Was steht mir bei eigener Kündigung zu?

Gefragt von: Klara Block-Frank
sternezahl: 4.6/5 (39 sternebewertungen)

Allgemein gilt, dass Sie mit einer Sperrfrist rechnen müssen, wenn Sie selbst kündigen. Die Sperrfrist für den Bezug von Arbeitslosengeld kann je nach Fall bis zu zwölf Wochen betragen, oder, anders ausgedrückt, ein Viertel des Arbeitslosengeldes bezogen auf die Bezugsdauer.

Wie viel Geld steht mir zu wenn ich kündige?

Der Arbeitslose erhält ein Arbeitslosengeld in Höhe von 60 % seines durchschnittlichen Nettogehalts im Jahr vor der Kündigung. Wenn er oder sein Ehegatte mindestens einem Kind unterhaltspflichtig sind, erhöht sich das Arbeitslosgeld auf 67 %.

Hat man Anspruch auf Arbeitslosengeld wenn man selber kündigt?

Kann ich Arbeitslosengeld beantragen, wenn ich selber gekündigt habe? Ja. Wenn Arbeitnehmer ihren Job jedoch von sich aus und ohne wichtigen Grund kündigen, führt dies in vielen Fällen dazu, dass sie für die unmittelbare Zeitspanne nach der Kündigung kein Arbeitslosengeld erhalten.

Was steht Arbeitnehmer bei Kündigung zu?

Nach § 630 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) steht jedem Arbeitnehmer nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ein Arbeitszeugnis zu. Nach einer Kündigung muss Ihnen Ihr Arbeitgeber also ein Zeugnis ausstellen. Arbeiten Sie noch bis zum Ende der Kündigungsfrist weiter, haben Sie das Recht auf ein Zwischenzeugnis.

Was muss ich beachten wenn ich kündige?

Zusammenfassung zur Kündigungsfrist:
  • Nennen Sie ein konkretes Datum, an dem das Arbeitsverhältnis enden soll.
  • Sind Sie sich unsicher, welche Kündigungsfrist Ihr Arbeitsvertrag zulässt, kündigen Sie "zum nächstmöglichen Zeitpunkt". ...
  • Unterschreiben Sie mit Vor- und Zunamen.
  • Eine Kündigung per E-Mail ist nicht wirksam.

Resturlaub bei Kündigung: Wie viel Urlaub steht mir nach meiner Kündigung zu? | Betriebsrat Video

33 verwandte Fragen gefunden

Wie lange ist die Kündigungsfrist wenn man selber kündigt?

Enthält Dein Arbeitsvertrag keine Regelung oder verweist er auf das Gesetz, gilt die gesetzliche Kündigungsfrist. Sie beträgt vier Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats (§ 622 Abs. 1 BGB). Vier Wochen sind nicht ein Monat, sondern genau 28 Tage. Diese Frist gilt immer, wenn der Arbeitnehmer kündigt.

Wie kann ich kündigen ohne eine Sperre zu bekommen?

Bei einer Selbstkündigung erhalten Sie das Arbeitslosengeld ohne Sperre, nachdem Ihre Beweggründe entsprechend geprüft wurden. Ärztliche Atteste, Gesprächsdokumentationen, schriftliche Schilderungen, Lohnabrechnungen oder Kontoauszüge können als Belege aufgeführt werden.

Wann darf ich kündigen ohne Sperre zu bekommen?

Bei der sog. Eigenkündigung, der Kündigung, die man selbst ausspricht, wird keine Sperrzeit verhangen, wenn Sie die feste (nachweisliche) Zusage für einen neuen Job haben oder man selbst zur fristlosen Kündigung berechtigt ist.

Kann ich meinen Chef darum bitten mich zu kündigen?

Trotzdem kann man sich durchaus kündigen lassen. Dies ist die sauberste und ehrlichste Variante, um sich kündigen zu lassen. Suchen Sie das offene Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten, schildern Sie Ihre Situation und den Wunsch, das Arbeitsverhältnis zu beenden.

Welche Nachteile habe ich wenn ich kündige?

Eine Eigenkündigung kann dazu führen, dass die Bundesagentur für Arbeit eine mehrwöchige Sperrfrist verhängt, mit der Ihr Anspruch auf Arbeitslosengeld erlischt. Als Alternative zu einer Kündigung können Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber auch auf einen Aufhebungsvertrag einigen.

Was ist besser eine Kündigung oder ein Aufhebungsvertrag?

Aufhebungsvertrag und Kündigung unterscheiden sich grundsätzlich durch die Art der Mitbestimmung des Arbeitnehmers. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Regelmäßig ist aber gerade der Aufhebungsvertrag für den Arbeitgeber vorteilhafter als für den Arbeitnehmer.

Wann habe ich das Recht auf eine Abfindung?

Ein Abfindungsanspruch besteht nur, wenn das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) gilt oder mit dem Betriebsrat ein sogenannter Sozialplan vereinbart wird. Außerhalb dieser Rahmenbedingungen haben Arbeitnehmer kein gesetzlich im Arbeitsrecht verankertes Recht auf eine Abfindung.

