Wer berät bei Privatinsolvenz?

Gefragt von: Gerti Pietsch B.Eng.
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Insolvenzhilfe erhalten betroffene Schuldner bei der Schuldnerberatung. Sie berät Verbraucher zu allen Fragen rund um die Privatinsolvenz und stellt auch die hierfür erforderliche Bescheinigung über den gescheiterten Einigungsversuch mit den Gläubigern aus.

Was kostet ein Anwalt bei Privatinsolvenz?

Faustregel: Das private Insolvenzverfahren kostet bei einem Schuldner, der in ein Verbrau-cherinsolvenzverfahren gehört, etwa 1250 €, bei einem Schuldner, der ins Regelin-solvenzverfahren gehört, etwa 2000 €. Die Kosten des Verfahrens können dem Schuldner auf Antrag gestundet werden.

Wer hilft bei Insolvenzantrag?

Die Schuldnerberatung hilft Ihnen, einen Insolvenzantrag zu stellen.
  • Verbraucher, die ihre Schulden abbauen möchten, können sich hierbei von einer Schuldnerberatungsstelle unterstützen lassen.
  • Diese kann unter anderem dabei helfen, eine Einigung mit den Gläubigern über die Schuldenbereinigung herbeizuführen.

Wer bezahlt den Anwalt bei einer Privatinsolvenz?

Wer übernimmt bei einer Privatinsolvenz für den Anwalt die Kosten? Die Kosten müssen Sie selbst tragen.

Welche Schuldnerberatung ist seriös?

Betroffene können zum Beispiel bei diesen Stellen seriöse Beratungen erhalten:
  • Staatliche Schuldnerberatung (etwa der Kommunen)
  • Gemeinnützige Schuldnerberatung (etwa von karitativen Organisationen)
  • Anwaltliche Schuldnerberatung.
  • Gewerbliche Schuldnerberatung (etwa von Steuerberatern)

Vorteile und Nachteile einer Privatinsolvenz - Erklärt vom Anwalt

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Wann ist eine Privatinsolvenz nicht möglich?

Eine Privatinsolvenz kannst Du grundsätzlich nur beantragen, wenn Du keine selbstständige, wirtschaftliche Tätigkeit ausübst oder ausgeübt hast. Eine Ausnahme besteht für Selbstständige, die nicht mehr als 20 Personen oder Firmen Geld schulden.

Kann die Schuldnerberatung wirklich helfen?

Eine Schuldnerberatung hilft Menschen in finanzieller Not. Sie kann zwar nicht in finanzieller Hinsicht helfen, indem sie die Schulden bezahlt. Aber sie unterstützt Verbraucher dabei, die eigene Notsituation zu bewältigen und einen Weg aus der Schuldenfalle zu finden.

Wer kann mir bei einer Privatinsolvenz helfen?

Wer bietet Hilfe bei einem Insolvenzverfahren an? Insolvenzhilfe erhalten betroffene Schuldner bei der Schuldnerberatung. Sie berät Verbraucher zu allen Fragen rund um die Privatinsolvenz und stellt auch die hierfür erforderliche Bescheinigung über den gescheiterten Einigungsversuch mit den Gläubigern aus.

Wer zahlt die Miete bei Privatinsolvenz?

Der Insolvenzverwalter tritt an die Stelle des Vermieters und führt das Mietverhältnis weiter fort. Die Miete und Betriebskostenvorauszahlungen wird in der Regel nicht mehr an den Vermieter, sondern an den Insolvenzverwalter gezahlt.

Wie hoch müssen die Schulden für eine Privatinsolvenz sein?

Grundsätzlich liegt der bei einer Privatinsolvenz anzusetzende Freibetrag für Personen, die keinen Unterhalt zahlen müssen, bei 1.409,99 Euro netto. Liegt der Lohn bzw. das Einkommen unter dieser Grenze für den Selbstbehalt, findet demnach keine Pfändung statt und der Schuldner muss kein Geld an die Gläubiger abgeben.

Kann ich selber eine Privatinsolvenz beantragen?

Selbstständige können üblicherweise keine Privatinsolvenz anmelden, sondern müssen ebenso wie Unternehmen die Regelinsolvenz beantragen, welche etwas anders abläuft.

Kann ich alleine eine Privatinsolvenz beantragen?

Wenn der außergerichtliche Einigungsversuch scheitert, kann der Schuldner Privatinsolvenz ohne Anwalt anmelden, um Kosten zu sparen. Vor der Anmeldung der Privatinsolvenz, ob ohne oder mit Anwalt, muss der Schuldner versuchen, eine außergerichtliche Einigung mit den Gläubigern zu erreichen.

Was braucht man alles für eine Privatinsolvenz?

