Was ist geld für eine schuld?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Erich Appel
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Geld als Ausdruck von Schuldbeziehungen
Geld ist keine Sache, sondern ein soziales Konstrukt. Ein Schuldschein. Die Form des Geldes – ob Kerbhölzer, Gold, Silber, Wechselbriefe, Münzen oder elektronische Datenbankeinträge – ist dabei nebensächlich.

Wann ist eine Schuld beglichen?

Die Erfüllung des Schuldverhältnisses tritt dabei erst ein, wenn dem Gläubiger aus dem erfüllungshalber überlassenen Scheck tatsächlich Mittel zufließen; bis dahin bleibt seine Forderung vollständig bestehen (§ 364 Abs. 2 BGB).

Ist Geld eine Bringschuld?

Geldschulden sind Bringschulden bzw. Schickschulden. Damit hat der Schuldner seine Zahlung auf seine Gefahr und seine Kosten dem Gläubiger zu bringen oder zu schicken.

Was bedeutet hol und Bringschuld?

Eine Bringschuld liegt vor, wenn der Absender der Initiator der Informationsweiterleitung ist. Im Falle einer Holschuld ist der Empfänger der Initiator und muss sich selbst bemühen, eine Information von einer Quelle zu beziehen.

Ist Geld Gattungsschuld?

Im Gegensatz zur Stückschuld ist die Leistung des Schuldners nicht konkret, sondern nur der Gattung nach bestimmt. Gegenstand der Gattungsschuld sind vertretbare Sachen. Auch die Geldschuld ist regelmäßig eine, wenngleich spezielle Gattungsschuld.

Geld als Schuld

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Wo steht Geld hat man zu haben?

Geldschuld Geldschulden sind Beschaffungsschulden, d.h. “Geld hat man zu haben”. Den Schuldner trifft eine verschuldensunabhängige Beschaffungspflicht kraft Übernahme, vgl. § 276 BGB; er trägt daher das Beschaffungsrisiko.

Wie kann eine Gattungsschuld zur Stückschuld werden?

Aus einer Gattungsschuld kann durch Konkretisierung eine Stückschuld werden. Dies erfolgt gemäß § 243 II BGB, wenn der Schuldner das zur Leistung seinerseits Erforderliche getan hat. (1) Wer eine nur der Gattung nach bestimmte Sache schuldet, hat eine Sache von mittlerer Art und Güte zu leisten.

Was versteht man unter Bringschuld?

am Wohnsitz des Gläubigers zu erfüllende Schuld, bei der der Wohnsitz des Gläubigers Erfüllungsort ist. Bringschulden beruhen meist auf Vereinbarung oder Verkehrssitte. Gegensatz: Holschuld, Schickschuld (kraft Gesetzes die meisten Verpflichtungen).

Was versteht man unter Holschuld?

Schuld, bei der der Erfüllungsort der Wohnsitz bzw. Geschäftssitz des Schuldners ist, der auch nicht zur Versendung verpflichtet ist. Anders: Schickschuld, Bringschuld.

Wann Holschuld und Bringschuld?

Eine Holschuld ist als gesetzlicher Regelfall normiert (§ 269 Abs. 1, Abs. 2 BGB) und liegt im Zweifel vor. Liegt eine Bringschuld vor, ist es geschuldet, die Leistung zum Gläubiger zu bringen.

Bin ich in der Bringschuld?

Bei einer Holschuld befindet sich der Leistungsort beim Schuldner - die geschuldete Sache muss vom Gläubiger dort abgeholt werden. Im Falle einer Bringschuld befindet sich der Leistungs- bzw. Erfüllungsort beim Gläubiger. Der Schuldner muss also am Wohnsitz des Gläubigers leisten.

Wann ist die Bringschuld erfüllt?

Bringschuld ist ein Rechtsbegriff aus dem Schuldrecht und bedeutet, dass Leistungs- und Erfolgsort der Wohn- beziehungsweise Geschäftssitz des Gläubigers ist. Dorthin muss der Schuldner kommen, um seine Schuld zu erfüllen.

Sind Steuern eine Bringschuld?

Die Steuerschuld ist eine Bringschuld im Sinne des § 270 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Dies bedeutet, dass Sie als Steuerpflichtiger für die Gefahr und die Kosten der Geldübermittlung (z. B. anfallender Bankgebühren) einzustehen haben.

Wie lange bleiben Schulden bestehen?

