Wann ist ein Wirtschaftsgut zu aktivieren?

Gefragt von: Falk Vogt
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Steuerrechtlich gilt, dass immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens nur aktiviert werden dürfen, wenn sie entgeltlich erworben wurden oder wenn sie in das Betriebsvermögen eingelegt wurden. Entgeltlich erworbene immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens sind mit ihren Anschaffungskosten zu aktivieren.

Wann ist ein Wirtschaftsgut Anlagevermögen?

Einkommensteuerrechtlich kann ein Wirtschaftsgut nur dann zum Anlagevermögen gehören, wenn es dem Betriebsvermögen des Steuerpflichtigen zuzuordnen ist und damit kein Privatvermögen darstellt.

Wann muss etwas aktiviert werden?

Aktivierungspflicht. Der Jahresabschluss eines Unternehmens hat sämtliche Vermögensgegenstände zu enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Auch ein entgeltlich erworbener Firmenwert muss aktiviert werden (§ 246 Abs. 1 Satz 4 HGB).

Wann müssen Kosten aktiviert werden?

Aktivierungspflichtige Wirtschaftsgüter

Wirtschaftsgüter sind aktivierungspflichtig, wenn sie einem Unternehmen längerfristig dienen und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über dem Nettowert von 1.000 Euro liegen. Die Aktivierung muss in der Unternehmensbilanz unter den Posten des Sachanlagevermögens erfolgen.

Was bedeutet es zu aktivieren?

Die Bezeichnung Aktivierung kommt aus dem Rechnungswesen und ist ein buchhalterisches Verfahren, um Vermögenswerten, Rechnungsabgrenzungsposten und Korrekturposten, wie beispielsweise ein Fehlbetrag in der Bilanz zu erfassen. Außerdem kommt die Bezeichnung im Handelsrecht und Steuerrecht vor.

Immaterielle Vermögenswerte, Aktivierung, Aktivierungsfähigkeit | Externes Rechnungswesen

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Was darf aktiviert werden?

Aktivierung von materiellem und immateriellem Anlagevermögen
  • Immaterielle Vermögenswerte wie originäre (selbst geschaffene) Firmenwerte, selbst geschaffene Marken, Drucktitel, Kundenlisten, Rechte, etc. ...
  • Aufwendungen für die Firmengründung (§ 248 Abs. ...
  • Aufwendungen für die Beschaffung von Eigenkapital (§ 248 Abs.

Was muss aktiviert werden?

Aktivierungspflicht bedeutet, dass Vermögensgegenstände des Anlage- und Umlaufvermögens nach dem Erwerb oder der eigenen Herstellung auf die entsprechenden Aktivkonten gebucht werden und beim Jahresabschluss dann in die Bilanz eingehen müssen. Gleiches gilt für aktive Rechnungsabgrenzungsposten.

Wann Anschaffungskosten und wann Herstellungskosten?

Anschaffungskosten sind Kosten, für den Kauf eines Wirtschaftsguts. Herstellungskosten sind sämtliche Material- und Lohnkosten, die bei der Herstellung eines Wirtschaftsguts entstehen. Anschaffungs- und Herstellungskosten sind steuerlich abschreibbar, sie müssen jedoch richtig berechnet werden.

Was zählt nicht zu den Anschaffungskosten?

Was zählt nicht zu den Anschaffungskosten? Grundsätzlich sind es die Betriebskosten, die nicht zu den Anschaffungskosten hinzugerechnet werden dürfen. Dazu gehören im obigen Fall beispielsweise der Treibstoff, die Kosten für Inspektionen und TÜV, Kosten für die Wagenpflege etc.

Was gehört zum Anlagevermögen Beispiele?

Anlagevermögen einfach erklärt. Anlagevermögen sind Vermögensgegenstände, die dem dauernden Gebrauch eines Unternehmens dienen. Sie sollen über einen längeren Zeitraum im Unternehmen verbleiben. Beispiele von Anlagevermögen sind Grundstücke, Maschinen, Lizenzen oder Wertpapiere.

Was ist eine aktivierte Eigenleistung?

Als aktivierte Eigenleistung versteht man den Wert selbst erstellter Vermögensgegenstände, die nicht verkauft, sondern selbst genutzt und daher auch in der Bilanz aktiviert werden. Eine aktivierte Eigenleistung wird in der Bilanz auf der Aktivseite als Vermögensgegenstand (in Höhe der Herstellungskosten) erfasst.

Was ist der Unterschied zwischen Aktiva und Passiva?

