Warum ist die Steuer ein durchlaufender Posten?

Gefragt von: Linda Keller
sternezahl: 4.7/5 (46 sternebewertungen)

Als durchlaufender Posten wird im Steuerrecht ein Betrag bezeichnet, der im Namen eines anderen vereinnahmt und verausgabt wird. Dabei wird der Posten nur kurzzeitig vereinnahmt und in gleicher Höhe wieder an einen Dritten weitergegeben.

Warum ist die Mehrwertsteuer ein durchlaufender Posten?

Notarleistung rechnet. Ein durchlaufender Posten nach § 10 Abs. 1 Satz 5 UStG liegt dann vor, wenn der Unternehmer, der die Beträge vereinnahmt und verauslagt, im Zahlungsverkehr lediglich die Funktion einer Mittelsperson ausübt, ohne selbst einen Anspruch auf den Betrag gegen den Leistenden zu haben.

Was sind durchlaufende Steuern?

Bei durchlaufenden Steuern handelt es sich um Steuern, die von anderen Unternehmungen aufzubringen sind, von uns einzubehalten sind und später von uns an das Finanzamt abgeführt werden müssen. Diese Steuern trägt also nicht unser Unternehmen. Deshalb wirken sich diese Steuern nicht auf unseren Gewinn aus.

Was bedeutet im Steuerrecht der Begriff durchlaufender Posten?

Bei durchlaufenden Posten handelt es sich um Beträge, die ein Freiberufler oder ein Unternehmer für einen Dritten einnimmt beziehungsweise ausgibt. Dies können beispielsweise Gerichtskosten sein, die ein Rechtsanwalt für seinen Mandanten verauslagt oder Gebühren, die vom Architekten für den Bauherren gezahlt werden.

Wann ist Umsatzsteuer durchlaufender Posten?

1 Definition und Rechtsfolgen von durchlaufenden Posten. Ein durchlaufender Posten liegt nach der gesetzlichen Definition des § 10 Abs. 1 Satz 5 UStG vor, wenn ein Unternehmer Beträge im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt und verausgabt.

Umsatzsteuer als durchlaufender Posten

41 verwandte Fragen gefunden

Was ist mit durchlaufender Posten gemeint?

Durchlaufende Posten sind Geldbeträge, die zwar in ein Unternehmen eingehen, aber in genau gleicher Höhe wieder an Dritte weitergegeben werden.

Warum ist die Umsatzsteuer kein durchlaufender Posten?

1 Satz 5 UStG gehören Beträge, die jemand im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt und verausgabt (= durchlaufende Posten), nicht zum Entgelt im Rahmen eines Leistungsaustauschs. Durchlaufende Posten unterliegen somit nicht der Umsatzsteuer.

Wann wird auf durchlaufende Posten gebucht?

Von einem durchlaufenden Posten kann nur ausgegangen werden, wenn eine Zahlung über eine Mittelsperson lediglich weitergeleitet wird. Die Rechts- bzw. Vertragsbeziehungen bestehen zwischen dem, der die Zahlung erhält, und dem, für den er die Zahlung leistet.

Ist die Lohnsteuer ein durchlaufender Posten?

Da es sich bei durchlaufenden Posten weder um Betriebsausgaben noch um Betriebseinnahmen handelt, wird auch keine Umsatzsteuer erhoben. Obwohl der Fiskus also nicht von diesen Geldern profitiert, muss dem Finanzamt trotzdem nachgewiesen werden, dass es sich tatsächlich um durchlaufende Posten handelt.

Warum ist die Umsatzsteuer erfolgsneutral?

Deine Zahllast für die Umsatzsteuer hat ähnlich wie die Vorsteuer keinen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. Denn beide sind ein sogenannter Durchlaufposten und damit erfolgsneutral.

Sind Auslagen durchlaufende Posten?

Kosten (Gebühren und Auslagen), die Rechtsanwälte, Notare und Angehörige verwandter Berufe bei Behörden, Gerichten und ähnlichen Stellen für ihre Auftraggeber verauslagen, sind auch dann als durchlaufende Posten zu behandeln, wenn sie Namen und Anschrift ihres Auftraggebers dem Zahlungsempfänger nicht mitteilen.

Warum sind Gebühren steuerfrei?

Der wohl entscheidendste Unterschied zwischen Steuern und Gebühren und Beiträgen ist die Zweckbindung. Während bei Gebühren und Beiträgen in der Regel eine Zweckbindung gegeben ist, ist die Zweckbindung bei Steuern verboten. Somit ist es auch irrelevant, ob eine öffentliche Einrichtung genutzt wird.

Wann ist es Vorsteuer wann Umsatzsteuer?

Die Mehrwertsteuer, die das Unternehmen auf der Rechnung ausweist, ist die Umsatzsteuer. Die Mehrwertsteuer, die das Unternehmen beim Einkauf bezahlt, ist die Vorsteuer. Bei der Umsatzsteuererklärung wird die Vorsteuer von der Umsatzsteuer abgezogen. Allein der Privatkunde zahlt die Umsatzsteuer komplett.

