Was gehört alles zu baulichen Veränderungen?

Gefragt von: Nicolas Löffler B.A.
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Bauliche Veränderungen umfassen sämtliche Maßnahmen, die über solche der Erhaltung des Gemeinschaftseigentums hinausgehen. Als bauliche Veränderungen gelten daher auch Maßnahmen der bisherigen modernisierenden Instandsetzung und solche der bisherigen Modernisierung des Gemeinschaftseigentums.

Für welche baulichen Veränderungen sind genehmigungspflichtig?

Alle die Statik, die Nutzung und das äußere Erscheinungsbild der Immobilie verändernden Umbauten sind genehmigungspflichtig. Modernisieren Sie hingegen die Heizungsanlage, bauen Sie Ihr Bad um oder entfernen eine nicht tragende Innenwand, können Sie Ihr Projekt ohne Vorsprache beim Bauamt starten.

Wann ist es eine bauliche Veränderung?

Eine bauliche Veränderung ist anzunehmen, wenn eine Baumaßnahme: auf Dauer angelegt ist (auch das Aufstellen einer Parabolantenne gilt als dauerhaft), sie nach Entstehen des Wohnungseigentums durchgeführt wird, sie zu einer Umgestaltung des gemeinschaftlichen Eigentums führt.

Ist Sanierung eine bauliche Veränderung?

Jede Modernisierungsmaßnahme ist eine bauliche Veränderung. Denn wenn es nach der Maßnahme „moderner“ ist, geht die Maßnahme über die (bloße) Erhaltung hinaus. Das gilt auch dann, wenn eine beschädigte Anlage durch eine bessere, modernere Anlage ersetzt wird.

Ist streichen eine bauliche Veränderung?

Die deutliche Änderung der Farbgestaltung einer Fassade kann eine bauliche Veränderung darstellen, die sämtliche Eigentümer beeinträchtigt und daher nur allstimmig beschlossen werden kann.

WEG-Reform 2020 - Bauliche Veränderungen | Tutorial

36 verwandte Fragen gefunden

Ist ein Sichtschutz eine bauliche Veränderung?

Das Anbringen einer grünen Sichtschutzmatte aus Kunststoff hinter einem Maschendrahtzaun, der zwei Sondernutzungsflächen am Garten voneinander trennt, stellt grundsätzlich eine bauliche Veränderung dar, die für den am angrenzenden Gartenbereich Berechtigten mit einer optischen Beeinträchtigung verbunden ist.

Ist eine Küche eine bauliche Veränderung?

Erlaubt ist generell, was nicht in die Bausubstanz eingreift. Dazu zählen neben dem Streichen der Wände beispielsweise die Installation einer Einbauküche oder das Verlegen eines Teppichbodens.

Ist eine Fassadendämmung eine bauliche Veränderung?

Bauliche Veränderungen am Gemeinschaftseigentum sind Maßnahmen, die über die Erhaltung (Wartungen, Reparaturen) hinausgehen – zum Beispiel Heizungstausch, Fassadendämmung, Balkonanbau.

Ist ein neues Dach eine bauliche Veränderung?

Damit ist die Dachsanierung eine bauliche Maßnahme zur Reparatur oder Modernisierung eines Daches, um die Bausubstanz zu erhalten, die Immobilie aufzuwerten, Schäden zu beseitigen oder auch den Wohnstandard zu erhöhen.

Was zählt noch als Sanierung?

Eine Sanierung hat das Ziel, Schäden zu beseitigen oder Objekte wieder herzustellen. Typische Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden sind zum Beispiel die Fassadensanierung, die Bauwerksabdichtung, Balkon- und Terrassensanierung, die energetische Sanierung, Betonsanierung oder auch die Schimmelpilzsanierung.

Ist eine Terrassenerweiterung eine bauliche Veränderung?

Die Vergrößerung einer Terrasse unter Einbeziehung eines Teils der zum Sondernutzungsrecht desselben Wohnungseigentümers gehörenden Rasenfläche stellt eine bauliche Veränderung des Gemeinschaftseigentums dar.

Sind Fliesen eine bauliche Veränderung?

Das Verlegen neuer Fliesen auf einer Wand, einem Boden, ist immer eine bauliche Veränderung. Dies deshalb, weil eine eventuelle Entfernung von Fliesen, für die Herstellung eines ursprünglichen Zustands der Wohnung, mit einem erheblichen baulichen Aufwand verbunden ist.

Ist ein Gartenhaus eine bauliche Veränderung?

Das Gericht entschied: Bei der Errichtung eines Geräteschuppens handelt es sich grundsätzlich um eine bauliche Veränderung.

