Welche Folgen hat der Zahlungsverzug?

Gefragt von: Bernhard Gerlach B.A.
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Juristische Folgen
Zunächst wird der Gläubiger versuchen, das Geld vom Schuldner zu bekommen. Wenn Mahnungen keinen Erfolg bringen, kann ein gerichtliches Mahnverfahren angestrebt werden. Bei Rücktritt vom Vertrag hat der Gläubiger das Recht, für die dadurch entgangenen Einnahmen Schadenersatz zu verlangen.

Welche Rechtsfolgen hat der Zahlungsverzug?

Schuldnerverzug (Rechtsfolgen des Schuldnerverzugs)

2 BGB@). Befindet sich der Schuldner in Verzug, kann der Gläubiger einen Schadensersatz oder Aufwendungsersatz geltend machen. Neben Schadensersatz oder Aufwendungsersatz kann ein Rücktrittsrecht (§ 323 Abs. 1 BGB@) bestehen (§ 325 BGB@).

Welche Ursachen für Zahlungsverzug?

Der häufigste Grund für den Zahlungsverzug, der Ihnen im B2B-Geschäft begegnet, ist die Zahlungsunfähigkeit eines Kunden bzw. Geschäftspartners. Das kann Sie selbst schnell in existenzielle Nöte bringen. Andere Gründe sind der versehentliche und der vorsätzliche Zahlungsverzug.

Welche Kosten entstehen bei Zahlungsverzug?

Kosten bei einem Zahlungsverzug

Die sogenannten Verzugszinsen richten sich nach der Länge der Verzögerung. So sollen die Verzugszinsen dafür sorgen, dass der Schuldner der Forderung so schnell wie möglich nachkommt und den offenen Betrag bezahlt. Die Höhe der Zinsen wird im BGB geregelt.

Was ist ein Zahlungsverzug einfach erklärt?

Was ist ein Zahlungsverzug? Per Definition bezeichnet Zahlungsverzug den Zustand eines Schuldners, wenn dieser eine fällige und durchsetzbare Geldforderung (nach Mahnung und Zahlungsfrist) nicht beglichen hat und die Verzögerung der Zahlung zu vertreten hat.

Voraussetzungen des Zahlungsverzugs

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Was passiert nach Zahlungsverzug?

Ab dem Zeitpunkt, zu dem sich der Schuldner im Zahlungsverzug befindet, können die Ausgaben, die für die Eintreibung von Forderungen anfallen, als Verzugsschaden gegenüber dem Schuldner geltend gemacht werden. Dies ist in der Regel ab der zweiten Mahnung der Fall.

Wann tritt Zahlungsverzug ein Beispiel?

Eintreten nach Mahnung oder nach 30 Tagen

Ohne die Zusendung einer Mahnung gilt die 30-Tage-Regel: Sobald der Rechnungsempfänger das Zahlungsziel um mehr als 30 Tage überschreitet, befindet er sich im Verzug.

Was ist zu tun bei Zahlungsverzug?

Der erste Schritt ist immer eine Mahnung. Dann kann der Gang zum Rechtsanwalt oder Inkassounternehmen oder gleich die Einleitung eines gerichtlichen Mahnverfahrens abgewogen werden. Wird auf einen Vertrag hin nicht geleistet, so ist es für den Gläubiger wichtig, den Schuldner in Verzug zu setzen.

Was tun gegen Zahlungsverzug?

Zahlt Ihr Kunde nicht, können Sie schnell reagieren! Schicken Sie eine Mahnung. Bleibt diese erfolglos, können Sie ein gerichtliches Mahn- oder ein Klageverfahren einleiten. Um Ihr Geld zügig zu erhalten, können Sie sich an Inkasso-Unternehmen oder einen Anwalt wenden.

Wie viele Mahnungen bis zum Inkasso?

Nur eine Mahnung ist Pflicht

Sowohl bei Geschäfts- als auch bei Privatkunden ist also nur das Versenden einer einzigen Mahnung notwendig. Anschließend kann der Fall schon an ein Inkassobüro oder einen Rechtsanwalt übergeben werden, damit ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet wird.

Wann endet Zahlungsverzug?

Auch wenn sich der Schuldner bereits in Verzug befindet, endet der Verzug schon in dem Augenblick, in dem er das zur Leistungserbringung Erforderliche getan hat, also nicht erst mit Eintritt des Leistungserfolgs.

Wie hoch darf Zahlungsverzug sein?

Spätestens nach 30 Tagen. Du kommst spätestens 30 Tage nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung in Verzug. Für Dich als Verbraucher gilt das aber nur, wenn diese Folgen ausdrücklich in der Rechnung stehen (§ 286 Abs. 3 BGB).

Welche Schritte bei Zahlungsverzug?

