Wie lange ist die steuerliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Geschäfts oder Firmenwerts eines Gewerbebetriebes oder eines Betriebs der Land und Forstwirtschaft?

Gefragt von: Rainer Behrens
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Als betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Geschäfts- oder Firmenwerts eines Gewerbebetriebs oder eines Betriebs der Land- und Forstwirtschaft gilt ein Zeitraum von 15 Jahren.

Wie lange wird ein Firmenwert abgeschrieben?

Steuerrechtliche Regelung – 15 Jahre Nutzungsdauer

Für steuerliche Zwecke ist der derivative Geschäfts- oder Firmenwert linear über 15 Jahre abzuschreiben, sodass eine Diskrepanz zwischen Handels- und Steuerrecht besteht. Bei dem 15-Jahreszeitraum handelt es sich um eine fiktive Nutzungsdauer.

Wie hoch ist die steuerrechtliche Nutzungsdauer für einen Geschäfts- oder Firmenwert?

Da der Firmenwert als immaterielles WG kein bewegliches WG ist, kommt nur die lineare AfA nach § 7 Abs. 1 EStG in Betracht. Gemäß § 7 Abs. 1 Satz 3 EStG hat er eine Nutzungsdauer von 15 Jahren.

Was versteht man unter der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer?

Unter der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer ist bei der AfA in gleichen Jahresbeträgen der Zeitraum zu verstehen, in dem das Wirtschaftsgut unter Berücksichtigung der betriebstypischen Beanspruchung erfahrungsgemäß verwendet oder genutzt werden kann.

Wie wird die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zu Beginn der Nutzung ermittelt?

Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wird bei der Ermittlung des linearen Abschreibungsbetrages eines Wirtschaftsguts ermittelt. Die ‚BeiSpiel GmbH' erwirbt zum Jahresanfang einen neuen Dienst-Pkw im Wert von 30.000 € netto. Nach der AfA-Tabelle hat ein Pkw eine bND von sechs Jahren.

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Wer bestimmt die Nutzungsdauer?

Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wird von der Finanzverwaltung in den sogenannten »AfA-Tabellen« bestimmt. Zusätzlich zur AfA-Tabelle für allgemein verwendbare Anlagegüter gibt es für viele Branchen spezielle AfA-Tabellen. Die Nutzungsdauern sind jedoch für den Steuerpflichtigen nicht in jedem Fall bindend.

Wie rechnet man Nutzungsdauer?

Nutzungsdauer und Abschreibungssatz

Um den jährlichen AfA -Betrag zu errechnen, dividiert man die Anschaffungs- oder Herstellungskosten durch die in Jahren ausgedrückte Nutzungsdauer.

Wie lange kann man AfA Abschreibung?

Grundsätzlich sehen sie für die Abschreibung von Immobilien eine Dauer vor, die zwischen 20 und 30 Jahren liegt. Bei Maschinen und Anlagen beträgt die Abschreibungsdauer regelmäßig zwischen fünf und acht Jahren.

Wo finde ich die Nutzungsdauer?

Die Nutzungsdauer für betriebsgewöhnliche Objekte wird von dem Finanzamt für dich in den „AfA-Tabellen“ festgesetzt. Darin sind allgemein verwendbare Anlagegüter aufgelistet. Außerdem gibt es auch noch branchenspezifische „AfA-Tabellen“. Die Nutzungsdauer aus den AfA-Tabellen ist nicht zwangsläufig bindend.

Wer gibt die Nutzungsdauer vor?

Stattdessen gibt die Finanzverwaltung für abnutzbare Wirtschaftsgüter eine Nutzungsdauer vor. Bei Firmenwagen geht das Bundesfinanzministerium von einer Nutzungsdauer von sechs Jahren aus. Die Anschaffungskosten macht der Betrieb daher gleichmäßig über die sechs Jahre verteilt steuerlich geltend.

Wie berechnet man Geschäfts- oder Firmenwert?

Ein Geschäfts- oder Firmenwert (GoF) ist die Differenz zwischen dem Betrag, den der Unternehmer bereit ist zu zahlen und der Summe aller Vermögensgegenstände abzüglich aller Schulden (§ 246 Abs. 1 Satz 4 HGB).

Was gehört zum Geschäfts und Firmenwert?

Geschäfts-oder Firmenwert: Definition

Der Wert eines Unternehmens beschränkt sich nicht allein auf seine Vermögenssubstanz, d.h. materielle und immaterielle Einzelwirtschaftsgüter abzüglich der Betriebsschulden. Darüber hinaus gibt es einen Wert, der dem Unternehmen als solches innewohnt.

Was gehört alles zum Firmenwert?

Zu dem originären Firmenwert gehören beispielsweise:
  • Kundenstamm.
  • Firmen Image.
  • Qualität des Managements.
  • Vorteil des Standortes.
  • Spezielles Know-how des Unternehmens.
  • Recht auf Fortführung des Firmennamens.
  • Patente.
  • Konzessionen.

