Welche drei Gründe berechtigen die Vermieterin die Wohnung zu besichtigen?

Gefragt von: Maja Dorn B.A.
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Der Vermieter darf Ihre Wohnung zwar betreten, wenn dies für den Unterhalt, die Wiedervermietung oder den Verkauf der Liegenschaft nötig ist. Das besagt das Gesetz, und zwar im Art. 257h OR.

Warum will der Vermieter die Wohnung besichtigen?

Einen Anspruch auf Besichtigung hat der Vermieter zum Beispiel, wenn er in der Wohnung feststellen will, ob Mängel oder Schäden vorliegen bzw. wie schnell und in welchem Umfang Reparaturen notwendig sind.

Wann darf der Vermieter die Wohnung besichtigen?

Es gibt keine gesetzlichen Regelungen, wie lange im Voraus der Vermieter seine Besichtigung ankündigen muss. In der Regel sollte eine Woche Vorlauf eine angemessene Zeit für den Mieter darstellen. In Notfällen, wie etwa bei dringenden Reparaturen, muss der Vermieter umgehend in die Wohnung gelassen werden.

Was darf der Vermieter vor der Besichtigung verlangen?

Dazu gehören z.B. die Vorlage einer Schufa-Auskunft, Selbstauskunft, Gehaltsnachweisen oder einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Steht der Berwerber schließlich fest, darf der Vermieter die für den Mietvertrag notwendigen Informationen verlangen, wie z.B. die Bankverbindung oder die Vorlage einer Bürgschaft.

Bin ich als Mieter verpflichtet Besichtigungstermine zulassen?

Der klassische Fall ist, wenn Wohnung, Apartment oder Haus verkauft oder wieder vermietet werden sollen. Dann müssen Sie als Mieter selbstverständlich Besichtigungen dulden – aber nur, wenn sie zu Hause sind.

10 Dinge, die euer Vermieter nicht darf, aber trotzdem macht! | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Kann ein Mieter eine Wohnungsbesichtigung verweigern?

Aber Achtung: Mieter sollten ein Besichtigungsbegehren des Vermieters nicht leichtfertig ablehnen. Denn eine unberechtigte Verweigerung der Besichtigung gibt dem Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags. Auch dies hat der BGH schon entschieden (BGH vom 5.10.2010 – VIII ZR 221/09 -, WuM 11, 13).

Wie viele Tage vorher muss der Vermieter eine Wohnungsbesichtigung ankündigen?

„Liegt ein konkreter Grund für eine Wohnungsbesichtigung durch den Vermieter vor, muss er dies vorher ankündigen, am besten sogar schriftlich. Eine Vorlaufzeit von drei Tagen ist hier einzuhalten, mindestens aber 24 Stunden“, sagt Rechtsanwalt Frank Preidel. Einzige Ausnahme: Wenn Gefahr im Verzug ist.

Was darf der Vermieter nicht fragen?

Fragen zu Vorstrafen, Ermittlungsverfahren, Religion oder Familienplanung sind allesamt unzulässig. Was sind die Rechtsfolgen: Mach der Mieter falsche Angaben, kann der Vermieter darauf keine Ansprüche herleiten, solange der Mieter sich vertragstreu verhält.

Was darf der Vermieter einsehen?

Ausgewählte Themen, zu denen der Vermieter Fragen stellen darf:
  • Name, Anschrift, Geburtsdatum.
  • Nettoeinkommen.
  • Anzahl und Alter sämtlicher Bewohner.
  • Arbeitsverhältnis, Arbeitgeber.
  • Raucher/Nichtraucher.
  • Familienstand.
  • Mietschulden.
  • Haustiere.

Was darf der Vermieter fordern?

Vor dem eigentlichen Vertragsabschluss darf ein Vermieter noch weitere Informationen abfragen. Zulässig sind noch Nachweise zum Einkommen, also beispielsweise Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge oder Einkommensteuerbescheide. Außerdem darf der Vermieter für die Mieterselbstauskunft auch eine Bonitätsauskunft verlangen.

Ist Unordnung ein Kündigungsgrund?

Urteile der Woche Unordnung eines Mieters ist kein Kündigungsgrund.

Was passiert wenn der Vermieter unerlaubt die Wohnung betritt?

Bei einem unberechtigten Betreten der Wohnung durch den Vermieter handelt es sich um Hausfriedensbruch. Ein solcher Hausfriedensbruch kann zur Anzeige gebracht werden: Was ist Hausfriedensbruch im Wohnungsmietrecht? Darüber hinaus berechtigt ein solcher Vorfall den Mieter zur fristlosen Kündigung des Mietvertrages.

Was passiert wenn man den Vermieter nicht in die Wohnung lässt?