  • Schritt 1: Verzug feststellen. ...
  • Schritt 2: Mahnung schreiben. ...
  • Auch denkbar: Am Telefon mahnen. ...
  • Schritt 3: Rechtsanwalt oder Inkassounternehmen einschalten. ...
  • Schritt 4: Gerichtliches Mahnverfahren. ...
  • Schritt 5: Vollstreckung durchführen. ...
  • Schritt 6: Gerichtliches Klageverfahren. ...
  • Schritt 7: Strafanzeige stellen.

Welche Rechte hat der Verkäufer wenn der Käufer in Zahlungsverzug ist?

Zahlt der Immobilienkäufer den Kaufpreis nicht pünktlich zum vereinbarten Fälligkeitstermin, so kommt er in Verzug. Der Verkäufer kann im Verzugsfall über den vereinbarten Kaufpreis hinaus auch den Ersatz des ihm entstehenden Schadens geltend machen und gegebenenfalls vom Kaufvertrag zurücktreten.

Welche Rechte stehen dem Verkäufer bei Zahlungsverzug zu?

Gemäß § 288 BGB kann der Verkäufer bei Zahlungsverzug Verzugszinsen verlangen. Der Verzugszinssatz lieft bei Verbrauchern, die sich im Zahlungsverzug befinden, fünf Prozentpunkte über dem jährlichen Basissatz.

Wann Mahnung bei Zahlungsverzug?

In aller Regel wird der Verzug also erst nach Ablauf der in der Mahnung gesetzten Frist eintreten. Der Gläubiger muss allerdings nicht etwa drei Mahnungen versenden, bevor er gerichtlich gegen den Schuldner vorgehen kann. Es genügt rechtlich hierzu eine einzige Mahnung.

Was passiert wenn ich meine Rechnung nicht bezahlen kann?

Du kannst zum Beispiel einen Antrag stellen auf Aufhebung des Vertragsverhältnisses, Ratenzahlungen oder eine Fristerstreckung. ​Falls du eine Rechnung nicht bis zur Zahlungsfrist bezahlen kannst, solltest du unbedingt direkt Kontakt aufnehmen mit dem oder der Rechnungssteller*in.

Was wenn Kunden nicht zahlen?

Das übliche Procedere ist, eine Zahlungserinnerung oder eine Mahnung zu schreiben, sobald sich der Kunde in Zahlungsverzug befindet. Reagiert der Kunde nicht, folgt eine zweite Zahlungserinnerung oder ein zweites Mahnschreiben.

Was passiert wenn man die Mahnung nicht bezahlt?

In den meisten Fällen zahlen die Kunden nach der ersten oder zweiten Mahnung. Ist das nicht der Fall, steht Ihnen der Weg offen, das gerichtliche Mahnverfahren einzuleiten. Dazu gibt es im Internet Mahnvordrucke zum Download.

Wer muss Verzug beweisen?

Den Zugang der Rechnung hat im Streitfall der Gläubiger zu beweisen. Ist jedoch der Zugang der Rechnung unsicher, kommt der Schuldner, der nicht Verbraucher ist, spätestens 30 Tage nach Fälligkeit und Empfang der Gegenleistung in Verzug (§ 286 Absatz 3 Satz 2 BGB).

Wie lange hat man Zeit eine Rechnung zu bezahlen?

30 Tage: Die gesetzliche Zahlungsfrist

Von Gesetzes wegen gilt eine Zahlungsfrist (auch Zahlungsziel genannt) von 30 Tagen. Eine Rechnung ist grundsätzlich immer sofort fällig. Die gesetzliche Zahlungsfrist räumt dem Kunden aber 30 Tage Zeit ein, eine Rechnung zu begleichen.

Wie viele Mahnungen bis Pfändung?

Wichtig ist, dass bei öffentlich-rechtlichen Forderungen nur einmal gemahnt werden muss, bevor die Zwangsvollstreckung beginnt. Eine zweite oder dritte Mahnung, wie dies im privaten Bereich durchaus üblich ist, hat der Gesetzgeber nicht vorgesehen.

Was passiert nach Mahngericht?

Nach dem Verfahren: Die Zwangsvollstreckung

Sämtliche Verfahren der Zwangsvollstreckung finden vor dem Vollstreckungsgericht statt; abgesehen von wenigen Ausnahmen ( z.B. bei Vollstreckung in Immobilien) ist immer das Amtsgericht am (Wohn-) Sitz des Schuldners das zuständige Vollstreckungsgericht.

Bin ich verpflichtet Inkasso zu zahlen?

Grundsätzlich muss man eine Inkasso-Forderung nur bezahlen, wenn diese rechtmäßig ist. Das heißt, es muss eine Hauptforderung vorliegen (z.B. eine unbezahlte Rechnung) und man muss mit der Bezahlung in Verzug sein. Nur dann ist man verpflichtet, zu bezahlen.

Wie lange Zeit nach 1 Mahnung?

Erste Mahnung 20 bis 30 Tage nach Fälligkeit

Setzen Sie ein neues Zahlungsziel: maximal 10 Tage. Stellen Sie sicher, dass der Kunde die Mahnung erhält (zum Beispiel durch ein Einschreiben).