Was prüft der Zoll alles?

Gefragt von: Erhard Kiefer B.A.
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Die Hauptzollämter prüfen, ob der Arbeitgeber seine sozialversicherungsrechtlichen Melde-, Beitrags- und Aufzeichnungspflichten erfüllt hat. Hier wird festgestellt, ob die Beiträge zur Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung korrekt errechnet und abgeführt wurden.

Was wird bei einer Zollprüfung geprüft?

Informationen zur Zollprüfungen. Die Zollprüfung fokussiert die Importseite eines Unternehmens. Während der Zollprüfung wird überprüft, ob Einfuhrabgaben in korrekter Höhe abgeführt worden sind. Im Ergebnis kann es sowohl zu Nacherhebungen als auch zu Erstattungen kommen.

Was kontrolliert der Zoll in Firmen?

Was ist eine Zollprüfung & was wird geprüft? Bei der reinen Zollprüfung geht es um die Importe des Unternehmens. Geprüft wird, ob die Einfuhrabgaben an das Zollamt in korrekter Höhe abgeführt worden sind. Damit stehen insbesondere die Daten der Einkaufsabteilung des Unternehmens im Fokus.

Was prüft der Zoll bei Schwarzarbeit?

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit prüft ferner, ob in bestimmten Wirtschaftsbereichen tätige Personen (z.B. Baugewerbe, Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe) bei ihrer Tätigkeitsausübung ihren Personalausweis, Pass, Pass- oder Ausweisersatz mitführen, wozu sie nach § 2a Abs. 1 SchwarzArbG verpflichtet sind.

Wann prüft der Zoll?

Zeitraum der Zollprüfung

Im Falle regelmäßiger Importe ordnet der Zoll eine Prüfung alle drei Jahre an. Bei kleinen Unternehmen kann es durchaus seltener sein – bei Verstößen in der Vergangenheit auch entsprechend häufiger.

Zoll erklärt – Folge 1 Der Zoll

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Wird beim Zoll alles kontrolliert?

Kontrolleure vom Zoll sind aber nicht nur berechtigt, das Gepäck, Fahrzeuge und ihre Ladung zu kontrollieren, sondern auch die Ausweise und gegebenenfalls die Beförderungspapiere.

Wird jeder vom Zoll kontrolliert?

Der Zoll überprüft dementsprechend vor allem Reisende, die den grünen Ausgangsbereich passiert haben. Das heißt aber nicht, dass ausschließlich hier kontrolliert werden darf. Die Zollbeamten dürfen Reisende am Flughafen jederzeit vor und hinter dem Ausgang kontrollieren.

Wie wollen die Schwarzarbeit beweisen?

Wenn folgende Kriterien einer Tätigkeit erfüllt sind, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Schwarzarbeit:
  • die Person arbeitet ohne Steuerkarte.
  • die Person wird in bar ausgezahlt, Quittungen und schriftliche Nachweise über die Zahlung fehlen.
  • die Bezahlung liegt unter dem branchenüblichen Niveau.

Wie wird Schwarzarbeit kontrolliert?

Zuständig ist die „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ (FKS), eine Abteilung des Zolls. Die FKS überprüft, ob Arbeitnehmer angemeldet sind, ob Subunternehmer nicht doch scheinselbstständig sind, ob Arbeitnehmer ihre Mindestlöhne erhalten. Einfach alles, was den Tatbestand der Schwarzarbeit erfüllt.

Was passiert bei Verdacht auf Schwarzarbeit?

Das Wichtigste in Kürze. Schwarzarbeit ist illegal – für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Es kann sich bei Schwarzarbeit um eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat handeln. Das mögliche Strafmaß für Schwarzarbeit liegt bei Geldbußen bis zu 500.000 € und Freiheitsentzug bis zu 10 Jahren.

Was kommt nicht durch den Zoll?

Warenwert bis 22 Euro: Hier fallen weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer an. Die Verbrauchsteuern, wie zum Beispiel für Alkohol oder Tabak, werden jedoch erhoben. Warenwert über 22 Euro bis 150 Euro: In diesen Fällen wird kein Zoll fällig.

Was darf nicht durch den Zoll?

Einschränkungen
  • Arznei- und Betäubungsmittel. Für das Mitbringen von Arzneimitteln im Rahmen des Reisebedarfs sind bestimmte Vorschriften zu beachten. ...
  • Barmittel. ...
  • Feuerwerkskörper. ...
  • Gefährliche Hunde. ...
  • Jugendgefährdende und verfassungswidrige Medien. ...
  • Rohdiamanten. ...
  • Kulturgüter. ...
  • Lebensmittel und Futtermittel.

Was passiert bei einer Zoll Kontrolle?

