Wann darf das Stammkapital einer GmbH ausgeben?

Gefragt von: Josef Mai B.Sc.
sternezahl: 4.1/5 (36 sternebewertungen)

Am Anfang muss das Stammkapital auf das Bankkonto der GmbH eingezahlt werden. Unmittelbar nach der Eintragung in das Handelsregister darf das Geld für die Zwecke der GmbH verwendet werden.

Kann man das Stammkapital einer GmbH ausgeben?

Ein verbreiteter Irrglaube ist es, dass das Stammkapital einer UG/GmbH nicht verwendet werden darf, sondern gewissermaßen unangetastet als Kaution auf dem Konto der Gesellschaft liegen bleiben muss. Das ist falsch. Richtig ist, dass das Stammkapital zur endgültigen und freien Verfügung der Gesellschaft stehen muss.

Was passiert mit dem Stammkapital bei der GmbH?

Unter Stammkapital versteht man das Kapital einer Gesellschaft. Mit diesem Kapital haftet die Gesellschaft. Es wird von den Gesellschafter:innen in die Gesellschaft eingebracht. Das Stammkapital entspricht immer einer vorgegebenen Höhe und darf nur für bestimmte Zwecke verwendet werden.

Bis wann muss Stammkapital GmbH eingezahlt sein?

1 GmbHG mindestens 25.000 €. Davon muss die erste Hälfte, min. 12.500 €, unmittelbar nach der Gründung auf das neu eröffnete Geschäftskonto eingezahlt werden. Die zweite Hälfte kann zu einem späteren Zeitpunkt eingezahlt werden, wobei dieser Termin im Gesetz nicht genau bestimmt wird.

Wem gehört das Stammkapital einer GmbH?

Bei der GmbH haftet allein das Gesellschaftsvermögen für Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Die GmbH haftet also bis zur Höhe des Stammkapitals. Es setzt sich aus den jeweiligen Einlagen der GmbH-Gesellschafter (sog. Stammeinlagen) zusammen.

Stammkapital der GmbH - Das solltest Du wissen!

23 verwandte Fragen gefunden

Für was darf das Stammkapital verwendet werden?

Das Stammkapital kann von der GmbH verwendet werden, um Investments zu tätigen oder Kosten zu begleichen. Mit dem Stammkapital darf „gearbeitet" werden. Es ist lediglich buchhalterisch auf der Passivseite (die Kapitalseite) der Bilanz gefangen.

Wann muss das Stammkapital voll eingezahlt sein?

Wird das Stammkapital bei Gründung zur Hälfte erbracht, bestimmt sich die Einforderung der Resteinlage nach dem Gesellschaftsvertrag bzw. der Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung. Die Resteinlage ist demnach fällig, wenn dies in der Satzung bestimmt ist oder die Gesellschafterversammlung dies beschließt.

Wann muss das Stammkapital auf Euro umgestellt werden?

Allgemein anerkannt ist, dass eine Umstellung des DM-Stammkapitals auf Euro erst dann erforderlich ist, wenn eine Kapitalmaßnahme erfolgt. In der Praxis stellt sich häufiger die Frage, ob eine Teilung eines Geschäftsanteils zulässig ist, der noch auf DM lautet, oder ob zuvor eine Euro-Umstellung erfolgen muss.

Ist Eigenkapital gleich Stammkapital?

Das Stammkapital ist das Eigenkapital, das die Gesellschafter einer GmbH oder UG bei der Gründung insgesamt einbringen müssen. Auf englisch heißt Stammkapital „share capital‟. Der Oberbegriff für Stammkapital ist gezeichnetes Kapital.

Wann besteht Nachschusspflicht GmbH?

(1) Im Gesellschaftsvertrag kann bestimmt werden, daß die Gesellschafter über die Nennbeträge der Geschäftsanteile hinaus die Einforderung von weiteren Einzahlungen (Nachschüssen) beschließen können. (2) Die Einzahlung der Nachschüsse hat nach Verhältnis der Geschäftsanteile zu erfolgen.

Kann man mit dem Stammkapital arbeiten?

Es darf für Geschäftszwecke genutzt werden. Allerdings gibt das GmbH-Gesetz Vorgaben, was eine Gesellschaft tun muss, wenn das Stammkapital bis zu einer gewissen Höhe aufgebraucht wurde. Scheidet ein Gesellschafter aus, müssen die anderen Gesellschafter seinen Anteil am Stammkapital übernehmen.

Wie wird das Stammkapital auf die Gesellschafter verteilt?

Der prozentuale Anteil am Stammkapital, der auf einen Gesellschafter entfällt, entspricht dessen Stammeinlage. In Summe entsprechen folglich die Stammeinlagen aller Gesellschafter dem Stammkapital der Gesellschaft. In den meisten Fällen wird die Stammeinlage als Barzahlung in die Gesellschaft eingebracht.

Wer bekommt den Gewinn einer GmbH?