Aktiva, also die Aktivseite, zeigt auf, welches Vermögen dem Unternehmen zur Verfügung steht, mit dem letztlich aktiv gearbeitet werden kann. Die Passivseite, also Passiva hingegen zeigt auf, wie das Vermögen im Unternehmen finanziert wurde – entweder mit Eigenkapital oder mit Verbindlichkeiten (Kredit).

Ist GWG Anlagevermögen?

Bild: Haufe Online Redaktion GWG 2023: Typische geringwertige Wirtschaftsgüter sind z. B. Kleinmöbel, Bilder, Kaffeemaschinen und Telefone. Geringwertige Wirtschaftsgüter (kurz: GWG) sind Teil des Anlagevermögens.

Wie aktiviert man ein Wirtschaftsgut?

Steuerrechtlich gilt, dass immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens nur aktiviert werden dürfen, wenn sie entgeltlich erworben wurden oder wenn sie in das Betriebsvermögen eingelegt wurden. Entgeltlich erworbene immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens sind mit ihren Anschaffungskosten zu aktivieren.

Wann ist ein GwG Aktivierungspflichtig?

Betragsmäßige GwG-Grenze

Heute gelten die Betragsgrenzen von 800 EUR für Standard-GwG und 1.000 EUR für Sammelposten-GwG (GwG-Grenze 2022). Liegt der Wert unter 250 EUR (bis 2017: 150 EUR), kann der jeweilige Gegenstand sofort als Aufwand verbucht werden.

Wann liegt GwG vor?

Ein Geringwertiges Wirtschaftsgut (GWG) ist ein selbständig nutzbarer, beweglicher und abnutzbarer Gegenstand des Anlagevermögens mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten zwischen 250 und 800 € (netto). Typische GWG sind zum Beispiel Telefone, Bürostühle, Kleinmöbel, Werkzeuge etc.

Welche Kosten zählen zu Anschaffungskosten?

Zu den Anschaffungskosten eines Gebäudes zählen grundsätzlich alle Aufwendungen, die für den Erwerb geleistet werden, also der Kaufpreis und die Nebenkosten. Dazu gehören Maklergebühren, Grunderwerbssteuer, Vermessungskosten und natürlich die Notarkosten.

Was zählt zu Anschaffungen?

Zu den Anschaffungskosten gehören der Anschaffungspreis, korrigiert um Anschaffungspreisänderungen, die Anschaffungsnebenkosten und die nachträglichen Anschaffungskosten. Außerdem gehören zu den Anschaffungskosten alle in zeitlichem und sachlichem Zusammenhang mit der Anschaffung entstandenen Aufwendungen.

Sind zulassungskosten zu aktivieren?

Bevor du jetzt aber mit dem neuen Auto losfahren darfst, musst du es noch bei der Zulassungsstelle anmelden. Die Zulassungskosten und die Aufwendungen für die Nummernschilder stellen auch Anschaffungsnebenkosten dar, die bei der Ermittlung der Anschaffungskosten zum Kaufpreis dazugerechnet werden müssen.

Was gilt als Herstellungskosten?

Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung, seine Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung eines Vermögensgegenstandes/Wirtschaftsgutes entstehen (§ 255 Abs.

Was zählt nicht zur 15% Grenze?

Was alles in die 15%-Grenze einzurechnen ist, ist in der Praxis häufig strittig. Das Gesetz sagt lediglich, dass Aufwendungen für Erweiterungen sowie Aufwendungen für Erhaltungsarbeiten, die jährlich üblicherweise anfallen, nicht einzurechnen sind.

Was zählt alles zu den Herstellungskosten?

Die Kosten, die in die Herstellungskosten einbezogen werden müssen, umfassen:
  • Materialkosten.
  • Fertigungsmaterial.
  • Fertigungskosten.
  • Sondereinzelkosten der Fertigung.

Kann man Reisekosten aktivieren?

haben Aufwendungen für die Nutzung von Privatfahrzeugen oder Mietwagen, öffentliche Beförderungsmittel, Übernachtungen und Verpflegung regelmäßig Einzelkostencharakter und sind aktivierungsfähig.

Warum werden Anschaffungskosten aktiviert?

Sie sind in die Anschaffungskosten einzurechnen, wenn sie durch den Erwerbsvorgang verursacht wurden und dem Erwerbsvorgang einzeln zugerechnet werden können. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so besteht eine Aktivierungspflicht.

Welche Kosten dürfen nicht in die Anschaffungskosten einbezogen werden?

Gemeinkosten im Zusammenhang mit der Anschaffung (z.B. die Kosten der Einkaufsabteilung) dürfen nicht in die Anschaffungskosten einbezogen werden. Bei den Herstellungskosten hingegen sind Materialgemeinkosten wie die Einkaufsabteilung einzubeziehen.