Wie endet ein Widerspruchsverfahren?

Gefragt von: Gunnar Held
sternezahl: 5/5 (67 sternebewertungen)

Mit der Bekanntgabe bzw. Zustellung des Wider- spruchsbescheids verliert die Widerspruchsbehörde ihre Zuständigkeit28. Das Widerspruchsverfahren endet ferner, wenn die Ausgangsbehörde dem Widerspruch abhilft, wenn der Widerspruch zurückgenommen, für erledigt erklärt oder wenn auf ihn verzichtet wird29.

Was kommt nach dem Widerspruchsverfahren?

Dabei ist die Verfahrensreihenfolge zu beachten: Widerspruch, Klage, Berufung und Revision.

Wie läuft das Widerspruchsverfahren ab?

Der Widerspruch muss schriftlich eingelegt werden und erfordert die eigenhändige Unterschrift des Antragstellers. Der Widerspruch hat aufschiebende Wirkung und legt den Verwaltungsakt vorübergehend "auf Eis". Die Kosten des Widerspruchsverfahren werden von der Partei getragen, die im Verfahren unterliegt.

Wann wird ein Widerspruchsbescheid erlassen?

Ein Widerspruchsbescheid ist dann anzufertigen, wenn der angefochtene Verwaltungsakt rechtmäßig (und zweckmäßig) ist und daher den Widerspruchsführer nicht in seinen Rechten verletzt. Der Widerspruch wird also zurückgewiesen. (Andernfalls ergeht ein Abhilfebescheid.)

Wann ist das Widerspruchsverfahren abgeschlossen?

Das Widerspruchsverfahren endet spätestens mit dem Erlass (d. h. gemäß §§ 37 Abs. 1, 39 Abs. 1 SGB X mit der Bekanntgabe bzw. Zustellung) des Widerspruchsbescheids.

Widerspruchsverfahren / Vorverfahren § 68 VwGO

15 verwandte Fragen gefunden

Wie lange dauert es bis ein Widerspruch bearbeitet wird?

Ein Widerspruch muss in der Regel innerhalb von drei Monaten bearbeitet werden. Darf die Bearbeitung in Ausnahmefällen länger dauern? Ja, wenn triftige Gründe vorliegen, darf die Frist überschritten werden.

Was wird im Widerspruchsverfahren geprüft?

3.2 Verfahren

Der Widerspruchsausschuss prüft, ob der Widerspruch zulässig und begründet ist. Insoweit er zulässig und begründet ist, wird dem Widerspruch stattgegeben.

Kann eine Anhörung im Widerspruchsverfahren nachgeholt werden?

Nachholung im Widerspruchsverfahren

Eine formelle Nachholung der Anhörung muss nur dann nicht erfolgen, wenn der Ausgangsbescheid bereits alle entscheidungserheblichen Tatsachen enthält, so dass der Betroffene die Gelegenheit hat, seine Gegenvorstellungen vor Erlass des Widerspruchsbescheides darzulegen.

Was ist beim Widerspruchsverfahren zu beachten?

Ein schriftlicher Widerspruch sollte folgende Informationen beinhalten:
  • Absender(adresse)
  • Empfängeradresse.
  • Datum.
  • Aktenzeichen und Datum des Bescheids.
  • Begründung des Widerspruchs (wenn möglich mit Nachweisen) – nicht zwingend notwendig, aber sinnvoll.
  • Unterschrift.

Wer trägt die Kosten im Widerspruchsverfahren?

(1) 1Soweit der Widerspruch erfolgreich ist, hat der Rechtsträger, dessen Behörde den angefochtenen Verwaltungsakt erlassen hat, demjenigen, der Widerspruch erhoben hat, die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung notwendigen Aufwendungen zu erstatten.

Wann hat ein Widerspruch aufschiebende Wirkung?

Widerspruch und Anfechtungsklage gegen einen belastenden Verwaltungsakt haben grundsätzlich aufschiebende Wirkung (§ 80 Abs. 1 VwGO ). Das gilt auch bei Verwaltungsakten mit Doppelwirkung.

Wie viel kostet Widerspruchsverfahren?

Die Mindestgebühr beträgt 15 Euro; im Fall eines Widerspruchs, der sich allein gegen die Festsetzung öffentlicher Abgaben richtet, beträgt sie 10 Euro. Im Regelfall beträgt die Gebühr bei Widerspruchsrücknahme die Hälfte des Betrages, der für einen Widerspruchsbescheid festgesetzt werden würde.

Wer bearbeitet den Widerspruch?

Zuständigkeit fürs Widerspruchsverfahren

Zuständig für das Widerspruchsverfahren ist die Widerspruchsbehörde. Diese entscheidet jedoch erst im zweiten Schritt über den Widerspruch. Zunächst überprüft nämlich die Ausstellungsbehörde des Verwaltungsaktes ihre Entscheidung noch einmal gründlich.