Bei GmbHs erfolgt die Verteilung des erwirtschafteten Gewinns grundsätzlich nach dem Verhältnis der Geschäftsanteile der Gesellschafter untereinander.

Was passiert mit dem Grundkapital?

Es ergibt sich, wenn man den Nennwert der Aktien mit deren Anzahl multipliziert. Das Grundkapital einer AG muss mindestens 50.000€ betragen. Man spricht hierbei auch von Mindestkapital. Grundkapital darf nicht wieder an die Aktionäre ausgezahlt werden, sondern muss für Haftungszwecke stets im Unternehmen verbleiben.

Was ist der Unterschied zwischen Stammkapital Stammeinlage und Geschäftsanteil?

Der Unterschied im Gebrauch dieser Begriffe liegt darin, dass die Stammeinlage den Anteil am Stammkapital bestimmt, während der Geschäftsanteil die Mitgliedschaft in der GmbH verkörpert. Der Geschäftsanteil verkörpert also die Gesamtheit der Rechte und Pflichten, die aus der Gesellschafterstellung hervorgehen.

Was ist der Unterschied zwischen Grundkapital und Stammkapital?

Es bildet die Nennwerte über die Stammaktien und Vorzugsaktien. Das Grundkapital einer Aktiengesellschaft kann man mit dem Stammkapital einer GmbH oder Mini-GmbH vergleichen, dass vor der Existenzgründung zur Verfügung stehen muss. Unterschied ist, dass die Aktiengesellschaft unbeschränkt haftet.

Was bringt mehr Stammkapital?

Je höher das Stammkapital ist, desto größer ist die Chance auf Fremdfinanzierungen. Ein umfangreiches Eigenkapital kann aber auch die Notwendigkeit an Fremdkapital reduzieren, da GmbHs die erforderlichen Investitionen und dauerhaften Aufwendungen zu größeren Teilen eigenständig finanzieren können.

Ist Stammkapital Vermögen?

Nicht zu verwechseln ist das Gesellschaftsvermögen mit dem Stammkapital einer GmbH. Mittels des Stammkapitals wird das Vermögen definiert, mit dem die GmbH von den Gesellschaftern ausgestattet wurde. Das Stammkapital steht also fest, wohingegen es bei dem Gesellschaftsvermögen immer wieder zu Änderungen kommen kann.

Was bringt ein hohes Stammkapital?

Fakt ist, dass ein erhöhtes Stammkapital die Kreditwürdigkeit einer GmbH erhöht. Das verbessert die Ratingquote und erleichtert und verbessert die Position bei Kreditverhandlungen mit Banken. Unabhängig davon erleichtert ein erheblich über dem Mindestkapital liegendes Stammkapital die Wettbewerbschancen am Markt.

Wo wird das Stammkapital einer GmbH hinterlegt?

Wie wird die Einzahlung des Stammkapitals wirksam vorgenommen? Sofern im Gesellschaftsvertrag keine Sachgründung vorgesehen ist, muss die Stammeinlage durch Einzahlung in das Vermögen der Gesellschaft erbracht werden. In der Praxis wird meist eine Zahlung auf das Bankkonto der Gesellschaft geleistet.

Wie wird Stammkapital gebucht?

Stammeinlage GmbH buchen

Für die Verbuchung der Einlage existiert das Konto „Gezeichnetes Kapital“. Der Betrag, der über die Mindesteinlage hinausgeht und zu einem späteren Zeitpunkt eingezahlt wird, muss auf das Konto „Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital, nicht eingefordert“ verbucht werden.

Kann man Stammkapital erhöhen?

Wie wird das Stammkapital einer GmbH erhöht? Die Erhöhung des Stammkapitals in einer GmbH erfolgt durch notariell beurkundeten Gesellschafterbeschluss. Für die Kapitalerhöhung ist ein satzungsändernder Beschluss mit einer ¾-Mehrheit erforderlich.

Wie hoch darf das Stammkapital einer GmbH sein?

Das gesetzliche Mindeststammkapital einer GmbH beträgt 25.000 Euro. Der Nennbetrag der Geschäftsanteile muss auf volle Euro lauten.

Wie ist die Mindesteinzahlung der Gesellschafter im GmbH geregelt?

Die Mindesteinzahlung auf den Anteil eines Gesellschafters auf seinen Kapitalanteil beträgt unverändert 25%, insgesamt jedoch mindesten 12.500€ = 50% des Mindeststammkapitals. Diese Regelung findet auch bei der Gründung einer „Ein-Mann-GmbH“ Anwendung. Für eine Bargründung genügen damit 12.500€ an liquiden Mitteln.

Kann man in eine GmbH Geld einzahlen?

Du musst zum Notar und die Satzung und den Gesellschaftsvertrag abändern und das Geld einzahlen. Und dieses ist erst einmal weg, denn eine Kapitalherabsetzung erfordert eine Anmeldung zum Handelsregister und die ist aus mehreren Gründen kaum praktikabel. Alternativ könnte es eine Kapitalrücklage bilden.