Kann man Steuerbescheid anfechten?

Gefragt von: Cindy Voigt
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Mit einem kostenlosen schriftlichen Einspruch kannst Du einen Steuerbescheid ändern lassen. Fast zwei Drittel aller Einsprüche sind erfolgreich. Hast Du nur einen punktuellen Änderungswunsch, weil Du etwa einen Beleg vergessen hast, stell lieber einen „Antrag auf Änderung des Steuerbescheids“.

Wie lange kann man einen Steuerbescheid anfechten?

Denn du hast nur einen Monat Zeit für deinen Einspruch. Die Frist beginnt mit dem Tag des Poststempels des Steuerbescheids plus drei Tage. Fällt der Beginn oder das Ende der Frist auf einen Feiertag oder ein Wochenende, beginnt oder endet die Frist mit dem nächsten Werktag.

Welche Gründe für Einspruch gegen Steuerbescheid?

Einspruchsgründe gibt es viele – das sind die Wichtigsten:
  • Sie haben vergessen, in Ihrer Steuererklärung Aufwendungen geltend zu machen.
  • In der Steuererklärung geltend gemachte Aufwendungen oder Freibeträge wurden nicht anerkannt.
  • Der Steuerbescheid weicht von der Steuererklärung ab, eine Begründung des Finanzamts fehlt.

Was tun wenn man mit dem Steuerbescheid nicht einverstanden ist?

Viele Steuerzahler nehmen den Steuerbescheid als gegeben hin – aber dem ist nicht so. Enthält der Bescheid Fehler oder sind Sie nicht damit einverstanden, können Sie dagegen Einspruch einlegen.

Was kostet Einspruch gegen Steuerbescheid?

Ist Ihr Steuerbescheid fehlerhaft, können Sie Einspruch einlegen. Ein Einspruch gegen den Steuerbescheid ist formlos möglich und kostenlos.

Anleitung: Steuerbescheid verstehen und richtig lesen | Einspruch Steuerbescheid einlegen Finanzamt

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Wann lohnt sich Einspruch?

Einspruch bei technischen Fehlern

Wenn Sie sich sicher sind, nicht zu schnell gefahren zu sein, und von einem technischen Fehler bei der Messung der Geschwindigkeit ausgehen, lohnt sich ein Widerspruch gegen den Bußgeldbescheid. In dem Fall ist es wichtig, dass Sie einen Anwalt für Verkehrsrecht hinzuziehen.

Was passiert wenn der Einspruch abgelehnt wird?

Ablehnung. Wird Ihrem Einspruch nicht stattgegeben, erhalten Sie darüber eine förmliche Einspruchsentscheidung. Nun bleibt Ihnen nur noch ein Weg: die Klage vor dem Finanzgericht.

Wie lange kann ein Steuerbescheid rückwirkend geändert werden?

Die Festsetzungsfrist ( Verjährungsfrist ) beträgt gemäß § 169 AO im Normalfall 4 Jahre, bei leichtfertiger Steuerverkürzung 5 und bei Steuerhinterziehung 10 Jahre. Die Frist beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem Sie Ihre Steuererklärung eingereicht haben (§ 170 Abs. 2 Nr. 1 AO).

Wer hilft bei Ärger mit dem Finanzamt?

Mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde wenden Sie als Steuerpflichtige sich an die vorgesetzte Dienstbehörde, meist die Oberfinanzdirektion. Auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Sachgebietsleiter oder den Vorsteher des Finanzamts ist denkbar.

Kann man rechtlich gegen das Finanzamt vorgehen?

Außergerichtlich kann das durch einen Einspruch gegen einen Steuerbescheid erfolgen. Führt dieser nicht zum erhofften Erfolg, kann in einem Verfahren vor dem Finanzgericht eine Klage gegen den Steuerbescheid des Finanzamts erhoben und gegebenenfalls auch der Bundesfinanzhof (BFH) angerufen werden.

Welche Kosten entstehen bei einem Einspruch?

Ein Einspruch an sich ist mit keinen weiteren Kosten verbunden, allerdings können im Verfahren Gerichtskosten anfallen und auch der Anwalt verlangt Gebühren. Diese kann allerdings eine vorhandene Rechtsschutzversicherung übernehmen.

Wie viel kostet ein Einspruch?

Ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid verursacht zunächst keine Kosten. Wird er aber abgelehnt, kommt es zur Gerichtsverhandlung. Dann fallen Gerichtskosten von mindestens 50 Euro an. Dazu kommen die Kosten für die anwaltliche Beratung und Vertretung.

