Welche Formen der Kapitalerhöhung werden in Aktiengesetz unterschieden?

Gefragt von: Joachim Binder
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Das Aktiengesetz unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Formen der Kapitalerhöhung bei Aktiengesellschaften, die effektive Kapitalerhöhung und die nominelle Kapitalerhöhung.

Welche Arten von Kapitalerhöhungen gibt es?

Es gibt drei verschiedene Arten wie bei Kapitalgesellschaften eine Kapitalerhöhung durchgeführt werden kann: die ordentliche Kapitalerhöhung, die genehmigte Kapitalerhöhung und die bedingte Kapitalerhöhung. Wobei eine GmbH nur die ordentliche Kapitalerhöhung kennt.

Was bedeutet eine Kapitalerhöhung für Aktionäre?

Wenn eine Aktiengesellschaft (AG) frisches Eigenkapital benötigt, um z.B. Investitionen zu finanzieren, kann sie ihr Grundkapital erhöhen, indem sie zusätzliche Aktien ausgibt. Dieser Kapitalerhöhung müssen die Aktionäre auf der Hauptversammlung zustimmen.

Was ist die nominelle Kapitalerhöhung?

Bei der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (nominelle Kapitalerhöhung) werden Rücklagen in Stammkapital umgewandelt. Die Rücklagen sind buchhalterisch Teil des Eigenkapitals, sodass sie den Gesellschaftern faktisch im quotalen Verhältnis ihrer Beteiligung ohnehin schon zustehen.

Wie wird eine Kapitalerhöhung durchgeführt?

Die effektive Kapitalerhöhung findet durch Mittelzufluss von außen statt. Es handelt sich um einen tatsächlichen Geldtransfer über eine Aktienemission statt. Um die Höhe der Kapitalerhöhung festzustellen, werden das Bookbuilding-Verfahren, der Block Trade oder das Accelerated Bookbuilding verwendet.

Kapitalerhöhung und Bezugspreis am Beispiel erklärt

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Was ist eine ordentliche Kapitalerhöhung?

Der am häufigsten eintretende Fall einer effektiven Kapitalerhöhung ist die sogenannte ordentliche Kapitalerhöhung. Dabei werden junge bzw. neue Aktien zu einem zuvor festgelegten Emissionspreis ausgegeben. Junge Aktien können entweder mit oder ohne Bezugsrecht ausgegeben werden.

In welchen Fällen ist eine bedingte Kapitalerhöhung möglich?

Die bedingte Kapitalerhöhung entfaltet nicht zuletzt wegen ihres oft geringen Umfangs keine ausreichende Kursrelevanz, sodass sie keine Veröffentlichungspflicht auslösen kann. Eine bedingte Kapitalerhöhung liegt vor, wenn das Grundkapital durch den Gebrauch von Umtausch- oder Bezugsrechten erhöht wird.

Was ist eine effektive Kapitalerhöhung?

Effektive Kapitalerhöhung bei der AG

Die effektive Kapitalerhöhung der AG zieht immer nach sich, dass ein Mittelzufluss von außen erfolgt. Die AG bekommt also tatsächliches frisches Kapital, beispielsweise durch die ordentliche Erhöhung in Form der Ausgabe von frischen neuen Aktien.

Was ist die genehmigte Kapitalerhöhung?

Genehmigte Kapitalerhöhung. Die genehmigte Kapitalerhöhung ist eine Methode, mit der eine Kapitalgesellschaft ihr Eigenkapital erhöhen kann. Bei dieser Art handelt es sich um die Ausgabe neuer Aktien in einer vorbestimmten Höhe und Zeit.

Welche Gründe gibt es für eine Kapitalerhöhung?

Mit einer Kapitalerhöhung können Unternehmen ihr Eigenkapital erhöhen. Eine solche Erhöhung kann unterschiedliche Zwecke haben. Für Aktionäre bedeuten Kapitalerhöhungen einerseits Vorteile, weil sie durch das Bezugsrecht ihre Unternehmensanteile halten können, andererseits kann der Aktienkurs durch die Erhöhung sinken.

Welche Mehrheit für Kapitalerhöhung?

Die Erhöhung des Stammkapitals in einer GmbH erfolgt durch notariell beurkundeten Gesellschafterbeschluss. Für die Kapitalerhöhung ist ein satzungsändernder Beschluss mit einer ¾-Mehrheit erforderlich.

Wer entscheidet über eine ordentliche Kapitalerhöhung?

Eine ordentliche Kapitalerhöhung (§§ 182 bis 191 AktG ) erfordert einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer sog. qualifizierten Mehrheit von 75 % des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals (§ 182 Abs. 1 Satz 1 AktG).

Ist ein Aktiensplit eine Kapitalerhöhung?

