Ist eine GbR Buchführungspflichtig?

Gefragt von: Grit Scherer
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Die Buchführung in der GbR
Eine doppelte Buchführung, die Erstellung einer Bilanz oder eines Jahresabschlusses wie bei einer GmbH sind nicht erforderlich. Erst wenn Ihr Gewinn über 60.000 Euro oder Ihr Umsatz über 600.000 Euro pro Jahr steigen, müssen Sie für die GbR eine handelsrechtliche Bilanz erstellen.

Ist eine GbR Bilanzierungspflichtig?

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

Die GbR wird nicht als Kaufmann im Sinne des HGB angesehen. So lange die GbR nicht zu einer OHG wird, besteht keine Bilanzierungspflicht.

Wer ist nicht zur Buchführung verpflichtet?

Sie sind danach nicht buchführungspflichtig, wenn sie an den Abschlussstichtagen von 2 aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren Umsatzerlöse von nicht mehr als 600.000 EUR und Jahresüberschüsse von nicht mehr als 60.000 EUR ausweisen.

Hat eine GbR einen Jahresabschluss?

Die Pflicht zur doppelten Buchführung entfällt also. Das bedeutet: Eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung reicht als Jahresabschluss für eine GbR vollkommen aus. Achten Sie darauf, dass Umsatz, Gewinn und Verlust eindeutig erkennbar sind.

Ist eine GbR Gewerbesteuerpflichtig?

Die GbR ist gewerbesteuerpflichtig, soweit sie ein Gewerbe ausübt (vgl. § 2 Abs. 1 Gewerbesteuergesetz - GewStG). Ist die GbR dagegen nicht auf den Betrieb eines gewerblichen Unternehmens gerichtet, sondern z.B. auf eine bloße Vermögensverwaltung, löst diese Tätigkeit keine Gewerbesteuer aus.

Wer ist #buchführungspflichtig? | Einfach erklärt!

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Was sind die Nachteile einer GbR?

Der größte Nachteil der GbR bzw. von Personengesellschaften ist wohl die umfangreiche Haftung. Sollte etwas schief laufen, sind ihre Verluste nicht auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt. Im schlimmsten Fall kommt es nicht nur zur Insolvenz der Gesellschaft, sondern auch zur Privatinsolvenz der Gesellschafter.

Welche Steuervorteile hat eine GbR?

Umsatzsteuer in der GbR

Damit bleibt die Steuer ergebnisneutral. Entsprechend ist die GbR bei Ausgaben für das eigene Unternehmen auch berechtigt, die Vorsteuer geltend zu machen. Das bedeutet, die von ihr gezahlte Umsatzsteuer wird ihr in voller Höhe im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldung vom Finanzamt erstattet.

Welche Vor und Nachteile hat eine GbR?

Vor- und Nachteile einer GbR
  • schnelle und unkomplizierte Gründung.
  • kein Mindest-Stammkapital notwendig.
  • jeder Gesellschafter erhält ein hohes Maß an Mitbestimmungsrecht.
  • Wenig bürokratischer Aufwand.
  • Buchhaltung ist frei organisierbar.
  • Es besteht keine Haftung bei Insolvenzverschleppung.

Wie hoch darf der Gewinn einer GbR sein?

Nachteile einer GbR

Umsatzgrenze von 250.000 €, sowie Gewinngrenze von 25.000 €. Sollten die Umsätze oder Gewinne höher sein wird die GbR automatisch zu einer OHG und muss ins Handelsregister eingetragen werden.

Wann ist man zur Buchhaltung verpflichtet?

In Deutschland gilt die Pflicht zur Buchführung für Unternehmen und Selbstständige mit einem Umsatz von mehr als 600.000 Euro im Jahr. Unternehmen und Selbstständige mit einem geringeren Umsatz können eine vereinfachte Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) führen.

Wer kann sich von der Buchführungspflicht befreien lassen?

Die handelsrechtliche Befreiung der Buchführungspflicht ist in § 241 a HGB geregelt. Hiernach sind Sie nicht zur Buchführung verpflichtet, wenn der Umsatz nicht mehr als 600.000 Euro (nicht 60.000 Euro !) bzw. der Jahresüberschuss nicht mehr als 60.000 Euro beträgt.

Was passiert wenn man keine Buchhaltung macht?