Unter Zollkontrolle versteht man gemeinhin die Überprüfung von Waren, Beförderungspapieren und Postsendungen beim Übertritt über eine Zollgrenze oder direkt im Anschluss daran. Die Kontrolle kann stattfinden an Grenzübergängen, Flughafenterminals, im Zug, in Häfen und Flüssen oder auf der Autobahn.

Was darf der Zoll mich fragen?

Darüber hinaus darf der Zoll die Mitarbeiter über das Arbeitsverhältnis befragen. Dabei dürfen auch Fragen, die die Einhaltung des Mindestlohngesetzes betreffen, gestellt werden, wie z.B. Fragen zu den Arbeitszeiten, oder ob der Arbeitgeber ausgezahlte Beträge wieder zurückverlangt.

Wann prüft der Zoll Schwarzarbeit?

Die Zollbehörden prüfen, ob die Arbeitgeber den Mindestlohn spätestens zum Fälligkeitszeitpunkt gezahlt haben. Arbeitgeber und FKS haben dabei die Rechte und Pflichten wie bei Prüfungen nach dem SchwarzArbG. Diesbezüglich gibt es keine Unterschiede zu den bisherigen Prüfungen.

Wann kommt der Zoll zu einem nach Hause?

Eine Durchsuchung durch den Zoll ist immer dann möglich, wenn der Zoll einen begründeten Anfangsverdacht hat. Eine Durchsuchung darf dabei durch den Zoll nur dann erfolgen, wenn Gründe dafür vorliegen, dass gerade in den zu durchsuchenden Räumlichkeiten Beweisgegenstände aufgefunden werden können.

Ist ein Freundschaftsdienst Schwarzarbeit?

Eine Gefälligkeit wird in der Regel dann zur Schwarzarbeit, wenn nicht der Freundschaftsdienst, sondern die Bezahlung der Grund für die Hilfeleistung ist. Der entscheidende Unterschied zwischen Schwarzarbeit und Gefälligkeit liegt also in der Gewinnorientierung.

Wie hoch ist die Strafe für Schwarzarbeit?

Strafen für Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung

Enthält man folglich Sozialversicherungsbeiträgen vor, können bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe die Folge sein. Bei einer geringfügigen Beschäftigung im Haushalt sind hingegen nur Strafen von bis zu 5.000 € üblich.

Wann wird der Zoll aktiv?

Aktiv wird der Zoll aber zum Beispiel auch dann, wenn gefälschte Waren nach Deutschland importiert werden, im Kampf gegen die Schwarzarbeit und Wettbewerbsverzerrungen oder gegen die grenzüberschreitende Kriminalität.

In welchem Zeitraum verjährt Schwarzarbeit?

Verjährt Schwarzarbeit? Die Verjährung von Straftaten bei Schwarzarbeit tritt nach fünf Jahren ein. Allerdings startet die Frist erst, sobald keine Pflicht zur Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen mehr besteht – und diese Pflicht erlischt erst nach 30 Jahren.

Was nimmt ein Schwarzarbeiter?

Stundenlohn 20 Euro

Und der Stundenlohn eines Schwarzarbeiters kann sich sehen lassen, er wird auf durchschnittlich 20 Euro geschätzt.

Welche Arten von Schwarzarbeit gibt es?

Schwarzarbeit: Ein Begriff – viele Facetten
  • Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuerhinterziehung. ...
  • Illegale Beschäftigung von Ausländern. ...
  • Leistungsmissbrauch und Leistungsbetrug. ...
  • Verstoß gegen Mindestarbeitsbedingungen. ...
  • Illegale Überlassung von Arbeitnehmern. ...
  • Organisierte Formen der Schwarzarbeit.

Hat Zoll mehr zu sagen als die Polizei?

Der Zoll hat bei Routinekontrollen in der Tat mehr Rechte als die Polizei, bestätigt das Hauptzollamt Heilbronn. Im Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit sei klar definiert, dass auch ohne Verdacht Beschäftigungs- und Lohndaten erhoben werden dürfen.

Ist der Zoll wie die Polizei?

Der Zoll ist nicht nur Finanzverwaltung, sondern auch Polizei des Bundes. Entsprechend spielt er eine zentrale Rolle im Feld der Inneren Sicherheit. Gleichwohl steht er im Schatten von Polizei und Diensten, und die bürgerrechtliche Kritik interessiert sich nur selten für seine Aktivitäten.

Wie wahrscheinlich ist Zollkontrolle?

Schmidt präzisierte die Größe der Stichproben: "Wenn 1.000 Warensendungen reinkommen, dann kann man vielleicht nur 20 oder 30 kontrollieren. Anders ist es gar nicht machbar." Das entspricht also einer geringen Quote von 2 bis 3 Prozent.