Wer sichert den Nachlass?

Gefragt von: Reinhard Roth
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Wenn der Nachlass werthaltig ist, d.h. mehr Vermögen als Verbindlichkeiten vorhanden sind, ordnet das Nachlassgericht eine Nachlasspflegschaft an, wobei es einen Nachlasspfleger einsetzt, der den Nachlass sichert, verwaltet und nach Angehörigen sucht.

Wer ist für die Nachlasssicherung zuständig?

Nach § 1960 BGB hat das Nachlassgericht bis zur Annahme der Erbschaft oder bei unbekannten Erben für die Sicherung des Nachlasses zu sorgen, soweit dazu ein Bedürfnis besteht.

Wer prüft den Nachlass?

Örtlich zuständig ist das Nachlassgericht, in dessen Bezirk die verstorbene Person ihren letzten gewöhnlichen Aufenthalt (meist Wohnsitz) hatte, unabhängig davon, wo die Person verstorben ist und wo sich Nachlassgegenstände befinden.

Wer regelt den Nachlass wenn kein Testament?

Gemäß § 1936 BGB fällt der Nachlass an den Staat, wenn kein Testament vorliegt und es keinen lebenden Erben laut gesetzlicher Erbfolge gibt. Gesetzlicher Erbe wird dann der Fiskus – genauer gesagt das Bundesland, in dem der Verstorbene seinen letzten Wohnsitz hatte.

Wer muss den Nachlass regeln?

In Deutschland besteht grundsätzlich keine Pflicht für den Erblasser, seinen Nachlass vor dem Erbfall zu regeln. Ohne individuelle Nachfolgeregelungen greift im Todesfall unumgänglich die gesetzliche Erbfolge. Hierbei wird der Nachlass je nach Verwandtschaftsverhältnis unter den Angehörigen des Erblassers aufgeteilt.

Auskunftspflicht des Erben - Was muss über den Nachlass mitgeteilt werden?

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Was passiert wenn Nachlass nicht geregelt ist?

In Deutschland sind Sie nicht dazu verpflichtet, Ihren Nachlass schon zu Lebzeiten zu regeln. Sollten keine entsprechenden, individuellen Regelungen erfolgt sein, greift in diesem Fall die gesetzliche Erbfolge. Der Nachlass wird dann je nach Verwandtschaftsgrad unter den Angehörigen des Erblassers aufgeteilt.

Wie lange dauert es bis das Nachlassgericht sich meldet?

Sofern das Nachlassgericht alle Daten zur Verfügung hat, also Name und Anschrift der Erben, dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, nach Testamentseröffnung.

Was macht das Nachlassgericht wenn kein Testament vorliegt?

Wird das Nachlassgericht dann aktiv? Hat der Verstorbene kein Testament oder ähnliches hinterlassen, entsteht kein Verfahren bei Gericht. Das Nachlassgericht tritt hier weder in Erscheinung, noch meldet es sich bei den Beteiligten.

Wer meldet den Tod beim Nachlassgericht?

Für die Bearbeitung des Sterbefalles ist grundsätzlich dasjenige Nachlassgericht zuständig, in dessen Bezirk der Erblasser seinen letzten Wohnsitz hatte. Nur in Bayern teilt das zuständige Standesamt den ihm gemeldeten Todesfall direkt dem zuständigen Nachlassgericht mit.

Wie wird der Nachlass eines Verstorbenen geregelt?

Auskunft über Nachlass mit Erbschein

Der einfachste Weg, sich als Erbe auszuweisen, ist der Erbschein. Den Erbschein beantragen Sie beim zuständigen Nachlassgericht. Auf dem Erbschein ist Ihr Name und gegebenenfalls Ihr Erbanteil genannt und er legitimiert Sie als Rechtsnachfolger des Verstorbenen.

Kann man sich beim Nachlassgericht beraten lassen?

Nachlassgericht: Beratung durch einen Anwalt

Vor dem Nachlassgericht herrscht kein Anwaltszwang, so dass Anträge auch zu Protokoll des Nachlassgerichtes gestellt werden können. Fragen zum Erbrecht und zum Nachlassgericht beantworten die Kooperationsanwälte der Deutschen Anwaltshotline am Telefon oder per E-Mail.

Wer prüft Erbmasse?

Hierbei wird die Erbmasse zumeist von den Erben ermittelt oder von einem eingesetzten Testamentsvollstrecker. Für den Fall, dass keine Erben bekannt sind, übernimmt dies ein Nachlasspfleger.

Wie kann ich erfahren ob das Erbe überschuldet ist?