Was ist der Sinn der Mehrwertsteuer?

Die Mehrwertsteuer (MwSt.)

Sie bemisst sich an der Wertsteigerung eines Produkts: Unternehmen investieren in Ressourcen für die Produktion ihrer Waren, verarbeiten diese zu einem neuen Produkt weiter und schaffen damit einen Mehrwert.

Warum müssen Unternehmen keine Mehrwertsteuer zahlen?

Die sogenannte Kleinunternehmerregelung besagt, dass bestimmte Betriebe mit einer geringen Größe keine Mehrwertsteuer erheben und abführen müssen. Das erleichtert sowohl diesen Betrieben als auch dem Finanzamt die steuerliche Arbeit.

Warum Mehrwertsteuer statt Umsatzsteuer?

Der Begriff Mehrwertsteuer ist identisch mit der Umsatzsteuer. Allerdings ist die Mehrwertsteuer eher ein umgangssprachlicher Begriff. Wenn du dich steuerrechtlich korrekt ausdrücken möchtest, solltest du daher stets von der Umsatzsteuer sprechen.

Wie werden die Steuern eingeteilt?

Allgemeines. Steuern können nach unterschiedlichen Methoden eingeteilt werden. Richtet sich die Einteilungsmethode nach dem Steuergegenstand (Steuerobjekt), werden die Steuern einerseits in Besitz- und Verkehrsteuern und andererseits in Zölle und Verbrauchsteuern eingeteilt.

Wie setzen sich die Steuereinnahmen zusammen?

An den Steuereinnahmen in Höhe von 833 Milliarden Euro im Jahr 2021 hatten die Lohnsteuer (218 Mrd. €) und die veranlagte Einkommensteuer (72 Mrd. €) mit 290,7 Milliarden Euro den größten Anteil. Darauf folgten die Steuern vom Umsatz mit 250,8 Milliarden Euro, also die Mehrwertsteuer (188 Mrd.

In welchem Zusammenhang stehen Lohnsteuer und Einkommensteuer?

Die Lohnsteuer ist nur eine besondere Erhebungsform der Einkommensteuer, also keine Steuer eigener Art. Rechtsgrundlage ist das Einkommensteuergesetz (EStG). Ergänzend zu den lohnsteuerlichen Vorschriften des EStG ist die Lohnsteuer-Durchführungsverordnung erlassen worden.

Wie stelle ich Auslagen in Rechnung?

Für die Abrechnung von Auslagen gegenüber Kunden haben sich in der Praxis zwei Methoden durchgesetzt. Entweder werden die Auslagen in der Rechnung als eigene Rechnungsposition aufgenommen und weiterberechnet, oder der Kunde bekommt die Originalbelege (Taxi, Bahnfahrten, usw.) und wird um Erstattung der Beträge gebeten.

Was sind Durchlaufkonten?

Das Transferkonto (auch Girokonto, Interimskonto, Durchlaufkonto oder Geldtransitkonto genannt) ist ein Zwischenkonto oder Hilfskonto. Es wird insbesondere in den folgenden Fällen eingesetzt: Erfassung von MwSt/USt-Selbstauferlegung und Rückforderung der Vorsteuer (Bezugssteuer auf Dienstleistungen aus dem Ausland).

Was ist 1590 für ein Konto?

Das Konto #1590 heißt "Durchlaufende Posten". Ein durchlaufender Poste ist in §10 Abs. 1 UStG geregelt. Dort heißt es "Die Beträge, die der Unternehmer im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt und verausgabt (durchlaufende Posten), gehören nicht zum Entgelt."

Sind Umsatzsteuer und Vorsteuer durchlaufende Posten?

Gemäß Ustg berücksichtigt ein durchlaufender Posten weder Umsatzsteuer noch Vorsteuer. Alle Beträge müssen jederzeit gegenüber dem Finanzamt detailliert nachweisbar sein.

Warum belastet die Umsatzsteuer nur den Endverbraucher?

Bei der Umsatzsteuer handelt es sich um eine indirekte Steuer, weil der Steuerschuldner und der wirtschaftlich Belastete nicht identisch sind. Sie wird nämlich im Endeffekt vom privaten Endverbraucher wirtschaftlich getragen, ans Finanzamt abführen muss sie jedoch der Unternehmer.

Wie hängen Umsatzsteuer und Vorsteuer zusammen?

Die Vorsteuer ist die Umsatzsteuer, die auf Eingangsrechnungen – also beim Einkauf von Produkten – ausgewiesen ist. Grundsätzlich ist jedes Unternehmen umsatzsteuerpflichtig. Kleinunternehmer (Jahresumsatz < 17.500 €) können davon befreit werden, sind dann aber auch nicht vorsteuerabzugsberechtigt.