Wann zahlt Krankenkasse nicht mehr?

Gefragt von: Cornelius Graf
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Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen bei längeren Arbeitsunfähigkeiten Krankengeld - und zwar wenn der Anspruch darauf besteht und dann maximal für die Dauer von 78 Wochen innerhalb von drei Jahren. Endet die Krankengeldzahlung nach 78 Wochen, bezeichnet man das als "Aussteuerung".

Wann hat man keinen Anspruch auf Krankengeld?

Grundsätzlich haben Sie als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin im Rahmen Ihrer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit Anspruch auf Krankengeld. Dagegen erhalten Beschäftigte in Minijobs, Studierende und Familienversicherte kein Krankengeld.

Wie geht es nach 72 Wochen Krankengeld weiter?

Nach 78 Wochen endet der Anspruch eines Arbeitnehmenden auf Krankengeld durch die gesetzliche Krankenkasse. Danach erhalten die Betroffenen das sogenannte Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit.

Kann mir die Krankenkasse das Krankengeld streichen?

Eine Krankenkasse darf die vom Arzt attestierte Arbeitsunfähigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüfen lassen. Wenn der MDK feststellt, dass der Versicherte wieder arbeitsfähig ist, kann die Krankengeldzahlung eingestellt werden.

Wie geht es weiter wenn die Krankenkasse nicht mehr zahlt?

Nach dem Krankengeld Wenn die Kasse nicht mehr zahlt
  1. Das Wichtigste in Kürze.
  2. Das passiert nach dem Krankengeld.
  3. Variante 1: Zurück in den Job.
  4. Variante 2: Weiter krank – ALG 1 beantragen.
  5. Variante 3: Dauerhaft krank – Erwerbsminderungsrente.
  6. Interview: „Die Arbeitsagentur kann helfen“

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Kann die Krankenkasse die Zahlung verweigern?

Der Paragraph greift für Pflichtversicherte und freiwillig Versicherte gleichermaßen. Wer seine Schulden also pünktlich und regelmäßig in Raten bezahlt, dem darf die Krankenkasse die normalen Leistungen, auf die alle Versicherten Anspruch haben, nicht verweigern.

Wann bekommt man nach 78 Wochen wieder Krankengeld?

Sie haben wegen einer Erkrankung schon einmal für 78 Wochen innerhalb von drei Jahren Krankengeld erhalten? Dann können Sie wegen dieser Krankheit erst wieder Krankengeld bekommen, wenn ein neuer Drei-Jahres-Zeitraum begonnen hat.

Kann meine Kasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Kunden müssen sich von ihrer Krankenkasse nicht unter Druck setzen lassen. Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen.

Wann schaltet sich der Medizinische Dienst ein?

Arbeitsunfähig. Wer krank ist, wird krankgeschrieben und ist hoffentlich bald wieder gesund. Wenn eine Erkrankung jedoch länger andauert, können die Krankenkassen den Medizinischen Dienst bitten, die Arbeitsunfähigkeit einer Versicherten oder eines Versicherten zu überprüfen.

Wann schaltet sich der MDK ein?

Hat die Krankenkasse aber Zweifel, ob tatsächlich Arbeitsunfähigkeit vorliegt, schaltet sie den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) ein und beauftragt diesen eine Begutachtung vorzunehmen.

Wie wirkt sich 1 Jahr Krankengeld auf die Rente aus?

Beim aktuellen Rentenwert von 34,19 Euro (gültig bis 06/2022) ergibt sich durch den Bezug von Krankengeld – bei einem angenommenen vollen Jahr – eine um (0,9254 – 0,7403 = 0,1851 x 34,19 Euro) 6,33 Euro geringere Rente.

Wann sind 78 Wochen um?

Dauer. Krankengeld gibt es wegen derselben Krankheit für eine maximale Leistungsdauer von 78 Wochen (546 Kalendertage) innerhalb von je 3 Jahren ab Beginn der Arbeitsunfähigkeit. Bei den 3 Jahren handelt es sich um die sog. Blockfrist.

Wie hoch ist das Arbeitslosengeld nach dem Krankengeld?

Das Arbeitslosengeld nach Krankengeld entspricht der Höhe des regulären Arbeitslosengeldes und wird auf dieselbe Weise errechnet. Beantragen Sie nach dem Krankengeld eine Erwerbsminderungsrente oder eine Rehabilitationsmaßnahme, erhalten Sie das nahtlose Arbeitslosengeld, solange Ihr Antrag bearbeitet wird.

