Was wenn ich Zugewinn nicht zahlen kann?

Gefragt von: Änne Betz
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Was passiert, wenn ich den Zugewinnausgleich nicht bezahlen kann? Wenn Sie den Zugewinnausgleich nicht auf einmal zahlen können, haben Sie die Möglichkeit, bei dem zuständigen Familiengericht die Stundung der Ausgleichsforderung – d.h. das Hinausschieben der Zahlung – zu beantragen (§ 1382 BGB).

Kann man den Zugewinn in Raten zahlen?

Ein Anspruch auf einen Zugewinnausgleich verjährt nach drei Jahren. Ist es dem bessergestellten Ehegatten nicht möglich, den Überschuss (Differenz zwischen den Zugewinnen beider, wird hälftig verteilt) in einer Einmalzahlung zu leisten, so kann das Gericht eine Stundung (Ratenzahlung) zulassen (§ 1382 BGB).

Was passiert mit Schulden beim Zugewinnausgleich?

Bestehende Schulden sind kein Zugewinn. Gehen beide Ehepartner mit Schulden aus der Ehe, müssen sie die Folgen auch gemeinsam tragen, wenn es gemeinsame Schulden sind. Das gilt vor allem für Anschaffungen für das alltägliche Leben wie die Wohnungseinrichtung.

Was passiert mit dem Haus bei Trennung das nicht abbezahlt ist?

Sofern eine Immobilie bei Scheidung noch nicht abgezahlt ist, so haftet derjenige Ehegatte für den Kredit, der den Kreditvertrag auch unterschrieben hat.

Wer zahlt Kosten für Zugewinnausgleich?

Der Zugewinn der beiden Ehegatten wird miteinander verglichen; der geringere wird vom größeren abgezogen. Es bleibt bei demjenigen, der mehr erwirtschaftet hat, ein Überschuss. Davon muss er die Hälfte an den anderen Ehegatten zahlen.

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Wer zahlt Anwalt bei Zugewinnausgleich?

Die Anwaltskosten trägt in der Regel jede Partei selbst. Nur ausnahmsweise ordnet das Gericht eine andere Kostenverteilung an, z.B. dann, wenn ein Ehegatte bei der Folgesache, z.B. Unterhalt oder Zugewinnausgleich, ganz oder teilweise unterlegen ist.

Welcher Kontostand zählt bei Zugewinnausgleich?

Der Zugewinnausgleich soll sich am Ende tatsächlich nur auf das während der Ehezeit gemeinsam erworbene Vermögen beziehen. Dem Endvermögen wird alles hinzugerechnet, was an Vermögenswerten bei Zustellung des Scheidungsantrages an den anderen Ehepartner vorhanden ist. Schulden werden abgezogen.

Wem gehört das Haus wenn es noch nicht abbezahlt ist?

Wer ist für den laufenden Kredit für die Hausfinanzierung verantwortlich? Falls der aufgenommene Kredit zum Zeitpunkt der Scheidung noch nicht abbezahlt ist, haftet jener Ehepartner, der den Kreditvertrag unterzeichnet hat. In der Regel sind das aber beide Ehepartner, sodass beide in voller Höhe haften.

Wann muss der Zugewinnausgleich bezahlt werden?

Der Zugewinnausgleich bei einer Scheidung wird ausbezahlt, sobald die Scheidung rechtskräftig ist. Ein Antrag auf Zugewinnausgleich kann auch noch nach der Scheidung geschehen. Man hat dafür nach der rechtskräftigen Scheidung 3 Jahre Zeit, bevor der Anspruch verjährt.

Wann entfällt der Zugewinn?

Ein Zugewinnausgleich entfällt, wenn Sie und Ihr Ehepartner während der Ehe gleich viel Vermögen erwirtschaftet haben. Der klassische Fall ist: Sie beide haben kein Vermögen mit in die Ehe gebracht, aber sich währenddessen eine gemeinsame Immobilie gekauft.

Bin ich für die Schulden meines Mannes haftbar?

Das ist ein hartnäckiger Irrglaube. Allein die Tatsache, dass der Schuldner verheiratet ist, führt nicht zu einer Mithaftung des Ehepartners. Für die Schulden des Ehegatten bürgt der Betroffene nur, wenn er sich ausdrücklich dazu verpflichtet.

Was mindert den Zugewinnausgleich?

Die Anschaffung eines neuen Autos mindert den Zugewinn ebenso wie ein schöner Urlaub. Auch ein Vorschuss für den Anwalt für dessen Vertretung im Scheidungsverfahren mindert den Zugewinn. Von Verschwendung und ist hingegen abzuraten, denn solche Ausgaben verringern den Zugewinn nicht.

Wer prüft Zugewinnausgleich?

