Was passiert bei einer Außenprüfung?

Gefragt von: Joanna Bach
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Bei einer Außenprüfung liegt der Fokus auf einer oder mehreren Steuerarten, einem oder mehreren Besteuerungszeiträumen oder bestimmten Sachverhalten. Der Umfang der Prüfung wird in einer schriftlichen Prüfungsanordnung (§ 196 AO) mit Rechtsbehelfsbelehrung (§ 356 AO) festgelegt.

Was wird bei der Lohnsteuer-Außenprüfung geprüft?

Die Lohnsteuer-Außenprüfung erstreckt sich auf die in der Prüfungsanordnung angegebenen Steuerarten. Neben der Lohnsteuer werden im Normalfall der Solidaritätszuschlag, die Kirchenlohnsteuer sowie die vermögenswirksamen Leistungen geprüft.

Was kann bei einer Betriebsprüfung passieren?

Bei einer Betriebsprüfung wird unter anderem kontrolliert, ob Sie Formalismen bei Verträgen oder Belegen eingehalten haben. Es wird geprüft, ob die Belege richtig ausgefüllt wurden und ob die Gesellschafter alle passende Verträge mit dem Unternehmen abgeschlossen haben.

Wie läuft eine Betriebsprüfung ab?

Die Betriebsprüfung beginnt am vereinbarten Termin mit Übergabe der Unterlagen und einem kurzen Einführungsgespräch. Anschließend wird der Prüfer die Unterlagen sichten und kontrollieren. Bei Unstimmigkeiten oder fehlenden Dokumenten kann sich der Prüfer mit Fragen an den Steuerpflichtigen wenden.

Ist eine Außenprüfung eine Betriebsprüfung?

Die steuerliche Aussenprüfung wird allgemein als Betriebsprüfung bezeichnet. Sofern Sie sich allein auf eine Steuerart bezieht, wird sie als Sonderprüfung bezeichnet (zB Umsatzsteuer-Sonderprüfung, Lohnsteuer-Sonderprüfung).

Das Finanzamt kommt! - Was tun bei einer Betriebsprüfung im Unternehmen?

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In welchen Fällen kann das Finanzamt eine Außenprüfung durchführen?

Wann eine Außenprüfung zulässig ist, regelt demnach Paragraf 193 Abs. 1 der Abgabenordnung (AO): Dort steht als einzige Voraussetzung, dass der Steuerpflichtige einen gewerblichen oder einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb unterhält. Weitere Anforderungen enthalte diese Norm nicht.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsprüfung?

Rein statistisch ist die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsprüfung also relativ gering: 2021 wurden 0,77 Prozent aller Kleinbetriebe geprüft.

Wann wird das Finanzamt misstrauisch?

Besonders misstrauisch wird das Finanzamt, wenn Ihre Steuererklärung und besonders die Angaben in Ihrem EÜR-Formular offensichtliche Ungereimtheiten enthalten, z.B. wenn Sie andauernde Verluste ausweisen oder einen deutlich niedrigeren Gewinn als vergleichbare Unternehmen erwirtschaftet haben.

Wie lang dauert eine Betriebsprüfung?

Die Dauer einer Betriebsprüfung ist von Ihrer Betriebsgröße abhängig. Bei Selbstständigen und kleinen Unternehmen reichen wenige Tage, bei großen Unternehmen kann sie Wochen dauern.

Was wird bei einer Betriebsprüfung überprüft?

Das Finanzamt prüft bei der Betriebsprüfung vor allem die steuerrechtlich relevanten Aspekte eines Unternehmens. Also ob beispielsweise die Mehrwertsteuer und Vorsteuer richtig berechnet werden. Oder ob die Lohnsteuer für alle Angestellten richtig abgeführt wurde.

Wie genau prüft das Finanzamt?

Bereits seit 2010 verwenden die deutschen Finanzämter ein computergestütztes Verfahren, um zu prüfende Steuererklärungen in Klassen einzuteilen, um die Intensität der Prüfung durch einen Sachbearbeiter festzulegen. Die Software prüft Steuererklärungen dabei vor allem auf Plausibilität.

Wie weit kann das Finanzamt zurück prüfen?

Innerhalb der gesamten 4 Jahre darf das Finanzamt dann zurück prüfen.

