Was beutedeutet eavv in steuer?

Gefragt von: Frau Prof. Beate Baumgartner B.Sc.
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In der Praxis wird der Gewinnabführungsvertrag häufig auch als Ergebnisabführungsvertrag (EAV) bezeichnet, da zwingend eine Verlustausgleichsverpflichtung besteht, wenn zwischen den beiden beteiligten Unternehmen eine Gewinnabführung vereinbart wird (vgl. § 302 AktG; § 17 Satz 2 Nr. 2 KStG).

Was bringt ein Gewinnabführungsvertrag?

Mit einem Gewinnabführungsvertrag verpflichtet sich eine deutsche Aktiengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien gegenüber einem in- oder ausländischen Unternehmen in beliebiger Rechtsform, den Gewinn an letzteres Unternehmen abzuführen.

Warum Ergebnisabführungsvertrag?

Zweck des Abschlusses eines Gewinnabführungsvertrags ist der Ausgleich von Verlusten bzw. die Abführung von Gewinnen von der einen Gesellschaft zur anderen Gesellschaft.

Was bedeutet Beherrschungs und Gewinnabführungsvertrag?

Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag ist ein Vertrag zwischen 2 Unternehmen. Das beherrschte Unternehmen übergibt dem herrschenden Unternehmen die Leitung und ist weisungsgebunden. Während der Vertragsdauer muss das beherrschte Unternehmen zudem den gesamten Jahresüberschuss abführen.

Wann wird ein Ergebnisabführungsvertrag wirksam?

Ein Gewinnabführungsvertrag wird steuerlich frühestens für das Jahr wirksam, in dem er in das Handelsregister eingetragen wird. Dies gilt auch dann, wenn die Eintragung durch das Registergericht verzögert wird.

E.A.V. - Der Märchenprinz - 35 Jahre später

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Wann wird Organschaft wirksam?

3 KStG ist für die steuerliche Anerkennung der Organschaft erforderlich, dass der Gewinnabführungsvertrag bis zum Ende des Wirtschaftsjahres der Organgesellschaft, für das die Folgen der Organschaft erstmals eintreten sollen, auf mindestens 5 Zeitjahre abgeschlossen und bis zum Ende des Wirtschaftsjahres durch ...

Wann liegt eine Organschaft vor?

Eine Organschaft erfordert zunächst mindestens zwei Betriebe. Diese sind jeweils rechtlich selbstständig und bleiben es zivil- bzw. ... Einer der Betriebe – die Organgesellschaft – weist eine untergeordnete eingegliederte Stellung auf, der andere Betrieb – der Organträger – spielt eine übergeordnete beherrschende Rolle.

Ist ein Gewinnabführungsvertrag ein Beherrschungsvertrag?

(1) 1Unternehmensverträge sind Verträge, durch die eine Aktiengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien die Leitung ihrer Gesellschaft einem anderen Unternehmen unterstellt (Beherrschungsvertrag) oder sich verpflichtet, ihren ganzen Gewinn an ein anderes Unternehmen abzuführen (Gewinnabführungsvertrag).

Was ist eine herrschende Gesellschaft?

Der Beherrschungsvertrag ist ein zwischen einer inländischen Aktiengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien mit einer in- oder ausländischen Gesellschaft mit beliebiger Rechtsform geschlossener Unternehmensvertrag, der die Leitung der inländischen Gesellschaft dem anderen Unternehmen unterstellt.

Welche organschaften gibt es?

Die Organschaft ist ein steuerliches Rechtsinstitut. Zu unterscheiden sind dabei die körperschaftsteuerliche Organschaft, die gewerbesteuerliche Organschaft, die umsatzsteuerliche Organschaft und die grunderwerbsteuerliche Organschaft.

Was ist Verlustübernahme?

1. Begriff: Unternehmensvertrag, durch den eine AG oder KGaA sich verpflichtet, ihren ganzen Gewinn an ein anderes Unternehmen abzuführen (§ 291 I AktG). Der andere Vertragsteil hat jeden während der Vertragsdauer entstehenden Jahresfehlbetrag auszugleichen (Verlustübernahme gemäß § 302 I AktG).

Was ist eine Organschaft Körperschaftsteuer?