So geht es am schnellsten und einfachsten. Der Anwalt weiß, wohin er sich wenden und welche Unterlagen er dazu einreichen muss. Im Nachlassverzeichnis ist vollständig aufgelistet, über welches Vermögen der Erblasser verfügte und welche Schulden bestehen. Diesen Auskunftsanspruch räumt der Gesetzgeber dem Erben ein.

Was ist eine Sicherung des Nachlasses?

Die Sicherungsmaßnahmen des Nachlassgerichts bestehen beispielsweise darin, dass es die Hinterlegung von Geld, Wertpapieren oder Kostbarkeiten oder die Anlegung von Siegeln an Wohnungen, Lagerräumen oder Bankschließfächern oder die Sperrung eines Bankkontos anordnen kann.

Was ist ein Sicherungsbedürftiger Nachlass?

Sicherungsbedürftiges Vermögen kann ein Bankguthaben sein, aber auch Immobilien und Nachlassgegenstände sind sicherungsbedürftig. Das Nachlassgericht beauftragt in diesen Fällen einen Nachlasspfleger. Dessen Aufgabe ist primär die Sicherung und Verwaltung des Nachlasses sowie die Ermittlung von potenziellen Erben.

Welche Rechte hat der Nachlassverwalter?

Ein Nachlassverwalter hat umfassende Rechte über das Erbe. Zu Beginn seiner Tätigkeit übertragen Sie ihm das Erbe – und er muss es in Ihrem Sinne verwalten und sortieren. In § 1985 BGB steht: "Der Nachlassverwalter hat den Nachlass zu verwalten und die Nachlassverbindlichkeiten aus dem Nachlass zu berichtigen."

Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht ohne Testament?

Nur wenn ein Testament oder Erbvertrag dem Nachlassgericht vorliegt, werden die darin begünstigten Personen und die gesetzlichen Erben automatisch vom Nachlassgericht benachrichtigt. Liegt dem Nachlassgericht kein Testament oder kein Erbvertrag vor, erhalten Sie keine Post.

Wen schreibt das Nachlassgericht an?

Nach der Testamentseröffnung informiert das Nachlassgericht alle Personen, die im Testament benannt sind, sowie die Angehörigen der verstorbenen Person, die bei Nichtvorhandensein eines Testaments erben würden (die sog. gesetzlichen Erben). Sie alle erhalten eine Kopie des Testaments und des Eröffnungsprotokolls.

Was passiert wenn man den Erbschein nicht beantragt?

Im Falle einer Erbschaft, muss gemäß deutschem Erbrecht ein Erbschein nicht unbedingt von den Erben beantragt werden. Auch ohne einen Erbschein bleibt ein Erbe der rechtmäßige Rechtsnachfolger einer verstorbenen Person, entweder durch ein Testament oder durch die gesetzliche Erbfolge.

Wird man als Erbe ohne Testament angeschrieben?

Wenn Sie das Erbe antreten möchten, müssen Sie nichts weiter tun und auch nicht die sechs Wochen abwarten. Zum Nachweis der Erbenstellung wird aber oft ein Erbschein erforderlich sein, wenn kein notariell beurkundet Testament vorliegt.

Wie bekomme ich Auskunft über mein Erbe?

Wenn Sie also Informationen über das Nachlassgericht benötigen, müssen Sie das zuständige Amtsgericht ermitteln. Sie können auch online suchen oder das örtliche Amtsgericht direkt kontaktieren, um das zuständige Nachlassgericht zu erfragen.

Wer gibt Auskunft über Erbe?

Der Erbschaftsbesitzer ist verpflichtet, Ihnen als Erbe über den Bestand der Erbschaft und über den Verbleib der Nachlassgegenstände Auskunft zu erteilen. Auskunftspflichtig ist jeder, der Nachlassgegenstände aufgrund eines ihm nicht zustehenden Erbrechts besitzt.

Wann muss das Konto eines Verstorbenen aufgelöst werden?

Die Kontoauflösung nach einem Todesfall kann einige Wochen in Anspruch nehmen. Die genaue Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art des Kontos, der Anzahl der Erben und der Art der Erbschaft.

Was ist der Unterschied zwischen Nachlass und Erbe?

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) unterscheidet ebenfalls zwischen den Begriffen Erbschaft und Nachlass. Hier ist die Rede vom Nachlass, wenn es um das Vermögen geht, das die Erben erhalten. Der Begriff Erbschaft wird eher benutzt, wenn es darum geht, welche rechtliche Stellung ein Erbe hat.

Wie ermittelt das Nachlassgericht den Nachlasswert?

Wie wird der Wert der Nachlassgegenstände ermittelt? Der Pflichtteilsberechtigte hat gegenüber dem Erben einen Anspruch, dass sich im Nachlass befindliche Vermögensgegenstände durch einen Sachverständigen bewertet werden. Er hat hierbei einen sog. Anspruch auf Vorlage der Wertermittlung.