Das bringt ein Aktiensplit. Bei dieser Kapitalmaßnahme ändert sich eigentlich nichts am Börsenwert eines Unternehmens, es kommt nicht zu einer Kapitalerhöhung. Vielmehr erhöht die Aktiengesellschaft durch das Splitten (= Teilen) die ausgegebene Anzahl der Stückaktien. In der Folge sinkt der Preis pro Anteilschein.

Was ist der Unterschied zwischen Eigen und Fremdfinanzierung?

Sowohl bei der Eigenfinanzierung als auch bei der Fremdfinanzierung kann das Kapital durch externe Geldgeber bereitgestellt werden. Bei der Fremdfinanzierung ist dies in der Regel eine Bank oder ein Kreditinstitut, bei der Eigenfinanzierung ein Anteilseigner oder Eigenkapitalgeber.

Was ist das Bezugsrecht bei Aktien?

Als Bezugsrecht wird das Recht der Aktionäre bezeichnet, im Zuge einer Kapitalerhöhung ihrer Aktiengesellschaft eine bestimmte Anzahl der jungen Aktien zu erwerben. Dadurch können die Altaktionäre ihr Anteil am Grundkapital unverändert halten.

Wie viele Bezugsrechte pro Aktie?

Jeder Aktionär erhält je alte Aktie ein Bezugsrecht. Um eine neue Aktie zu beziehen, sind in aufgeführtem Beispiel fünf Bezugsrechte notwendig. Der rechnerische Wert eines Bezugsrechts ergibt sich somit aus der Differenz des Börsenkurses der Aktien vor Kapitalerhöhung zu dem Kurs der Aktien nach Kapitalerhöhung.

Ist eine Kapitalerhöhung gut für Aktionäre?

Wer Aktien eines Unternehmens besitzt, das sein Kapital erhöhen will, sollte grundsätzlich gut hinschauen. Denn die Maßnahme kann Ihnen als Aktionär zwar Vorteile bringen, möglicherweise ist sie aber auch ein Zeichen für eine Krise.

Wer muss Kapitalerhöhung zustimmen?

Gibt es im Gesellschaftsvertrag der GmbH keine ausdrückliche Bestimmung über die Kapitalerhöhung, gelten die Vorschriften des GmbH-Gesetzes (§§ 55 ff). Danach brauchen Sie die Zustimmung für die Kapitalerhöhung der GmbH durch die Gesellschafter mindestens ¾-Mehrheit der Gesellschafter.

Warum sinkt der Aktienkurs bei einer Kapitalerhöhung?

Bei einer Kapitalerhöhung fällt in der Regel der Aktienkurs, weil von nun an der Wert des Aktienunternehmens auf mehrere Anteilsscheine als zuvor verteilt wird.

Wann wird die Kapitalerhöhung wirksam?

Eine Kapitalerhöhung liegt vor, wenn die Kapitalgesellschaft aufgrund eines formellen Beschlusses ihr Grund- bzw. Stammkapital erhöht. Die Kapitalerhöhung wird wirksam mit der Eintragung ins Handelsregister.

Wie oft Kapitalerhöhung?

Genehmigte Kapitalerhöhung:

Der Vorstand ist ermächtigt in einem Zeitraum von 5 Jahren das Grundkapital um maximal die Hälfte des bisherigen zu erhöhen, ohne eine erneute 3/4 Zustimmung der Hauptversammlung.

Sollte man bei einer Kapitalerhöhung Aktien kaufen?

Aktionäre müssen daher gut abwägen, ob sie bei einer Kapitalerhöhung mitziehen, ob sie nur ihre alten Aktien behalten oder ob sie verkaufen. Altaktionäre haben gewöhnlich ein Bezugsrecht: Sie können so viele neue Aktien kaufen, dass sie ihren Anteil am Unternehmen konstant halten.

Was passiert wenn man nicht an einer Kapitalerhöhung teilnimmt?

Wenn man seiner Bank keine Anweisung gibt, dann werden die Bezugsrechte am Ende der Bezugsfrist automatisch verkauft zu dem dann gültigen Preis. Die Folge eines Verkaufs: Die Beteiligung des Anlegers an der Deutschen Bank wird verwässert. Das heißt, seine Beteiligung am Geldhaus verringert sich.

Wie verändert sich die Bilanz bei einer Kapitalerhöhung?

Bilanzierung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln

Weder die Summe der Bilanz, noch die Summe im Eigenkapital ändert sich. Es findet lediglich eine Umbuchung innerhalb des Eigenkapitals statt.

Was ist eine kapitalreduktion bei Aktien?

Eine einfache Kapitalherabsetzung dient der Deckung von Verlusten oder der Bildung von Kapitalrücklagen. In diesem Fall dürfen keine weiteren Ausschüttungen an die Aktionäre erfolgen. Außerdem müssen vorher die Gewinnrücklagen des Unternehmens aufgelöst werden.