Wer prüft Vermögen bei Scheidung?

Gefragt von: Herr Eckhard Schreiber
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Scheidung: Vermögen muss offen gelegt werden
Ob ein Ehegatte wahre Angaben macht, wird von Amtswegen nicht automatisch geprüft. Stattdessen muss der Berechtigte seine Kenntnisse zur Vermögenslage des anderen Ehegatten vortragen oder dessen Vortrag bestreiten, damit dieser ihn belegen muss.

Welcher Kontostand zählt bei Scheidung?

Jeder Ehepartner behält das alleinige Vermögen, das schon vor der Eheschließung bestand. Jegliches alleinige Vermögen, das nach der rechtskräftigen Scheidung entsteht, verbleibt bei dem jeweiligen Ehepartner.

Wie kann ich das Vermögen Nachweisen für die Scheidung?

Um den Zugewinn überhaupt ermitteln zu können, muss der den Zugewinnausgleich wünschende Ehegatte vom anderen Ehegatten Auskunft über dessen Vermögen verlangen. Dieser Auskunftsanspruch erstreckt sich auf eine Übersicht über dessen Anfangsvermögen und dessen Vermögen bei der Trennung, § 1379 Abs. 2 BGB.

Wer prüft Zugewinnausgleich?

Zugewinnausgleich – der Fachanwalt für Familienrecht klärt die Vermögensverhältnisse. Ihr Anwalt klärt vermögensrechtliche Ausgleichsansprüche im Familienrecht. Dazu gehört die Auseinandersetzung des Vermögens (wem gehört das Auto, wem gehört das Kontoguthaben, wer haftet für Kredite?)

Welches Vermögen wird bei einer Scheidung berücksichtigt?

Bei vorhandenem Vermögen wird je nach Gerichtsbezirk beim Verfahrenswert für die Scheidung meist 5 % des Vermögens zum 3-fachen Nettoeinkommen der Ehegatten hinzuaddiert. Freibeträge von 15.000 EUR und 60.000 EUR pro Ehegatten sowie ein geringerer Betrag bei gemeinsamen Kindern bleiben hierbei unberücksichtigt.

Vermögen bei Trennung und Scheidung [SCHEIDUNGSLEXIKON]

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Was fällt nicht in den Zugewinn?

Bestehende Schulden sind kein Zugewinn. Gehen beide Ehepartner mit Schulden aus der Ehe, müssen sie die Folgen auch gemeinsam tragen, wenn es gemeinsame Schulden sind. Das gilt vor allem für Anschaffungen für das alltägliche Leben wie die Wohnungseinrichtung.

Wer bewertet Haus bei Scheidung?

Damit ein möglichst genauer Wert ermittelt wird, kann ein sog. Privatgutachter herangezogen werden. Dieses Gutachten wird von einem Ehepartner beauftragt und soll meist die Position des Auftraggebers untermauern. Dieses Gutachten ist nur dann gerichtlich verwertbar, wenn beide Ehepartner das Ergebnis anerkennen.

Wer zahlt Anwalt bei Zugewinnausgleich?

Die Anwaltskosten trägt in der Regel jede Partei selbst. Nur ausnahmsweise ordnet das Gericht eine andere Kostenverteilung an, z.B. dann, wenn ein Ehegatte bei der Folgesache, z.B. Unterhalt oder Zugewinnausgleich, ganz oder teilweise unterlegen ist.

Wer zahlt die Kosten eines Antrags auf Zugewinnausgleich?

Klagen Ehegatten außerhalb eines Scheidungsverfahrens gegeneinander, zum Beispiel auf Zugewinnausgleich, so bleibt es hinsichtlich der Kostentragung bei der allgemeinen Vorschrift des § 91 ZPO, wonach die unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen hat.

Wann gibt es keinen Zugewinnausgleich?

Wenn die Eheleute bei der Heirat kein Vermögen hatten und bei der Scheidung kein Vermögen haben, dann ist ein Zugewinnausgleich rein rechnerisch nicht möglich. Ein Zugewinnausgleich findet auch nicht statt, wenn die Eheleute eine Gütertrennung in einem notariellen Ehevertrag vereinbart haben.

Wie wird der Immobilienwert bei Scheidung ermittelt?

Für eine Immobilienbewertung im Scheidungsfall kommen zwei Arten von Gutachten in Frage. Ein Kurzgutachten und ein sogenanntes Verkehrswertgutachten. Ein Kurzgutachten stellt kurz und übersichtlich dar, was eine Immobilie wert ist. Dabei werden alle wertrelevanten Faktoren und Unterlagen berücksichtigt.

Wem gehört das Geld auf einem Einzelkonto?

Wem gehört das Guthaben auf einem solchen Einzel-Konto? Ein Einzelkonto gehört nur einem Ehegatten allein. Das gilt auch dann, wenn der andere Ehegatte eine Kontovollmacht hat.