Kann man sich gegen eine Betriebsprüfung wehren?

Man kann sich aber gegen die Betriebsprüfung mit einem Einspruch und gegebenenfalls mit einem Antrag auf Aussetzung der Vollziehung wehren – am besten mit dem Steuerberater an der Seite.

Wie lange dauert eine Lohnsteuer-Außenprüfung?

In der Regel sind bei Großbetrieben 4 Wochen und in anderen Fällen 2 Wochen angemessen (§ 5 Abs. 4 BpO 2000).

Wie oft findet eine Lohnsteuer-Außenprüfung statt?

Wie oft muss ich mit einer Prüfung rechnen? Da die Festsetzungsfrist für Lohnsteuer-Anmeldungen vier Jahre nach Abgabe endet, finden die Außenprüfungen meist alle vier Jahre statt. Betrachtet wird dann der Zeitraum, der in der Prüfungsanordnung festgelegt ist.

Wann ist eine Außenprüfung abgeschlossen?

Im Fall einer Außenprüfung endet die Festsetzungsfrist spätestens dann, wenn seit dem Kalenderjahr, in welchem die Schlussbesprechung zur Prüfung stattgefunden hat, die in §169 Abs. 2 AO aufgeführten Verjährungsfristen verstrichen sind.

Kann das Finanzamt unangemeldet kommen?

Grundsätzlich dürfen Finanzbehörden auch in Privatwohnungen unangekündigt Besichtigungen durchführen.

Wer trägt die Kosten einer Betriebsprüfung?

Wer trägt die Kosten Einer Betriebsprüfung? Hier ist das Gesetz gnadenlos: Die Kosten, die in Ihrem Unternehmen beispielsweise durch den Arbeitsausfall während der Betriebsprüfung entstehen, tragen Sie alleine.

Wann gilt eine Betriebsprüfung als begonnen?

Eine Betriebsprüfung hat auch begonnen, wenn der Betriebsprüfer die Geschäftsräume des Geprüften nicht betreten kann, weil dieser ein Hausverbot gegen den Betriebsprüfer verhängt hat.

Wie wird das Finanzamt auf mich aufmerksam?

Kontrollmitteilungen werden dem zuständigen Finanzamt mittels eines Formblattes zugestellt. Die Kontrollmitteilung wird in den Steuerakten des Empfängers abgelegt, und spätestens bei Einreichung der Steuererklärung des Dritten vergleicht das Finanzamt, ob der Steuerpflichtige z.

Kann das Finanzamt auf mein Konto schauen?

Kontostände oder Kontobewegungen kann das Finanzamt mithilfe der automatischen Abfrage nicht abrufen. Dafür ist ein extra Auskunftsersuchen durch das Finanzamt notwendig.

Wann prüft das Finanzamt genauer?

„Üblich sind drei Jahre zurück, bei Anhaltspunkten für eine Steuerhinterziehung auch länger“, heißt es bei der für Niedersachsen zuständigen Oberfinanzdirektion. „Einmal in zehn Jahren sollten sie schon mit einer Überprüfung rechnen. “ In anderen Bundesländern ist es ähnlich.

Wann kommt das Finanzamt unangemeldet?

Steuerprüfung ohne Vorankündigung. Normalerweise informiert Sie das Finanzamt etwa zwei bis drei Wochen, bevor es zur Betriebsprüfung kommt, schriftlich. Wichtige Parameter für die Auswahl der Betriebe sind unter anderem: Umsatz.

Wie oft Außenprüfung?

Großbetriebe jährlich mit einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt rechnen müssen. Mittlere Betriebe werden mit Unterbrechungen von circa 3-5 Jahre überprüft, bei Klein- und Kleinstbetrieben erfolgt die Betriebsprüfung im Regelfall nur alle 10-15 Jahre.

Wer haftet bei Betriebsprüfung?

Haftung: Als Arbeitgeber haften Sie für die ordnungsgemäße Abführung des Gesamtsozialversicherungsbeitrags. Umfang: Die Prüfung umfasst alle Arbeitgeberpflichten im Zusammenhang mit dem Gesamtsozialversicherungsbeitrag (GSV). Dazu zählen: Kranken-, Pflege, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherungsbeiträge.