gehaltsabrechnung?

Arbeitnehmer, die mit ihrem Einkommen unter der Beitragsbemessungsgrenze liegen, entrichten die Sozialabgaben auf ihr gesamtes Bruttoeinkommen. Der Arbeitgeber behält die Beiträge direkt bei der Gehaltsabrechnung ein.

Für wen gilt die Beitragsbemessungsgrenze?

Die Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung liegt 2023 bei 59.850 Euro jährlich bzw. 4.987,50 Euro monatlich. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung sind es 87.600 Euro jährlich (7.300 Euro monatlich) im Rechtskreis West und 85.200 Euro jährlich (7.100 Euro monatlich) im Rechtskreis Ost.

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze einfach erklärt?

Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Höchstbetrag, bis zu dem Arbeitsentgelt und Arbeitseinkommen bei der Berechnung des Versicherungsbeitrags berücksichtigt werden. Für darüber hinausgehendes Einkommen sind keine Beiträge zu zahlen.

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze? Einfach erklärt...

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Was passiert wenn man unter die Beitragsbemessungsgrenze fällt?

Unterschreiten der JAEG

Unterschreitet das regelmäßige JAE die allgemeine oder besondere JAEG im Laufe eines Kalenderjahres nicht nur vorübergehend (zum Beispiel Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit), endet die Versicherungsfreiheit sofort und nicht erst zum Ende des Kalenderjahres.

Was bedeutet Beitragsbemessungsgrenze bei der Krankenversicherung?

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze ( BBG )?

Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Betrag bis zu dem vom sozialversicherungspflichtigen Entgelt Beiträge für die verschiedenen Bereiche der Sozialversicherung berechnet und abgeführt werden.

Warum ist die Beitragsbemessungsgrenze ungerecht?

Im Ergebnis müssen Menschen, die unter einer bestimmten Grenze verdienen, den vollen Abgabensatz leisten. Dieser Satz wird bei steigendem Einkommen anteilig immer kleiner. Wer wenig hat wird also prozentual wesentlich stärker belastet als der, der viel hat.

Was ist der Unterschied zwischen der Beitragsbemessungsgrenze und der Versicherungspflichtgrenze?

Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) und Beitragsbemessungsgrenze werden gerne verwechselt: Während die JAEG die Einkommensgrenze ist, bis zu der Arbeitnehmer versicherungspflichtig sind, beschreibt die Beitragsbemessungsgrenze das maximale Einkommen, das zur Beitragsberechnung in den gesetzlichen Versicherungen ...

Ist die Beitragsbemessungsgrenze brutto oder netto?

Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung beträgt 2023 monatlich 4.987,50 Euro brutto, also 59.850 jährlich. Im Vergleich zu 2022 ist sie um 1.800 Euro jährlich gestiegen.

Wie viele verdienen mehr als Beitragsbemessungsgrenze?

Aber wie viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienen überhaupt so viel? Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat sich nun die Zahlen genauer angeschaut. Das Ergebnis: 2019 erhielten knapp 1,5 Millionen Beschäftigte ein Gehalt oberhalb der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze.

Warum zahle ich so viel Sozialversicherung?

Die Sozialversicherung versichert Risiken, wie z. B. Krankheit, Arbeitsunfall, Arbeitslosigkeit und Mutterschaft. In diesem Versicherungssystem tragen alle Versicherten die Risiken gemeinsam.

Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze bei der Rente?

Die Beitragsbemessungsgrenze steigt auf 7.300 Euro (bisher 7.050 Euro) monatlich beziehungsweise auf jährlich 87.600 Euro (bisher 84.600 Euro). Wer darüber hinaus verdient, zahlt nur bis zu dieser Grenze Rentenbeiträge. Der Beitragssatz der Rentenversicherung beträgt im kommenden Jahr weiterhin 18,6 Prozent.

Welche Leistungen werden erbracht?

Hierzu zählen insbesondere die ärztliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Behandlung, die Versorgung mit Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmitteln, die häusliche Krankenpflege, die Krankenhausbehandlung sowie die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und sonstige Leistungen.