Wie lange habe ich Zeit nach einem Widerspruch zu begründen?

Wie lange habe ich für die Begründung Zeit? Meistens haben Sie vier Wochen Zeit, Ihren Widerspruch zu begründen. Dazu müssen Sie in Ihrem Widerspruch ankündigen, dass Sie eine Begründung nachreichen werden. Die Behörde oder öffentliche Stelle schickt Ihnen eine Bestätigung, wenn sie Ihren Widerspruch bekommen hat.

Wie geht es nach einer Anhörung weiter?

Nach der Anhörung entscheidet das Bundesamt über Ihren Asylantrag. Diese Entscheidung erhalten Sie einige Zeit nach Ihrer Anhörung mit der Post. Üblich ist, dass Sie Ihre Post in der Postausgabestelle der Erstaufnahmeeinrichtung (LAB) abholen müssen.

Ist ein Widerspruch eine Anhörung?

Ist die Aufhebung oder Änderung eines Verwaltungsakts im Widerspruchsverfahren erstmalig mit einer Beschwer verbunden, soll der Betroffene vor Erlaß des Abhilfebescheids oder des Widerspruchsbescheids gehört werden.

Wann entfällt eine Anhörung?

Von der Anhörung kann abgesehen werden, wenn sie nach den Umständen des Einzelfalles nicht geboten ist. Wann eine Anhörung nicht geboten ist, wird in § 28 Absatz 2 VwVfG in Beispielen ausgeführt, etwa wenn die sofortige Entscheidung bei Gefahr im Verzug notwendig erscheint.

Was tun wenn Widerspruch nicht bearbeitet wird?

Wenn sich Widerspruchsverfahren mehr als drei Monate in Bearbeitung befinden, können Betroffene eine Untätigkeitsklage beim Sozialgericht erheben. Besonders dann, wenn die Krankenkasse keine zureichende Begründung für die lange Bearbeitungsdauer liefert, kann diese Option in Betracht gezogen werden.

Wer entscheidet über Verfristeten Widerspruch?

1) Rechtsprechung: Ja, die Widerspruchsbehörde darf entscheiden. Sie hat die Befugnis über einen verspäteten Widerspruch sachlich zu entscheiden und Verfahren so trotz eigentlicher Unzulässigkeit wieder zu eröffnen.

Wie lange hat eine Behörde Zeit auf einen Widerspruch zu antworten?

Grundsätzlich dürfte eine durchschnittliche Bearbeitungsdauer von 3 bzw. 6 Monaten zulässig sein.

Wie lange darf sich das Amt Zeit lassen?

Wenn alle notwendigen Unterlagen eingereicht wurden, haben Behörden in der Regel sechs Monate Zeit, einen Antrag zu bearbeiten. Überschreiten sie diese Frist, können der Antragsteller oder die Antragstellerin klagen. Ausnahme: Es liegt ein „zureichender Grund“ dafür vor, dass die Behörde noch nicht reagiert hat.

Was ist ein Abhilfebescheid im Widerspruchsverfahren?

Durch den Abhilfebescheid hebt die Ausgangsbehörde den mit einem Widerspruch angegriffenen Verwaltungsakt (ganz oder teilweise) auf oder erlässt den vom Widerspruchsführer begehrten Verwaltungsakt, wenn sie den Widerspruch (teilweise) für begründet hält.

Was tun wenn Behörde auf Widerspruch nicht reagiert?

Eventuell ist der Antrag zu unbestimmt und muss konkretisiert werden oder die Behörde braucht eine postalische Adresse, um einen Bescheid zuzustellen. Erst wenn nach Ihrer Antwort drei Monate vergangen sind und die Behörde auf die Ergänzungen nicht reagiert, ist eine Untätigkeitsklage sinnvoll.

Was bedeutet der Widerspruch wird zurückgewiesen?

Wurde ein Widerspruch als unbegründet zurückgewiesen, bedeutet dies noch nicht, dass Sie keine Handhabe mehr gegen einen Bescheid oder gegen eine Entscheidung haben. Es sind in einem solchen Fall immer noch andere Möglichkeiten zum Rechtsbehelf möglich. Eine Option ist es, Klage beim zuständigen Gericht einzulegen.

Was bringt ein Widerspruch?

Ziel des Widerspruchs ist es in der Regel, dass ein Problem gütlich gelöst wird und somit ein gerichtliches Klagverfahren vermieden wird. In den meisten Fällen hat ein eingelegter Widerspruch aufschiebende Wirkung; das heißt, dass die Sache erst einmal nicht rechtskräftig wird bis über den Widerspruch entschieden wird.