' Statusbogen, Budgetbogen und Gläubigerliste ' aktuelle Kontoauszüge ' Einkommensnachweise z.B. Lohn/Gehaltsabrechnungen, ' Bescheide Arbeitslosengeld oder Rente etc. ' gegebenenfalls Kreditverträge ' schriftliche Unterlagen zu den Forderungen (Verträge, Mahnungen, etc.)

Was sind die Nachteile bei einer Privatinsolvenz?

Ihre Nachteile

Sie können die Insolvenz nicht vor Ihrem Arbeitgeber geheim halten. Schließlich zahlt er das pfändbare Einkommen an den Insolvenzverwalter. Es gibt auch Schulden, von denen Sie nach der Restschuldbefreiung nicht befreit werden. Dazu gehören Verbindlichkeiten aus vorsätzlich unerlaubter Handlung.

Wie viel Geld bleibt bei einer Privatinsolvenz?

Wie viel Geld darf man in der Privatinsolvenz behalten? Pfändungsfreibeträge bei Mehrverdienst – Verschuldete berufstätige Personen dürfen – selbst ohne Unterhaltspflicht – dürfen 1.339,99 Euro von ihren monatlichen Nettoeinkommen für sich behalten.

Was für Nachteile hat eine Privatinsolvenz?

Doch natürlich gibt es auch Nachteile der Privatinsolvenz: Besteht pfändbares Vermögen und Einkommen, das über den unpfändbaren Betrag hinausgeht, wird der Insolvenzverwalter dieses einziehen. Außerdem gibt es für den Schuldner Pflichten für die Zeit des Verfahrens über drei Jahre.

Wie groß darf die Wohnung bei Privatinsolvenz sein?

Außerdem besteht der Anspruch je nach Personenzahl auf eine bestimmte Wohnungsgröße. Für eine Person wird der WBS für eine Wohnung von maximal 50 Quadratmetern ausgestellt und die Einkommensgrenze beträgt 21710 EURO (Jahreswert – Werte aus Nordrhein-Westfalen).

Wie hoch darf die Miete bei einer Privatinsolvenz sein?

Das kommt darauf an, wie viel Geld Ihnen laut der Pfändungstabelle noch zum Leben übrig bleibt. Es ist nämlich so, dass Sie während der Privatinsolvenz die Miete vom Freibetrag zahlen müssen. Gesetzlich festgelegte Angemessenheitsgrenzen gibt es bei der Insolvenz nicht.

Wie erfährt Vermieter von Privatinsolvenz?

Keine Informationspflicht. Als Mieter müssen Sie Ihren Vermieter nicht über Ihre Privatinsolvenz informieren. Die meisten Mieter haben jedoch eine Mietkaution hinterlegt. Das führt dazu, dass der Vermieter vom Insolvenzverwalter automatisch informiert wird, denn die Kaution gehärt zur Insolvenzmasse.

Welche Schulden fallen nicht unter Privatinsolvenz?

Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder und Forderungen aus zinslosen Darlehen. Nach § 302 Nr. 2 – 3 InsO werden Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder sowie Forderungen aus zinslosen Darlehen (Stundung Ihrer Gerichtskosten) ebenso nicht von der Restschuldbefreiung umfasst.

Was darf man bei einer Privatinsolvenz besitzen?

Was darf ich trotz Privatinsolvenz behalten? Als Schuldnerin oder Schuldner dürfen Sie unter anderem Haushaltsgegenstände, Möbel und Kleidung behalten. Ein Auto nur dann, wenn es zwingend zur Ausübung eines Berufs nötig ist.

Wer darf keine Privatinsolvenz beantragen?

Selbstständige und Freiberufler können keinen Antrag auf Eröffnung der Privatinsolvenz stellen, sondern müssen stattdessen die Regelinsolvenz beantragen. Ehemalige Selbstständige dürfen unter der Voraussetzung Privatinsolvenz anmelden, dass sie höchstens 19 Gläubiger haben.

Wann lohnt sich Schuldnerberatung?

Studie: Jeder investierte Euro bringt mehr als sechsfachen Nutzen für die Gesellschaft. Es lohnt sich, Menschen zu beraten, die hoch verschuldet sind.

Wie teuer ist Schuldnerberatung?

Die Beratung in den privaten Beratungsstellen ist nicht kostenfrei. Die Stadt übernimmt jedoch die Kosten einer Schuldner- oder Insolvenzberatung für Ratsuchende, die über kein ausreichendes Einkommen verfügen.

Was braucht man alles für Schuldnerberatung?

Schritt 1 im Ablauf der Schuldnerberatung: Vorbereitung und Erstgespräch
  • Gehaltsnachweise oder Hartz-4-Bescheide.
  • Kontoauszüge.
  • Rechnungen und Mahnungen.
  • Mahn- und Vollstreckungsbescheide.
  • Schreiben an und von Gläubigern.
  • Verträge (Miete, Mobilfunk, Energie etc.) und Finanzierungspläne (z. B. Kredite)