Wann muss die Polizei ermitteln?

Gefragt von: Ortwin Naumann
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Nach § 152 Abs. 1 StPO ist die Staatsanwaltschaft dann verpflichtet, wenn tatsächliche Anhaltspunkte wegen einer verfolgbaren Straftat vorliegen, einzuschreiten. Der Anfangsverdacht ist also die erste Schwelle, die die Strafverfolgungsbehörde nehmen muss, um eine Straftat zu verfolgen.

Wann ermittelt die Polizei ohne Anzeige?

Die Staatsanwaltschaft und Polizei können aber auch ohne eine Strafanzeige tätig werden, beispielsweise wenn sie durch eigene Wahrnehmung Kenntnis von einer Straftat erhält. Man spricht dann von Ermittlungen „von Amts wegen“.

Wann muss ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden?

Was ist ein Ermittlungsverfahren im Strafrecht? Ein Ermittlungsverfahren wird von den Strafverfolgungsbehörden Staatsanwaltschaft & Polizei eingeleitet, wenn der Anfangsverdacht einer Straftat besteht. Sobald ausreichende Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen, muss ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden.

Wann muss die Polizei tätig werden?

[Zuständigkeitsregelung:] § 163 Abs. 1 S. 1 StPO begründet die Pflicht der Polizei, beim Vorliegen eines Anfangsverdachts für eine Straftat auch ohne ein Ersuchen oder einen Antrag der StA den Sachverhalt zu erforschen und Beweisverluste zu verhindern.

Wie läuft eine polizeiliche Ermittlung ab?

Wie ist der Ablauf des Ermittlungsverfahrens? Als Herrin des Ermittlungsverfahrens übernimmt die Staatsanwaltschaft die Ermittlung von Beweisen, zum Beispiel durch Vernehmungen von Zeugen und Beschuldigten, Einholung von Auskünften, Durchsuchungen, Sicherung von Beweismitteln, Observationen, Telefonüberwachungen etc.

Polizei ermittelt gegen dich - wie kommst du da wieder raus? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Wie erfahre ich ob gegen mich ein Ermittlungsverfahren läuft?

es besteht keine Pflicht der Staatsanwaltschaft mitzuteilen, ob gegen jemanden ermittelt wird. Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine Anzeige erstattet wurde, kann man eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft stellen und um Auskunft bitten.

Ist Ermittlungsverfahren eine Anzeige?

Ermittlungsverfahren beginnen mit einer Strafanzeige. Trifft die Polizei einen Täter "auf frischer Tat" an, erstattet die Polizei selbst die Anzeige.

Wann besteht ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung?

„Ein öffentliches Interesse wird in der Regel vorliegen, wenn der Rechtsfrieden über den Lebenskreis des Verletzen hinaus gestört und die Strafverfolgung ein gegenwärtiges Anliegen der Allgemeinheit ist, z.B. wegen des Ausmaßes der Rechtsverletzung, wegen der Rohheit oder Gefährlichkeit der Tat, der rassistischen, ...

Ist die Polizei verpflichtet eine Anzeige aufzunehmen?

Jede Tat, die angezeigt wird, muss die Polizei aufnehmen und eine Akte an die Staatsanwaltschaft schicken. Nur die Staatsanwaltschaft prüft die Rechtslage, nicht die Polizei.

Wann besteht kein öffentliches Interesse an Strafverfolgung?

StPO [Strafprozessordnung; Absehen von Strafe] gefordert. Danach kann von einer Strafe (unter anderem gegen Auflagen) abgesehen werden, wenn es sich bei der Tat lediglich um ein Vergehen handelt, die Schuld des Täters als gering anzusehen ist und ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung nicht besteht.

Wie lange dauert ein Ermittlungsverfahren der Polizei?

Beim Ermittlungsverfahren ist eine Dauer nicht fest vorgegeben. Die Zeitspanne hängt vom Umfang und der Komplexität des Sachverhaltes ab. Je umfangreicher der Tatvorwurf, desto länger dauert das Ermittlungsverfahren.

Wie lange dauert es bis die Polizei eine Anzeige bearbeitet?

Die Polizei muss dich nicht weiter informieren. Das macht die Staatsanwaltschaft, und wenn es nur die Nachricht ist, dass das Verfahren eingestellt wurde. Das kann schon mal 2-3 Monate dauern.

Wann schaltet sich die Staatsanwaltschaft ein?

Was macht ein Staatsanwalt? Die Staatsanwaltschaft kommt immer dann ins Spiel, wenn es um Straftaten bzw. potentielle Straftaten geht, wie beispielsweise Diebstähle, Verkehrsdelikte, Sexualstraftaten, Tötungsdelikte oder ähnliches.