Gesetzliche Grundlage für die Schulden-Verjährung bildet das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). § 195 BGB legt die gesetzliche Verjährungsfrist von Schulden auf drei Jahre fest. Das gilt für Lohn- und Gehaltsansprüche, Kauf- und Lieferverträge, Forderungen aus Dienstleistungen sowie für Mietschulden.

Sind in 30 Jahren die Schulden verjährt?

Nach § 195 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) verjähren Forderungen (Schulden) im Allgemeinen nach 3 Jahren (sog. regelmäßige Verjährungsfrist). Wenn die Forderung tituliert ist, verjähren die Schulden erst nach 30 Jahren (§ 197 BGB).

Wie lange bleibt ein Titel bestehen?

Normalerweise kann aus einem Vollstreckungstitel bis zu 30 Jahren vollstreckt werden. Häufig können sich jedoch die Schuldner in vorgestellten Fällen auf eine Verwirkung berufen, falls bereits ein Zeitraum von 8 bis 9 Jahren, in dem der Gläubiger keinen Kontakt mit dem Schuldner aufnimmt, vergangen ist.

Was ist beim Kaufvertrag unter dem Begriff Holschuld zu verstehen?

Der Begriff der Holschuld stammt aus dem deutschen Schuldrecht und beschreibt den Ort der Leistungserfüllung. Dieser ist im Falle der Holschuld identisch mit Wohnort des Schuldners. Im Falle eines Kaufvertrages ist dies der Ort des Verkäufers. ... „Warenschulden sind Holschulden.

Ist Wissen eine Holschuld?

Holschuld heißt: Du gehst los, und entscheidest, was Du lernen willst. Im Gegensatz dazu sind Bringschulden Schulden (in dem Fall also Wissen), die dir frei Haus geliefert werden – entweder in Form von Schulbildung als Kind oder aber in Form von Wissen, welches sich erst aus den Konsequenzen Deiner Handlungen ergibt.

Was versteht man unter dem Erfüllungsort?

Erfüllungsort gesetzliche Erfüllungsort, vertragliche Erfüllungsort. der Leistungsort. An diesem Ort hat der jeweilige Schuldner seine Leistung zu erbringen, d. h., der Lieferant hat seine Ware bereitzustellen, der Käufer das Geld bereitzuhalten.

Wo ist der gefahrenübergang?

Der Gefahrübergang findet etwa beim Kaufvertrag gemäß § 446 BGB grundsätzlich mit der Übergabe statt. Gerät der Käufer, der Gläubiger der Hauptleistungspflicht ist, mit der Annahme in Verzug, geht die Gefahr ebenfalls auf ihn über. Wird die Sache zerstört, muss er den Kaufpreis trotzdem zahlen.

Wann ist der Gefahrübergang?

Gefahrübergang im Kaufrecht

Gemäß § 446 Satz 1 BGB geht die Gefahr des zufälligen Untergangs oder der zufälligen Verschlechterung mit der Übergabe der verkauften Sache vom Verkäufer auf den Käufer über. Der Gefahrübergang erfolgt aber nach § 446 Satz 3 BGB auch dann, wenn der Käufer im Verzug der Annahme ist.

Was sind die Gläubiger?

In einer Schuldbeziehung ist der Gläubiger (Kreditor) derjenige, dem etwas geschuldet wird. Er steht damit dem Schuldner (Debitor) gegenüber, der die Schuld zu begleichen hat.

Wann wird eine Gattungsschuld unmöglich?

Bei der Gattungsschuld ist Unmöglichkeit erst dann gegeben, wenn entweder die gesamte Gattung untergeht oder nach § 243 II BGB Konkretisierung eingetreten ist, d.h. der Schuldner das für seine Leistung erforderliche getan hat.

Wo prüfe ich den Gläubigerverzug?

Ob ein Gläubigerverzug vorliegt wird nach folgendem Schema geprüft:
  • Leistungsberechtigung.
  • Leistungsvermögen, § 297 BGB.
  • Angebot, § 293 BGB. Tatsächliches Angebot, § 294 BGB. Wörtliches Angebot, § 295 BGB. Entbehrlichkeit des Angebots, § 296 BGB.
  • Nichtannahme, §§ 293, 298 BGB.
  • Rechtsfolgen.

Was versteht man unter Gefahrübergang?

Der Gefahrübergang bezeichnet den Zeitpunkt, an dem das Risiko der Verschlechterung oder des Verlustes der geschuldeten Sache vom Schuldner auf den Gläubiger übergeht.