Was spricht gegen die elektronische Patientenakte?

Gefragt von: Sibylle Esser
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Allerdings wurden in der Vergangenheit immer wieder Sicherheitslücken in der Telematikinfrastruktur gefunden, die die Basis des digitalen Gesundheitswesens ist. Eine weitere Schwachstelle liegt bei den Patient:innen selbst: Denn die sollen vor allem per App auf die Daten zugreifen.

Welche Nachteile hat die elektronische Patientenakte?

Ein möglicher Nachteil ist, dass nicht nur die Ärztin oder der Arzt, sondern auch die Patienten Zugriff auf die digitale Patientenakte haben. Löschen Letztere etwa unliebsame oder unangenehme Informationen, kann der behandelnde Arzt nicht mehr damit rechnen, dass die Akte vollständig ist.

Kann ich die elektronische Patientenakte ablehnen?

Kann ich die elektronische Patientenakte ablehnen? Ja. Eine elektronische Patientenakte wird für jeden Versicherten, der nicht ausdrücklich widerspricht, automatisch angelegt (Opt-out-Verfahren). "Jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, ist automatisch mit dabei", so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Wo digitaler Patientenakte widersprechen?

Um die elektronische Patientenakte zu kündigen beziehungsweise die Nutzung zu widerrufen, muss eine angemessene Mitteilung an Ihre Krankenkasse erfolgen.

Wann ePA widersprechen?

Hauptinhalt. Die Einführung der elektronischen Patientenakte in Deutschland kommt nicht so richtig voran, deswegen drückt Geundheitsminister Lauterbach nun aufs Tempo: Die elektronische Patientenakte (ePA) soll 2024 an den Start gehen und ist für alle verbindlich, es sei denn, man widerspricht ausdrücklich.

Elektronische Patientenakte – Das müsst ihr wissen | die Ratgeber

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Ist die ePA verpflichtend?

Seit Januar 2021 müssen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) anbieten. So steht es im Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG). Die Nutzung der ePA ist für den Versicherten freiwillig. Es darf für jeden Versicherten nur eine ePA geben.

Hat jeder Arzt Zugriff auf Patientenakte?

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Wer hat Zugriff auf die digitale Patientenakte?

Basierend auf dem Patientendaten-Schutz-Gesetz sind die Funktionalitäten, die Zugriffsberechtigungen der Beteiligten und die Einführungsphasen der ePA in § 341 ff. SGB V geregelt. Allein die Patientin bzw. der Patient besitzt alle Rechte an den Daten in der ePA.

Kann die Krankenkasse meine Akte einsehen?

Patienten können bei der Krankenkasse auch die gespeicherten Diagnosen erfragen. In Paragraph 630g BGB – Einsichtnahme in die Patientenakte – ist geregelt, dass Patienten jederzeit ihre Krankenakte einsehen können.

Hat die Krankenkasse Einsicht in die Krankenakte?

Die Patientenakte enthält alle wesentlichen ärztlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse. Ab 2021 müssen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) zur Verfügung stellen. Als Patientin oder Patient haben Sie das Recht, Ihre Akte einzusehen und eine Kopie zu verlangen.

Kann ein Arzt die Herausgabe der Patientenakte verweigern?

Verweigerung der Herausgabe der Patientenakte nicht zulässig

Zwar hat der Patient dem Arzt die für die Herausgabe entstandenen Kosten zu ersetzen. Eine Herausgabeverweigerung lässt sich damit jedoch mit Nichten begründen.

Ist die elektronische Patientenakte sicher?

Wie sicher ist die elektronische Patientenakte? (3/10) Die Dokumente in Ihrer Akte sind stets verschlüsselt abgelegt und können nur auf den Endgeräten der von Ihnen berechtigten Personen und Ihren eigenen Endgeräten entschlüsselt werden. Der dazu notwendige (elektronische) Sicherheitsschlüssel ist sicher hinterlegt.

Wie ePA ablehnen?

Das ist nicht nötig. Die Nutzung der ePA ist freiwillig und wird bis zu einer anderen gesetzlichen Regelung nicht automatisch angelegt. Nur nach expliziter Zustimmung legt Ihre Krankenkasse eine ePA an (Opt-In).