Gemäß § 543 Abs. 1 Satz 1 BGB kann ein Mietverhältnis aus wichtigem Grund vom Vermieter fristlos gekündigt werden. Einen wichtigen Grund stellt auch die Pflichtverletzung eines Mieters dar, dem Vermieter den Zutritt zu verwehren, wenn dieser die Wohnung veräußern und Kaufinteressenten zeigen will.

Was sagt man bei einer Wohnungsbesichtigung?

Schildern Sie kurz, wer Sie sind und warum Sie sich für die Wohnung interessieren. Machen Sie (gern nebenbei) deutlich, dass Sie über ein regelmäßiges, gesichertes Einkommen verfügen. Achten Sie zudem darauf, dass Ihre E-Mail-Adresse seriös wirkt.

Was muss ich meinem Vermieter sagen?

Persönliche Daten, Gehalt und Beruf

Darin sollte ein Interessent Angaben zu seiner Identität machen, also Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Alter auflisten. Daneben muss er zum Beispiel seine Einkommensverhältnisse und seinen Beruf benennen.

Kann ein Vermieter einen Kontoauszug vom Mieter verlangen?

Der Vermieter kann sich vor Unterzeichnung des Mietvertrags Nachweise zu den Einkommensverhältnissen vorlegen lassen (z.B. in Form von Lohn- oder Gehaltsabrechnungen, Kontoauszügen oder eines Einkommensteuerbescheids in Kopie).

Kann der Vermieter Meine SCHUFA einsehen?

Die kurze Antwort lautet: Ja, ein Vermieter darf von Wohnungsinteressenten die SCHUFA-Auskunft verlangen. Das darf er allerdings nicht immer: Erst, wenn es wirklich darum geht, den Mietvertrag aufzusetzen, hat der Vermieter auch das Recht, in den SCHUFA-Score der Bewerberin oder des Bewerbers zu schauen.

Bin ich verpflichtet dem Vermieter meine Handynummer zu geben?

Die Weitergabe der Telefonnummer muss für Sie als Mieter transparent sein. Das bedeutet, dass Ihr Vermieter Ihnen mitteilen muss, wem er Ihre Rufnummer weitergegeben hat. Er muss die Weitergabe der Daten auf ein Mindestmaß beschränken.

Was darf der Vermieter verschweigen?

Der Vermieter darf keine SCHUFA-Auskunft verlangen. Den Vermieter gehen persönliche Informationen, wie Religion, Gesundheit, Schwangerschaft, Sexualität, Herkunft usw. nichts an. Du musst darauf nicht ehrlich antworten.

Was darf ich als Mieter was nicht?

Denn dem Bürgerlichen Gesetzbuch zufolge gilt der Grundsatz, dass Mieter nicht unangemessen benachteiligt werden dürfen. „Pauschale Verbote, etwa von Kinderlärm, Musikinstrumenten, Haustieren oder Rollatoren und Kinderwagen im Hausflur, sind unwirksam“, sagt Müller.

Kann der Vermieter Bilder von meiner Wohnung machen?

Brauchst du Fotos deiner vermieteten Wohnung, ist das ohne die Erlaubnis deines Mieters nicht möglich. Während der Mietzeit ist der Mieter der Besitzer der Wohnung und hat somit nahezu alle Rechte auf seiner Seite. Die Rechte des Mieters werden vor Gericht höher bewertet als dein Interesse an aktuellen Bildern (vgl.

Wer muss Mangel beweisen Mietrecht?

Ist streitig, ob ein Mangel bereits bei der Übergabe vorhanden war, muss der Vermieter nach den Regeln des allgemeinen Schuldrechts die vertragsgemäße Erfüllung beweisen. Anders ist es, wenn der Mieter eine ihm als Erfüllung angebotene Leistung als Erfüllung angenommen hat.

Was passiert wenn der Mieter keine Wohnung findet?

Was passiert wenn der Mieter keine Wohnung findet? Eigenbedarfskündigung – keine Ersatzwohnung zu finden ist ein Härtegrund – Durch die gesetzliche Sozialklausel kann der Mieter einer Kündigung des Vermieters, z.B. einer Eigenbedarfskündigung widersprechen, wenn die Kündigung eine persönliche Härte bedeutet.

Hat der Vermieter das Recht in die Wohnung zu kommen?

Da dem Vermieter kein generelles Besichtigungsrecht zusteht, gibt es auch keine Mindestanzahl für Besuche, die er pro Jahr machen darf. Hat er aber einen triftigen Grund, hat er auch das Recht die Wohnung zu betreten, muss seinen Besuch aber vorher schriftlich ankündigen.

Welche Mängel muss der Vermieter beheben?

Treten Fehler und Mängel auf, muss der Vermieter sie beseitigen. Typische Wohnungsmängel sind undichte oder marode Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse, aber auch Lärm oder Ungezieferbefall. Jede Abweichung von der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit stellt grundsätzlich einen Mangel dar.