Ist Grundschuld eine Verbindlichkeit?

Gefragt von: Hans-Heinrich Kuhlmann
sternezahl: 4.6/5 (49 sternebewertungen)

Die Zweckerklärung für eine Grundschuld ist eine zusätzliche rechtsverbindliche Vereinbarung bei der Immobilienfinanzierung. Mit ihr wird die Grundschuld mit dem Immobilienkredit verknüpft. Denn im Gegensatz zu einer Hypothek ist eine Grundschuld nicht von vornherein an ein bestimmtes Darlehen gebunden.

Ist die Grundschuld ein Vertrag?

Grundschulden sind Verträge, die in der Regel zwischen (Grundstücks-) Eigentümer (»Besteller«) und Kreditinstituten (»Gläubigern«) geschlossen werden. Beim Notar ist in aller Regel allerdings nur der Besteller anwesend.

Ist eine Grundschuld Akzessorisch?

Die Grundschuld ist ein beschränkt dingliches Recht, das in den §§ 1191, 1192 BGB geregelt ist und aufgrund dessen der Gläubiger das Recht auf Vollstreckung in das Grundstück aus § 1147 BGB erhält. Die Grundschuld ist im Gegensatz zur Hypothek nicht akzessorisch zur Forderung.

Ist die Grundschuld ein Pfandrecht?

Eine Grundschuld ist ein Grundpfandrecht und dient oftmals als Sicherheit bei der Vergabe von Darlehen. Mit der Grundschuld wird das Recht eines Besitzers von Grundstück oder grundstücksähnlichem Eigentum (Immobilie) bezeichnet, diesen Besitz zu monetarisieren.

Was bedeutet es wenn eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen ist?

Auf einen Blick: Grundschuld eintragen und löschen

Die Grundschuld ist ein Grundpfandrecht, dass Banken verwenden, um ein Immobiliendarlehen abzusichern. Dazu trägt die Bank eine Grundschuld ins Grundbuch der Immobilie ein. Sollten Sie Ihr Darlehen nicht mehr zurückzahlen können, kann die Bank Ihre Immobilie verwerten.

Was ist eine Grundschuld? (leicht erklärt)

31 verwandte Fragen gefunden

Warum sollte man eine Grundschuld stehen lassen?

Denn grundsätzlich ist es nicht schädlich, sie einfach zu behalten. Manchmal bringt es sogar Vorteile, die Grundschuld stehen zu lassen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie neues Geld von der Bank benötigen, etwa für eine größere Renovierung. Dann dient die Grundschuld als Sicherheit für das neue Darlehen.

Warum sollte man eine Grundschuld löschen lassen?

Mit der Löschung der Grundschuld bestätigt ihre Bank, dass Sie Ihren Kredit zur Baufinanzierung vollständig getilgt haben. Mit der endgültigen Löschung der Grundschuld verliert der Kreditgeber auch das Recht, Ihre Immobilie im Rahmen einer Zwangsversteigerung zu veräußern.

Was ist der Unterschied zwischen Grundschuld und Grundbuch?

Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, in dem die Eigentumsverhältnisse über Grundstücke festgehalten sind. Erst mit der entsprechenden Eintragung ins Grundbuch wechselt ein Grundstück bzw. eine Immobilie den Besitzer. Mit der sogenannten Grundschuld wird ebenfalls der Kreditgeber ins Grundbuch eingetragen.

Warum ist die Grundschuld besser als die Hypothek?

Vorteile einer Grundschuld

Mit der Eintragung einer Grundschuld bekommt der Kreditnehmer für sein Hypothekendarlehen einen deutlich günstigeren Zinssatz als ohne die Absicherung. Eine Grundschuld lässt sich an einen neuen Eigentümer abtreten, wenn dieser auch ein Hypothekendarlehen benötigt.

Was macht die Bank mit der Grundschuld?

Um die Grundschuld kümmern sich Bank und Notar

Die Bank möchte wissen, ob sie für den zukünftigen Eigentümer eine Grundschuld eintragen kann oder ob bereits eine andere Bank im Grundbuch steht. Außerdem prüft sie, ob es sonstige Belastungen gibt, die die Besicherung des Baukredits beeinflussen.

Warum ist Grundschuld nicht Akzessorisch?

Die Grundschuld ist ein beschränktes dingliches Recht, aufgrund dessen eine Geldsumme aus einem Grundstück zu zahlen ist. Im Gegensatz zur Hypothek setzt die Grundschuld keine Forderung voraus. Sie ist nicht von der Forderung abhängig (akzessorisch). Der Eigentümer ist persönlich nicht zur Zahlung verpflichtet.

Ist eine Grundschuld eine dingliche Belastung?

Der § 1191 des BGB beschreibt, dass mit der Grundschuld als Belastung eines Grundstücks und somit in gewisser Weise auch der dinglichen Schuld an denjenigen, zu dessen Gunsten die Belastung erfolgt, eine bestimmte Summe aus dem Grundstück zu zahlen ist.