Wann kommt die Polizei zu einem nach Hause?

Besteht der dringende Verdacht, dass eine Gefahrensituation besteht oder es zu einem Verbrechen kommt, dürfen Polizisten und Polizistinnen Ihre Wohnräume sogar ohne Beschluss betreten. Verweigern Sie den Einlass, sind die Beamten und Beamtinnen befugt, sich selbst Zugang zu verschaffen.

Was weiß die Polizei alles über mich?

Allgemein werden Personendaten sowie zur Person gehörende Datensätze wie z.B. Adressen, Fahrzeuge oder Telefonnummern sowie Daten zum Vorgang selbst gespeichert. Verdächtigt die Polizei eine Person, eine Straftat begangen zu haben, legt sie eine Kriminalakte an.

Wann ermittelt die Staatsanwaltschaft und wann die Polizei?

Damit die Staatsanwaltschaft oder andere Strafverfolgungsbehörden (Polizei) einschreiten und den Sachverhalt erforschen dürfen, etwa durch Vernehmung des Beschuldigten, Zeugen befragen oder Spuren sichern, müssen tatsächliche Anhaltspunkte für eine verfolgbare Straftat vorliegen.

Sind Polizisten dazu verpflichtet ihren Namen zu sagen?

Müssen sich Bundespolizisten ausweisen? Führen Bundespolizisten Amtshandlungen Ihnen gegenüber durch, können Sie grundsätzlich die Nennung von Name, Amtsbezeichnung und Dienststelle verlangen. Auf ausdrückliches Verlangen sind die Beamten verpflichtet, Ihnen ihren Dienstausweis vorzugzeigen.

Wird jede Anzeige ernst genommen?

Jeder Fall, der an die Polizei und die Staatsanwaltschaft herangetragen wird, wird ernst genommen und rechtlich gewürdigt. Da das Internet nicht an der Stadt-, Land- oder an der Grenze vom Bundesgebiet endet, sind hier die Ermittlungen in den meisten Fällen überregional.

Wann entfällt eine Anzeige?

20 Jahre: Taten, die mit Freiheitsstrafen von über zehn Jahren bedroht sind. 10 Jahre: Taten, die mit Freiheitsstrafen von über fünf bis zu zehn Jahren bedroht sind. 5 Jahre: Taten, die im Höchstmaß mit Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren bedroht sind. 3 Jahre: bei allen übrigen Taten.

Für welche Straftaten braucht man einen Strafantrag?

Straftaten wie Mord, Raub, Betrug oder der Bereich der Wirtschaftskriminalität. Das Gegenstück zu den Offizialdelikten sind die Antragsdelikte, bei denen die Staatsanwaltschaft nur ermitteln darf, wenn das Opfer der Straftat einen entsprechenden Strafantrag gestellt hat.

Was gehört zur Strafverfolgung?

Hierzu gehören beispielsweise Personen- oder Wohnungsdurchsuchungen, Beschlagnahmen, körperliche Untersuchungen, Observationen, Telefonüberwachungen und der Einsatz technischer Mittel. Die Voraussetzungen unter denen solche Maßnahmen angeordnet werden dürfen, sind in der Strafprozessordnung geregelt.

Was fällt unter öffentliches Interesse?

Jegliches staatliche Handeln muss im öffentlichen Interesse liegen (Art. 5 Abs. 2 BV, § 3 VRPG). Öffentliche Interessen sind Anliegen, welche die Öffentlichkeit (verstanden als Allgemeinheit) als schützens- und der Verwirklichung wert erachtet.

Kann die Polizei ein Verfahren einstellen?

Die Polizei gibt das Strafverfahren nach den Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft ab. Diese kann weitere Ermittlungen anordnen oder aber auch selbst durchführen. Hält die Staatsanwaltschaft den Tatverdacht für nicht hinreichend für eine Anklageerhebung, stellt sie das Verfahren ein (§ 170 Abs. 2 StPO).

Wie beginnt ein Ermittlungsverfahren?

Sobald bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft ein für die Beteiligten möglicherweise strafbares Geschehen bekannt wird, muss von den Ermittlungsbehörden geprüft werden, ob die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die Beteiligten notwendig ist.

Wie lange darf die Polizei mich observieren?

Observationsmaßnahmen, die durchgehend länger als 24 Stunden dauern oder an mehr als zwei Tagen stattfinden, sind als langfristige Observationen anzusehen. Solche Maßnahmen sind nur zulässig, wenn die Voraussetzungen von § 163f StPO (Längerfristige Observation) greifen.