Welchen Einfluss hat die Gleitzone auf den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung?

Gefragt von: Nikola Sauer
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Für den Arbeitgeber hat sich der Übergangsbereich / die Gleitzone dagegen bis 30.09.2022 nicht beitragsmindernd ausgewirkt. Er hat seinen Beitragsanteil aus dem tatsächlichen und damit höheren Arbeitsentgelt gezahlt. Seit 01.10.2022 wird jedoch auch der Arbeitgeberbeitrag aus einem fiktiv reduzierten Entgelt berechnet.

Welchen Einfluss hat die Gleitzonenregelung?

Die Gleitzone ist eine Sonderregelung, die im Jahr 2003 für die Förderung des Niedriglohnsektors eingeführt wurde. Bei Entgelten zwischen 450,01 und 850 Euro je Monat zahlt der Arbeitnehmer reduzierte Beiträge zur Sozialversicherung.

Welche Auswirkung hat die Anwendung der Gleitzonenregelung in der Rentenversicherung?

Die Neuregelungen führen insbesondere für die Beschäftigten mit einem Arbeitsentgelt im unteren Übergangsbereich zu einer stärkeren beitragsrechtlichen Entlastung. In diesem Zusammenhang hat der Gesetzgeber die obere Entgeltgrenze ab Januar 2023 auf 2.000 Euro angehoben.

Was bedeutet Gleitzone für Arbeitgeber?

Die Gleitzone bezeichnet den Entgeltbereich, in dem Beschäftigte arbeiten, die keine Minijobber mehr sind, aber auch keiner vollen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Der Begriff wurde 2019 vom „Übergangsbereich" abgelöst.

Was zahlt der Arbeitgeber in der Gleitzone?

Für den Arbeitgeber hat sich der Übergangsbereich / die Gleitzone dagegen bis 30.09.2022 nicht beitragsmindernd ausgewirkt. Er hat seinen Beitragsanteil aus dem tatsächlichen und damit höheren Arbeitsentgelt gezahlt. Seit 01.10.2022 wird jedoch auch der Arbeitgeberbeitrag aus einem fiktiv reduzierten Entgelt berechnet.

TRIALOG.tv - Midijobs und Übergangsbereich

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Ist man in der Gleitzone sozialversicherungspflichtig?

Beschäftigte im Übergangsbereich - ehemals Gleitzone oder Niedriglohnbereich - sind versicherungspflichtig. Sie verdienen zwischen 520,01 Euro und 1.600 Euro pro Monat (ab 1. Januar 2023: 520,01 Euro bis 2.000 Euro).

Was ist der Vorteil der Gleitzone?

Das Unternehmen spart im Übergangsbereich beziehungsweise der Gleitzone zwar keine Beiträge für Rentenversicherung, Krankenversicherung oder andere Sozialabgaben. Dafür kann es mit der gleichen Beschäftigtenzahl mehr Flexibilität gewinnen und attraktiver für Teilzeitbeschäftigte werden.

Welche Kosten hat der Arbeitgeber bei Midijob?

Das zahlen Arbeitgeber im Midijob

Dies entspricht den für einen Minijob zu leistenden Pauschalbeiträgen in Höhe von 28 Prozent. Der Beitrag wird bis zur oberen Midijob-Grenze von 2.000 Euro gleitend auf den üblichen Sozialversicherungsbetrag von knapp 20 Prozent abgeschmolzen.

Was spart der Arbeitgeber bei Midijob?

Bei einem Midijob hingegen beträgt die Belastung für Sie als Arbeitgeber weniger als 20 Prozent, weil nur die Hälfte des Gesamtsozialversicherungsbeitrags fällig wird.

Was ist der Übergangsbereich in der Sozialversicherung?

Eine Beschäftigung liegt im Übergangsbereich, wenn das Arbeitsentgelt 520,01 Euro bis 1.600 Euro (1. Oktober 2022 bis 31. Dezember 2022) bzw. 2.000 Euro (ab 1. Januar 2023) beträgt und die obere Grenze regelmäßig nicht überschritten wird.

Wie wird der Arbeitnehmeranteil zur Sozialversicherung im Übergangsbereich ermittelt?

Der Faktor F wird ermittelt, indem 28 % durch den durchschnittlichen Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz eines Kalenderjahres (2023 = 40,45 %) dividiert wird. Er wird grundsätzlich in jedem Kalenderjahr neu angepasst. Für die Zeit vom 1.1.2023 an beträgt der Faktor F (28 % : 40,45 % =) 0,6922.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet die Gleitzone anwenden?