Was zählt zum gemeinsamen Vermögen?

Es gibt kein gemeinsames Vermögen oder so etwas wie ein Ehevermögen. Jeder Ehegatte ist Eigentümer seines Vermögens. Es wird nur die Differenz unterschiedlich hoher Vermögenszuwächse unter den Ehegatten ausgeglichen.

Welche Kontoauszüge bei Scheidung?

Nutzen Sie getrennte Bankkonten, beweist ein Kontoauszug für den Tag Ihrer Trennung den jeweiligen Kontostand darauf. Dies ist für eine Ehe in Gütergemeinschaft wichtig, um den Zugewinnausgleich zu berechnen.

Wem gehört das Geld auf dem Sparbuch bei Scheidung?

Nach einer Scheidung oder Trennung gehört das Geld auf dem Konto bzw. dem gemeinsamen Sparbuch in der Regel beiden Ex-Partnern hälftig. Ganz unabhängig davon, welcher Partner welche Geldsummen auf das Girokonto eingezahlt hat.

Ist ein Auto ein Zugewinn?

Wann ist der PKW bei der Scheidung Zugewinn? Gehört der PKW einem Ehepartner allein, wird das Fahrzeug bei der Verteilung des Hausrats nicht berücksichtigt. Vielmehr gehört der PKW in das jeweilige Endvermögen beim Zugewinnausgleich und wird dort wertmäßig erfasst.

Wie hoch sind Notarkosten bei Scheidung?

Durch die rechtliche Grundlage sind die Notarkosten bei Scheidung überall gleich. Bei einem Verfahrenswert von 25.000 Euro liegen die Beurkundungsgebühren bei 230 Euro. Liegt der Geschäftswert bei 500.000 Euro, kann bei der Scheidungsfolgenvereinbarung durch den Notar eine Gebühr von 1.870 Euro erhoben werden.

Was gilt beim Zugewinnausgleich für Häuser die Alleineigentum sind?

Rechtsprechung: Was gilt beim Zugewinnausgleich für Häuser, die Alleineigentum sind? Wenn ein Haus oder eine Wohnung nur einen Alleineigentümer hat, gehört ausschließlich dieser Person die Immobilie. Daran ändert sich bei einer Scheidung nichts.

Wer muss für die Scheidung bezahlen?

„Wer trägt welche Kosten bei Scheidung? “ Die Antragstellerseite muss zunächst alle anfallenden Kosten der Scheidung (ein Anwalt und Gericht) zahlen und hat nach dem Scheidungsverfahren einen Erstattungsanspruch in Höhe der halben Gerichtskosten gegenüber der Antragsgegnerseite.

Was ist vom Zugewinn ausgenommen?

Der Gesetzgeber sieht vor, dass bestimmte Werte von einem Zugewinnausgleich ausgenommen sind. Dazu gehören Erbschaften, Aussteuer und Schenkungen. Dieses Vermögen wird allgemein dem Anfangsvermögen zugerechnet, selbst wenn es erst während der Partnerschaft entstanden ist.

Wie lange dauert ein Zugewinnausgleich?

Insbesondere wenn es um die Bewertung von Immobilien und Unternehmen im Zugewinnausgleich geht, können solche Verfahren aber auch schnell zwei bis drei Jahre dauern.

Wann lohnt sich der Zugewinnausgleich?

Der Partner mit dem geringeren Vermögen profitiert vom Anspruch auf den Zugewinnausgleich. Sind die Vermögensverhältnisse eines Paares ungleich, kann sich ein anderer Güterstand eher lohnen. Es ist möglich, die Zugewinngemeinschaft zu modifizieren und in einem Ehevertrag anzupassen.

Welches Gutachten zählt vor Gericht Haus?

Müssen Sie wegen einer Immobilie vor Gericht ziehen, benötigen Sie das Gutachten eines zertifizierten oder öffentlich bestellten und vereidigten Immobiliensachverständigen. Wurde das Immobiliengutachten durch das Gericht angeordnet, handelt es sich ausnahmslos um ein Vollgutachten (Verkehrswertgutachten).

Wer zahlt Gutachter für Haus bei Trennung?

Wenn sich die Eheleute nicht einigen können, besteht natürlich die grundsätzliche Möglichkeit, dass ein oder beide Eigentümer jeweils einen Gutachter zur Wertermittlung heranziehen. Die Gutachter sind dann sog. Parteivertreter und werden auch vom jeweiligen Auftraggeber bezahlt.

Wie berechnet sich der Zugewinn beim Haus?

Entscheidend für die Berechnung des Zugewinnausgleichs ist, ob die Immobilie während der Ehe an Wert gewonnen hat. In diesem Fall beträgt der Zugewinn für beide Partner im Trennungsfall jeweils 50 Prozent der Wertsteigerung. Wird die gemeinsame Immobilie verkauft, heben sich die Ausgleichzahlungen gegenseitig auf.