Eine schlecht geführte Buchhaltung kann Strafen nach sich ziehen. Bei Betrug drohen hohe Geldbussen oder auch Gefängnisstrafen. Sind die Bücher nicht korrekt geführt oder verletzten Unternehmerinnen und Unternehmer sonstige Pflichten, so müssen sie mit Busse oder gar Haft rechnen.

Was kostet ein Jahresabschluss GbR?

Die Kosten der Eintragung hängen ab vom Umfang des Jahresabschluss und können auf der Website des Bundesanzeiger Verlags eingesehen werden; in der Regel bewegen sich die Preise allerdings zwischen 50 und 150 Euro. Form und Umfang der Veröffentlichungspflicht hängen von der Unternehmensgröße ab.

Welche Steuererklärungen muss eine GbR abgeben?

Für dich als Gesellschafter ist die Einkommensteuererklärung die vorgegebene Art, die Einkünfte aus der GbR zu versteuern. Diese Erklärung wird einmal jährlich bei deinem zuständigen Finanzamt eingereicht. Zu deiner persönlichen Steuererklärung fügst du dann das Formular für die Anlage-G hinzu.

Ist eine GbR umsatzsteuerpflichtig?

Die GbR ist umsatzsteuerlich wie ein selbständiger Unternehmer zu behandeln. Die GbR hat also den Umsatz zu versteuern, wenn sie nicht als Kleinunternehmer geführt wird. Wenn Sie aber selbst eine Leistung gegenüber der GbR in Rechnung stellen, ist diese Leistung für Sie als Einzelunternehmen umsatzsteuerpflichtig.

Was darf eine GbR nicht?

Wenn eine GbR zum Zweck der gemeinsamen Ausübung eines Gewerbes gegründet wird, darf der Gewerbebetrieb den Rahmen eines Kleingewerbes nicht überschreiten. Denn ein Handelsgewerbe kann nicht in der Form einer GbR betrieben werden.

Warum niemals eine GbR gründen?

Nachteil 1: Sie haften unbeschränkt mit Ihrem Privatvermögen

Wichtig: Diese private Haftung ist unbegrenzt. Das bedeutet, dass Sie solange mit Ihrem eigenen Vermögen für die Gesellschaft haften, bis Sie als Privatperson “pleite” sind.

Für wen eignet sich die GbR?

Für wen ist eine GbR sinnvoll? Die Gründung einer GbR eignet sich vor allem für Existenzgründer, die über kein oder wenig Kapital verfügen. Auch können sich kleine Gewerbebetriebe mit geringem Geschäftsvolumen für eine GbR entscheiden. Den Schritt in die Selbstständigkeit kann man also am besten mit einer GbR starten.

Wie melde ich eine GbR beim Finanzamt an?

Anmeldung der GbR beim Finanzamt

Nachdem Sie Ihren Gewerbeschein beantragt haben, meldet sich das Finanzamt bei Ihnen und fordert Sie auf, den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung auszufüllen. Mit diesem Fragebogen melden Sie die GbR zur Umsatzsteuer und Gewerbesteuer an.

Was ist steuerlich günstiger GbR oder GmbH?

In den ersten Jahren nach der Existenzgründung ist das Einzelunternehmen oder eine Partnergesellschaft (z. B. GbR) meist die steuerlich günstigste Rechtsform. Eine Kapitalgesellschaft wie die GmbH ist erst dann zu empfehlen, wenn das Unternehmen mehr Gewinne erwirtschaftet.

Wann lohnt sich eine GbR?

Wenn Sie sich mit einem oder mehreren Partnern zusammenschließen, bilden Sie automatisch eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder auch BGB -Gesellschaft. Die GbR entsteht also praktisch "von allein", sobald sich zwei oder mehrere Personen zusammentun und einen gemeinsamen Zweck verfolgen.

Wer muss bei einer GbR die Steuererklärung unterschreiben?

Der Grundsatz bei Verträgen heißt: Wer oben drin steht, muss unten unterschreiben. Ein Beispiel hierfür ist die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR): Wenn bspw. der Vermieter mit einem Unternehmen einen Vertrag schließt, und das Unternehmen als GbR auftritt, sollten alle Gesellschafter den Vertrag unterschreiben.

Was ist besser Einzelunternehmen oder GbR?

Wie bei einer GbR haftet ihr unbeschränkt mit eurem privaten Vermögen. Der Unterschied: Als Einzelunternehmer tragt ihr das Risiko allein – könnt dafür aber natürlich auch alle Entscheidungen unabhängig treffen.