In der Gleitzone werden Arbeitnehmerbeiträge aus abgesenktem Entgelt berechnet. Um diesen im Zweifel falschen Anreiz zu verhindern, hat der Gesetzgeber die Gleitzone eingeführt. Sie kommt zur Anwendung, wenn das Arbeitsentgelt zwischen EUR 450,01 und EUR 1.300 monatlich liegt.

Welche Nachteile hat ein Midijob?

Dein Nachteil als Midijobber

✘ Brutto ≠ Netto – Der offensichtlichste Nachteil des Midijobs ist, dass du netto nicht genau dasselbe verdienst wie brutto. Durch die Beiträge, die du als Midijobber zahlen musst, fällt dein Gehalt geringer aus.

Wann darf die Gleitzone nicht angewendet werden?

Sowohl Ausbildungen als auch ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr sind von der Anwendung der Gleitzone ausgeschlossen, wenn das Arbeitsentgelt zwischen 400,01 Euro und 800,00 Euro liegt.

Was ist besser Midijob oder Teilzeit?

In vielen Beschäftigungsverhältnissen lässt sich der Midijob mit der Teilzeitarbeit gleichsetzen. Die Frage, ob nun Midijob oder Teilzeit besser ist, erübrigt sich also. Fest steht, dass man im Gegensatz zu Arbeitnehmer:innen, die mehreren Minijobs nachgehen, eine deutlich höhere soziale Absicherung hat.

Welche Vorteile hat ein Midijob für den Arbeitgeber?

Auch für den Arbeitgeber hat der Midijob einen insbesondere finanziellen Vorteil: Verglichen mit dem Minijob ist der Arbeitgeberanteil deutlich geringer. Beim Midijob führt der Arbeitgeber knapp 20 Prozent an Beiträgen ab.

Was ist für den Arbeitgeber günstiger Minijob oder Midijob?

Vor allem für Arbeitnehmer:innen rechnet sich ein Midijob. Im unteren Verdienstbereich werden sie weniger belastet als bei einem rentenversicherungspflichtigen Minijob. Bei einer günstigen Steuerklasse bleibt somit mehr vom Netto.

Wann lohnt sich die Gleitzone?

Wann der Gleitzone-Job sinnvoll ist

Das bedeutet: Aus Ihrer Sicht als Arbeitgeber ist es durchaus sinnvoll, eine gesetzlich krankenversicherte Aushilfe etwa für 410 Euro/Monat in der Gleitzone statt mit 400 Euro/Monat geringfügig entlohnt zu beschäftigen. Sie haben dann eine geringere Abgabenlast.

Ist die Gleitzone steuerfrei?

Gleitzone und Lohnsteuer sind nicht miteinander verbunden. Wer in der Gleitzone verdient, liegt über 450 Euro, ist damit nicht geringfügig, sondern lohnsteuerpflichtig. In den Steuerklassen I-IV fällt jedoch bis 850 Euro keine Lohnsteuer an. Die Lohnsteuerbescheinigung ist am Jahresende wie üblich zu erstellen.

Was ist die Gleitzone in der Rentenversicherung?

Für Arbeitsentgelte, die oberhalb der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze (520,00 Euro) liegen, ist bei Verdiensten von 520,01 bis 1.600,00 Euro eine sogenannte Gleitzone eingeführt worden (§ 20 Abs. 2 SGB IV).

Wer zahlt Krankenversicherung Arbeitgeber oder Arbeitnehmer?

Der Bundeszuschuss wird aus Steuergeldern ebenfalls an den Gesundheitsfonds gezahlt. Zurzeit liegt der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung bei 14,6 Prozent. Die Hälfte, das heißt 7,3 Prozent trägt der Arbeitnehmer, die andere Hälfte der Arbeitgeber.

Welche Beiträge sind sozialversicherungspflichtig?

Seit Juli 2023 betragen die Beiträge in der Sozialversicherung 14,6 Prozent in der Krankenversicherung, 18,6 Prozent in der Rentenversicherung, 3,4 Prozent in der Pflegeversicherung und 2,6 Prozent in der Arbeitslosenversicherung. Weitere Beitragssätze finden Sie im Artikel.

Welches Gehalt ist sozialversicherungspflichtig?

Wann besteht eine Sozialversicherungspflicht? In der Regel sind alle Beschäftigungen sozialversicherungspflichtig, bei denen das monatliche Einkommen über einer Grenze von 520 Euro liegt (vor Oktober 2022: 450 Euro). Doch auch Empfänger von Arbeitslosengeld I und II fallen unter die Sozialversicherungspflicht.