Wie kann man 3 Monate Sperre umgehen?

Eine weitere Möglichkeit für die Umgehung der Sperrzeit besteht darin, einen gerichtlichen Vergleich mit dem Arbeitgeber zu schließen. In diesem Falle verhängt die Agentur für Arbeit nämlich in aller Regel keine Sperrzeit.

Was ist ein wichtiger Grund für eine eigenkündigung?

Ein wichtiger Grund liegt vor, wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann.

Was passiert wenn ich nach der Kündigung nicht mehr arbeiten gehe?

In den meisten Fällen haben Sie für die Dauer der Kündigungsfrist weiterhin Anspruch auf Ihr Gehalt. Wenn Sie allerdings unentschuldigt fehlen, kann Ihr Arbeitgeber das Gehalt für die Tage, an denen Sie nicht gearbeitet haben, einbehalten.

Bin ich in der Sperrzeit krankenversichert?

Bin ich trotzdem krankenversichert? Ja, Sie sind auch versichert, wenn die Agentur für Arbeit eine Sperrfrist verhängt. Die Agentur für Arbeit übernimmt in dieser Sperrzeit Ihre Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung.

Was passiert wenn ich kündige Arbeitslosengeld?

Mit einer Sperrzeit bestraft Dich die Agentur für Arbeit, wenn Du Deinen Job kündigst oder einem Aufhebungsvertrag zustimmst. Denn in diesen Fällen bist Du selbst für Deine Arbeitslosigkeit verantwortlich. Bis zu zwölf Wochen kann die Sperrzeit dauern – das bedeutet weniger Arbeitslosengeld für Dich.

Wann wird man vom Arbeitsamt in Ruhe gelassen?

Generell wird die Behörde Sie in Ruhe lassen, wenn Sie keine Leistungen beziehen möchten. Wenn Sie beispielsweise durch eine Erbschaft genügend Geld besitzen um sich selbst damit zu finanzieren ohne einem Beruf nachzugehen, müssen Sie kein Arbeitslosengeld beantragen.

Woher bekomme ich Geld bei Sperre vom Arbeitsamt?

Wer einer Sperrzeit des Arbeitslosengeldes unterliegt, muss seit 2017 dennoch Beiträge in die gesetzliche Krankenkasse zahlen – sofern eine gesetzliche Versicherungspflicht vorliegt. Die Agentur für Arbeit übernimmt die Beiträge auch während einer Sperre, jedoch erst ab dem zweiten Monat.

Wer zahlt Krankenversicherung Wenn man selbst kündigt?

Die Agentur für Arbeit übernimmt die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ab dem ersten Monat der Arbeitslosigkeit – auch dann wenn Du selbst gekündigt hast und wegen einer Sperrzeit noch kein Arbeitslosengeld I erhältst. Anders verhält es sich, wenn Du eine Abfindung bekommen hast.

Habe ich Recht auf Abfindung wenn ich selber kündige?

Kurz & knapp: Abfindung bei Kündigung durch den Arbeitnehmer

Ein gesetzlicher Anspruch auf die Zahlung von Abfindungen besteht im Arbeitsrecht nicht. Befinden sich jedoch in Arbeitsverträgen oder Tarifverträgen Regelungen dazu, muss die Abfindungszahlung entrichtet werden.

Wann gibt es keine Abfindung?

Vom Grundsatz, dass es keine Abfindung gibt, wenn die Kündigung wirksam ist, gibt es Ausnahmen. Z.B. wenn ein Sozialplan zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat verhandelt und dort eine Abfindung für den Arbeitnehmer vereinbart wurde. Dann ist die dort festgelegt Abfindung nach Ablauf der Kündigungsfrist zu zahlen.

Was muss der Arbeitgeber bei Kündigung zahlen?

Der Arbeitgeber muss den letzten Lohn ordnungsgemäß und rechtzeitig zahlen. Dieser wird so fällig, wie dies im Arbeitsvertrag steht. Es gibt keine Unterscheidung dann, ob es dies der letzte Lohn ist und das Arbeitsverhältnis endet.

Was kann ich tun wenn ich möglichst schnell aus dem Arbeitsvertrag raus möchte?

Der einfachste Weg, um den Arbeitsvertrag vorzeitig zu beenden, ist der Aufhebungsvertrag. Dafür spielt man am besten mit offenen Karten und sucht zügig das Gespräch mit den Vorgesetzten. Wichtig: Anders als bei einer Kündigung kann eine vorzeitige Vertragsauflösung nur einvernehmlich erfolgen.

Warum sollte man keinen Aufhebungsvertrag machen?

Aufhebungsvertrag führt fast immer zur Sperrzeit und anderen Problemen beim Arbeitslosengeld. Eine der größten Gefahren, die der voreilige Abschluss eines Aufhebungsvertrags birgt, ist der Verlust von Arbeitslosengeld für die Dauer von zwölf Wochen. Während dieser Zeit sind sie dann auch nicht krankenversichert.