Ist die elektronische Patientenakte bei Diabetes Fluch oder Segen?

Fazit für die klinische Praxis: Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass die ePA von den meisten Menschen mit Diabetes gewünscht und angenommen wird.

Wie viele nutzen die elektronische Patientenakte?

Seit Anfang 2021 können Versicherte die elektronische Patientenakte auf freiwilliger Basis über Angebote ihrer Krankenkassen nutzen. Lauterbach zufolge tun das bisher aber erst weniger ein Prozent der rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten.

Welche Vorteile hat die elektronische Patientenakte?

Welche Vorteile hat die elektronische Patientenakte?
  • Zentrale Speicherung von Gesundheitsdaten & effizientere Versorgung durch schnellen Zugriff auf Daten. ‍ ...
  • Notfalldaten und medizinischer Notfallausweis zur besseren Notfallversorgung. ‍ ...
  • Erhöhte Patientenautonomie. ...
  • Höhere Datensicherheit. ...
  • Reduzierung von Verwaltungsaufwand.

Hat die Krankenkasse meine Diagnosen?

Die gesetzlichen Krankenkassen erheben und speichern eine große Anzahl an Sozialdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören nicht nur Angaben wie der Name und die Anschrift, sondern auch Krankheitsdiagnosen und Abrechnungsbelege aus Heilbehandlungen.

Kann ein Arzt sehen bei welchem Arzt man vorher war?

Im medizinischen Ernstfall können diese Daten dann von Ärztinnen und Ärzten auf der eGK ausgelesen werden. Versicherte können diese Notfalldaten ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten auch im Rahmen der Regelversorgung, außerhalb der akuten Notfallversorgung, zur Verfügung stellen.

Wie lange werden Diagnosen bei der Krankenkasse gespeichert?

Die Aufbewahrungsfrist der ärztlichen Dokumentation ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Dazu heißt es in § 630f BGB, dass der Arzt die Patientenakte für die Dauer von zehn Jahren nach Abschluss der Behandlung aufzubewahren hat, soweit nicht nach anderen Vorschriften andere Aufbewahrungsfristen gelten.

Kann der Amtsarzt in die Krankenakte einsehen?

Grundsätzlich fallen aber alle Krankheitsdiagnosen und Einzelheiten einer Erkrankung unter die ärztliche Schweigepflicht nach § 203 StGB. Es ist daher eindeutig geregelt, dass auch der Amtsarzt ein Arzt i.S. des § 203 StGB ist und grundsätzlich unter diese Vorschrift fällt (Leipziger Kommentar zum StGB, 11.

Wie kommen meine Daten in die elektronische Patientenakte?

Die persönlichen Gesundheitsdaten kann der Versicherte selbst hochladen. Für das Hochladen der medizinischen Daten sind die behandelnden Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten in der Praxis oder im Krankenhaus zuständig. Diese übertragen auf Wunsch des Versicherten die medizinischen Unterlagen in seine Akte.

Was kann der Arzt auf der krankenkassenkarte sehen?

Auf dem Chip der elektronischen Gesundheitskarte werden Personendaten wie Name, Geburtsdatum, Geschlecht und Adresse gespeichert. Darüber hinaus sind unter anderem Daten zur Krankenversicherung – Versichertennummer und Versichertenstatus – gespeichert.

Was teilt der Arzt der Krankenkasse mit?

Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor: Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose, Arztnummer, Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.

Kann ich eine Kopie meiner Patientenakte verlangen?

Darf ich meine Patientenakte einsehen bzw. Kopien verlangen? Als Patient oder Patientin dürfen Sie persönlich Einsicht in Ihre (Original-)Patientenakte nehmen.

Ist der Hausarzt auf der Krankenkassenkarte gespeichert?

Die Antwort auf die erste Frage ist einfach zu beantworten: Auf der Gesundheitskarte werden auf einem kleinen Mikroprozessor neben administrativen Daten vor allem sog. Gesundheitsdaten, umgangssprachlich auch medizinische Daten genannt, gespeichert.