Wie viel verdienen für private Krankenversicherung?

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können nur dann in die Private Krankenversicherung (PKV) wechseln, wenn ihr Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze – besser bekannt als Versicherungspflichtgrenze – liegt. Diese bleibt in 2022 unverändert bei 64.350 Euro.

Für wen gilt die Versicherungspflichtgrenze nicht?

Für wen die Jahresarbeitsentgeltgrenze 2023 gilt

erfüllt sind, können sie sich immer durch eine Private Krankenversicherung absichern. Auch gelten einige Ausnahmen für Personen, für die die Versicherungspflichtgrenze schlichtweg nicht relevant ist: Dazu zählen beispielsweise Studenten, Hausfrauen oder Hausmänner.

Wie berechnet sich die Beitragsbemessungsgrenze Krankenversicherung?

Die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung ( GKV ) wird bundeseinheitlich festgesetzt. Sie beträgt seit 1. Januar 2022 unverändert 64.350 Euro im Jahr. Die Beitragsbemessungsgrenze in der GKV bleibt ebenfalls unverändert bei 58.050 Euro im Jahr.

Wann wird die Beitragsbemessungsgrenze angepasst?

Ab 1. Januar 2023 liegt die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung in den neuen Bundesländern bei 7.100 Euro im Monat (2022: 6.750 Euro) und in den alten Bundesländern bei 7.300 Euro im Monat (2022: 7.050 Euro).

Wer finanziert die gesetzliche Krankenversicherung?

Grundsätzlich werden die Beiträge von den Mitgliedern der Krankenkasse und den Arbeitgebern, Rentenversicherungsträgern oder sonstigen Stellen einkommensabhängig getragen und fließen dem Gesundheitsfonds zu. Der Bundeszuschuss wird aus Steuergeldern ebenfalls an den Gesundheitsfonds gezahlt.

Was tut Deutschland gegen soziale Ungerechtigkeit?

  • Bildung für alle erreichen.
  • Das Recht auf Gesundheit durchsetzen.
  • Monopole auf Herstellung und Preisgestaltung von Medikamenten abschaffen.
  • Soziale Netze schaffen.
  • Entwicklungsfinanzierung neu ausrichten.

Sind Sozialabgaben progressiv?

Der Arbeitgeber überweist von der Bruttosumme einerseits die Steuern ans Finanzamt und andererseits die Sozialabgaben an die Kassen. Die Steuersätze sind in Deutschland progressiv gestaltet, das heißt: Wer mehr verdient, muss auch anteilig mehr zahlen.

Auf welche Einnahmen muss man Krankenkassenbeiträge zahlen?

Pflichtmitglieder in der GKV sind insbesondere alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (im Jahr 2023: 66.600 Euro) und über der Geringfügigkeitsgrenze (520 Euro monatlich) liegt.

Wie hoch ist der krankenkassenbeitrag ohne Einkommen?

Ihr individueller Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung hängt von Ihrem gesamten monatlichen Einkommen ab. Falls Sie keine laufenden Einkünfte haben, zahlen Sie den Mindestbeitrag. Dieser beträgt für die Kranken- und Pflegeversicherung zusammen 210,49 Euro.

Werden 2023 die Krankenkassenbeiträge erhöht?

Im Januar 2023 hat die Mehrzahl der Anbieter die Krankenkassenbeiträge erhöht, das betrifft jedoch nicht den festgeschriebenen, allgemeinen Beitragssatz. Bei über der Hälfte der 97 in Deutschland zugelassenen gesetzlichen Krankenkassen ist seit dem Jahreswechsel ein höherer Zusatzbeitrag fällig.

Was bedeutet es freiwillig krankenversichert zu sein?

Freiwillig Versicherte

Wer in einer gesetzlichen Kasse bleibt, gilt fortan als freiwillig versichert. Versicherte zahlen ihre Beiträge dann nicht nur von ihrem Verdienst, sondern müssen auf sonstige Einkünfte ebenfalls anteilig Beiträge zahlen.