Haben Mieter mehr Rechte als Vermieter?

Gefragt von: Helmuth Riedel B.Eng.
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Der Mieter hat das alleinige Hausrecht. Er hat das Recht, in seiner Wohnung in Ruhe gelassen zu werden. Der Vermieter darf die Wohnung hingegen nicht ohne konkreten Anlass und ohne Vorankündigung inspizieren – und schon gar nicht in Abwesenheit des Mieters. Anderslautende Klauseln im Mietvertrag sind unwirksam.

Hat der Mieter mehr Rechte als der Vermieter?

Der Mieter, der sein Besitzrecht an der Wohnung vom vermietenden Wohnungseigentümer ableitet, hat gegenüber anderen Wohnungseigentümern, die dingliche Ansprüche in Bezug auf die Wohnung geltend machen, keine weitergehenden Rechte als der vermietende Wohnungseigentümer selbst.

Was hat man als Mieter für Rechte?

Hausrecht, Besuchsrecht, Schlüssel

Haus- sowie Besuchsrecht fallen unter die Rechte von Mietern. Das Hausrecht besagt im Grunde nichts anderes, als dass der Mieter der Hausherr bzw. die Hausherrin der eigenen vier Wände ist.

Haben Vermieter überhaupt Rechte?

Die wichtigsten Rechte des Vermieters betreffen den Ersatz der Betriebskosten, die Erhöhung der Miete sowie das Betreten der Wohnung in bestimmten Fällen.

Kann der Mieter dem Vermieter den Zutritt verweigern?

1 Satz 1 BGB kann ein Mietverhältnis aus wichtigem Grund vom Vermieter fristlos gekündigt werden. Einen wichtigen Grund stellt auch die Pflichtverletzung eines Mieters dar, dem Vermieter den Zutritt zu verwehren, wenn dieser die Wohnung veräußern und Kaufinteressenten zeigen will.

Mietrecht: 10 wichtige Rechte des Mieters | Was Du als Mieter darfst | Rechtsanwalt Marvin McKay

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Wann macht sich der Vermieter strafbar?

Da nämlich mit Abschluss des Mietvertrags der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG nicht mehr dem Vermieter, sondern dem Mieter zusteht, begeht der Vermieter, der ohne Zustimmung des Mieters die Wohnung betritt, einen Hausfriedensbruch und macht sich nach § 123 StGB strafbar.

Wann macht sich ein Mieter strafbar?

Einmietbetrug begeht jemand, wenn er einen Mietvertrag unterschreibt, dann aber keine Mietzahlungen leistet. Dass er nicht bezahlen wird, ist ihm schon beim Unterzeichnen des Vertrages bewusst. Dadurch entstehen dem Vermieter Schäden.

Was kann der Vermieter alles vorschreiben?

Diese Punkte dürfen in der Hausordnung stehen:
  • Ruhezeiten.
  • Regeln zur Haussicherheit.
  • Rauchverbot im Treppenhaus.
  • Regeln zur Hausreinigung und zum Winterdienst.
  • Regeln zur Nutzung der Gemeinschaftsräume.
  • Regeln zur Mülllagerung und Mülltrennung.
  • Regeln zum Grillen.

Für was ist der Vermieter verpflichtet?

Aufgaben des Vermieters sind u. a.: Mietvertrag ausfertigen, Konten kontrollieren, Handwerker anfordern, Teilnahme an Eigentümerversammlungen, Wohnungsübergabe und Besichtigungstermine wahrnehmen, Schriftverkehr mit Mietern und Behörden.

Was darf alles der Vermieter?

Ihre Rechte als Vermieter
  1. Kündigung des Mieters. ...
  2. Kautionszahlung. ...
  3. Mieterhöhung. ...
  4. Betriebskosten. ...
  5. Wohnungsschlüssel der vermieteten Wohnung. ...
  6. Besichtigungsrecht des Vermieters. ...
  7. Halten von Haustieren.

Welche Kosten dürfen nicht auf den Mieter?

Was zählt nicht zu den Nebenkosten? Nicht zu den Nebenkosten zählen Verwaltungskosten, beispielsweise Kosten für Hausverwaltung, Bankgebühren, Porto, Zinsen und Telefon. Diese Kosten sind nicht umlagefähig. Auch Reparaturkosten, Instandhaltungskosten oder Rücklagen muss der Mieter nicht zahlen.

Was darf der Mieter alles verlangen?

Diese Dokumente sollten Sie dabei haben
  • Personalausweis – oder Pass und Meldebescheinigung.
  • Gehalts- oder Lohnabrechnungen der letzten drei Monate.
  • Bestätigung ihres derzeitigen Vermieters, dass ihre Miete bezahlt wurde (und bei Untermietern den Untermietvertrag)
  • eine Schufa-Auskunft, die höchstens drei Monate alt ist.