Was ist besser Widerspruch oder Einspruch?

Sind Sie mit einen Bescheid (Verwaltungsakt) einer Behörde inhaltlich nicht einverstanden oder halten Sie den Bescheid für rechtswidrig, können Sie gegen diesen in der Regel Widerspruch einlegen; in Abgabenangelegenheiten nach der Abgabenordnung ist als Rechtsbehelf gegen Verwaltungsakte der Einspruch statthaft.

Kann das Finanzamt Fehler zu Lasten des Steuerzahlers korrigieren?

Nach § 129 Satz 1 AO kann die Finanzbehörde Schreibfehler, Rechenfehler und ähnliche offenbare Unrichtigkeiten, die beim Erlass eines Verwaltungsakts unterlaufen sind, ohne Zustimmung des Steuerpflichtigen und auch zu seinen Lasten jederzeit innerhalb der vierjährigen steuerlichen Verjährungsfrist berichtigen.

Kann das Finanzamt Fehler zugunsten des Steuerzahlers korrigieren?

Berücksichtigt das Finanzamt elektronisch übermittelte Daten falsch zugunsten der Steuerpflichtigen, kann es den Irrtum korrigieren. Was Sie dann tun können. Wer seine Steuererklärung abgibt, bekommt vom Finanzamt oft Geld wieder.

Was ist eine offenbare Unrichtigkeit?

»Offenbar« ist eine Unrichtigkeit, wenn sie auf der Hand liegt, also durchschaubar, eindeutig und augenfällig ist. Entscheidend ist, ob der Fehler bei der Offenlegung des Sachverhaltes für jeden unvoreingenommenen Dritten klar und deutlich als offenbare Unrichtigkeit erkennbar ist.

Was darf das Finanzamt und was nicht?

Wichtig zu wissen: die Behörde darf nur die sogenannten Stammdaten, aber keine Kontenbewegungen oder Kontenstände abfragen (§ 93 Abs. 7 AO). Erfolgt die Abfrage im Rahmen eines Steuerstrafverfahrens ist die Informationspflicht der Steuerbehörden so nicht gegeben (§ 24c Abs. 3 Nr.

Kann ich den Status meiner Steuererklärung abfragen?

Informationen zum Bearbeitungsstand finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Finanzamtes unter „Bearbeitungsstand“. Die Finanzverwaltung empfiehlt, die Steuererklärung elektronisch zu erstellen. Dies ist kostenlos über „Mein ELSTER“ oder Software aus dem Handel möglich.

Werden Steuerbescheide nochmal geprüft?

Wurde der Einspruch fristgerecht beim Finanzamt eingelegt, werden alle Angaben Ihrer Steuererklärung nochmals komplett geprüft und die Steuerfestsetzung neu berechnet. Dazu werden Sie in der Regel noch einmal angehört. Das Finanzamt schickt Ihnen dann einen korrigierten Steuerbescheid zu.

Wie weit kann das Finanzamt zurück prüfen?

Innerhalb der gesamten 4 Jahre darf das Finanzamt dann zurück prüfen.

Was passiert wenn man einen Fehler in der Steuererklärung gemacht hat?

Sowohl für bewusste Falschangaben als auch für Eingabefehler gilt, dass Sie sich einer Steuerhinterziehung strafbar machen könnten. Hierzu kann bereits das versehentliche Setzen einer 0 zu viel bei einer Sonderausgabe führen, wenn Sie zum Beispiel Arbeitsmittel mit 10000 statt 1000 Euro in der Erklärung angeben.

Wie oft kann man Einspruch gegen Steuerbescheid einlegen?

Gegen einen Steuerbescheid/Verwaltungsakt ist nur einmal ein Einspruch zulässig.

Was kommt nach dem Einspruch?

Nach dem Einspruch kommt es zu einer mündlichen Hauptverhandlung, in der die Angelegenheit neu bewertet wird – dafür werden Beweise gesichtet und Zeugen befragt. Nach dieser Hauptverhandlung fällt der Richter ein Urteil – es kommt entweder zum Freispruch oder zur Strafanpassung.

Wie geht es nach einem Einspruch weiter?

Welche Folgen hat ein Einspruch? Ein fristgemäßer, das heißt binnen zwei Wochen nach Zustellung eingelegter Einspruch führt dazu, dass der Bußgeldbescheid nicht rechtskräftig wird. Es muss also weder die Geldbuße bezahlt werden, noch läuft ein Fahrverbot an. Es wird auch kein Eintrag in Flensburg gemacht.