Was wird 5 Jahre abgeschrieben?

Wirtschaftsgüter zwischen 150 Euro und 1.000 Euro netto

können jahresweise in einem Sammelposten zusammengefasst und dann pauschal für 5 Jahre abgeschrieben werden. Diese Form der Abschreibung lohnt sich vor allem für alljene Anschaffungen, deren durchsch.

Was wird 10 Jahre abgeschrieben?

Sie kaufen eine 10 Jahre alte Eigentumswohnung für 100.000,00 € (ohne Grund und Boden), die vermietet werden soll. Dafür gibt es die lineare Abschreibung in Höhe von 2 %. Sie können also Jahr für Jahr 2 % von 100.000,00 € = 2.000,00 € als Abschreibung absetzen.

Ist der Firmenwert ein Wirtschaftsgut?

Der Firmen- oder Geschäftswert eines Gewerbebetriebs oder eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs ist ein abnutzbares immaterielles Wirtschaftsgut des Anlagevermögens. Wurde er entgeltlich erworben, ist er zu aktivieren und über einen Zeitraum von 15 Jahren linear abzuschreiben.

Wer legt die Nutzungsdauer der Zeit Abschreibung fest?

Das Bundesfinanzministerium bestimmt in den AfA-Tabellen die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer eines Vermögensgegenstandes, um den Abschreibungszeitraum festzulegen.

Was ist die wirtschaftliche Nutzungsdauer?

Die wirtschaftliche Nutzungsdauer ist der Zeitraum, in dem ein Vermögensgegenstand wirtschaftlich sinnvoll (rentabel) genutzt werden kann. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer endet, wenn die Wirtschaftlichkeit und/oder Produktivität sich dermaßen verschlechtern, dass sich der Gewinn vermindert.

Wann beginnt die Nutzungsdauer?

Bei angeschafften Anlagegegenständen beginnt die Abschreibung mit dem Zeitpunkt der Lieferung, bei hergestellten Anlagegütern mit dem Zeitpunkt der Fertigstellung. Ein Anlagegut ist fertiggestellt, sobald es entsprechend seiner Zweckbestimmung genutzt werden kann, unabhängig davon, ob eine Nutzung bereits stattfindet.

Wie hoch ist die AfA bei Gewerbeimmobilien?

Von vermieteten gewerblich genutzten Immobilien können Eigentümer steuerlich profitieren, indem sie Gebäude über die Nutzungsdauer hinweg abschreiben – im Normalfall mit einer linearen Abschreibung von zwei Prozent pro Jahr laut Einkommenssteuergesetz (EstG). Nach 50 Jahren wäre ein Objekt so vollständig abgeschrieben.

Wie berechnet das Finanzamt die AfA?

Der Kaufpreis des reinen Gebäudes und die Kaufnebenkosten ergeben die Grundlage zur Berechnung der AfA. Die Summe dieser Kosten wird durch die gesetzliche oder verkürzte Nutzungsdauer geteilt, woraus sich der jährliche Abschreibungsbetrag in Höhe von zwei bis drei Prozent der Anschaffungskosten ergibt.

Wann lohnt sich Abschreibung über mehrere Jahre?

Bei Abschreibungen wird der Anschaffungspreis für beruflich bedingte Arbeitsmittel, deren Kaufpreis mehr als 952 € brutto (das heißt, inkl. 19% Umsatzsteuer) beträgt, über mehrere Jahre steuerlich verteilt. Jedes Jahr kann somit immer nur ein Teil der Gesamtkosten als Werbungskosten geltend gemacht werden.

Wie viel Abschreibung pro Jahr?

Der lineare Abschreibungssatz beträgt daher jährlich 2 %. Bei Gebäuden, die vor dem 1. Januar 1925 fertiggestellt wurden, gilt eine Nutzungsdauer von 40 Jahren: Der lineare Abschreibungssatz beträgt in dem Fall jährlich 2,5 %. Bei Nutzung zu eigenen Wohnzwecken ist keine steuerliche Abschreibung zulässig.

Welche abschreibungsmethode ist erlaubt?

Mögliche Abschreibungsmethoden waren:
  • Lineare Abschreibung.
  • Degressive Abschreibung.
  • Kombinierte Abschreibung.
  • Progressive Abschreibung.
  • Leistungsbezogene Abschreibung / Leistungsabschreibung.

Was bedeutet Abschreibung für ein Unternehmen?

Es ist aber ganz einfach: Abschreibungen sind Aufwand, die in der Buchhaltung den Wertverlust von Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens dokumentieren. Da Abschreibungen den Gewinn eines Geschäftsjahres und somit die Steuerlast für den Unternehmer mindern, sind sie vom Finanzamt reglementiert.