Was darf ich am Haus verändern?

Als genehmigungsfrei können zum Beispiel die folgenden Maßnahmen gelten: Renovierungs-Maßnahmen im Inneren der Wohnung wie etwa: den Bodenbelag erneuern, Erneuerung von Leitungen und der Heizungsanlage, Austausch von Heizkörpern, entfernen von nichttragenden Innenwänden etc.

Was zählt als bauliche Veränderung Mietwohnung?

1. Bauliche Veränderungen. Zu dieser Kategorie gehören alle Maßnahmen, für die ein Eingriff in die Bausubstanz der Wohnung nötig ist. Darunter fallen beispielsweise Wanddurchbrüche, Türerweiterungen aber auch Veränderungen an Türen und Fenstern.

Ist eine Holz Terrasse eine bauliche Veränderung?

Verlegung von Holz auf einer Terrasse mit Steinplatten ist genehmigungspflichtige bauliche Veränderung. Dass die Verlegung von Holz auf einer Terrasse mit Steinplatten eine bauliche Veränderung darstellt, der alle betroffenen Wohnungseigentümer zustimmen müssen, stellte das Amtsgericht München im Februar 2017 klar.

Ist ein außenkamin eine bauliche Veränderung?

Die nachträgliche Errichtung einer Schornsteinanlage zum Betrieb eines Kaminofens stellt eine zustimmungspflichtige bauliche Veränderung dar. Die Anbringung des Außenkamins ist eine Maßnahme, die über bloße Instandhaltung und Instandsetzung hinausgeht (vgl. dazu OLG Köln MDR 2000, 577,578).

Wann müssen alle Eigentümer zustimmen?

Der Abriss eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils ist eine bauliche Veränderung, die nur mit Zustimmung sämtlicher betroffener Wohnungseigentümer beschlossen werden kann. Betroffen sind bei einer derartigen Maßnahme in der Regel alle Eigentümer, so- dass auch alle Eigentümer zustimmen müssen.

Was ist bauliche Instandhaltung?

Erhaltung der Gebrauchsfähigkeit einer baulichen Anlage durch vorbeugende Maßnahmen zur Abwendung baulicher Mängel und Schäden, die auf Abnutzung, Alterung oder Witterungseinwirkungen zurückzuführen sind. Zur Instandhaltung zählen alle Maßnahmen zur Erhaltung eines Gebäudes.

Was sind privilegierte bauliche Veränderung?

Grundsätzlich können bauliche Maßnahmen gemäß § 20 Abs. 1 WEG neu mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen werden. Darüber hinaus gibt es sogenannte privilegierte bauliche Veränderung, die jeder Wohnungseigentümer ohne Mehrheit verlangen kann.

Ist das Anbringen einer Markise eine bauliche Veränderung?

Da die Anbringung einer Markise substanziell in das Gemeinschaftseigentum eingreift, handelt es sich dabei um eine bauliche Veränderung im Sinne des § 20 Abs. 1 WEG. Hierunter fällt jede Maßnahme, die über die ordnungsgemäße Erhaltung des Gemeinschaftseigentums hinausgeht.

Ist eine trockenbauwand eine bauliche Veränderung?

„Immer wenn man in die Bausubstanz eingreift, ist es eine bauliche Veränderung und dazu gehören auch Trockenbauwände.

Was zählt unter bauliche Maßnahmen?

Bauliche Veränderungen umfassen sämtliche Maßnahmen, die über solche der Erhaltung des Gemeinschaftseigentums hinausgehen. Als bauliche Veränderungen gelten daher auch Maßnahmen der bisherigen modernisierenden Instandsetzung und solche der bisherigen Modernisierung des Gemeinschaftseigentums.

Was sind bauliche Anlagen Beispiele?

1 als bauliche Anlagen aufgeführt:
  • Aufschüttungen und Abgrabungen,
  • Lagerplätze, Abstellplätze und Ausstellungsplätze,
  • Sport- und Spielflächen,
  • Campingplätze, Wochenendplätze und Zeltplätze,
  • Freizeit- und Vergnügungsparks,
  • Stellplätze für Kraftfahrzeuge,
  • Gerüste und Hilfseinrichtungen zur Sicherung von Bauzuständen.

Was sind bauliche Veränderungen bei Eigentumswohnungen?

aa) Begriff und Beispiele. Bauliche Veränderungen sind nach Begründung des Wohnungseigentums vorgenommene, auf Dauer angelegte gegenständliche Umgestaltungen des gemeinschaftlichen Eigentums, die über die ordnungsmäßige Erhaltung hinausgehen.