Was passiert mit der Grundschuld bei Verkauf?

Ein Haus mit eingetragener Grundschuld zu verkaufen ist theoretisch möglich, bedarf im Regelfall aber der Zustimmung des Käufers und der jeweiligen Bank. Wenn gegenüber der Bank keine offenen Forderungen mehr bestehen, sollte die Grundschuld im Rahmen eines Hausverkaufs gelöscht werden.

Wer ist Eigentümer bei einer Grundschuld?

Die Eigentümergrundschuld ist dabei eine spezielle Form der Grundschuld. Sie steht nicht etwa einer Bank oder anderem Kreditgeber, sondern dem Eigentümer der Immobilie selbst zu.

Was passiert wenn man die Grundschuld nicht löscht?

In der Regel entstehen keine Nachteile, wenn die Grundschuld im Grundbuch stehen bleibt und nicht gelöscht wird. Ist das Darlehen abbezahlt und wird nichts weiter unternommen, dann wandelt sich die Grundschuld automatisch in eine sogenannte Eigentümergrundschuld um.

Wer oder was haftet bei der Grundschuld?

Nur das Grundstück haftet

Das Grundpfandrecht lastet, wie schon der Name sagt, nur auf dem Grundbesitz. Der Eigentümer haftet aus der Grundschuld und Hypothek nicht persönlich. Er braucht lediglich die Zwangsvollstreckung in das Grundstück zu dulden.

Wie kann ich eine Grundschuld löschen lassen?

Wenn Sie eine Briefgrundschuld löschen lassen wollen, muss der Notar zusätzlich zur Löschungsbewilligung auch den Grundschuldbrief beim Grundbuchamt einreichen. Achtung: Ist der Grundschuldbrief nicht mehr auffindbar, kann eine Löschung der Grundschuld ohne Brief nur nach einem Aufgebotsverfahren erfolgen.

Was passiert mit der Grundschuld?

Was passiert genau bei der Abtretung einer Grundschuld? Die Grundschuld, also die Sicherheit, wird an eine andere Bank übertragen. Der Darlehensgeber hat damit gewechselt. Die Übertragung ist im Grundbuch einzutragen, damit die Abtretung nachvollziehbar und der neue Grundschuld-Berechtigte somit sichtbar ist.

Wie hoch sind die Zinsen bei einer Grundschuld?

Das Wichtigste in Kürze: Der Grundschuldzins dient Kreditinstituten als zusätzliche Absicherung eines Darlehens. Die Grundschuldzinsen fallen nur bei Zahlungsausfall an. Der Zinssatz für die Grundschuld kann bis zu 20 Prozent betragen und weicht damit deutlich vom Darlehenszins ab.

Was bedeutet eine Grundschuld auf dem Haus?

Die Grundschuld ist die rechtliche Belastung eines Grundstücks und wird aufgenommen, um die Schuld des Eigentümers abzusichern. Durch die Grundschuld erhält die Bank das Recht, bei Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers die Zwangsvollstreckung auf das Haus und das Grundstück zu betreiben.

Was kann man mit einer Grundschuld machen?

Mit einer Grundschuld wird ein Grundstück oder eine Immobilie belastet. Sie ist ein sogenanntes Grundpfandrecht und dient dazu, Schulden abzusichern, für die der Grundeigentümer haftet. Er kann mit einem eingetragenen Grundpfandrecht das Grundstück oder Haus nicht ohne Zustimmung des Kreditgebers verkaufen.

Was bedeutet Grundschuld bei einem Haus?

Eine Grundschuld ist ein dingliches Pfandrecht an einer Immobilie, das Gläubigern als Sicherheit dient. Bei Baufinanzierungen belastet die Bank das Grundstück mit einem bestimmten Betrag. Kommt es zu einem Zahlungsverzug oder einem Kreditausfall, ist die Bank berechtigt, die Zwangsvollstreckung zu betreiben.

Wann verjährt eine eingetragene Grundschuld?

Verjährung. Der Anspruch auf Löschung einer Grundschuld verjährt innerhalb von 10 Jahren nach Tilgung aller gesicherten Forderungen. [1] BGH, Urteil v. 7.5.1991, XI ZR 244/90, NJW 1991 S.

Kann ich eine Grundschuld ohne Notar löschen lassen?

Kann ich eine Grundschuld selbst löschen lassen? Nein, ohne Notar ist das nicht möglich. Wenn Sie Ihren Kredit bei der Bank vollständig abbezahlt haben, stellt diese Ihnen eine Löschungsbewilligung aus. Diese benötigen Sie, um die Grundschuld aus dem Grundbuch löschen zu lassen.

Was kostet eine Grundschuldlöschung beim Notar?

Rechenbeispiel: Sie haben das Darlehen für Haus komplett getilgt und möchten von Ihrem Recht auf Löschung der Grundschuld Gebrauch machen. Im Grundbuch ist eine Summe von 200.000 Euro vermerkt. Für das Löschen müssen Sie also mit Kosten von rund 400 bis 500 Euro rechnen.