Bei einer Organschaft werden mindestens zwei selbständige Unternehmen zu einer steuerpflichtigen Einheit zusammengefasst. Die Selbstständigkeit der Unternehmen bleibt rechtlich bestehen. ... Organschaften sind zulässig bei der Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer.

Was ist ein Organgesellschaft?

steuerrechtlicher Begriff: Kapitalgesellschaft, die finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch in ein anderes Unternehmen (Organträger) eingegliedert ist.

Was ist eine umsatzsteuerliche Organschaft?

Eine umsatzsteuerliche Organschaft liegt schon vor, wenn eine juristische Person nach dem Gesamtbild der tatsächlichen Verhältnisse finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch in ein Unternehmen eingegliedert ist.

Was ist ein qualifiziert faktischer Konzern?

Der qualifiziert faktische Konzern liegt vor, wenn die Eingriffe des herrschenden Unternehmens in die Geschäftsführung der abhängigen Gesellschaft so umfangreich sind, dass der sich bei einer Insolvenz zeigende Schaden nicht mehr konkreten Handlungen der Muttergesellschaft kausal zuzuordnen ist.

Was ist ein Eingliederungskonzern?

Ein Eingliederungskonzern ist die engste Verbindung zwischen zwei rechtlich selbständigen Unternehmen. Die Unternehmen eines Gleichordnungskonzern hingegen stehen sich gleichrangig gegenüber.

Was ist ein gleichordnungskonzern?

Zusammenschluss von Unternehmen, die ihre rechtliche Selbstständigkeit behalten, ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit aufgeben und sich einer einheitlichen Leitung unterstellen, ohne dass die im Konzern (siehe dort) zusammengeschlossenen Unternehmen von einem Unternehmen beherrscht werden.

Was ist eine Organschaft und unter welchen Voraussetzungen Liegt eine solche vor?

Der Begriff der Organschaft

Bei einer Organschaft bestehen mindestens zwei zivil- bzw. gesellschaftsrechtlich selbständige Betriebe, bei denen eine wirtschaftliche Abhängigkeit vorliegt.

Wann beginnt eine umsatzsteuerliche Organschaft?

246. Das Organschaftsverhältnis beginnt, wenn erstmals alle drei Eingliederungsvoraussetzungen zwischen dem Organträger und der Organgesellschaft gleichzeitig vorliegen. Die Organschaft im Umsatzsteuerrecht ist an keine Mindestlaufzeiten, Fristen oder volle Kalenderjahre gebunden, sie ist taggenau zu berücksichtigen.

Wer kann alles Organgesellschaft sein?

Nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG können nur juristische Personen Organgesellschaften sein. Nach Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs gelten im Sinne dieser Bestimmung des Umsatzsteuergesetzes auch Personengesellschaften in der Rechtsform der GmbH & Co.

Wann ist eine GmbH Organträger?

Als Organträger kommen nach § 14 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 KStG eine natürliche Person (mit gewerblicher Betätigung) oder eine nicht von der Körperschaftsteuer befreite Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse in Erwägung.

Wie funktioniert eine Organschaft?

Bei der Organschaft handelt es sich um einen rein steuerrechtlichen Begriff. Dabei fasst man zwei oder mehr rechtlich eigenständige Unternehmen für steuerliche Zwecke zusammen, sodass eine Einheit entsteht. Steuerliche Organschaften existieren in Bereichen der Umsatz-, Körperschafts- und Gewerbesteuer.

Kann eine Personengesellschaft Organgesellschaft sein?

Auch eine Personengesellschaft kann grundsätzlich als Organgesellschaft in ein übergeordnetes Unternehmen eingegliedert sein.

Was ist gewerbesteuerliche Organschaft?

Mit Organschaft bezeichnet man im Ertragsteuerrecht eine (partielle) Einkommensgemeinschaft zwischen zwei Unternehmen – der Organgesellschaft und dem Organträger –, durch die die beiderseits erzielten Einkommen nur bei einem Unternehmen – dem Organträger – zu versteuern sind.

Was ist ein Organträger einer Organgesellschaft?

steuerrechtlicher Begriff für ein Unternehmen mit beliebiger Rechtsform (z.B. Kapitalgesellschaft, Personengesellschaft, Einzelkaufmann), in das eine Organgesellschaft wirtschaftlich, finanziell und organisatorisch eingegliedert ist.