Wann hat ein Mieter 10 Jahre Kündigungsschutz?

Mietdauer 5 bis 8 Jahre: 6 Monate Kündigungsfrist. Mietdauer über 8 Jahre: 9 Monate Kündigungsfrist. Mietdauer über 10 Jahre: 12 Monate Kündigungsfrist (gilt nur für Mietverträge, die vor Herbst 2001 geschlossen wurden)

Hat der Mieter das Hausrecht?

Generell gilt: Ein Mieter hat in Bezug auf das Innere seiner Mietwohnung das Hausrecht. In Treppenhaus, Flur, Speicher oder Waschküche stellt der Vermieter über die Hausordnung die Regeln auf.

Was ändert sich für Mieter ab 2023?

Ein neues Gesetz soll Mietern ab 2023 eine Entlastung bei den Nebenkosten bescheren. Denn: Vermieter müssen die CO2-Abgabe anteilig selbst zahlen. Trotz steigender Energiepreise und einer satten Inflation bringt das Jahr 2023 auch finanzielle Erleichterung.

Was muss Mieter dulden?

“Dulden” bedeutet, dass der Mieter Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen hinzunehmen hat. Er darf die Arbeiten weder behindern noch verhindern und muss auch damit verbundene Nebenerscheinungen wie Lärm, Schmutz, Erschütterungen sowie das Abschalten von Strom, Wasser oder Heizung ertragen.

Welche Mängel muss der Vermieter akzeptieren?

Undichte Fenster, verschlissene Fußböden, feuchte Wände, Pilzbefall an der Decke und nicht zuverlässig funktionierende Heizungen oder Aufzüge sind gerichtlich anerkannte Mängel an der Mietsache. Mängel, die während der Mietzeit auftreten, müssen von Mietern unverzüglich mitgeteilt werden.

Was darf ein Vermieter nicht verlangen?

Fragen zu Vorstrafen, Ermittlungsverfahren, Religion oder Familienplanung sind allesamt unzulässig. Was sind die Rechtsfolgen: Mach der Mieter falsche Angaben, kann der Vermieter darauf keine Ansprüche herleiten, solange der Mieter sich vertragstreu verhält.

Welche Mängel muss der Vermieter beheben?

Treten Fehler und Mängel auf, muss der Vermieter sie beseitigen. Typische Wohnungsmängel sind undichte oder marode Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse, aber auch Lärm oder Ungezieferbefall. Jede Abweichung von der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit stellt grundsätzlich einen Mangel dar.

Kann der Vermieter machen was er will?

Selbst wenn der Vermieter ein berechtigtes Interesse nachweisen kann und Sie ihm deshalb Zutritt zur Wohnung gewähren müssen, darf er nicht einfach machen, was er will. Welche Räume er sehen und was er in der Wohnung tun darf, hängt vom Anlass der Besichtigung ab.

Was Mieter dürfen und was nicht?

Sie dürfen als Mieter die Wohnung oder das Haus auch beruflich nutzen. Es sind aber nur Tätigkeiten im Rahmen von Heim- und Schreibtischarbeiten möglich. Die Nachbarn dürfen durch Ihre Arbeit nicht gestört werden. Haustiere darf ich mit der Erlaubnis des Mieters halten.

Was darf der Vermieter den Mieter fragen?

Grundsätzlich darf der Vermieter alle Fragen stellen, die er möchte. Frei nach dem Motto: Fragen darf man ja. Jedoch muss der Mieter diese Fragen nicht beantworten.

Wann kann Vermieter Mieter rauswerfen?

Eine Vermieterkündigung kommt nur in Betracht bei schweren Verstößen des Mieters gegen den Mietvertrag, zum Beispiel Nichtzahlung der Miete oder ständig unpünktliche Mietzahlungen. Dann droht allerdings auch gleich die fristlose Kündigung. Dem vertragstreuen Mieter kann der Vermieter nur ausnahmsweise kündigen.

Wann Stört ein Mieter den Hausfrieden?

Der Hausfrieden kann durch Konflikte insbesondere dann gestört werden, wenn es dadurch zu mehrfachen oder nächtlichen Polizeieinsätzen kommt. Auch Mobbing und Stalking, Beleidigungen und tätliche Angriffe in der Nachbarschaft können den Hausfrieden stören und sogar zur fristlosen Kündigung berechtigen.

Ist der Mieter verpflichtet die Wohnung zu zeigen?

Antwort: Einfach nur, weil er neugierig ist, darf Ihr Vermieter nicht in Ihre Wohnung. Mit einem berechtigten Interesse müssen Sie ihm aber den Zutritt gewähren. Dazu gehört es auch, neuen Interessenten die demnächst frei werdende Wohnung zu zeigen.