Wann ist man aus der Lohnfortzahlung raus?

Wenn du länger als 6 Wochen krank bist, wird diese Lohnfortzahlung durch das Krankengeld abgelöst. Genau ab dem 43. Krankheitstag übernimmt die Krankenkasse für gesetzlich Krankenversicherte die Zahlung des Krankengeldes. Das Krankengeld ist eine Lohnersatzleistung und fällt geringer aus als die Lohnfortzahlung.

Wie lange bekommt man im Krankenstand Gehalt?

Bei Krankheit oder einem Arbeitsunfall einer Arbeitnehmerin/eines Arbeitnehmers hat diese/dieser Anspruch auf Entgeltfortzahlung. Diese gebührt bei Krankheit grundsätzlich sechs Wochen und bei einem Arbeitsunfall acht Wochen, wenn sie nicht vorsätzlich oder durch grobe Fahrlässigkeit verschuldet wurde.

Warum will die Krankenkasse über meine Arbeitsunfähigkeit sprechen?

Gesetzlich Krankenversicherte, die Krankengeld absehbar beziehen werden oder bereits beziehen, werden regelmäßig von der Krankenkasse kontaktiert und nach Informationen gefragt. Beratungsgespräche der Verbraucherzentrale zeigen, dass sich hierdurch nicht wenige Versicherte unter Druck gesetzt fühlen.

Wie oft kontrolliert der Medizinische Dienst?

Wie oft wird der Pflegegrad überprüft? Pflegegrad 2 und 3 werden einmal pro Kalenderjahr erneut geprüft. Einmal pro Quartal findet die Begutachtung für Pflegegrad 4 und 5 statt.

Was darf der Medizinische Dienst nicht?

Dem MDK ist es gesetzlich untersagt, in die ärztliche Behandlung einzugreifen (§ 275 Abs. 5 SGB V).

Was prüft der Medizinische Dienst?

Derzeit überprüft der Medizinische Dienst dort im Wesentlichen die pflegerischen und ärztlich verordneten pflegerischen Leistungen und die Organisation. Zudem findet eine Befragung der Pflegebedürftigen statt. Der Medizinische Dienst prüft seit 2016 außerdem die Abrechnungen der ambulanten Pflegedienste.

Was passiert wenn ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann?

Wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sind, soll eine Rente wegen voller Erwerbsminderung Ihr Einkommen ersetzen. Können Sie noch einige Stunden täglich arbeiten, ergänzt die Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung das Einkommen, das Sie selbst noch erzielen.

Was beantragen Wenn man nicht mehr arbeiten kann?

Wenn Sie berufsunfähig werden, müssen Sie zunächst einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente bei der Deutschen Rentenversicherung stellen. Da die Leistungen aus der gesetzlichen Versicherung meist nicht ausreichend sind, empfehlen wir eine private Berufsunfähigkeitsversicherung.

Kann die Krankenkasse mich zwingen Erwerbsminderungsrente zu beantragen?

Die Krankenkasse kann nur ausnahmsweise auffordern, einen Rentenantrag zu stellen, wenn ein Anspruch auf eine Regelaltersrente besteht. Die Aufforderung durch die Krankenkasse schränkt das Dispositionsrecht des Versicherten über seine Ansprüche gegen den Rentenversicherungsträger ein.

Wie lange darf man nicht wegen der gleichen Krankheit krank sein?

Arbeitsunfähigkeit wegen derselben Erkrankung

Auch wenn eine Arbeitsunfähigkeit nicht zusammenhängend verläuft, besteht der Anspruch für insgesamt 42 Kalendertage.

Was ist besser Krankengeld oder Übergangsgeld?

Das Übergangsgeld ist niedriger als Krankengeld

Zwischen 68 und 75 Prozent des Nettogehalts werden als Übergangsgeld gezahlt.

Was passiert wenn man von der Krankenkasse ausgesteuert wird?

Wenn man die Nachricht von der Krankenkasse über eine Aussteuerung bekommt, muss man mit diesem Bescheid zunächst einmal zur Arbeitsagentur gehen und Arbeitslosengeld I beantragen. Wichtig ist dabei aber auch, dass man von seinem behandelnden Facharzt weiterhin arbeitsunfähig krankgeschrieben wird.