Zugewinnausgleich – der Fachanwalt für Familienrecht klärt die Vermögensverhältnisse. Ihr Anwalt klärt vermögensrechtliche Ausgleichsansprüche im Familienrecht. Dazu gehört die Auseinandersetzung des Vermögens (wem gehört das Auto, wem gehört das Kontoguthaben, wer haftet für Kredite?)

Wie viel kostet Zugewinnausgleich?

Scheidung, Unterhalt, Zugewinnausgleich

Haben die Eheleute beispielsweise in gemeinsames Nettoeinkommen von 3.500 EUR errechnet sich ein Gegenstandswert für die Scheidung in Höhe von 10.500 EUR und dies führt zu Anwaltsgebühren in Höhe von 1.415 EUR zuzüglich MwSt für das gerichtliche Verfahren zur Ehescheidung.

Ist Schuldenabbau Zugewinn?

Schulden bei der Eheschließung werden als negatives Anfangsvermögen betrachtet. Wer bei der Scheidung weniger Schulden hat als bei der Hochzeit, verzeichnet somit rechnerisch einen Zugewinn. Schulden bei der Scheidung werden vom Endvermögen abgezogen.

Wie lange nach der Scheidung kann Zugewinnausgleich beantragt werden?

Lassen sich die Ehepartner scheiden, hat der mit dem geringeren Vermögen Anspruch auf Zugewinnausgleich. Der Ausgleichsanspruch lässt sich bis zu 3 Jahre nach der Scheidung beantragen. Das Wichtigste in Kürze: Wer sich scheiden lässt, kann beim Zugewinnausgleich die Hälfte des Vermögens des Ehepartners beanspruchen.

Wann kann der Zugewinnausgleich verweigert werden?

Die Zahlung des Zugewinnausgleiches kann vom Ehegatten, der mehr Vermögen während der Ehe aufgebaut hat, dann verweigert werden, wenn die Zahlung des Zugewinnausgleichs an den anderen Ehegatten in keiner Weise gerecht wäre.

Ist ein Auto ein Zugewinn?

Wann ist der PKW bei der Scheidung Zugewinn? Gehört der PKW einem Ehepartner allein, wird das Fahrzeug bei der Verteilung des Hausrats nicht berücksichtigt. Vielmehr gehört der PKW in das jeweilige Endvermögen beim Zugewinnausgleich und wird dort wertmäßig erfasst.

Wer profitiert vom Zugewinnausgleich?

Vom Zugewinnausgleich profitiert derjenige, der zwischen Heirat und Scheidung weniger Vermögen angehäuft hat als der andere.

Was passiert wenn nur ein Ehepartner im Grundbuch steht Zugewinn?

– Grundsätzlich lässt sich die Frage, wer erbt, wenn nur ein Ehepartner im Grundbuch steht, leicht beantworten: Der Grundbucheintrag beeinflusst die Erbfrage nicht. Neben einem Viertel der Erbschaft erhält der Ehepartner ebenfalls ein Viertel als pauschalen Zugewinnausgleich.

Ist die Wertsteigerung einer Immobilie Zugewinn?

Auch wenn nur einer der Ehepartner die Immobilie besitzt, kann bei einer Wertsteigerung des Wohneigentums ein Zugewinnausgleich geltend gemacht werden.

Was gilt beim Zugewinnausgleich für Häuser die Alleineigentum sind?

Rechtsprechung: Was gilt beim Zugewinnausgleich für Häuser, die Alleineigentum sind? Wenn ein Haus oder eine Wohnung nur einen Alleineigentümer hat, gehört ausschließlich dieser Person die Immobilie. Daran ändert sich bei einer Scheidung nichts.

Wie kann ich mein Geld vor der Scheidung retten?

Die beste Option, um Ihr Vermögen bei der Scheidung zu schützen, ist daher der Abschluss einer Scheidungsfolgenvereinbarung. In einer Scheidungsfolgenvereinbarung regeln Sie alle Rechte und Pflichten, die Sie im Hinblick auf Ihre Trennung und Scheidung geregelt wissen möchten.

Wie kann man Zugewinn reduzieren?

Sie können die Zugewinngemeinschaft aufheben, sofern Sie ehevertraglich den Güterstand der Gütertrennung vereinbart haben. Gütertrennung können Sie auch noch im Hinblick auf Ihre Scheidung miteinander vereinbaren, mit der Konsequenz, dass der Zugewinnausgleich ausgeschlossen wird. Ihre „Güter“ bleiben dann getrennt.

Wer prüft Vermögen bei Scheidung?

Scheidung: Vermögen muss offen gelegt werden

Ob ein Ehegatte wahre Angaben macht, wird von Amtswegen nicht automatisch geprüft. Stattdessen muss der Berechtigte seine Kenntnisse zur Vermögenslage des anderen Ehegatten vortragen oder dessen Vortrag bestreiten, damit dieser ihn belegen muss.